Das war ein krasses Wochenende… Wir hatten den Feiertag für einen Brückentag genutzt und sind ein paar Tage weg gefahren. Wir hatten zwei tolle Wandertage, auch wenn meine Frau, durch ihre neue entdeckte Krankheit jetzt kaum noch laufen kann…
Am Samstag habe ich mich dann mit meiner Mutter getroffen, sie hat mir ihren neuen Freund vorgestellt. Sie sind jetzt schon fast ein halbes Jahr zusammen. Ich fand den Typ sehr nett und er versucht sich fit zu halten. Was auch genau das ist, was meiner Mutter gut tut.
Nun kam am Sonntag die Nachricht von meiner Schwester, das der Exfreund meiner Mutter tot in seiner Ferienwohnung aufgefunden wurde… Ich kenne den Mann schon seit meiner Kindheit, auch wenn meine Mutter erst später mit ihm zusammen kam…
Ich weiß überhaupt nicht was ich gerade fühlen soll. Das wirkt irgendwie so surreal…
Hatte ein paar turbulente Tage, daher kann ich jetzt erst auf eure Antworten reagieren.
Hat sie sogar von mir bekommen: da vorher nicht klar war, wan am Freitag wir uns treffen, hatte ich zwei Tage vorher nochmal nachgefragt. ich wusste, dass sie an dem Tag wie ich frei hat, hatte ich vorgeschlagen, dass wir uns schon mittags/nachmittags treffen. Freitags abends sind die Restaurants oft sehr voll. Hatte dann gefragt, ob es für sie auch passt. Falls nicht, soll sie mir einen Gegenvorschlag machen. Einen Tag vorher hab ich dann nochmal kurz nachgehakt. Keine Antwort. Dann freitags nochmal ein „räusperräusper“ geschickt und dann kam die Absage.
Nee, da bin ich mir sehr sicher, dass dem nicht so ist. Sie ist halt wirklich einfach verpeilt.
Merke immer mehr, dass ich meine Wut und meine schlechte Laune manchmal nicht kontrollieren kann…
Letztens bei der Arbeit war ich wegen vielen verschiedenen Gründen schlecht gelaunt und hatte einfach keinen Bock.
Also man sah schon auf meinem Gesicht, dass ich gar kein Bock auf mein Leben habe.
Ist nicht so vorteilhaft, wenn man in der Gastro arbeitet und Kund:innen bedient.
Naja, letztes kam eine Familie. Der junge (glaube 16-18 Jahr alt) hat die Bestellungen aufgegeben.
Ich war da, aus anderen Gründen, mega genervt und habe das essen gemacht und immer mürrisch gefragt, was er haben möchte und wie es sein sollte.
Dem jungen war das schon unangenehm.
Naja, das essen war im Ofen und der junge hat gewartet damit er das essen abholen kann, der junge hat aber dann aus versehen das essen von einem anderen Kunden genommen und ich war mega sauer und habe schon mit lauter und gemeiner stimme gesagt, dass das nicht sein essen ist.
Er hat sich entschuldigt und ist auf sein Platz gegangen.
Ich habe schnell bemerkt, dass der junge traurig war und fast schon geweint hat. ich habe mich deswegen so ultra schäbig und schlimm gefühlt, dass ich das essen dann zu deren Tisch gebracht habe und mich direkt entschuldigt habe und dann der Familie Getränke ausgegeben habe wegen meinem Verhalten.
Ich habe dann auch kurz Pause genommen und im Badezimmer geheult, weil ich mich selber wegen meinen Verhalten gehasst habe.
Wenn ein Kunde selber respektlos ist, dann juckt mich das nicht, wenn ich gegenkonter, aber der junge hat im Grunde nichts gemacht und ich war einfach nur kacke drauf. Das hat mich dann doch getroffen, wie ich mich verhalten habe.
Naja, die Sache ist schon fast zwei Wochen her und ich habe immer noch extrem unangenehmes und schlechtes Gefühl, wenn ich daran denke und ich glaube, dass es ab und zu wieder in Gedanken kommen wird, wie kacke ich mich verhalten habe.
