Eure “Unpopular Opinions” / Kontroversen Meinungen (Teil 3)

Zumal die Übergänge da auch fließend (no pun intended) sind.
Je nach Definition haben wahrscheinlich viele Forenmitglieder:innen eine Alkoholsucht, wenn man sich manche Umfragen zum Alkoholkonsum hier anschaut.
Bei einer „Alkoholkrankheit“ ist es ja auch nicht mit einem einfachen „dann trink ich jetzt halt keinen Alkohol mehr“ getan.

Konsummenge ungleich Sucht. Viel wichtiger ist die Regelmäßigkeit und wie gut ein vollkommener Verzicht funktioniert. Selbst jemand, der jeden Tag nur ein Glas Wein trinkt, weil Alltag zum Abschalten, kann bereits eine Sucht entwickeln. So schleichend ist das einfach.

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Ich hab nie behauptet, dass es Faktoren gibt, die Entscheidungen beeinflussen. Am Ende bleiben es trotzdem Entscheidungen :person_shrugging:

Ist halt (auch außerhalb von Suchtproblemen) ein gern genommene Ausrede, dass am Ende ja die externen Faktoren Schuld waren.
Hab ich ne Zeit lang auch über viele Dinge gedacht, die nicht gut gelaufen sind in meinem Leben (zum Glück keins davon so gravierend, wie ne Suchterkrankung).

Mir hat es sehr geholfen, die eigene Handlungsfähigkeit / Agency zu akzeptieren und dazu zu stehen. Das hat mir halt auch dabei geholfen zu verstehen, dass ICH Sachen anders machen kann und muss, wenn sich was ändern soll und mir überhaupt nicht geholfen ist, wenn ich mir einrede „ich kann ja eigentlich nichts dafür“.

Und nur, weil ich grundsätzlich die Aussage unterstütze, dass man aufgrund seiner eigenen Entscheidungen in eine Sucht gerät, heißt das ja nicht, dass ich daraus ableite, dass man z.B. Suchtkranken nicht helfen soll, oder auf sie herabblicken sollte.

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Daran hab ich bei dem Thema hier auch gedacht. Man kann alles darauf runterbrechen, dass ich am Ende immer noch eine bewusste Handlung durchführe. Ich entscheide mich jeden Tag dazu, egoistisch und unvernünftig zu sein. Durch meinen nicht ethischen Konsum, indem ich mich ungesund ernähre, keinen Sport mache, Aufgaben aufschiebe, etc. Aber am Ende reduziert man dadurch jeglichen psychischen Struggle auf „selbst Schuld“ und negiert damit diverse menschliche Probleme.

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Eine gute Freundin ist Psychologin und wir haben uns mal über Sucht unterhalten. Wenn du (regelmäßige) jeden Samstag Abend ein Bier trinkst bist du aus medizinischer Sicht wohl Alkoholiker.

Da man in Frankreich zum mittagessen(?) traditionell ein achter weil trinkt sind die meisten Franzosen medizinisch gesehen alkis.

Etc, süchtig ist man wohl wirklich sehr schnell ohne es zu merken. Man muss dazu nicht einmal viel konsumieren.

Hier fand ich meinen Opa sehr beeindruckend. War bis er ~30 war extremer Raucher, so 2 Packungen am Tag minimum. Hat dann aber von einem Tag auf den anderen aufgehört. Später wurde er schwerer Alkoholiker, der am Tag mindestens eine Weinflasche vernichtet hat. Auch hier hat er dann Ende 50 von einem Tag auf den anderen aufgehört.

Kurz vor seinem Tod hat er mir gesagt dass er beide Male für meine Großmutter aufgehört hat. Mit dem Rauchen weil bei ihr da asthma diagnostiziert wurde und mit dem saufen weil mein Vater und ich ihm gesagt haben dass die Oma unter seinem Alkoholkonsum und seinen launen deswegen leidet.

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Dann wirst du erst recht nichts erreichen können, leider. Einige können alles verlieren und es gibt kein Aufwachen.

Die Frage ist auch, ob er schon immer so viel getrunken hat oder es durch den Stress (Baby erstes Kind?) noch schlimmer geworden ist. Das ist das perfide, wo aus Spaßtrinken, ein Trinken als Dauerlösung wird.

Habe einen Ex-Kumpel, der früher viel getrunken, geraucht und später gekifft hat. Hat alles als Spaß angefangen. Saufen und Rauchen hat er gegen Dauerkiffen ersetzt und wie ich durch einen ehem. Schulfreund erfahren habe, ist er irgendwann auf harte Drogen umgestiegen. Er war oder ist, leider wirklich der Fall, wo jemand extrem Suchtanfällig ist und leichte Drogen ein Einstieg waren. Habe immer gehofft, er schafft es irgendwann raus.

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Unpopuläre Meinung? Social Media ist Krebs.

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damit diffamierst du den Krebs aber schon sehr.

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Nein. Krebs ist scheiße

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Was genau ist faktisch falsch an der Tatsache, dass man sich (vorausgesetzt man weiß dass es Drogen sind oder nicht dazu gezwungen wird) bewusst dazu entschließt, die Droge zu konsumieren? Es ist egal, welche Faktoren in die Entscheidung mit einfließen, wenn wir davon ausgehen, dass es einen freien Willen gibt, ist es der eigene Entschluss.

Kann ich Menschen verstehen, die aufgrund ihrer Depression/Lebensumstände glauben, dass es der einzige Weg ist, um den Schmerz zu betäuben, wie @LeowindPilz beschreibt? Absolut.

Aber es ist nun mal nicht der einzige Weg.

Ist diese Sichtweise wenig bis gar nicht sensibel/empathisch? Kann man diskutieren, aber ich hatte in meiner (nicht mehr laufenden) Arztkarriere mit genügend Süchtigen zu tun, die den Grund für ihre Sucht nie bei sich gesucht haben.

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Das würde ich genau so unterschreiben.

Dachte, das ist Voraussetzung für jede gute UO. :nils:

Es heißt Krapfen, egal was ihr Deutschen sagt! :beanwat:

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Ist das dieser Rassismus gegen Weiße von der die AfD immer warnt :thinking:

Nein, das ist der Verlust unserer kulturellen Werte, vor der die FPÖ immer warnt :beansmirk:

war natürlich überspitzt formuliert von mir.
Gibt nix positives an einer Krebs-Diagnose.
Aber Social Media kann auch sehr furchtbar sein.

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Ist es an der Zeit die Frage zu stellen, ob wir Menschen überhaupt einen freien Willen haben? :kappa:

Als suchterkrankte Person ist man halt in der Regel schon so weit unten und ausgestossen und missverstanden von den Meisten, teils auch engsten Angehörigen, da braucht es ein „selber Schuld“ halt einfach nicht, auch wenn es faktisch zu Teilen durchaus berechtigt ist.

Ich hoffe ihr alle müsst nie durch diese Hölle.

Und sorry reagiere ich da etwas emotional, aber das Thema beschäftigt mich seit über 2 Jahren täglich, und der Kampf wird wohl nie enden.

Immerhin mal wieder ein Thema, das dem Threadtitel gerecht wird.

So, ich habe mich jetzt wieder beruhigt.

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Alles Gute dafür!

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