Ist grundsätzlich richtig, aber in ihrem Fall eben nicht so einfach. Sie hat hier vor Ort gefühlt keine Freunde, am ehesten noch eine alte Schulfreundin, die sie aber selber nicht mehr so recht leiden kann. Sie sagte selber mal, würde sie die nicht schon seit der Schule kennen, wären sie wohl auch gar nicht mehr befreundet. Sie versucht den Kontakt immer mal wieder auslaufen zu lassen, was dann für ein paar Wochen bis Monate funktioniert, bis der Kontakt dann doch wieder von einer von beiden Gesucht wird, das hält dann einen gewissen Zeitraum, bis meine Freundin wieder keinen bock mehr auf sie hat.
Die besagte Freundin ist zu ihrem Geburtstag kommendes Wochenende nicht mal eingeladen. Aktuell besteht da der Personenkreis aus ein paar Leuten, die sie über Facebook aus irgendwelchen Bastelgruppen kennt und mir. Eigentlich noch ein befreundetes Paar, allerdings sind die raus, weil da das Kind vier Wochen zu früh kam.
Familie hat sie in dem Sinne nicht, ihre Mutter ist dieses Jahr verstorben, was ja auch der Grund war (zumindest rede ich mir das ein) weswegen ich mich nicht schon im Juni getrennt habe, weil ich sie da nicht allein lassen wollte. Ihr Bruder ist komplett abgetaucht, da wissen wir aktuell nicht mal ob er lebt und selbst wenn, will sie zu ihm auch nicht wirklich Kontakt haben. Ihr Vater ist ein Arsch, lebt auch mittlerweile in Ulm, den Kontakt drückt sie ebenfalls auf ein Minimum.
Am ehesten wäre da noch ihre Stiefmutter, die wohnt allerdings auch nicht hier in der Ecke. Zu ihr hat sie immerhin noch mit den besten Draht. Sie hat eben hier nicht wirklich wen und das finde ich einfach nur traurig und schlimm. Sie hat hin und wieder auch was mit meiner Schwester unternommen.
Ansonsten hocken wir ja quasi nur auf einander. Aber gut, grundsätzlich kann es natürlich sein, dass sie das dann mit diesen zwei Mädels so machen würde. Wie ich sie einschätze, verkriecht sie sich einfach und heult nur wie ein Schlosshund oder macht meine Sachen kaputt, die noch in der Wohnung sind. Zumindest sehe ich beides als realistischeres Szenario an, als dass sie sich n paar Mädels schnappt und ne gute Zeit hat.
Ne, find ich gar nicht. Das entspricht gewisser Weise ja auch der Wahrheit. Allerdings wird auch irgendwie immer außen vor gelassen, dass ich hier in einer Situation fest stecke, in die ich mehr oder weniger rein manövriert wurde, auch wenn ich natürlich meinen Teil dazu beigetragen habe, aber wenn die Trennung da ist, stehe ich erst mal mit nem riesen haufen Schulden da, zahle für ein Auto, dass mir nicht gehört, habe keine eigenen Möbel oder sonst was mehr und muss mir im Zweifel noch Sorgen um die letzten Dinge die mir gehören machen. Auch wenn ich weiterhin nicht glaube, dass sie wirklich anfängt meine Sachen zu zerstören und ich das in Ruhe hier raus bekomme, dann habe ich da immer noch das finanzielle Thema an der Backe und ich hänge hier auch im Mietvertrag mit drin, also hat sie mich was das alles angeht voll bei den Eiern. Das fühlt sich einfach wie ein Selbstmord an, zumindest rein wirtschaftlich gesehen und über diese Klinge zu springen, mit der Aussicht auf Jahre da nicht mehr auf nen grünen Zweig zu kommen hemmt mich zu all meinen anderen Ängsten ebenfalls ungemein.
Wäre das ne Trennung, wo man sagt das wars, jeder geht dann seines Wegs und kommt mit nem blauen Auge davon hätte ich diese Probleme wohl auch gar nicht in dem Ausmaß, aber noch mal, das fühlt sich einfach so an, wie sehenden Auges in eine tödliche Falle zu laufen.
Grundsätzlich bin ich schon in der Lage Entscheidungen zu treffen, auch wenn ich jemand bin, der da gerne abwägt.