Gleich gehts ins Elternhaus: Mutter hat Geburtstag. Und es ist so komisch Freitag noch bei der Therapie zu sitzen und einiges was von Anfang an nicht ideal lief aufzuarbeiten und nun bei ihnen in der Wohnung zu sein und ein entspanntes Gesicht aufzusetzen. Ich versuche mich damit zu beruhigen, dass es einen festen Rahmen gibt: Mein Vater holt mich ab, um 14 Uhr sollen die anderen Geschwister kommen, um 13 Uhr bringt mein Vater mich wieder nachhause. 2 Stunden sind schnell rum, es wird leckeres Frühstück geben, ich werde mir einfach den Bauch vollschlagen und mich hoffentlich an der Freude meiner Mutter über mein Geschenk an ihr mitfreuen. Hab ihr noch spontan in die Karte reingeschrieben, dass sie von mir einen Gutschein fürs Haare färben bekommt. Sie fühlt sich mit ihren grauen Strähnen immer sehr unwohl, geht dann fix zur Drogerie und kauft sich irgendeine Farbe, mit der sie dann in wenigen Wochen schon wieder unzufrieden ist. Da ich ja in der Pandemie Haare färben geskillt habe lol, biete ich ihr an, dass wir eine Farbe aus dem Friseurbedarf raussuchen, ich sie dann für sie bestelle und mit meinem ganzen Haarfärbekram bei ihr vorbeikomme, um ihr mal so richtig schön vom Ansatz an die Farbe ins Haar zu pinseln, damit sie möglichst lange was davon hat.
2 Stunden nur. Und ich hoffe so sehr, dass meine Geschwister nicht plötzlich eher kommen. Das wäre ein Alptraum.
Und, wenn ich später wieder hier bin, gibts Seitandöner Wraps (noch bis halb 12 Abends gestern in der Küche dafür gestanden und geackert )
Alles wird gut.
Du hast ja bisher echt viel über deine Beziehung zu deinen Geschwistern geschrieben und ich kann das total nachvollziehen. Du meintest ja auch öfter, dass es für deine Eltern sicher auch total kacke ist, aber es persönlich für dich nicht funktioniert wegen Gründen.
Ich hab mir eben mal versucht vorzustellen wie es wäre, wenn meine beiden Mäuse später auch ein derart zerrüttetes Verhältnis zueinander hätten und das würde mir sicher das Herz brechen. Das soll jetzt nicht vorwurfsvoll klingen, nicht falsch verstehen. Wie gesagt, ihr habt da eure Geschichte und die hat zu eurem derzeitigen Verhältnis geführt und ihr habt euch ja so einigermaßen damit eingerichtet.
Ich wollte nur für mich selbst eben mal das Gedankenexperiment machen und wäre wirklich traurig darüber, wenn ich später Geburts- und Feiertage so planen müsste, dass sich die Kinder nicht begegnen.
Ja, ich glaube ohne Verständnis für meine Eltern käme ich da auf Dauer nicht so gut mit der Situation zurecht. Ich erhoffe mir durch beidseitiges Verständnis, dass es auch so einfacher fällt die jeweiligen Grenzen des anderen zu wahren. Beispielsweise hilft es mir klar zu machen, dass ich nicht nachvollziehen kann wie es ist 1. Eltern zu sein und 2. Wie es ist, wenn sich die eigenen Kinder gegenseitig so sehr geschadet haben, dass sie nicht mehr zusammen kommen können. Ich brauch es auch nicht nachvollziehen können, um es zu akzeptieren. Im Gegenteil entlastet es mich eher, wenn ich weiß, dass ich da nicht so sehr mich für anstrengen muss, weil das „Ziel“ es verstehen zu können utopisch ist und es auch gar nicht darum geht. Mir reicht zu wissen, dass es keineswegs angenehm ist und daher fällt es mir auch umso leichter die Grenzen meiner Eltern zu wahren, indem ich meine Geschwister zb nicht mehr thematisiere, wenn wir zusammen sind. Ich will kein Konkurrenz Ding oder ähnliches daraus machen und meine Eltern nicht in die Situation bringen sich verlegen oder bedrängt zu fühlen, weil sie glauben sie müssten, wenn ich mich zb über einen der beiden Geschwister auslasse, Partei für irgendwen ergreifen. Das mag ich denen nicht mehr antun. Dafür habe ich die Therapie, da gehört der ganze noch unverarbeitete Frust und die Trauer hin. Meine Eltern haben das nicht verdient.
