Meistens ist das, was Saison hat, im Supermarkt auch im Angebot.
Wo wir schon bei gesunder Ernährung sind, gab es bei der Zeit vor einigen Monaten ein längeres Interview („Martin Smollich forscht und lehrt am Institut für Ernährungsmedizin der Uniklinik Schleswig-Holstein in Lübeck. Er leitet dort auch die Arbeitsgruppe Pharmakonutrition.“) in dem quasi die gesamte Bandbreite und Mythen der Ernährung besprochen wurden.
Ernährung : "Die meisten beschäftigen sich viel zu spät mit gesunder Ernährung" | ZEIT ONLINE
Essen ist quasi eines der Schlüsseldinge um später (das ist wichtig, der Effekt tritt eben verzögert ein) gesund zu bleiben.
Essen hat ein riesiges präventives Potenzial, das ist meine zentrale Botschaft im Buch. Die Tragik der Ernährungsmedizin liegt darin, dass die meisten Menschen sich erst viel zu spät mit gesunder Ernährung beschäftigen – nämlich dann, wenn sie nach Jahrzehnten falscher Ernährung krank werden.
Bei der Nahrungsempfehlung steht Gemüse ganz, ganz oben.
Gemüse hat eine sehr hohe Nährstoffdichte bei sehr wenig Kalorien, dazu kommen gesunde Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Es ist kaum möglich, sich mit Zucchini, Möhren oder Blumenkohl hyperkalorisch zu ernähren und übergewichtig zu werden.
Besonders gut sind die Ballaststoffe im Gemüse. Da hat man lange unterschätzt wie gut das ist (im Gegensatz zu Vitaminen und Mineralien)
Gleich nach dem ballaststoffreichen Gemüse empfehlen Sie Beeren. Können die auch solche medizinischen Wirkungen vorweisen?
Smollich: Beeren sind voller sekundärer Pflanzenstoffe, die ebenfalls antientzündlich wirken.
…Die erforderliche Menge hat man schon in einer Handvoll Blaubeeren, Himbeeren oder Brombeeren abgedeckt. Aber auch ein mittelgroßer Apfel oder zwei bis drei Tassen grüner oder schwarzer Tee reichen aus.
schädlich ist hingegen verarbeitetes Fleisch
Smollich: Wenn wir Ethik … ausklammern und uns nur auf die Ernährungsmedizin beschränken, dann lässt sich festhalten, dass geringe Mengen von Fleisch nicht gesundheitsschädlich sind. Größere Fleischmengen bringen aber eindeutig gesundheitliche Nachteile mit sich, vor allem verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Schinken. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft solche Fleischprodukte als „sicher krebserregend“ ein.
das gilt aber auch für nicht verarbeitetes Fleisch
Wer Krebs vorbeugen möchte, sollte aber insgesamt fleischarm essen.
Am Allerungesündesten ist aber Zucker
Smollich: …Die noch immer weitverbreitete Meinung, eine fettarme Ernährung sei besonders gesund, geht auf manipulierte Studien der Zuckerlobby zurück. Eigentlich weiß man schon seit den 1950er-Jahren, dass Zucker viel schlimmer und Fett nicht per se ungesund ist. Diese Zuckerverschwörung wurde erst in den letzten Jahren aufgedeckt.
…
In den Fünfzigerjahren stiegen in den USA die Herzinfarktraten drastisch an… Als der Verdacht auf Zucker fiel, reagierte die Zuckerlobby nicht nur mit weltweiten, heute absurd anmutenden Werbekampagnen („slim and trim with sugar“ ), sondern kaufte auch Studien, um fettreiche Lebensmittel gezielt ungesund erscheinen zu lassen.
…Mittlerweile zeigen Studien ganz klar, dass eine fettreduzierte Ernährung medizinisch keinen Vorteil bringt. Im Gegenteil: Oft wird in fettreduzierten Produkten das Fett gegen Zucker ausgetauscht, was viel schlechter für die Gesundheit ist.
Und letztendlich auch zu Salz
ZEIT ONLINE: Manche sagen, Salz sei der neue Zucker. Stimmt das?
Smollich: Salz enthält Natrium, das wir für die Funktion von Zellen und Gewebe brauchen. Wenn wir aber viel davon aufnehmen, kann es zur Blutdrucksteigerung kommen. Wie stark der Körper auf Salz reagiert, ist allerdings auch genetisch bedingt. Bei einem Großteil der Bevölkerung ist das kein Problem, sie sprechen nicht so sehr auf den Salz-Effekt an. Menschen, die aber schon hohen Blutdruck haben, sind besonders gefährdet. Sie sollten wirklich nur wenig Salz essen. Für alle anderen gilt die Empfehlung der WHO: maximal fünf Gramm pro Tag, das heißt etwa ein gestrichener Teelöffel. Vor allem Männer nehmen aber fast doppelt so viel zu sich.
