Emotionskasten - Welches Gefühl bewegt dich?

jep.
Why not both?!
sag ich da nur :beanlurk:

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Auch sicher immer geil, wenn man Depressiv ist, auch weil man einsam ist und dann die Leute einem noch reinhauen, dass man ja nur einen Partner bräuchte.

Ist ja nicht so dass man es nicht will, teilweise.

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ein in meinen Augen auch nicht unwichtiger Aspekt an so einer Debatte:
„Neid“ auf Leute die krank sind (physisch oder psychisch) kann auch aus einer anderen Perspektive betrachtet werden als reines Unverständnis.
Oftmals (so zumindest meine persönliche Erfahrung) ist es nicht Neid auf die Erkankung, sondern Neid auf Hilfe oder Hilfsperspektiven, die den „gesunden“, wenn sie mal punktuell schwächeln oft (vermeidlich) nicht zugestanden wird.

„Gesund sein“ ist in Zeiten seit der industriellen Revolution oft leider gleichbedeutend mit „ohne Wartung funktionieren“. Arbeite fleißig und jeden Tag mindestens 8 Stunden, murre nicht, spare Geld, sei nicht unhöflich, nicht schlecht gelaunt, sei nicht geizig, aber geb auch nicht zu viel für firlefanz aus, sorge für die Zukunft, lebe nach gesellschaftlichen Normen und oben dran, beschwer dich nicht darüber denn anderen geht es schlechter und wenn du eine außerplanmäßige Pause brauchst, dann läufst du nicht effizient genug.

Aber auch gesunde Menschen haben mal bedürfnis nach hilfe und pause, das stigma das zuzugeben oder gar einzufordern ist oft jedoch noch größer als wenn man eben nicht gesund ist.

Auch Menschen ohne Depressionen oder Burnout könnten theoretisch zum Arzt gehen und sagen „ich steh so extrem unter stress und kann grad nicht mehr“ um sich eine „mental health AU“ zu holen, aber das ist für gesunde Menschen gesellschaftlich leider immernoch häufig mit Versagen gleichgesetzt. Und noch ein bisschen schlimmer: es gibt teilweise „untergrenzen“ und andere bewerten ob du wirklich eine Pause brauchst oder doch nur willst, weil das Bedürfnis nicht gleich Bedarf ist. Natürlich nicht für jeden und nicht immer. Aber für viele ist es eine extreme Hürde die nicht so leicht zu nehmen ist.

Und dann guckt man auf die die sie genommen haben während man selbst noch vor dieser scheinbar unbezwingbaren Mauer steht und denkt „mensch, ich wünschte ich würde das auch schaffen“. Und es tut sicherlich ordentlich weh, festzustellen, dass da das Bedürfnis nach Entschleunigung und Unterstützung ist, aber dass man nicht „krank genug“ für hilfe ist (ob man sich nur zu gesund fühlt, oder ob es tatsächlich so ist, dass der bedarf aberkannt wird), also muss man es irgendwie alleine hinkriegen.

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Stimmt sport ist auch ein Evergreen an dummen Ratschlägen :beanjoy:

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Und eine Depression eine Beziehung und den Gegenüber überhaupt nicht belastet…kein bisschen.

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Aber hast du es mal mit Sport versucht? :eddyclown:

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Was hab ich da heute morgen nur losgetreten mit einem kleinen Post :sweat_smile:

@NaMaMe
guter Punkt, gerade als Mann hat man oft „einfach zu funktionieren“

als im Job mal eine Kollegin einen Zusammenbruch hatte, gefühlt kamen aus dem ganzen Stock die Frauen um sie zu trösten, danach wurde ihr von Firmenseite hilfe angeboten etc.

Als ein anderer Kollege mal verzweifelt zum Chef sagte dass ihm alles zuviel wird bekam er „ja sie können heute ja mal ne halbe Stunde früher gehen, sie haben ja genug Gleitzeit auf dem Konto“ :sweat_smile:

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Das kenne ich zu gut und ist jedes Mal verletzend. Insbesondere, weil es zumindest für mich irgendwie immer ein Teufelskreis ist. Wenn ich mich einer Person gegenüber öffne, bin ich auch Mal viel zu ehrlich (weil ich selbst überfordert bin) und irgendwann kommt sowas.

