Wenn ich das lese …
Ja, das Problem hab ich auch, dass meine Familie einfach alle Probleme bei mir ablädt und ich sie lösen soll. Letztens hatten meine Mutter und eine Schwester Beef, weil beide auf die Antwort der jeweils anderen warteten - und nicht kapierten, dass die andere Partei deren Nachrichten nie las, weil für iMessenger braucht man ein iPhone … Und das ist voll der Fehler der Partei, die kein iPhone hat.
Und das zieht sich einfach durch.
Statt auf Probleme (ich habe zur Zeit einen zu hohen Blutdruck und deswegen geschwollene Beine - was mir gar nicht auffiel) anzusprechen, tuscheln sie hinter meinem Rücken herum („hast du ihre Beine gesehen, das ist doch nicht normal, dass muss von ihrer Transistion kommen, keine Ahnung, welche Medikamente sie bekommt, aber die machen sie krank“), anstatt mich anzusprechen (man muss dazu sagen, dass eine meiner Schwestern Ärztin ist und wirklich gut dabei ist, solche Probleme anzusprechen, ohne dass ich gleich in die nächste Depression komme).
Und wenn sie mich bemerken: Meine Computer spinnt schon wieder!
Inzwischen habe ich es durch die Therapie geschafft, dass ich da den Rest meiner Familie mal sage, wie ich mich bei diesen Bockmist fühle. Auch, dass ich nicht perfekt bin (muss ich auch nicht sein), und ich den gleichen Respekt verdiene wie unsere Nachbarn (denen sie über ein Jahr nicht gesagt hat, dass ich trans bin - obwohl sie mich seit meinem Outing längst als Dora ansprachen - vor meiner Mutter).
Was ich sagen will: lass dich von denen nicht verrückt machen.
Auch wenn das Forum keine Therapie ersetzen kann, wir können offen darüber reden. Ich kann nicht sagen, was für einen Schiss ich hatte, als ich mich hier outete. Keine Ahnung, ob das Forum eben doch gut moderiert wurde, oder ob wir zu sehr in einem Klima der Angst leben, aber allein der positive Zuspruch hat mir dann doch gut getan (und wenn ich dann Kritik abbekam, war sie entweder absolut gerechtfertigt oder haben genug andere mich verteidigt, dass meine Meinung Wert hat).
Klar kann das Forum keine Therapie ersetzen, aber es hat mir doch gezeigt, dass ich nicht allein bin - im Gegenteil. Und dass meine Probleme auch andere haben und sie nichts sind, worüber ich mir einen (zu großen) Kopf machen sollte.