Normalerweise ist es so, dass ich immer nur sauer auf mich bin und im Gedanken mich selber immer beleidige (ist so meine Art Stress abzubauen, da ich nicht rauche oder trinke ) Aber da kam meine Wut auf eine andere Person und es war ganz ganz schlimm für mich.
Es ehrt dich, dass du da direkt so gehandelt hast und es trotz innerer Wut wieder für den Moment in den Griff bekommen hast. Dich direkt entschuldigen zeigt, dass du da kein schlechter Mensch bist, sondern eben einfach nur menschlich gehandelt hast.
Klar möchte man das niemals den Kunden zeigen, aber manchmal kann man das halt auch nicht verhindern.
Vllt. findest du ja noch etwas, wo deine innere Wut und der Frust raus können. Bei mir ists ein Boxsack, den ich mir zu Hause aufgehängt habe. Ganz klassisch, die Wut direkt kanalysieren und physisch raus lassen.
Grade ist irgendwie alles zu viel.
Einzeln betrachtet ist eigentlich nichts los. Ich war im Zoo. Ich muss zu ner Fortbildung. Vielleicht muss ich dieses Jahr umziehen. Aber alleine diese Fortbildung Ende der Woche macht mit fertig. Hab diese Nacht schon quasi nicht geschlafen und bin total gereizt, dabei hab ich noch 3 Tage. Und dieser potentielle Umzug beschäftigt mein Hirn jetzt schon überalle Maße. Mein Unterbewusstsein klärt schon ab, was in welche Kiste kommt und findet dabei immer mehr Probleme.
Und wenn ich umziehen muss, kenn ich da vor Ort niemanden, das macht mir ziemlich Angst. Ich hoffe, dass sich das bald klärt und ich das hinter mich bringen kann um mich mit der neuen Situation zu arrangieren.
Dazu kommt noch, das sich mein Freundeskreis wegen diverser Umzüge und Lebensabschnitts-Änderungen aktuell in der Auflösung befindet. Ohne immer wieder aktiv alle anzustoßen passiert nichts mehr. Und wenn wir uns noch treffen, dann sind alle verständlicherweise so mit ihren eigenen Herausforderungen beschäftigt und reden darüber, dass ich noch weniger als sonst sage und mir noch weniger als sonst zugehört wird (ich spreche wenig und leise, das wird ständig überhört). Ich komme mir vor, wie ein Geist, der die Treffen anderer Leute beobachtet.
Weißt du, was ich richtig klasse finde? Du hast erkannt, dass du jemanden verletzt hast und dich direkt entschuldigt. Du hast es nicht versucht zu rechtfertigen, kleinzureden oder dich als Opfer deiner selbst darzustellen. Es ist menschlich und vollkommen normal (egal wie sehr man es versucht zu vermeiden), in bestimmten außergewöhnlichen Konstellationen jemanden, völlig unbeabsichtigt, zu verletzten. Manchmal sind es Kleinigkeiten, manchmal Überforderung, schlechter Tag etc., das Wichtigste ist, was man daraus macht, es anzunehmen und für seine Handlung gerade zu stehen.
Ja, du hast den Jungen in dem Moment mit deinem Verhalten verletzt, ABER du hast dich ENTSCHULDIGT und leidest sogar jetzt noch darunter. Mehr als Reue geht praktisch nicht.
Versuche dich nicht dafür kaputt zu machen, dass du menschlich bist. Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, die Hauptsache ist, wie du damit umgegangen bist und dass du dein bestes gegeben hast, deine Handlung wiedergutzumachen.
Ich bin mir sicher, dem Jungen ging es nach deiner Entschuldigung deutlich besser Er hat dir verziehen, also verzeih auch dir selbst.
Kenne das Gefühl und stelle mir die Frage auch des Öfteren. Auch zu denken „na ja, wenn die nicht wollen, dann sind diese Leute mir meine Zeit auch nicht wert“, ist leichter gesagt als getan. Irgednetwas verbindet einen ja mit ihnen. Am Ende benötigen die meisten Menschen andere, auf die sie sich verlassen können.
Wenn so etwas nur in eine Richtung läuft, neige ich auch gerne dazu, mich selbst klein zu machen.
Geht es gerade ziemlich schlecht. Weiß bin da auch selbst schuld dran.
Dann halt noch depressiv. Und gefühlte Hilflosigkeit.
