@Angrist, persönlich empfehle ich, unterstützend zu reagieren, wenn du dazu in der Lage bist. Leider ist es schwierig genau zu sagen, wie du unterstützen kannst, da dies von Person zu Person unterschiedlich sein kann. In deinem Fall könnte es vielleicht helfen, zu Fragen, warum die Person keine Zeit für XYZ hat, oder anbieten, mit ihr XYZ zusammen zu machen. Wichtig ist in der Regel, erstmal vorsichtig heranzugehen, dabei immer die Person und ihre Emotionen und Gemütslage, wie schon von so vielen geschrieben, wertzuschätzen. Für letzteres kann man auch die von der betroffenen Person bereits erzielten Erfolge hervorheben (Guck mal, neulich warst du noch betroffen weil du nie zu ABC kamst, und gestern hast du ABC gemach).
Aber niemals drängen. Du kannst nur anbieten, und die Person kann diese annehmen, darf sie aber auch ablehnen. Bei manchen depressiven Menschen ist ein Drängen in die richtige Richtung zwar notwendig, aber das machen dann die Therapeuten und nicht du, genauso wie du eine Operation am offenem Herzen ja auch dem geschulten Personal überlässt.
Das sind meine Tipps auf deine Frage. Andere mögen diese ergänzen oder widersprechen. Die andere Perspektive zu sehen, wie es die anderen Forumsnasen weiter oben mit ihren sehr wertvollen Erläuterungen zu ermöglichen versuchen, kann ich natürlich auch nur ans Herz legen.
Wie gesagt, du kannst es versuchen unterstützend zu wirken. Es kann sein, dass deine Bekannte dies annimmt und du ihr damit auf ihrem Weg hilfst. Es kann sein, dass es (im Moment) deine Unterstützung ungehört verhallt. Es kann sein, dass deine Unterstützung angenommen wird, aber gar nicht hilft. Stelle dich geistig lieber auf all diese Möglichkeiten ein.
Wie immer beim Anbieten von erster Hilfe: Pass auf dich selbst auf. Nicht dass du eine Sekundär-Depression entwickelst. Das wäre der Worst-Case.
Alles Gute für dich und deine Bekannte. Ich wünsche ihr, dass sie den Weg aus dem Tal findet.