Sie halten auch ohne jemals mit mir darüber auch nur in irgendeiner Art diskutiert oder es hinterfragt zu haben meine Grenzen ein. Und dafür bin ich denen enorm dankbar.
Meine Mutter war selber auch „das schwarze Schaf“ und „die Schande“ in ihrer Familie und hat ähnliche Traumata mit ihren Geschwistern erlebt - dahingehend kann sie mich zumindest im Ansatz verstehen. Aber sobald der Faktor selber Mutter zu sein hinzukommt bekommt das ganze Thema mit Sicherheit eine völlig andere Dimension. Auch deswegen kann ich den beiden , also meinen Eltern, umso mehr hoch anrechnen wie sie mit der Situation umgehen.
Es war übrigens auch ganz schön und null belastend. Mutter hat sich sehr über die Geschenke gefreut und wir haben eine wirklich schöne Zeit gehabt. Bin jetzt zwar wieder sehr erschöpft, aber letztlich glücklich und erleichtert denen damit so den Tag verschönt zu haben.
Morgen wird ein krasser Tag. Mein Papa wird an der Prostata operiert und mein Mann fängt eine neue Stelle an. Er war jetzt seit Beginn meiner zweiten Schwangerschaft in Home Office und das letzte halbe Jahr in Elternteilzeit und hat nur an zwei Tagen in der Woche gearbeitet. Mit dem neuen Job ist Home Office nicht mehr möglich und Überstunden wird es auch (hoffentlich nicht allzu) reichlich geben. Ich hoffe, dass wir den Umbruch im Familienleben gut verkraften und dass der bei der neuen Stelle endlich wieder Freude an seiner Arbeit hat, bei seinem letzten Arbeitgeber war er am Ende echt nicht mehr glücklich und das hat in auch im Privatleben sehr runtergezogen.
Puh mir geht langsam immer mehr die Düse… Habe am Dienstag nen kleinen Ambulanten Eingriff (mein erster) und habe gerade die Operations Einwilligungserklärung gelesen und unterschrieben und es hat jetzt nicht geholfen, das ich mich sicherer fühle, im Gegenteil…
Es ist auch nicht beruhigend gewesen wenn das einzige was ich bisher vom Arzt sah das er ins Zimmer kam, drauf schaute und sagte, machen mer weg… Kein 2 Minuten Gespräch… Ich weiß ist nen Routine Eingriff aber seit 11. Mai warte ich und wurde immer nervöser je näher der Termin rückte…
Zum Glück habe ich mir morgen frei genommen zum erholen…
Falls es dich beruhigt: In Deutschland ist es hochgradig unwahrscheinlich, durch eine Operation zu versterben. Kommt natürlich immer bissle auf das spezifische Prozedere an, aber bei Standardoperationen braucht man sich darüber keine Gedanken machen, Teilnahme am Verkehr ist bspw. 4x so gefährlich.
Wurde schon drei mal operiert (je mit Vollnarkose) und lebe noch! Kann das also bestätigen!
Ich weiß das es nicht rational ist, aber da es eben doch am Kopf ist und es das erste mal das ich sowas mitmache beruhigt mich eben nicht^^. Zumindest hab ich meinen Vater als Chauffeur überreden können^^. Hätte keine Lust gehabt nach dem Eingriff auch noch Bus zu fahren (da ich ja nicht Auto fahrn darf danach) und ewig damit unterwegs zu sein^^.
Ich weiß wie du dich fühlst. Meine erste OP waren die Mandeln, die Klinik 200 km von Zuhause. Ich war eine Woche stationär und wurde 2 Mal besucht.
Ich hatte richtig Panik und hab vor der OP um Beruhigungsmittel gebeten, haben se vergessen. Aber dadurch wusste ich nicht wann es wirklich los geht und vllt vom Vorteil, weil ich mir keine Gedanken machen konnte.
Es war auf jeden Fall weit aus weniger schlimm als ich dachte.
Du schaffst das! Dauert wahrscheinlich eh nicht so lange und du darfst danach ja gleich heim!
Ist ja auch nicht der Rationalitätskasten hier. Ich kenne zwar Leute, denen Statistiken helfen mit der Welt klarzukommen, aber da geht es eher um das große Ganze.
