Euer Beruf - Wieso? Weshalb? Warum?

Wie bitte kann man 1,5 Jahre für ein Zeugnis brauchen, da sollte man sich schon ein Anwalt nehmen, wenn sowas pasiert.

Da ich bei Zwei Arbeitgebern arbeite, verdiene ich so um die 900-1000 € Monatlich, ist nicht viel, aber man kann davon einigermaßen leben. Der Stundenlohn könnte ruhig höher sein, als nur der Mindestlohn.
Nach knapp 6 Wochen ist endlich unsere Chefin zurück, die für uns verantwortlich ist. Mit der Vetretung war das die reinste Hölle, nicht nur dass wir ständig irgendwelche Anfänger bekommen haben als Verstärkung, sondern auch das wir vom Markt aus zu langsam sind beim verräumen. Bedeutet halt, dass der Markt selber sehr darauf achtet, dass wir schneller sind, sondern das auch die Vertretung sehr viel druck ausübt. Ich wurde vor 6 Wochen erstmal zum Stellvertretenden Teamleiter ernant und seit der da ist wurde ich ohne zu fragen zum Teamleiter ernannt. Die letzten Wochen sollten wir ständig unseren Team, sagen sie sollen schneller arbeiten und sagen wie lange Sie für einen Rolli brauchen dürfen, diese Anweisung hat für keine gute Stimmung gesorgt und wir müssen jeden tag Zettel mit der Stückzahl der Waren aufheben, damit der er rechnen kann wie schnell wir sind. Ansonsten gibt es eine nachfrage wieso wir zu langsam sind.
Bei ihm hatte ich das gefühl wir wären nur Maschienen und so sollten wir auch funktionieren, blos keine Zeit verschwenden, blos nicht den Kunden helfen, wenn diese fragen haben.
Leider ist das aktuelle Team einfach nur langsam und besteht zu mehr Anfängern, als Langjährigen Mitarbeitern und damit kann man nicht so schnell arbeiten, der Markt war so angepisst gewesen, dass alles so lange dauert und nicht so ordentlich ist, dass die uns fast rausgeworfen hätten.
Ein gutes hat es ab Montag ist die Chefin wieder da, die wird von den Ereignissen nicht sonderlich glücklich sein, ich hoffe die Vertretung bekommt auch ärger, wir auch, dass weiss ich.

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In welcher Entgeltgruppe wirst du denn bei den Öffis eingeordnet? :thinking:

9b :slight_smile:

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Dann rechnen sie dir aber schon ordentlich Erfahrung an, bei 9b musst du für knapp 3900 Brutto ja schon auf Stufe 4 eingeteilt sein :thinking:

Beim Vorstellungsgespräch waren fünf Leute anwesend darunter die Fachbereichsleitung mit der ich dann gut 20 Minuten über technische Details gesprochen habe. Ich denke, die haben dann eingeschätzt was ich kann und mir dann die Stufe zugeteilt.

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Finde es interessant, dass sie auch Erfahrung außerhalb der Öffis anrechnen, dachte bisher, dass sich die Stufeneinteilung nur auf Dienst bei den Öffis bezieht :smiley:
Ich meine, ist an sich logisch, aber man kennt ja unsere Burokratie :upside_down_face:

So weit ich weiß dürfen die nicht nur Stufen vorweggewähren sondern auch bis zu 1k Zulage zahlen.


Finde ich klasse gelöst :+1: ich weiß, so etwas erfordert viel Überzeugung und viele Überlegungen vorab. Man kündigt ja nicht einfach so schnell mal.

Ich hab da in meiner bisherigen Laufbahn auch ähnliche Erfahrungen gemacht. Nach dem Maschinenbau-Studium landete ich erst mal im Fahrradladen, weil ohne Berufserfahrung war es erst mal sehr schwer was zu finden. War nach einem Jahr vorbei, weil das zwar ein solider Job war, aber die Chefs uns nie viel Verantwortung geben wollten und es keine Aufstiegschancen gab. Obwohl der Job nicht meiner Ausbildung entsprach, hat es mich selbst da Überwindung gekostet zu kündigen. Ein Freund hat mir dann ein paar Unternehmen aus seinem Arbeitsumfeld genannt, die da Stellen frei hatten und da hab ich dann meinen voletzten Job gefunden als Ingenieur im Bereich Planung und Projektierung. Der war so dermaßen unterbezahlt, da hab ich schon arg geschluckt bei den Konditionen (24 Tage Urlaub und 30 k € brutto jährlich, Überstunden sind im Gehalt abgegolten :woozy_face:)

Es gab jährlich Mitarbeitergespräche in denen ich diese Punkte immer zur Sprache brachte. War ganz gut, da einfach solche Gespräche üben zu können. Es gab dann jedes Mal etwas mehr Gehalt und Urlaub, aber ich blieb trotzdem stark unter dem Durchschnitt. Dann hab ich nach fast 3 Jahren gekündigt, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt keinen Job in Aussicht hatte. Aber das war es mir einfach nicht mehr wert und ich wusste, dass nun mit Berufserfahrung der Arbeitsmarkt besser aussah.

Ich hab dann auch nur 3 Bewerbungen geschrieben und hatte 2 Vorstellungsgespräche bis ich dann auch schnell meinen neuen Job im Juni diesen Jahres starten konnte. Da bin ich jetzt als Vertriebsingenieur eingestellt und habe sowohl mehr Urlaub, als auch mehr Gehalt und einen kürzeren Arbeitsweg. Dass man Spaß hat bei der Arbeit und sich mit seinen Kollegen gut versteht ist natürlich auch enorm wichtig, aber mich hat das immer sehr fertig gemacht, zu wissen, dass ich jedes Jahr hätte 10 bis 20 k € brutto mehr verdienen können.

Momentan passt auch alles sehr gut. Unser Unternehmen ist mittelständisch und wir verkaufen internatonal Maschinen und Anlagen für die Betonindustrie. Ich arbeite mich jetzt erst Mal im Innendienst ein und erstelle Angebote, plane Anlagen nach Wünschen und Vorgaben des Kunden und zukünftig kommt dann auch Reisetätigkeit hinzu (je nach dem, wie es mit der Corona-Situation aussieht). Ich finde es toll, dass bei uns das Team sehr divers ist. Jung, alt, Zugezogene, Alt-Eingesessene, nicht nur Männer. Der Job erfüllt mich meistens schon. Das was ich tue, macht mir Spaß. Es ist nur manchmal schade, dass viele Ressourcen verbraucht werden (im ökologischen Sinn). Aber Dienstreisen und ausgedruckte Anlagenpläne sind eben immer noch notwendig.

Es ist rückblickend betrachtet gut, dass ich verschiedene Stationen besucht habe. Es hat mir persönlich viele Perspektiven auf viele Bereiche ermöglicht und ich habe viel gelernt und viel vergessen :smiley:

Ich will auch anderen Mut machen, sich nicht jahrelang mit unterbezahlten Jobs abzuquälen, wenn ihr wisst, dass ihr unter dem Durchschnitt liegt. Selbst eine zeitlang arbeitslos sein, ist nicht pauschal gleich ein Dilemma.

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Magst du sagen, in welchem Bereich genau du als FISI tätig bist bzw. was du gelernt hast und im ÖD anwenden wirst, und was du generell sagen würdest, was in dem Berufsfeld gesucht wird?

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Ich habe keinen speziellen Bereich. Ich kümmere mich um Großkunden mit entsprechenden Umgebungen. Native/Virtuelle Server, Storage-Systeme, Backupsysteme, Virenschutz as a Service oder OnPremise, TK-Anlagen usw. Bei Kunden ohne eigene interne IT kommt dann noch der Clientsupport dazu, den ich aber auf mein eigenes Team umlegen kann.

Ich habe mich beim ÖD auf eine andere Stelle beworben, als die die ich antreten werde. Der Sachgebietsleiter mit dem ich mich bei meinem Bewerbungsgespräch unterhalten habe, wollte mich dann nicht mehr abgeben, sondern für seine eigene Abteilung und dann wurde meine Einstellung per Direktionsbeschluss geregelt. Bisher weiß ich nur, dass die IT-Abteilung dort erweitert werden soll und ich alles mögliche machen darf. Was genau das ist, werde ich bei meinem ersten Besuch vor Stellenantritt erfahren.

Was die Suche der Unternehmen angeht kann ich jetzt nur von meiner Position aus sagen, dass ich den Eindruck hatte, dass viele vom Outsourcing zurück zur eigenen IT-Abteilung gehen möchten. Ich hatte sehr viele Gespräche in denen es hieß, man möchte gerne intern besser aufgestellt sein und suche für die eigenen Umgebung einen erfahrenen ITler.

Das kann natürlich auch ein Resultat der ganzen Quereinsteiger in unserer Branche sein, die meist nicht mehr als den normalen Windows Client Support mit etwas Office schaffen aber sich als 3rd Level Support auf CCNA-Niveau bewerben.

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Wow, das ist für den von dir beschriebenen Bereich natürlich ein sagenhaftes Schnäppchen für dein Ex-Unternehmen.

Meiner Meinung nach ist das Thema Wertschätzung im Unternehmen ein ganz wichtiges. Es gibt so einige perfide Tricks von Arbeitgebern, wie sie wertvolle Arbeitnehmer, die eine Menge Verantwortung und Workload tragen, hinhalten und viele Monate bis Jahre unterbezahlen. Was ich im Freundeskreis schon ein paar Mal gehört habe, ist das Argument mit der Entwicklung: „Du entwickelst dich gerade noch und wir wollen dein Engagement sehen, damit du die Stelle bald gänzlich besetzen kannst.“ Und das, obwohl man die Stelle bereits seit langer Zeit komplett selbst trägt und 40-50 Stunden Wochen schiebt. Die Vertragsanpassung/Gehaltserhöhung wird extra zurückgehalten, damit man sich im Verhandlungsgespräch darauf berufen kann, dass der Mitarbeiter laut Vertrag nach wie vor die niedrigere Position innehat und daher keine großen Forderungen stellen kann. Man entwickle sich ja noch. Von dem üblichen Corona-Argument ganz zu schweigen. Wenn dann noch die allgemeine Atmosphäre im Unternehmen den Bach runter geht, ist das ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl, um sich schnellstens nach neuen Arbeitsangeboten umzusehen.