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Ich war sehr sportlich bis die Depressionen mir das genommen haben. Fast jeden Tag mindestens 2 Stunden am Tag mit inline skates unterwegs gewesen

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Also ich hab hier jetzt nur mitgelesen, ich kann dich nur bestärken, da genau auf deine Grenzen zu achten und die auch offen und respektvoll zu kommunizieren.

Im besten Fall tun das beide Seiten regelmäßig. Hinterfragen und kommunizieren, was man vom anderen braucht und sich wünscht. Und dann schauen, ob eine gemeinsame Lösung denkbar ist.

Es gibt übrigens für Angehörige Psychisch Kranker auch Angebote, vielleicht kann der Austausch mit anderen Angehörigen von Betroffenen dir da helfen. Ich selbst bin zum Beispiel morgen auf einer Veranstaltung, wo es explizit um den Austausch über das Thema „Wieviel Fürsorge tut gut“ geht. Da kommen dann alle drei Parteien in dem Kontext zusammen (Psychisch Erkrankte, Angehörige und Mitarbeiter im psychosozialen Bereich) und sprechen über das Thema.

Vielleicht gibt es ja Angebote auch bei dir in der Gegend. Ich finds jedenfalls gut, wenn du offen ansprichst, wie sehr dich das überfordert und es ist auch als Erkrankter (bin ja selbst davon betroffen) wichtig zu wissen, wenn Angehörige im eigenen Umfeld an ihre Grenzen geraten.

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Kommt mir in gewisser Form bekannt vor: Selbst wenn ich bei meinen besten Freunden zu Gast bin oder wir gemeinsam etwas unternehmen, bleibt eine gewisse Form von Druck einfach da, der geht nicht weg. Ich bringe mal mein Rollschuhbeispiel: Ich möchte nicht unbedingt das fünfte Rad am Wagen sein, bin aber trotzdem hinten dran, weil die anderen fünf Runden hinter sich haben, während ich selbst noch an der ersten Runde rumkrebse. Da kommt mein Kopf mit dem Gedanken um die Ecke: ‚Warum tust du dir das an? Du fährst als Einziger in deiner eigenen Liga rum, die anderen sind länger als genug unter sich, während sie auf dich warten, bis du mal mit deiner Runde fertig bist.‘
Natürlich ist meine Kondition auch beschissen, was in solchen Situationen nicht unbedingt hilfreich ist und dazu mit dem Ratschlag „Mach mehr Sport/Bewegung“ kommentiert wird. :beanderp:
Und dann, so kommt es mir zeitweise vor, kommen die richtig beschissenen Gedanken: ‚Passe ich überhaupt noch in die Gruppe? Was gebe ich denen überhaupt? Weshalb mag man mich?‘ Das Gute ist, dass ich mich in den kommenden Tagen von dieser Art von Stress etwas erholen kann und auch an meinen freien Tagen in der kommenden Woche genug zu tun habe, um freundetechnisch Ruhe und Zeit für mich und meine Vorhaben zu haben. Und vielleicht sollte ich öfter auch mal „Nein“ sagen, wenn mir nicht zum gemeinsamen Zocken ist und einfach mein eigenes Spiel spielen.

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Ich habe auch im Februar 2 alte Lebensgefährten zum Wrestling schauen eingeladen (erster Besuch seit 3 1/2 Jahren :D). Als guter Gastgeber habe ich natürlich alles Vorbereitet. Was zu trinken, Snacks, Hot Dogs gemacht. Ich habe sogar ein Tippspiel vorbereitet. Dazu natürlich die Bude auf vorderman gebracht (natürlich immer etwas mehr als sonst). Obwohl wir alle in unserem Element waren, hatte ich die ganze Zeit eine extreme Anspannung. Es kamen im Kopf immer unterbewusst fragen auf. Rede ich gerade irgend ein schwachsinn? Habe ich die richtigen Getränke gekauft? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt essen zu machen? Warum rühren die die Snacks nicht an? Hab ich vielleicht eine Stelle beim Staubwischen übersehen und die denken nun, was ich für ein Flodder bin?