Du hast es schon ganz richtig gemacht: Es ist gut, dass Du jemanden als Beistand aktiviert hast und Du Dich dem ganzen nicht allein stellen musst. Begleitung ist wichtig, das Gefühl nicht allein zu sein, dass jemand da ist, der begreift, wie es Dir geht und dass du weder allein in die Stresssituation hinein musst, noch allein wieder raus kommst. Die Lösung des Logistikproblems ist nicht die Hauptkomponente der Hilfe, behaupte ich mal.
Berichte dann auch gern, wie es gelaufen ist! Ich bin ganz zuversichtlich, dass Du gut auf der anderen Seite dieser Sache ankommst.
Hmm … morgen wohl mit meiner Vermieterin sprechen müssen. Problem auf der Arbeit: die Kontendaten werden umsgestellt auf die neuen Vereinsberechtigten … und die alten wurden gelöscht bevor mein Gehalt überwiesen wurde. Also kommt die Miete erst morgen. Sie weiß noch nicht, dass ich trans bin, dass viel passiert ist die letzten drei Jahre …
Ist ne gute alte Frau (leb in der Wohnung seit gut 10 Jahren), aber ich hab verdammt Pammel.
Das wird schon
Schreibt ihr das bei euch echt mit P statt mit B?
So bin wieder daheim und ich bin froh das es vorbei ist^^.
Der Eingriff selbst war ok aber sonst habe ich mich wie bei nem Metzger gefühlt…
Das ich fast 2 Stunden warten muss weil Notfälle reinkamen geschenkt, das verstehe ich. Das aber gar nichts erklärt wird nur Kopf nach rechts drehn, jetzt kommt nen pieks und dann hört man Scherengeräusche usw das hat mich einfach nur fertig gemacht… Zum Glück bin ich jetzt die Woche voll krank geschrieben und nächste Woche Freitag soll ich zum Fäden ziehen kommen… Da freue ich mich jetzt schon drauf…
Hätte es dir besser gefallen, wenn dir erzählt werden würde, was gerade alles aufgeschnibbelt wird?
Das nicht, aber es hätte vllt schon geholfen wenn die Schwester während ich da halbnackt rumliege und auf den Arzt warte nicht sagen würde, dass sie den Metzger sucht wo er bleibt^^.
Oder zumindest nur den groben Ablauf erklären hätte mir ja gereicht, ich habe den Arzt ja schon beim ersten mal nur 2 Minuten gesehn und nun gar nicht, da ich den Kopf ja schon seitlich gedreht haben sollte^^.
Manchmal will man es aber auch gar nicht so genau wissen. Als die bei mir dann erzählt haben sie schaben die Mandeln mit so nee Art Löffel raus, hab ich gesagt, danke das reicht an Info
Aber super, dass alles geklappt hat! Erhol dich gut
Meinen Humor hätte es getroffen, muss ich zugeben
Ich hab das Gefühl das ist oft so „Mediziner-Humor“.
Solche albernen Sprüche sind mir jedenfalls im medizinischen Bereich schon öfter begegnet.
Ob bei OPs oder Untersuchungen an mir, oder auch im Zivi, als ich die Bewohner des Pflegeheims ins Spital begleitet hab, fast immer eigentlich trockene, beinahe morbide Sprüche.
Dass das irritiert kann ich aber mehr als nachvollziehen, vorallem beim ersten Eingriff dieser art.
Ist ja auch generell nicht besonders Taktvoll dem Patienten gegenüber.
Je nachdem was für ein Typ man halt ist.
Meistens ist mir das wurscht. Man will eh nur, dass es schnell vorbei geht.
Einerseits Freude, weil ich einen wirklich schönen Urlaub hatte, andererseits ist es schade, dass dieser morgen mit der Heimfahrt endet.
War gestern am späten Abend noch am Südstrand und diese Ruhe kann dir sonst kaum etwas bieten. Kaum ein Mensch war dort, du warst quasi allein. Nur du, das Meer und die Möwen. Ich freue mich sehr, dass ich diese Perle noch mitnehmen konnte.
Gibt ja Menschen, die ein Urlaubsgefühl noch lange nach dem Urlaub bei sich halten können. Ich bin da leider der Typ, der mit Tag 1 danach sich fühlt, als wäre man nie woanders gewesen.