Ich hab schon genug schwieriges erlebt. Ich will nicht mehr.
Die Schulung hat sich zum Glück als erträglich herausgestellt. Die Leiterin ist recht locker, wir sind nur 10 Leute und nach dem ich am Anfang gesagt hab, dass ich mit Menschen nicht so gut kann, hab ich dieses Mal auch von niemandem doofe Sprüche oder schiefe Blicke bekommen.
Ich wurde sogar gefragt ob ich mit ein paar Leuten noch zum Abendessen in die Altstadt fahre.
Bin echt baff. Sonst reagieren die meisten Menschen immer viel unfreundlicher.
Und an den doofen Rollenspielen muss ich auch nicht teilnehmen, wenn ich mich damit nicht wohl fühle.
Wenn das nur immer so laufen würde, dann hätte ich mich viel von dem Stress vorweg sparen können
Hatte vor ein paar Wochen ein richtiges Tief.
War super unzufrieden mit allem, traurig weil die Freundin unter der Woche nicht mehr zuhause wohnt, Studium hab ich super schleifen lassen, Geld war irgendwie knapp wegen unnötigen Ausgaben. Dazu kam der Fahrradunfall und die gebrochene Hand weswegen alles irgendwie zu viel war.
Arbeit hat genervt bzw. irgendwie hab ich mich mal wieder gefragt ob das das Richtige ist.
Teilweise hatte ich dadurch richtige Probleme mit dem Schlaf usw.
Zum Glück hat sich das gerade komplett gewendet.
Auf der Arbeit bekomme ich super neue Aufgaben und vielleicht sogar eine neue Rolle (Teamleiter).
Die Hand ist verheilt, ich kann wieder Sport machen und Rad fahren. Die Wochenenden sind aktuell super schön weil wir da immer Frühstücken gehen und leckere Sachen essen.
Aktuell bin ich also sehr zufrieden, hoffe es bleibt so
Hänge in einer Situation drin, die ziemlich blöd gelaufen ist. Problem Nummer eins. Ich kann nicht im Rahmen meiner Fähigkeiten mit der Situation umgehen. Es wird etwas erwartet, was ich nicht erfüllen kann. Problem Nummer zwei. Die Situation verursacht emotionale Schmerzen. Mit denen ich nicht umgehen kann. Problem Nummer drei. Es lässt mich an vielem zweifeln.
Problem Nummer vier. Es lässt mich einfach nicht los. Ich finde keine Ruhe und das macht mich wahnsinnig.
Edit: Abgesehen von eigentlichen Problem. Es nimmt mir ein Teil meiner Hoffnung. Ich werde immer mit meinem Problem zu kämpfen haben. Egal was ich tue. Ich werde immer ich bleiben. Eigentlich bin ich ganz gerne ich. Nur zu wissen, immer unter Anstrengungen zu leiden. Es nie so einfach zu haben wie andere Menschen. Immer wieder mit meinen Problemen kämpfen zu müssen. Wahrscheinlich nie so glücklich sein zu können, wie ich es gern hätte. Ich würde mich so gerne einfach wohl fühlen unter Menschen zu sein. Kontakt gibt mir so viel. Aber es hat auch das Potenzial mir sehr viel Leid zuzufügen.
Ein Nachtrag. Ich mache mich dafür verantwortlich. Das stimmt so nicht. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben. Bin nicht verstanden worden. Sollte Rücksicht nehmen, auf mich wurde aber nur wenig Rücksicht genommen. Ich wurde nicht als der Mensch betrachtet, der ich bin. Es ist nicht wirklich auf mich eingegangen worden. Ich bin nicht so behandelt worden, wie es für mich richtig ist. Ich habe es mir gewünscht und bin immer wieder enttäuscht worden. Ich habe verziehen, weil ich dachte, ich wäre das Problem.
Habe ich bereits mehrfach versucht. Ist nicht sinnvoll darauf eingegangen worden. Ich habe sogar erklärt, wie ich es brauche und was ich brauche.
Ziehe jetzt gerade die Konsequenzen aus der Situation. Und das bedeutet insbesondere zu verstehen, dass nicht ich gescheitert bin. Sondern falsche Anforderungen an mich gestellt wurden. Und jegliche Mühe umsonst ist.