Nächste Woche geht Therapie los. Bin gespannt was es bringt. Die Form macht mir noch etwas Angst.
Ansonsten macht mir noch ein Glaubenssatz zu schaffen.
Nächste Woche geht Therapie los. Bin gespannt was es bringt. Die Form macht mir noch etwas Angst.
Ansonsten macht mir noch ein Glaubenssatz zu schaffen.
Hach ich weiß gerade irgendwie nicht wohin mit meinen aktuellen Emotionen.
Meine große Schwester ist mein Lieblingsmensch, die Person, der ich am meisten anvertraue und vertraue.
Und eigentlich mag ich gar kein „aber“ raushauen …
… ABER …
mir ist dieses Wochenende wieder bewusst geworden, dass ich doch einen ziemlich heftigen Schwester-Komplex habe.
Wir waren bei einem JGA, wo wir beide außer der Braut und einer weiteren Person niemanden kannten und dieses Wochenende hat mir wieder vor Augen geführt, wie viel krasser sie ist als ich. Nicht nur, dass sie nach einer sauheftigen Arbeitsphase in den Urlaub und vom erlebnisreichen Urlaub direkt zum JGA gekommen ist und NICHT total ausgelaugt war, sie findet auch scheinbar superleicht einen Zugang zu jeder Person und schafft es, sich in vertraute, spannende Gespräche zu vertiefen und die Leute sofort für sich einzunehmen, während ich krampfhaft versuche, awkward silence zu vermeiden und nach einer viertel Stunde 1on1-Smalltalk mit einer fremden Person, egal wie nett sie ist, am liebsten ne Stunde Pause hätte. Darüber hinaus ist sie einfach klüger, erfolgreicher, selbstbewusster, stärker, talentierter und – es sollte mir egal sein – sooooo viel schöner als ich. …
Sie hat sich ordentlich den Arsch aufgerissen, um die Person zu sein, die sie heute ist, und verdient jeden Erfolg und alles Glück der Welt. Trotzdem kann ich es nicht verhindern, dass ich manchmal denke: „Es ist doch der gleiche Genpool – warum kann ich nicht auch was davon?“
Naja wie gesagt, weiß ich nicht, wohin mit dieser Emotion. Normalerweise ist meine Schwester die Person, mit der ich sowas bequatsche, aber ich werde den Teufel tun, ihr zu sagen, dass ich mich aktuell wegen ihr schlecht fühle. Ich will keine missgünstige Person sein. Aber naja – Emotionen halt… Da kann man noch so genau wissen, wie irrational sie sind. Sie sind trotzdem da…
Hachja. Dinge runterschreiben. Immer wieder gut, um den Kopf zu ordnen
Mein mittlerer Bruder ist auch ein „overachiver“. Würde ihn genau so beschreiben, wie du deine Schwester. Er arbeitet auch wahnsinnig hart an sich und für die Dinge, die er hat. Wenn ich mich mit ihm vergleiche, kann ich auch nur den Kürzeren ziehen.
ABER
Er hat nicht weniger Probleme wie ich. Ihn plagen nicht weniger Selbstzweifel und Probleme. Die Perspektive ist halt verschoben. Vergleichen führt einfach immer zu Frust. Dessen bist du dir sicherlich auch vollkommen bewusst. Ich will damit eigentlich auch nur sagen: ich verstehe total, woher du kommst
Naja sie ist deine große Schwester und ich glaub ne kleine Schwester zu haben, die zu einem aufsieht, ist schon cool denke ich.
Sprich mit ihr, musst ja nicht direkt auf Neid heraus, aber zu hören, dass du (in Maßen) auch gern so wärst wie sie, ist doch durchaus was gutes? Gerade wenn sie sich dafür so den Arsch aufgerissen hat, ist die Bestätigung, dass sich das gelohnt hat, doch super?
Das tue ich eh. Ich sage ihr oft, dass sie krass ist und stolz auf sich sein kann und ich sie bewundere. Das meine ich gar nicht damit, wenn ich sage, dass ich mit ihr über das Thema nicht rede. Ich werde ihr nur nicht sagen, dass ich mich aktuell wirklich schlecht fühle, durch diese Gedanken. Denn was würde ich denn dadurch schon groß erreichen, außer, dass sie eventuell ein unnötig schlechtes Gewissen hätte.
Gut, ich kenne euch halt beide natürlich nicht. Vielleicht nimmts aber auch als Anerkennung und teilt ein wenig ihre Erfahrungen beim „ordentlich Arsch aufreißen“. Gehe mal nicht davon aus, dass sie mit „ich bin die allergeilste und du nix“ in jeden Raum kommt - am Ende wird sie auch genug Hürden gehabt haben, die eben niemand sieht. Und Geschwister sind vielleicht noch am ehesten die Menschen, denen man dazu einen Einblick gewährt.
Ich kenne es nur von meinen Geschwistern und da wars nicht der Fall, dass sich da am Ende jemand schlecht fand. Aber again, kenne euch natürlich nicht und Menschen sind halt immer anders.