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Meinen Glückwunsch! Willkommen im öffentlichen Dienst. Genieße es und hoffentlich wirst du langfristig gefordert und gefördert! Gewöhnen musst du dich bestimmt an:
„Das haben wir noch nie so gemacht!“
„Das haben wir schon immer so gemacht!“
„Da könnte ja jeder kommen.“ :smiley: :beanjoy:

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Aloha! Ich mache gerade einen 1€uro-Job in einem Geschichtsverein und scanne Bücher, Dokumente und Fotos, ausserdem übertrage ich Todesanzeigen in eine Excel-Tabelle. Wisst Ihr was das Schöne daran ist? Das ist der beste Job seit 25 Jahren! Wünsch Euch allen genau so viel Spaß, wie ich hab!!

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Danke kunkri!

Bitte! Immer schön, wenn jemandem sein Job gefällt :slight_smile:

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Ich bin sehr gespannt wie dort die ganzen Abläufe sind. Ich habe bisher nur als Externer für öffentliche Stellen gearbeitet und empfand die internen Abläufe immer als sehr schleppend.

Nach sieben Jahre als externer Dienstleister freue ich mich allerdings sehr auf etwas Entschleunigung und auf eine feste zu administrierende Umgebung. :slight_smile:

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Ich stürz mich auch mal wieder hier rein, bei mir hat sich einiges getan.
Aus nem abgebrochenen Studium und beschissen bezahlten Dienstleistungsjob, der mir den Rücken kaputt gemacht hat hab ichs trotz Corona in eine Ausbildung und wohl meinen Traumjob geschafft, inkl. aller Absicherungen.
Vor 3 Jahren fing es an, dass ich mich in Richtung öffentliche Verwaltung, Finanzverwaltung orientieren wollte, über Jahre Absagen kassiert habe und meine Ansprüche immer schön weiter runter geschraubt habe. Am 6.7. diesen Jahres (am 3.8. wäre mein Arbeitsvertrag ausgelaufen und auf Grund von langer Krankheit eh nicht verlängert worden) sah ich mich beim Arbeitsamt stehen und jeden Scheißjob annehmen. Am 7.7. bekam ich die Nachricht, als Nachrücker auf meinen Traumplatz zu kommen, der mir eigentlich schon abgesagt worden war.
Nun bin ich seit 3.8. Anwärterin als Bundesbeamte, bin auf einmal zu Hause ausgezogen, erst nach Köln, nun nach Chemnitz, und es stehen noch viele Umzüge und Reisen bevor und ich freue mich so sehr. Ich sehe das Land, mache eine Arbeit, die mir wirklich Spaß macht, habe tolle Kollegen, spontan eine WG gegründet, und bin für die Zukunft abgesichert. Ich konnte bisher nicht genug Rentenpunkte sammeln oder privat fürs Alter vorsorgen, so dass ich mit ner normalen Rente echt beschissen dagestanden hätte.
Jetzt hab ich eine solide Basis für mich und meine zu gründende Familie in der Hand und so ziemlich jede Perspektive offen, die ich mir für meine persönliche Entwicklung wünschen kann.
Man kann viel über Vater Staat motzen, auch in meiner Behörde läuft nicht alles rund. Aber als Dienstherr ( =Arbeitgeber) ists ein Jackpot.
Heute habe ich den ersten Arbeitstag in der ersten Außenstelle gehabt (bisher Vorbereitungslehrgänge) und ich kann mein Glück gar nicht beschreiben.
Akten Schubsen kann wirklich Spaß machen!

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Willkommen im Klub. :smiley: Nun nicht vom Amtsschimmel ins Bockshorn jagen lassen. :beanjoy:

Richtig gut was man hier so liest :beanjoy:

Hänge ja momentan in einem eher beschissenen Job „fest“ und der Antrieb Bewerbungen zu schreiben ist bei einer 50h Woche mehr als gering (Danke mental Health).

Werde am nächsten Wochenende mich mit einer Freundin in einem Discordcall treffen und wir werden beide Bewerbungen schreiben. So gegenseitig motivieren und so.
Da freue ich mich drauf!

Momentan habe ich echt Lust mich bei Gemeinden/Städten/etc. als Klimamanager zu bewerben. Ich glaube das wäre echt was für mich. Auch mit hinsicht auf mein Studium, das ich vor 2 Jahren abgeschlossen habe. Das könnte gut passen alles :slight_smile:

Werde hier dann natürlich updates posten, wenn es was neues gibt.

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Haha bei uns wird demnächst die Stelle als Klima-Manager ausgeschrieben, Lust auf Landleben in Bawü?

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