Eure qualvollsten Klassenlektüren?

Also ich kann mit Stolz behaupten in meiner Schulzeit (immerhin ganze 13 Jahre) nie ein einziges Buch durchgelesen zu haben, dass ich von der Schule aus lesen musste. Hab als Kind gerne und viel gelesen, aber sobald etwas eine Hausaufgabe war, verlor ich jegliches Interesse an den Büchern und habe am Ende maximal die Zusammenfassung gelesen.

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alle, die deutschlektüre, die ich gelesen habe bzw. nicht gelesen habe waren eindrücke aus der vergangenheit, wie die welle; nichts neues im westen und noch mehr so geschichtskacke.
ich, als einer, der kriegs- und historienfilme hasst, soll dann notgedrungen solch ein genre lesen.
ne, das war und ist nichts für mich.
es gibt ja sooo viele schöne romane, aber dann kommt zb. “der knochenmann” oder die jelinek oder wie die heißt. die schreibt abgehackt und wenn das wer in einem aufsatz schreibt, böse, böse…
alleine wenn ich noch weiter nachdenke, bekomme ich haarausfall.

von all den gelesen büchern habe ich ca. 25-30% gelesen, wenn überhaupt. wenn meine note nicht gefährdet war, war mir die schullektüre egaler als ein umgefallener reissack in china.

na gut, ich hatte 1 deutschlehrer, der hat verstanden, dass lesen geschmackssache ist, das war das einzige erlebnis, in der ich auch bücher für die schule gelesen habe, weil jeder schüler ein buch hatte, dass demjenigen gefiel und trotzdem literarisch anspruchvoll war (kontrolle des professors).

Mit schwer meinte ich nicht schwer verständlich, sondern thematisch eher nicht einfach.
Bez. Mord, soz. Hierarchie in dem Dorf, etc.
Könnte mir vorstellen, dass Kindern in der 6. Klasse n anderes buch mehr liegt^^

Nicht „anspruchsvoll“, aber ich erinnere mich an unsere erste Lektüre inkl. anfertigen einer Aufgabenmappe etc. zu:

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Kann sein. Dafür ist es durch die Morde halbwegs spannend geschrieben.

Agnes von Peter Stamm, dieses Buch ist so unglaublich langweilig. Ich mag weder die Geschichte noch seinen Schreibstil. ich habe mit den Charakteren überhaupt nicht mitgefiebert und wollte es einfach schnell durchlesen. Ich stehe mit meiner Meinung eher allein da, jedoch fand ich Kafka immer sehr interessant zu lesen. Die Verwandlung und diverse Kurzgeschichten mussten wir in der Schule lesen. Ich habe außerhalb der Schule freiwillig Der Prozess gelesen und auch dieses Buch hat mir gefallen.

“Blueprint” von Charlotte Kerner. Musste es in der 12.Klasse lesen und war die reinste Langeweile.

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Du willst mir also ernsthaft erzählen das du gerafft hast was in Faust abgeht? Dann bitte erkläre es mir!

Thomas Mann - Der Tod in Venedig

Der Film war aber noch schlimmer. Ich hasse diese bedeutungsschwangeren Lektüren.

Das geht zwar ein wenig gegen den Sinn des Threads, aber bei einigen Buchtiteln(wie eben Brave New World) kann ich Sätze wie “nicht mein Genre” nicht einfach so stehen lassen!

Bücher, die man in der Schule lesen muss, muss man meist aus gewissen Gründen lesen. Kulturelle, geschichtliche oder andere relevante Hintergründe, die zur Bildung beitragen. Da geht es nicht immer darum, dass das Bücher sind die den Schülern besonders gut gefallen sollen.

Brave New World zählt definitiv dazu und ist besonders bei der aktuellen Entwicklung des Weltgeschehens, der Gesellschaft und Politik einfach nur ein must read. Allerdings muss man dabei bedenken, dass die Lehrer eine große Rolle spielen. Wenn man die Bedeutung eines Buches, und die Gedankengänge die sie in Gang setzen können nicht vermittelt bekommt, dann geht das natürlich an einem vorbei.

Sowas wie Schimmelreiter hingegen kann ich schon viel eher verstehen. Hab ich auch nicht unbedingt gern gelesen. Aber bei Brave New World (und einigen weiteren Büchern) kann ich definitiv empfehlen, dem Buch nochmal eine Chance zu geben, und es ggf. direkt mit Kommentar zu lesen.

Generell gilt für mich: Ich hab viele Bücher nicht gern gelesen. Aber noch keines davon hat mir geschadet und ich bin froh, mich durch jedes gequält zu haben.

(Sorry Ninetailed, dass ich dich jetzt so rausgepickt habe. Das ist mehr Zufall, und nichts persönliches! :D)

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Neben dem genannten Woyczek irgendwas von Adalbert Stifter. Wie man es schafft, einen Baum auf einem Hügel in drei Seiten zu beschreiben, ist mir schleierhaft.