Letztendlich waren das 4 Stunden mit viel Spaß, aber auch sehr viel Anstrengung, sodass ich gut 2 Wochen gebraucht habe, um mich mal wieder „normal“ zu fühlen. Über die Anspannung und negativen Gedanken Tage und Stunden vor dem Treffen, möchte ich erst gar nicht reden. Ich hatte ein richtig negatives Mindset, sodass ich ich zu mir sagte „Ne, das machst du nie wieder“. Der Kosten-Nutzen Faktor war für mich einfach nicht gegeben. So dumm wie sich das auch anhört :D.

Den 2 Kumpels haben es aber anscheind sehr gefallen, sodass sie mir die nächsten Tage und Wochen immer mal wieder schrieben, wie cool das war und das wir das demnächst mal wieder wiederholen müssen. Ich kam natürlich mit „Leider habe ich keine Zeit (obwohl ich alle Zeit der Welt momentan habe)“. Und somit war das denn auch wieder gegessen. Manchmal hasse ich mich dafür :smiley: .

Leider ist meine beste Freundschaft (20 Jahre lang) 2020 zerbrochen, weil er sich hinter meinem Rücken an meine Freundin rangeschmissen hat (er hatte selber zu dem Zeitpunkt eine Freundin und 2 Kinder mit ihr). Ich habe daraufhin den Kontakt abgebrochen, mit dem Hinweis, dass er sich gerne bei mir melden kann, wenn er mir Zeichen von Besserung gibt (Therapie oder sonstiges). Leider kam bis heute in der Richtung nichts. Und das ist sehr sehr schade, weil er die einzig Person war, abseits meiner Freundin, in der ich mich zu 100% wohl gefühlt habe und ich 0 Anspannung erlebt habe. Das vermisse ich schon etwas :confused:

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Ich will öffentlich nicht zu viel Privates preisgeben und tue es mit diesem Post jetzt irgendwie doch, aber es ist echt erstaunlich wie gut es mir tut eure Geschichten und Perspektiven zu lesen. Man ist doch nicht so alleine auf der Welt, wie es sich manchmal anfühlt. Wollte ich nur mal hierlassen. :lisa:

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Heute Abend fahre ich ein letztes Mal zu meinem aktuellen Job. Fr, Sa und So habe ich Tagschicht und am Montag Morgen bin ich dann auf dem Rückweg.
Auf der einen Seite ist es wirklich gut, einen neuen Job zu haben, der, stand jetzt, nur Vorteile bietet.
Auf der anderen Seite ist es irgendwie komisch den Job zu verlassen. Ich war jetzt 7,5 Jahre dort. Man ist automatisch durch die Einzelbetreuung zusammengewachsen, hat viel erlebt und von aneinander gelernt.
Mein Patient möchte mich auch mal besuchen kommen, wenn wir hier im Haus soweit fertig sind.

Ich hab das allererste Foto, das von uns damals von einer Zeitung gemacht wurde, ausdrucken und einrahmen lassen.
So als kleines Geschenk

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Tolle Idee. Finde ich total rührend.

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Diese Frage kenne ich nur zu gut. Glücklicherweise stelle ich mir die mittlerweile nicht mehr so häufig wie noch vor 10-20 Jahren, wo immer der Zweifel war, ob man mich jetzt wirklich wegen mir eingeladen hat oder eher als Anhängsel von jemand anderen oder man wollte halt nett sein oder so.