Deswegen sollte man sich ja auch nicht mit anderen vergleichen, sondern seine Erfolge am eigenen Vergangenheits-Ich messen. Wie weit bin ich gekommen im Vergleich zu gestern, letzter Woche, letztes Jahr?
Ist natürlich immer einfacher gesagt als getan, aber letztendlich haben wir alle unser eigenen Leben, unsere eigenen Ziele, unsere eigenen Stärken & Schwächen und auch unsere eigenen sozialen Bedürfnisse.
Also mach dich nicht zu irre. Freue dich für deine Schwester, dass sie anscheinend ihren Weg im Leben gefunden hat und gehe deinen eigenen ebenso tapfer wie sie.
Du bist doch gar nicht missgünstig. Du freust dich ja für sie und ihre Fähigkeiten.
Du bist aber nicht deine Schwester, du bist du. Hast du durch deine neue Ordnung im Kopf, nach dem Niederschreiben deiner Gefühle, schon eine Idee gewonnen, was dich glücklich machen könne? Wie @HBK66 schon sagte, bist du die Person, mit der du dich vergleichen solltest.
Bedenke: Aus deiner Perspektive kannst du die Skills deiner Schwester besonders wertschätzen. Aber du hast ja auch besondere Fähigkeiten. Vielleicht ein paar drunter, bei denen sich deine Schwester wünscht, sie könne diese Sachen ebenfalls so gut wie du? Dann würde deine Schwester diese Skills besonders wertschätzen, während diese Skills für dich recht normal erscheinen.
Und du reflektierst deine Emotionen (auch ein sehr wertvoller Skill). Das hilft natürlich auch immer, um Erkenntnisse zu gewinnen (wo kommen die Gefühle her? Was wollen sie mir sagen? Steht vielleicht was ganz anderes dahinter?). Also, vielleicht findest du ja einen flellaligen Weg, statt eines flellasschwesterigen Weges.
Ob du dafür mit deiner Schwester über diese Emotionen reden solltest, das musst du am Ende selbst entscheiden. Aber du packst das. Da bin ich mir sicher, so stark wie du dich hier im Forum präsentierst.
PS: Und Sorry, wenn der Text etwas chaotisch und verwirrend klingt. Mir fällt es oft schwer, bei so komplexen Themen klar herauszustellen, wie meine Perspektive auf das Dargestellte Thema aussieht und worauf ich hinaus will und warum.
und ihr habt damit alle sooo recht – dieses Nicht-Vergleichen-Ding ist eine der logischsten, und für mich gleichzeitig die am schwierigsten umsetzbare (Teil-)Lösung für manch unglückliche Stunde. Ich glaube in dem Fall fällt es mir besonders schwer, mich nicht zu vergleichen, weil wir einfach sehr ähnliche Startbedingungen haben.
Ich schätze, man kann das nur weiter üben. Nicht die Messlatte bei anderen zu setzen, und netter zu sich selbst und den eigenen Erfolgen zu sein. Nur heute funktioniert das irgendwie nicht.
und ja auch das stimmt so sehr … Sie wird ja auch nicht müde, mich für manche Dinge zu loben, so wie ich sie für ihre Eigenschaften und Erfolge. Das muss man halt auch annehmen lernen. Ich arbeite dran
nein nein, alles gut, klar und verständlich – und ich muss es wissen – es sehr leicht mich zu verwirren
Wobei ich sagen muss, dass solche Sätze, auf jemand dann auch oft wie ein „pat pat pat, ist schon ok“ auf den Kopf tätscheln können.
Wenn man solche „deine Emotionalität und Empathie sind auch sehr wertvolle Fähigkeiten“ Sprüche X fach gehört hat, weil es wohl Dinge sind die Leute sagen, weil sie quasi immer schön unkonkret sind, kann man das irgendwann auch nicht mehr hören weil „Emotionalität und Empathie“ einem nunmal nicht die Rechnungen zahlen.
Ja, aber leider will mich nun mal niemand für meine Excel-Kenntnisse lieben und loben
Weil du sie mir noch nicht gezeigt hast
Ich liebe Excel-Listen und Diagramme
…
Puh…als wäre mein Hirn beim Lesen der Diskussion gegen eine Wand gerannt
Wie man da jetzt wieder aufs Geld kommt, ist mir schleierhaft.
Sind schon skills die beruflich wichtig sein können. Gerade in einem Bereich wo man mit Menschen zusammenarbeitet
Also erstens – was @boja sagt. Also
Abgesehen davon check ich jetzt auch nicht so richtig den Sinn deiner Aussage. Als seien nur Eigenschaften lobens- und erstrebenswert, die einem die Kasse füllen? Vielleicht (hoffentlich) verstehe ich auch nur einfach nicht, worauf du hinaus willst.
Jep, oder wenn man eine Chefstelle innehat. Finde es schade, dass man wieder auf diesen Vorurteil rumreitet, Emotionalität und Empathie seien süße Softskills ohne echte Welt nutzen. Glücklicherweise gibt es dazu dutzende Studien, die das genaue Gegenteil beweisen und wovon Unternehmen intern profitieren.
EDIT, mal was dazu: