Eure qualvollsten Klassenlektüren?

Der Vorleser

Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so eine langweilige Schreibe eines Autors ertragen müssen. Der Herr kommt einfach nicht zum Punkt. Das andere Problem.

Man fühlt sich, als würde man eine Art Sachbuch lesen. Es ist nicht nur trockene Lektüre, es ist schon fast verbrannte Lektüre. Wahrscheinlich würde das Buch anfangen zu brennen, wenn man es zu lange in der Sonne liegen lässt. Schneller als andere Bücher.

Das Schlimmste war dann folgendes. Die Klausur.

,Fassen Sie bitte eine Inhaltsangabe zu dem Buch zusammen. Wenn Sie damit fertig sind, eine Charakterbeschreibung der dort auftretenden Figuren"

Das war der Moment, wo ich meine Klassen und gleichzeitige Deutschlehrerin am liebsten damals erwürgt hätte.

Habe ich natürlich nicht. Habe es, aus welchen Gründen auch immer, noch geschafft in dieser Abschlussklausur, eine 2- zu schreiben. Einfach, weil ich das Buch grauenvoll gefunden habe. Sonst hätte ich mir weit aus mehr Mühe gegeben.

Das Parfum hat mir auch viel Spaß gemacht beim Lesen in der Schule. Ebenso die Welle.

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Hmm hab das damals mit 17 Jahren außerhalb der Schule gelesen und fand das ziemlich gut geschrieben. Liest sich sehr flüssig.

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Heute mag ich es auch sehr, damals halt der Schullektüre-Effekte - “es ist pflicht also ist es kacke”.

Ja, sobald man gezwungen wird, ist der Spaß hin. Nur im Englischunterricht geht es meist weil man da eher gute Trivialliteratur liest.

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Stimmt, da hab ich z.b. Sherlock Holmes zum ersten mal gelesen(wie fast jeder) :supa:

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DAs Parfum?

Das Buch wo man die ganze Zeit hofft das jetzt jemand endlich diesen blöden Hauptcharakter abmurkst damit das ganze endlich zu Ende ist?

War nicht das Mädel dafür zuständig?

Ich kann nicht verstehen, was an Iphigenie nicht gut sein soll. Versmaß macht alles besser!

Fontane wurde hier zu Recht schon oft genannt. Mein absolutes Hassbuch aber war Das Haus der Treppen von William Sleator. Schlecht geschriebene Sci-Fi-Geschichte über Jugendliche, die gefangen sind und über die Essensausgabe verhaltenskoordiniert werden. Gähnend langweilig. Keine Ahnung was das auf der Leseliste zu suchen hatte.

Im Studium kam dann noch Carl Einsteins Bebuquin hinzu. An einer Stelle wollen die Charaktere aus einem Embryo eine Lampe basteln. Ich raffe bis heute nicht, wovon das Buch handelt, Da ist wahrscheinlich sogar Finnegans Wake verständlicher.

Eher das Gegenteil bei „Der Vorleser“

Ich hatte da immer Monica Belluci als Hanna vor Augen und das hat mir bei expliziten Szenen sehr gefallen… :crazy_face:

Schlimmste Lektüre ever im Abitur, Deutsch LK, Heinrich von Ofterdingen (Novalis) … grauenhaft! Einfach total irre und ohne jede wirkliche Idee! Die schlimmste Lektüre die ich jemals lesen musste…

Theodor Fontane, Effi Briest.

Für einen Oberstufenschüler das Grauen, für einen Germanistikstudenten okay.

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Hmmm … Sommerhaus, später von Judith Hermann enthält nun wirklich einige sehr gute (kurze) Erzählungen. Gerade diese Uneindeutigkeit, die man beim aufmerksamen Lesen der Texte eben doch sinnvoll deuten kann, macht die Erzählungen so gut. Das ist eben Kunst, die sich dem Leser nicht bedeutungsschwanger als Kunst aufdrängen will.

Ich war und bin begeisterter Leser, aber bei Effi Briest wollte man der ollen Effi echt nur noch rechts und links eine Ohrfeige verpassen mit ihrer ewigen Jammerei und Tatenlosigkeit.

Einfach ein schreckliches Buch.

Und das sag ich als jemand der eigentlich historische Bücher mag und auch schon den Briefverkehr einer Britin in Kanada um 1820 mit Ihrer Mutter in England gelesen hat wo es zur Hälfte nur um Hauswirtschaft ging :wink: (Briefe aus den Wäldern Kanadas, tolles Buch, aber leider out of print)

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Ich krame das Thema Mal wieder aus.
Muss auch gleich dazusagen, dass ich sicherlich nicht einmal die Hälfte der Schullektüre gelesen habe.

Ich gedeihe unter Zwang einfach nicht^^

Romeo und Julia : nur das erste Kapitel gelesen und das auch nur weil das im Unterricht war.
Habe in der Arbeit dazu eine 4 bekommen, hat mir völlig gereicht.

Die Wolke: hat mich einfach nicht interessiert und meine Deutschlehrerin wollte auch nur das wir das lesen, weil sie selbst Atomkraftgegnerin war.
Da kam wieder der Trotz in mir durch, ich soll meine Freizeit wegen ihrer Überzeugungen hinten Dranstellen? Nö xD

Die Welle: interessantes Thema aber ne Doku zum Thema oder eine Gesprächsrunde hätte mMn völlig gereicht. Haben dazu dann auch den Film mit Jürgen Vogel geguckt den ich sehr scheiße fand.

Vorstadtkrokodile: ganz nett aber irgendwie habe ich daraus nichts mitgenommen, ich weiß nur das wir drölfzig tausend Tests zu dem Buch hatten.

Tagebuch der Anne Frank: schlicht und ergreifend nicht gelesen. Als Klassenarbeit sollten wir dann eine Charakterisierung zu Anne schreiben.

Ich habe mir irgendwas aus dem Finger gesaugt nachdem ich die Wiki Artikel zu ihrer Familie durchgelesen habe und habe ohne Flachs, laut Lehrerin, die beste Arbeit der Klasse geschrieben.

Schimmelreiter: einfach langweilig.

Gefallen haben mir : Der kleine Prinz, was ich auch immer noch wunderbar finde.

Eine für junge Schüler aufbereitete Fassung der Nibelungen in einfacher Sprache. Ritter, Drache, Gold, hübsche Prinzessinnen, brennende Burgen. Als zehnjähriger ist das schon ziemlich cool.

Behalt das Leben lieb: dezent schmalziges Buch über einen jungen der sein Augenlicht durch einen Unfall verliert und fast seinen Lebensmut aufgibt. Hat mir sehr gefallen auch wenn es ziemlich übertrieben rührselig ist.

Faust I: ich fands schon damals als 15 jähriger unglaublich gut geschrieben und die Story extrem spannend.
Aus irgendwelchen Gründen wusste ich nicht das der Osterspaziergang aus Faust stammt. (Ein Jahr vorher lernen müssen, andere Schule anderer Lehrer natürlich)

Aber als mir meine Deutschlehrerin das gesagt hat, war ich Feuer und Flamme Faust lesen zu wollen.
Den Osterspaziergang finde ich wunderschön und den habe ich gefühlt in 10min auswendig gekonnt da mir die Sprache wie Bilder im Kopf hängen geblieben ist.

Ist mir davor und danach nie wieder in meinem Leben passiert, dass ein geschriebenes Wort so auf mich wirkt.

Ich hätte Wikipedia und Hörbücher als Schüler echt gefeiert. Meine Optionen bestanden daraus den Mist zu lesen oder eine 5 oder 6 zu kassieren. Habe es mal so mal so geregelt.

Fand ich unfassbar spannend! Faust II war dann unlesbarer Mist. :smiley:

Ich bin wirklich froh nicht auf einem Gymnasium gewesen zu sein und viel mit Interpretationen zu tun gehabt zu haben. Da muss man immer erraten was der Lehrer hören will.
„Die Vorhänge in Fausts Zimmer waren blau um die tiefe Sehnsucht nach Wissen zu repräsentieren.“
Volle Punktzahl.
„Die Vorhänge in Fausts Zimmer waren blau weil Goethe die Farbe blau mochte.“
Setzen, 6.

Die armen Gymnasiasten in 200 Jahren die Bullshit in Twilight reindichten müssen.

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Och, da fällt mir so einiges ein, gerade aus dem Deutsch Unterricht: Allen voran natürlich “Effi Briest”, oder “Woyzeck” oder “Andorra” oder “Der gute Mensch von Sezuan” oder “Tauben im Gras”. Gut letzteres hatte ich man Ende der 13 auch gar nicht mehr gelesen.
Dagegen fand ich die Lektüre im Englisch Unterricht immer ansprechender, Holes", “A Curious Incident of a Dog in the Night-time” oder “A Streetcar named Desire” fand ich alles ansprechender.

Im Englischunterricht musste ich „The Great Gatsby“ lesen.

War halt absolut nicht mein Fall.

Das fand ich irgendwie sehr einprägsam und ist noch eine meiner liebsten Schullektüren.

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Ich glaube ich musste nie ein englisches Buch lesen. :thinking: