So etwas ist oft viel schwerer als man oft denkt. Bei mir hat es jetzt fast ein Jahr gedauert, dass ich dann wieder Aikido mache (hoffentlich). Was ich gerne mache, hab aber auch etwas Anschub gebraucht. Wenn man dann nicht einmal gerne unter Menschen ist, ist das sicher nochmal deutlich schwieriger.
Ich hangle mich auch von Ziel zu Ziel. Für mich sind gesellschaftliche und berufliche Ziele zum Glück noch nie ein Thema gewesen. Aber ich brauche trotzdem immer irgendwas auf das ich mich freuen kann. Und wenn es nur etwas simples ist, wie einfach mal was leckeres essen zu gehen. Im Prinzip ist das Ziel an sich ganz egal, Hauptsache man kann sich dafür begeistern.
Das Problem ist, wenn man sich in einer depressiven Phase befindet, fehlt einem der Antrieb, die Lust und der Spaß für solche Ziele und es beginnt damit oft ein Teufelskreislauf der einen noch weiter nach unten zieht. Daher ist es in meinen Augen wichtig, dass man sich irgendwann professionelle Hilfe sucht, wenn man merkt das es einfach kein Licht am Ende des Tunnels mehr gibt.
Ist ja nicht „nur“ der Schatten, sondern auch die Angst und die Panikattacken, die gerade in schlechten Phasen zunehmen.
Ich hab schon früher den einen oder anderen Spieleabend besucht. Da wohnte ich aber noch in Zürich und jetzt lebe ich auf einem kleinen Dorf, wo in 30km Umgebung nix stattfindet.
Daraus sind aber auch nie längere Bekanntschaften entstanden. Ich verstehe mich da selbst auch häufig nicht. Auf der Arbeit bin ich ein soziales Chamäleon und komme mit allen gut klar. Jeder grüßt mich freundlich, ich grüße zurück und kann auch über eigentlich jedes Thema mit den Leuten reden. Manche mag ich auch. Privat will ich niemanden davon auch nur eine Sekunde sehen.
Kann man dich denn irgendwie unterstützen?
Bin ja schon 10 Jahre in Therapie und gerade „austherapiert“ und nur alle 4 Monate zur Kontrolle bei meinem Psychiater. Es gibt nicht mehr wirklich was mit ihm zu besprechen. Es gibt nix mehr aufzuarbeiten oder zu klären. Methodiken und Techniken kenne ich zur Genüge. Es ist halt chronisch… kommt und geht wann es will. Medikamente habe ich auch schon viel zu viele durch und aktuell funktioniert zumindest Venlafaxin auf Maximaldosis ohne Nebenwirkungen und hilft generell etwas, alles abzudämpfen. Mehr aber auch nicht.
Lieb dasde fragst, aber da ist mir nix bewusst.
dann fühl dich umarmt und gedrückt, ich glaub an dich!
Aus reiner Neugier: wieviel mg sind das?
375mg
Ach krass. Mein Maximum waren 150 mg und da musste irgendwann runtergehen, weil ich nachts meinen Kiefer zusammengepresst habe und jeden Morgen mit Schmerzen wachgeworden bin.
Aber zumindest gut, dass du da anscheinend keine Nebenwirkungen hast. Heeey, es sind die kleinen Dinge, ne?
Ich wünsche dir, dass du den Schub schnell und mit so wenig Schmerz wie möglich überstehst.
Du bist ja auch vllt ein Drittel von mir . Bis mein Körper was merkt, brauchts halt dementsprechend viel. War eigentlich mit jedem Medikament am oberen Limit.
Tegretol war bei mir am schlimmsten mit Nebenwirkungen. Da habe ich 20kg zugenommen und bin jede Nacht 3-10x mit hochschießender Galle wachgeworden.
Kurz habe ich was anderes gelesen
Ich finde es positiv das du so offen bist. Ohne Druck aufzubauen, du bist mir echt mit einer der sympathischsten Typen hier im Forum.
Dann hoffe ich das es bald wieder gehen will
Das wäre dann noch eine Stufe unangenehmer gewesen.
Das ist wirklich lieb, danke .
Mit den Jahren fällt es mir immer und immer leichter, da komplett offen drüber zu reden. Ist mMn auch wichtig, damit das normalisiert wird.
Hab selbst meiner Firma alles erzählt, bevor die Probezeit vorbei war, damit sie wissen, was sie sich da ins Haus holen.
Ich glaub, bei so Medikamenten wie Psychopharmaka spielen Körpergewicht u.ä. bei der Dosis nicht so ne Rolle
Aber ist ja auch egal. Ne höhere Dosis an sich würde mir vermutlich auch besser helfen, wenn dann nicht die Nebenwirkungen wären. Also leb ich mit der niedrigen Dosis, hab ab und zu meine Tiefs, aber dafür keinen kaputten Kiefer.
Wenn du in der Nähe wohnen würdest, würd ich dich einfach ab und zu besuchen und dir bisschen auf den Nerv gehen. Ich kenn das von mir. Man will sich eigentlich verkriechen, mit keinem was zu tunhaben, weil alles doof ist, aber tatsächlich ist jemand, der einen rauskitzelt, genau das, was man eigentlich braucht.
Ach ja, Tabletten Ich erinnere mich noch an meine ersten, die waren (anscheinend) so schwach, ich sollte eine am Tag nehmen, bei Bedarf auch mal was mehr. Und mein Neurologe meinte damals zu mir „wenn sie bei 8 Tabletten am Tag angekommen sind, sagen sie kurz Bescheid“
Wo sich meine derzeitigen einsortieren weiß ich gar nicht, aber auch gar kein Interesse das zu googeln
Brauchst du vllt. irgendwas „sinnschaffendes/stiftendes“ wie bspw. Menschen oder Tieren zu helfen? Bei Tieren könntest du gucken, ob du Katzenknuddeln (viele Tierheime suchen dafür Leute mit den Katzen zu kuscheln und zu spielen) oder mit den dortigen Hunden Gassigehen könntest (nur so als Beispiele). Bei Menschen gibt es neben Tafel u.ä., Obdachlosenhilfe, Jugendhilfe u.v.m.
Das ist echt lieb und ja stimmt… ich versuche gerade zumindest einigermaßen regelmäßige Videoabende mit einem Freund wieder aufleben zu lassen.
Tierheime… hachja… nachdem meine Umschulung zum Tierpfleger mit einem gebrochenen Herzen meinerseits geendet ist, fällt es mir echt scher, da noch hinzugehen.
Ganz früher hab ich Senioren in Altenheimen besucht, die sonst niemand besucht hat. Ist schon echt viele Jahre her, aber das war schon eine sehr wichtige Erfahrung als Teenager.
Kann ich verstehen. Neben Tierheimen gibt es einige Vereine, die bspw. auf Tierrettung spezialisiert sind oder Gnadenhöfe („Seniorenheim für Katzen“ usw.) u.ä. Was sehr zeitintensiv, aber erfüllend sein kann, ist Pflegestelle zu sein.
Das liest sich sehr schön, ist lieb und edel von dir. Wunderschön!
Könntest du dir sowas nochmal vorstellen?