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Und was hat mir der Schimmelreiter jetzt beigebracht? Ok falls ich jemals einen Deich bauen müsste weiss ich Bescheid aber sonst?

Wie gesagt. Der Schimmelreiter ist auch nicht mein Lieblingswerk. Hat halt viel mit Literatur an sich zu tun, Symbolik usw. Gutes Werk um Interpretationen zu üben. Nicht unbedingt mein Ding, aber geschadet hats mir trotzdem nicht.

Außerdem möchte ich jetzt auch nicht meine persönlichen Verständnisse der einzelnen Bücher aufzählen. Ich will nur eine Lanze für die gehassten Schulbücher brechen. Und betonen, wie wichtig fähige Lehrer sind, die einen dafür wenigstens etwas begeistern können.

Ist auch überhaupt nicht schlimm, dass man die nicht mag. Aber bspw. wie jemand hier zu schreiben “Ich bin stolz darauf, keines der Bücher gelesen zu haben” ist schon etwas arg.

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Den Schimmelreiter habe ich später noch frewillig gelesen. Ja, es ist nicht das beste Buch, das jemals geschrieben wurde, aber es war nicht zum Quälen. Das war der “Zauberberg” von Thomas Mann, das ich irgendwann freiwillig gelesen habe.

Die Vermessung der Welt. Fand ich mega lamé und mega langweilig.

Die Highlights waren aber auf jeden Fall die Räuber und Faust. Da bin ich zum Streber mutiert. :smiley:

Ganz grausam: „Die Verwandlung“ von Franz Kafka. Ich hasse das Buch und den Autor heute noch und finde, es sollte aus der Literatur gestrichen werden… so wie eigentlich alles von Kafka :slight_smile:

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Habe 2012 Abi über Effi Briest geschrieben und hab es beim lesen nicht über die erste Seite geschafft :smiley:
Zum Glück spricht man Bücher im Unterricht so lange durch bis man alle relevanten Stellen gemacht hat und im Abi nichtsmehr neues drankommen kann :wink:

Faust fand ich zuerst schrecklich (wegen der Reime) aber als man es dann verstanden hat war es ganz ok :slight_smile:

Etwas blöd fand ich es damals in der Unter- und Mittelstufe. Unsere Lehrer haben uns oftmals selbst abstimmen lassen, was als nächstes gelesen wird und da wir relativ viele Mädels in der Klasse hatten, haben sie jedes Mal irgendeinen Teenager-Mystery-Kitsch durchgeboxt. Ich bin froh, dass wir eine ausgeglichene Klasse und nicht so ein reiner Jungs-Haufen waren, aber der Zickenkrieg in der Mittelstufe war schon ätzend. Vor allem, wenn man in Deutsch Mist lesen muss, der sich genau so gut „Twilight-Nachmache für pubertierende Girls“ auf’s Cover hätte drucken können. :rolling_eyes:

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Ganz gelesen habe ich glaube keins der Bücher, weil mich dieser Lesezwang immer genervt hat. Vergesse bestimmt auch welche, aber waren schon sehr viele…

  • Die letzten Kinder von Schewenborn
  • Das siebte Kreuz
  • Woyzeck
  • Mutter Courage (fand ich eigentlich sogar ganz gut)
  • The Cortilla Curtain (Englisch)

Ich bin einer von diesen Lesern, die sich durch ein ganzes Buch quälen, auch wenn sie es nicht mögen. Hat mir die Schulzeit nicht unbedingt schöner gemacht.

Am schlimmsten fand ich “Billiard um halb 10” von Heinrich Böll.
Der Schreibstil war grauenhaft für mich zu lesen, und ich fand es stinklangweilig.

Furchtbar war auch “Professor Unrat” von Heinrich Mann - wobei der Film “Der blaue Engel” noch schlechter ist, egal, was für ein Klassiker das sein mag.

Und “Die Verwandlung” hat mich davon abgebracht, jemals etwas anderes von Kafka zu lesen - obwohl ich damals krank zuhause war, und das für die Schule zu lesende Buch meine einzige Ablenkung war. Da hätte ich mich lieber gelangweilt.

Dann noch den guten alten “Homo Faber” von Frisch… ach, ist Inzest nicht was schönes? Nein, ist es nicht.

Den hier genannten Woyzeck fand ich zwar auch nicht gut, aber ich mag seinen Satz “Ist das Nein am Ja oder das Ja am Nein schuld? Ich will darüber nachdenken.” seit dem Lesen richtig gerne, und die Handlung gefällt mir besser, als in vielem anderen, was ich in der Schule lesen musste.

“Faust I” ist eins meiner Lieblingsbücher, ebenso “How To Kill a Mockingbird” - und auch praktisch alles andere, was wir in Englisch gelesen haben, mochte ich sehr gerne (von Macbeth bis zu Cat on a Hot Tin Roof).
Ansonsten möchte ich “Im Westen nichts Neues” nicht vergessen hier als positives Beispiel für Klassenlektüre zu nennen.

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