Emotionskasten - Welches Gefühl bewegt dich?

Heute so n richtig bescheidener Tag. Server im Arsch, konnt nicht arbeiten. Dann rief der Getränkelieferant mit den Getränken für die Weihnachtsfeier an. Der stand einen Tag zu früh vor der Tür. Auch noch im anderen Büro, sodass ich erst mal rüberlaufen musste. Erledigt, zurück zu Büro 1. Das gefixte Serverproblem war dann wieder da. Konnt nicht auf Dateien zugreifen, um eine wichtige Mail vom Chef beantworten zu können.
Dann ab Mittag zurück zu Büro 2, meine reguläre Schicht dort zu machen und - jetzt komme ich zum eigentlichen Emotionskasten-Teil - ein richtig unangenehmes Gespräch mit dem Chef gehabt.
Eine Kollegin hat eine Aussage bzw ein ganzes Gespräch mit mir so dermaßen missinterpretiert, dass sie nicht mal in der Lage war, mich darauf anzusprechen, sondern direkt zum Chef gelaufen ist.
Da ein anderer Kollege bei dem „Missverständnis“ dabei war, konnte er mir bestätigen, dass ich mich nicht arschig oder sonstwie falsch verhalten habe, sondern sie maßlos überreagiert.
Problem ist nur: dem Chef ist das egal. Sie fühlt sich wegen mir jetzt so unwohl, dass ich mich entschuldigen soll.
Die Kollegin ist offiziell nicht bei uns angestellt, sondern für das Projekt, an dem wohl viel Geld und wichtige Folgeprojekte hängen, bei uns. Da es ganze sieben Monate sind, wird sie von uns allen wie eine normale Kollegin angesehen. Außer vom Chef. Sie ist wohl was Besseres als wir normalen Mitarbeiter. Und damit sie jetzt nicht abspringt und das ganze Projekt gefährdet, soll ich mich entschuldigen.
Und weil ich natürlich harmoniebedürftig bin und keinen Bock habe, mich mit dem Chef zu streiten, werd ich morgen wohl oder übel das Gespräch zu ihr suchen. Uch werde so richtig Nonpology-mäßig dagen, dass es mir leid tut, dass meine Worte sie verletzt haben. Ich werd mich nicht für meine Wortwahl oder dergleichen entschuldigen. Aber hoffe, dass sie sich dadurch besser fühlt.
Und dann werd ich nochmal mit dem Chef sprechen und die Dinge sagen, für die ich heut zu überrumpelt war. Dass ich enttäuscht bin, dass er das Gespräch zu mir direkt mit ihren Vorwürfen begonnen hat, bevor er sich meine Sichtweise angehört hat. Dass er eher ihrer Sichtweise glaubt als meiner, obwohl er mich besser kennen sollte. Dass er bei all dem Thema nicht vergessen sollte, was ich alles getan hab, damit sie sich in der Zeit bei uns wohl, ja quasi wie zu Hause fühlt und es mir wehtut, dass jetzt aufeinmal so getan wird, es würde ich sie null respektieren. ES WAR MEINE FUCKING IDEE, SIE ZU UNSERER WEIHNACHTSFEIER EINZULADEN!!!
Und so leid es mir tut, künftig werd ich mit ihr nur noch das Wichtigste besprechen. Sie macht Witze? Erzählt über Privates usw, vermeintlich auf Augenhöhe weil wir ja quasi Kollegen sind? Nicht mehr mit mir. Könnt ja sein, dass die minimalste Antwort von mir wieder als „unprofessionell“ und „höhnisch“ angesehen wird. Kein Bock auf so Kindergarten.

Morgen ist unsere Weihnachtsfeier und wie man sich vorstellen kann, hab ich so gar keine Lust mehr drauf. Ich werd sie meiden und auch den Chef. Was bei so ca 15 Teilnehmern etwas schwierig wird, aber gut.

Und wie es zum Rest des Tages passt, hab ich den für morgen vorbereiteten Bulgursalat komplett versemmelt.

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Unbenannt

Unbenannt

Forrrmuliere es als Frage, z.B. …

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Warnung: Buisness-tipps von @Captn_Bonafide sind mit Vorsicht zu genießen …
:beanthinking:
andrerseits …

Ich weiß nicht, ob du mich falsch verstanden hast oder ich dich falsch verstehe.

Ich brauche keinen Konter, um es ihr irgendwie zu zeigen oder so. Ich werde ihr künftig mit der professionellen Distanz begegnen, die sie offenbar nötig hat. Heißt dann aber eben leider auch, dass ich ihr damit nicht mehr das Gefühl geben kann, Teil unseres Teams zu sein, auf persönlicher Ebene. Keine lockeren Gespräche beim Mittagessen usw. Ich wetd nur noch auf Arbeitsebene mit ihr kommunizieren. Sachlich und langweilig, aber dann kann sie mich zumindest nicht mehr missverstehen und die gewünschte Professionalität ist gewahrt.

Ich will keinen Streit, weil meinem Chef das Projekt wichtig ist. Ich bin nicht Teil davon. Ich bin nur die Sekretärin. Wenn diese Kollegin sich wegen mir unwohl fühlt und das Projekt platzen lässt, gehen viel Geld und Folgeprojekte flöten. Ich weiß zwar, dass nicht ich das Problem bin, sondern sie, die viel zu empfindlich und selbstverliebt ist, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass mein Chef mich im Auge behalten wird.

Und dass ich generell harmoniebedürftig bin, macht mich nicht zum Wurm. Ich versuch eigentlich immer, diplomatisch zu sein oder mich komplett aus Streitsituatuonen rauszuhalten. Ja ich weiß, wenn ich dann doch mal die Klappe aufmache, dann meist viel zu spät. Aber ich kenn auch zu viele Streitsüchtige (sie scheint eine zu sein), die aus dem kleinsten Scheiß ein Drama machen und es einem ewig nachtragen. Ich hab auf sowas einfach keinen Bock. Ich bin zB auch nicht sehr nachtragend. Streit ist anstrengend und ist oft so unnötig. Ich will gern zur Arbeit gehen und nicht mit Bauchschmerzen.

Ich werd aber wie erwähnt, trotz allem ja nochmal das Gespräch zum Chef suchen und ihm klar machen: ich rede mit ihr, ich suche den Frieden, aber ich bin nicht das Problem und ich mach das jetzt auch nur wegen ihm (und indirekt für den Rest des Teams, das am Projekt mit dranhängt), auch wenn ich das Gespräch gestern unfair fand. Und vllt zähl ich auch all die Beispiele auf, in denen ich ihr entgegen gekommen bin; mit welchen kleinen Gesten ich sie hier nicht nur willkomnen geheißen habe, sondern ihr auch das Gefphl gegeben habe: sie gehört zu ubs, sie soll sich hier wie zu Hause fühlen. Dinge, die nicht Teil meines Jobs sind und die ich trotzdem für sie gemacht habe (professionelle Distanz am Arsch).

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Und das wird sie nicht, wenn du sie plötzlich schneidest? Für mich hört es sich an, als ob das eher den gegenteiligen Effekt haben wird. Aber gut, weiß jetzt auch nicht, wie eng ihr zusammen arbeitet. Vllt fällt es ja nicht so auf.

Ich weiß ja nicht, wie ich mit ihr umgehen soll. Es war angeblich für sie unprofessionell, dass ich im Beisein eines unbeteiligten Kollegen auf eine Frage von ihr geantwortet habe. Wir waren in seinem Büro. Dann hätte sie das Thema nicht ansprechen sollen. Dann hätten er und ich nicht darauf geantwortet und sie hätte meine Antwort nicht als unangemessen bewerten können.
Er selbst hat mir ja auch nochmal bestätigt, dass ich nix falsch gemacht habe. Wir sind das Gespräch durchgegangen und haben beide nichts Unangebrachtes gesehen. Ja, wir wissen beide, inwiefern sie das vllt. missverstanden hat und mein Chef jetzt vllt. auch nochmal ein bisschen Drama dazugedichtet hat, aber das hätte man mit einer ganz kurzen Anmerkung oder Frage in meine Richtung sofort aufklären können. Hat sie nicht und würde das vermutlich auch künftig nicht tun und das ist mir zu heikel.
Ich werd sie ja nicht komplett meiden. Wenn sie meine Unterstützung in Sachen Sekretariatsaufgaben braucht, bin ich da. Ich werde da ganz normal mit ihr reden. Ich werde aber nicht mehr von mir aus beim Mittagessen u.ä. das Gespräch zu ihr suchen.
Wenn Sie mich zB bezüglich des Weihnachtsmarkts was fragt, werd ich das beantworten. Ich werde aber nicht von mir aus das Gespräch erweitern a la „ich kann auch noch das und das empfehlen“. Ab sofort sind Gespräche mit ihr wie ein Minenfeld. Ich werde mich nicht mehr bewegen als nötig. Und das werde ich dem Chef auch so sagen. Dass ich das nicht unbedingt aus Groll zu ihr mache, sondern weil mich das Ganze jetzt so dermaßen verunsichert, dass ich halt nicht weiß, wie ich mit ihr reden darf und wie nicht.
Er könnte ja auch mit ihr reden und sagen „Hey, ich kenn Vanessa schon ein paar Jahre. Die hat das garantiert nicht böse gemeint. Das war ein Missverständnis und aufgrund der Sache ist sie jetzt verunsichert. Dabei wollte sie eigentlich nur helfen (so wie sie es übrigens die letzten Monate immer wieder getan, zB die Sache mit dem Bürgerbüro, ne??). Sie will dir gar nichts Böses“. Aber er packt sie halt lieber mit Samthandschuhen an (weil er vllt. weiß, dass sie das auch wieder nur missverstehen würde) und jetzt muss ich mich arrangieren, statt dass es vllt. einen Kompromiss gibt.

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Schade, dass lieber externen der Arsch gepudert wird, anstatt zu den eigenen Mitarbeitern zu stehen.
Hoffe du kannst solche Situationen künftig gut umschiffen

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Tja, so ist das mit Projektpartnern :simonhahaa:

Ich habe keine Ahnung was in den Köpfen von Beamten ab geht, aber wieder Briefe schreiben im Beamtendeutsch, die einen nicht helfen und nicht auf die geschriebene E-Mail eingehen. Ich fühle mich null ernst genommen, was soll das bringen, anstatt wie ein normaler Mensch auf die Mail zu antworten.

Wisst ihr, was ganz toll ist? Weder sie noch mein Chef waren heute da. Ich gehe jetzt gleich nach Hause, um heute Abend ab 18 Uhr für die Weihnachtsfeier vorbereitet zu sein. Es soll ja jeder was mitbringen und sowas kocht sich nicht von allein. Umziehen würd ich mich auch gern usw. Es wird also keine Möglichkeit auf ein vorheriges Gespräch geben, was mir persönlich jetzt an der Stelle aber wichtig wäre, um nicht mit Bauchschmerzen da rumsitzen zu müssen. Toll. Wirklich. Geil. Woohoo. :ugly:

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War das geplant, dass beide nicht da sind oder versuchen die dir aus dem Weg zu gehen?
Ich hoffe du hast nachher noch eine schöne Weihnachtsfeier :smiling_face_with_three_hearts:

88b6dz

88b34j

Du kannst das Ganze natürlich, viel besser einschätzen und es ist auch sehr vernünftig von dir. :beancute:
Unbenannt

Streit

Ich sag mal Triggerwarnung für Depression und Suizid.

Hat mich grade sehr bewegt. Habt eure Mitmenschen im Auge und bewertet nicht nach dem äußeren Anschein. Und seid nett zueinander.

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Ich kann dieses Gefühl gut nachempfinden. Diese entmenschlichte Maschinensprache der Verwaltung kann einen wirklich mitnehmen.

Mir haben Telefonate mit dem Amt immer sehr geholfen. Teilweise waren die sogar proaktiv-beruhigend, konkret „Sie bekommen bald ein Schreiben, das ganz schön schlimm klingt, das heißt aber nur so schlimm, lassen sie sich nicht verunsichern und schreiben sie einfach XYZ“.

Hast nicht gelogen. Phew.

Starke Kampagne. Gut gemacht und mit einem sehr wichtigen Hinweis…

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so.
wichtig.
!

Danke fürs Teilen!

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Paar nette Worte in letzter Zeit bekommen. Und Leute, die zeigen, dass sie mich gerne haben. Kann leider nicht so wirklich akzeptieren, dass Leute mich gerne haben.
Dann eine Nachricht geschickt bekommen wo jemand zu mir meinte: „du bist eine tolle Persönlichkeit“. Wollte einer anderen Person das erzählen, dass ich das so gar nicht fühle. Beim Versuch zu zitieren einfach gemerkt, kann nicht einmal die Worte so aussprechen. (Workaround war dann Screenshot machen und zeigen.)

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Das war es für mich hier im Forum, ich hatte meinen Spaß gehabt, die eine oder andere gute Gespräch gehabt, richtig nette Leute kennengelernt, aber dieses Anecken oder Missverstehen oder eher überlesene Beiträge oder gefühlt ignoriert zu werden, hat den ausschlaggebenden Grund geben, meinen Account zu löschen.

Vielleicht sieht man sich wieder

meines Wissens wurdest du nicht mehr oder weniger ignoriert als andere.

Wer viel schreibt, wird eben statistisch auch Beiträge schreiben die Leute mal nicht interessieren.

Wenn man sich dann daran aufhängt kann einen das natürlich zermürben.

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Jemanden antworten, der sich gelöscht hat, ist aber auch irgendwie witzlos.