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Ja die Frage ist bei mir auch seltener geworden…
Das andere mich mögen, kann ich immer besser akzeptieren.
Ich mag mich selber halt überhaupt nicht, bzw. die Dinge, die tue, oder halt nicht tue.
Viel mehr wiegt jedoch die vollkommene Leere in mir, die man einfach nicht verliert. Egal wieviel ich versuche an mir zu arbeiten. Das zerfrisst einen über die Jahre halt mehr und mehr und aktuell bin ich da echt an meiner Grenze angekommen.
Keine Ziele mehr, keine Wünsche, keine Motivation. Einzig und allein meine Eltern und ihnen zu helfen ist mir noch wichtig.
Dementsprechend ist die Angst, was passiert wenn sie mal nicht mehr sind (was in ihrem Alter jederzeit der Fall sein kann), die mit Abstand größte.

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Auch soetwas mit Wünschen und Zielen ist mir bekannt. Ich habe alle meine Ziele und Wünsche erreicht. Es gibt nichts was ich irgendwie langfristig zu planen habe. Ich möchte auch keine Kinder worauf man denn da zumindest etwas aufbauen kann. Verwandschaft gibt es auch keine mehr (entweder verstorben oder kein Kontakt mehr) und somit bleibt nur meine Freundin. Gefühlt halte ich nur noch für sie durch und für meine Hobbys (Wrestling und Videospiele).

Bei meinen Hobbys ist das auch immer ein komisches Gefühl, sich auf etwas in die Zukunft zu freuen. Es ist nicht so von wegen " Yeah cool! 2025 kommt GTA 6 rauß" sondern eher " Verdammt. Ich muss noch bis 2025 irgendwie durchhalten…"

Eventuelle Trigger:

Obwohl ich mir nichts mehr antun möchte, kreisen bei mir, zumindest als ich noch zur Arbeit gegangen bin, und mein Imposter-Syndrom in der Leitungsfunktion sehr doll kickte und Panikattacken bekommen habe immer mehr der Gedanke, es doch jetzt einfach mal vorbei sein könnte. Das mich auf dem Weg zur Arbeit eventuell ein Bus überfährt. So Final Destination mässig. Einfach aus dem nix und vorbei. Dann müsste ich mich nicht mehr rumqäuelen.

Ich bin hier ja sehr mehrern Jahren, mal mehr, mal weniger stiller mitleser und finde es toll, hier zu lesen, dass mann nicht ganz alleine mit seinen Problemchen ist und es leuten genauso geht. Ich würde halt auch gerne mal mich mehr austauschen, aber ich weiß, dass sowas bei mir auch über einen gewissen Zeitraum auch mal wieder im Sande verlaufen wird. Da bin ich auch mal froh, die Energie und Lust zu haben, mich mal hier mitzuteilen. :slight_smile:
Auch wenn es nur ein Klick ist und und nur ein „doofer“ Smiley ist, finde ich die Reaktionen hier sehr toll!

Danke dafür! :beancute:

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Zu dem Trigger:
Geht mir da sehr ähnlich wie dir. Der Wunsch ist nicht mehr da, aber "der Ruf der Leere/L’appel du vide ) ist halt sehr mächtig, aber auch nichts komplett ungewöhnliches.
Ein alltägliches Phänomen, an das man sich mit der Zeit fast schon gewöhnt.

Das Schreiben und die Reaktionen sind mir hier um Forum auch wirklich wichtig und bin ich auch sehr dankbar für.

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Komme eben nach Hause und halte einen Brief in der Hand, dass ich mich doch bitte an die vereinbarten Einsatzzeiten halten sollte, fürs Tchibo einräumen, kaum einen meiner bisherigen Vorgesetzten, hat sich daran gestört, aber seit der neuen Chefin letzten Jahres, hat die scheinbar nichts Besseres zu tun, mehr als üblich in meine Arbeit einzugreifen.
Nach 12 Jahren bei der Firma sieht bei denen so die Wertschätzung aus. Man ist eh nur eine Personalnummer, mehr nicht.
Früher waren meine Chefs und Chefinnen flexibler als heute, wahrscheinlich weil selbst diese von Tchibo und von der Zentrale Vorschriften bekommen.
Eigentlich wollte ich noch bis zum Urlaub warten und meine Kündigung abschicken, vielleicht wird das noch früher der Fall sein.

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