Am Ende kann man leider ungesunde Ernährung nicht ausgleichen in dem man Morgens ein Stück Gemüse isst.
Smollich: Der vielleicht größte Irrglaube ist, man könne seine Gesundheit durch ein einziges Lebensmittel ganz besonders boostern. Das ist das Konzept der vermeintlichen Superfoods. Das funktioniert nicht. Bei den Grundprinzipien der gesunden Ernährung spielt es langfristig keine große Rolle, welche Hülsenfrüchte, Gemüsesorten oder Nüsse ich esse. Und eine ungesunde Ernährung kann ich auch nicht dadurch kompensieren, dass ich mir morgens einen Ingwer-Shot reinziehe oder Selleriewasser trinke.
Gleichzeitig plädiere ich für einen entspannten Umgang mit der Ernährung… Wer langfristig eine gesunde Basis hat, braucht keine Angst haben, wenn er mal Schrott isst.
Muss ich sagen jein, mein Stammsupermark hat eine scheiß Obst/Gemüse Abteilung, die kaufen schon so knapp ein, das man die Sache zuhause meist nur noch ne Woche lagern kann. Ja bei mir ist es auch sehr warm in der Dachwohnung, das kommt noch dazu. Dann kaufe ich lieber nicht eh ich ständig wegschmeiße.
Wenn du den Apfel als ganzes isst (wie ich es zuhause auch immer mache) gebe ich dir recht. Allerdings kannst du den Apfel auch auf der Arbeit zerkleinern und dann stückchenweise essen.
Hier ist halt der vorteil von rohen Möhren. Die kann man geschält in einer Tuppabox prima über Tage aufbewahren und dann schnell wegschnabulieren. Tatsächlich verschwinden rohe, geschälte Möhren bei mir so schnell wie Schokolade. Und bei Möhren muss ich nicht mal ein schlechtes Gewissen haben.
Einziger Nachteil: Man muss sie halt mal schälen und säubern. Die Schoki trifft hingegen genussfertig im Kühlschrank ein. Ich brauche einen Möhren-schäl-und-abwasch-Roboter.
Anmerking: Ja, @Rolly, ich erinnere mich, dass du Möhren in den gleichen Kreis der Hölle verbannst wie Bananen.
Die sind ja noch viel schlimmer
Da raste ich ja schon aus wenn die jemand neben mir isst
Das habe ich nie gesagt
Möhren sind geil nur das Geräusch ist furchtbar
Ach so, dann lehnst du Banane und Möhre aus unterschiedlichen Gründen ab? Das habe ich dann tatsächlich falsch in Erinnerung gehabt. Sorryyy.
Ich lehne Möhren nicht ab. Ich liebe Sie.
Obst kann man auch im Kühlschrank lagern, selbst wenn es im Supermarkt ungekühlt verkauft wird.
Klar geht das, aber nicht bei allem. Und man muss alles schon früher aus dem Kühlschrank holen, weil es ansonsten kaum noch Geschmack hat. Ess mal ne Mango die in der Küche lag und eine direkt aus dem Kühlschrank.
Ja, natürlich gibt es Ausnahmen, die nicht gekühlt werden sollten - wobei das häufig (?) nur ästhetische Gründe hat. Und natürlich sollte man Lebensmittel vor dem Verzehr temperieren lassen.
Kühlung verlängert aber trotzdem die Haltbarkeit.
Und ja, manche mögen auch die Temperaturunterschiede nicht. Wie Zitronen. Lagere ich trotzdem lieber oben in der Tür im Kühlschrank (der auf 8 Grad eingestellt ist) bis zur Verwendung als irgendwo draußen.
Diese Aufteilung habe ich mir angeeignet, nachdem Gino sie mal in einem der RBTV Sportformate erwaehnt hat und fahre damit recht gut. Vorher waren es eher 50% Kohlenhydratbeilage auf Kosten von Gemuese.
Das einzige Gemüse das in Kuchen was zu suchen hat.
Kuerbis?
Auch wenns mir so überhaupt nicht schmeckt, aber Rhabarber?
Du meinst den orangen Bruder der Zucchini?
Fällt für mich unter Obst.
Dann is aber ne Karotte mindestens genauso ein Obst
Nein. Alles was man hauptsächlich zu deftigem isst ist Gemüse. Rhabarber kommt nur in Süßspeisen.
Interessante Klassifizierung.
Ich hoffe sie ist stichhaltig.