Eure “Unpopular Opinions” / Kontroversen Meinungen (Teil 3)

In dem man dem Kind immer wieder die Möglichkeit gibt sich Ängsten zu stellen, aber halt auch respektiert wenn es Angst hat.

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Und diese Möglichkeit nimmst du ihm wenn du es immer an die Hand nimmst

Was kennt ihr alle für gruselige Bräuche rund um Nikolaus und Knecht Ruprecht :beanlurk:

Bei uns* kam (ich glaub am Abend des 5. bevor der Nikolaus nachts kam) der Knecht Ruprecht, aber nicht in Person… Der hat dann vor der Haustür ein Gebinde aus Zweigen hinterlassen, in dem Süßigkeiten festgebunden waren, weil man brav war

Nur weil er „die bösen Kinder bestraft“ muss das ja noch lange nicht so an die Kinder herangebracht werden, dass man davor Angst bekäme… Die „Strafe“ war bei uns eher so kommuniziert, das es wenn man unartig war halt nicht noch die extra Süßigkeiten vor Nikolaus gab. Da ist doch nicht die Gestalt des Knecht Ruprecht das Problem, sondern was daraus gemacht wird

*also in der Gegend wo ich als Kind gewohnt habe

Es geht ja aber auch nicht darum ihnen die Hand dauerhaft zu halten, sondern immer dann wenn sie sie brauchen.

War bei meinen Eltern so. Mein Papa hat immer erzählt, dass zu „seiner Zeit“ die frechen Kinder tatsächlich noch in den Sack gestopft und mitgenommen wurden. Ein paar hundert Meter weiter hat man die Kinder wieder frei gelassen.
Zum Glück war ich immer brav :beanfriendly:

:beansweat:

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Du hast doch selbst das Fass mit der Drucksituation aufgemacht.

na eher so nen Kehrbesen :beanjoy:

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Ja, unser Kita-Knecht Ruprecht war zum Glück auch nett. Er war quasi der Assistent vom Nikolaus und hat ihm geholfen zu schauen ob die Kinder auch lieb waren. Freche Kinder haben als „Strafe“ nur eine freundliche Ermahnung bekommen, Nikolaus und Knecht Ruprecht haben sich forschend angesehen und gesagt dass man insgesamt ja lieb war und auf jeden Fall auch was nettes verdient hat aber vielleicht sich was nettes überlegen soll (wenn ein Kind zb gemein zu nem anderen war, dass man dann was basteln sollte als entschuldigung).

geht also auch ganz ohne Angst und vor allem auch nachvollziehbar für Kinder (wir waren uns bewusst dass wir nicht böse sind und strafe verdienen, aber das vllt wenn wir gemein waren das andere Kind das auch nicht verdient hat).

„Gruselige“ Sachen für Kinder waren bei uns auch immer verspielt. bei ner Nachtwanderung zm Beispiel haben wir den bösen räuber hotzenplotz gejagt und da wär auch die schlimmste konsequenz gewesen dass er den gold (schokotaler)schatz stiehlt :smiley:

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Wie dieser Thread grade zeigt. Möglicherweise.

Und zu einem bestimmten Zeitpunkt kippt ja auch die „Macht“ des Erwachsenen über das Kind. Ein Kind was sich bis dahin aus Angst vor Strafen benommen hat, dreht dann wieder frei, sobald es merkt, dass die Strafen, vor denen es Angst hatte, gar nicht mehr durchgesetzt werden können.

Mein bester Freund seit Kindertagen und ich sind da ein wundervolles Beispiel.
Er hat super strenge Eltern, die viel mit Strafen (von Hausarrest, über Taschengeldentzug, zum Rohrstock auf den Fingern) gearbeitet haben.
Als Kind hat er sich NICHTS getraut, wollte immer pünktlich sein, hat keine Widerworte gegeben, etc… (mit ausnahmen, wo er dann mal kurz völlig explodiert ist)
Und man konnte förmlich zusehen, wie er mit zunehmendem Alter die Angst vor den Strafen verloren hat und sich an nichts mehr gehalten hat.
Der hat sich ab 14j im Dauerstreit mit seinem Vater befunden. Teilweise ging das dann so weit, dass sein Vater abends zu ihm meinte „Wenn du heute wieder um 1h nach Hause kommst, dann gibt’s direkt Hausarrest!“ und dann war der Abend um kurz vor 1h vorbei und er saß extra noch ne Stunde alleine an der Bushaltestelle um zu spät zu kommen und seinem Vater einen Mittelfinger ins Gesicht halten zu können.
Und den Hausarrest konnte sein Vater ja eh nicht mehr durchdrücken, weil der schlecht alle Türen versperren oder ihn körperlich aufhalten konnte.

Meine Eltern hingegen haben sehr liberal geführt und nahezu ohne Strafen erzogen.
Da gab es dann eher Gespräche über „Richtig und Falsch“ und über die Konsequenzen meines Handelns. Und ich war das deutlich „bravere“ Kind.

Warum sollte ich mich „später“ im Leben denn an Regeln halten, die ich nur eingehalten habe, weil ich die, von meinen Eltern gesteuerte Strafe, gefürchtet habe?
Es geht doch darum Kindern zu erklären warum es sich an bestimmte Regeln halten muss.
Und Regeln die ich nicht erklären kann, sind eh Schwachsinn.

Noch ein Beispiel aus meiner Erziehung im Vergleich mit einem Freund.
Meine Eltern wollten, als ich noch im Grundschulalter war, dass ich Abends „sobald die Laternen angehen“ zu Hause bin. Bei meinem Freund war es genau so.
Aber meine Eltern haben mir erklärt, dass es um Sicherheit geht, darum, dass dann das Essen fertig ist, sie auch noch mit mir Zeit verbringen wollen, etc.
Meinem Freund haben die Eltern nur erzogen nach dem Motto „Du machst das, weil ich das sage!“.
Jetzt kann man mal raten, wer von uns beiden der Pünktlichere war.

Funfact: Bei ihm war es sogar so wild mit dem Hausarrest, dass er IMMER Hausarrest hatte. Teilweise für mehrere Monate. Da musste er dann immer bei seiner Ma „betteln“, dass er mal bei besonderen Anlässen raus durfte. Und die Konsequenz bei ihm war, dass er einfach zum totalen Stubenhocker geworden ist, der den ganzen Tag vor der Konsole hing.

Ich glaube nicht, dass Strafen nennenswerten Lerneffekt bieten, abgesehen von „Willst du Strafe X nicht, mache nicht Y.“.
Aber es ist natürlich viel einfacher als jeden Tag viele viele Gespräche mit dem Kind zu führen um ihm zu erklären, warum man sich an die Regeln halten sollte.

Und um noch den Bogen zu Weihnachten zu bekommen:
Wir sagen unserer Tochter auch nicht, dass der Weihnachtsmann den braven Kindern Geschenke bringt. Er bringt einfach allen Kindern Geschenke - weil sie Kinder sind und toll so wie sie sind.
Schöne Erinnerungen sollten nicht als Zuckerbrot missbraucht werden und schlechte Erinnerungen nicht als Peitsche um das Kind folgsam zu machen!

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Das War Nullinger. Aber Druck ist nicht gleich Zwang.

Aber muss denn eine eigentlich positiv besetzte Figur wie der Nikolaus unbedingt mit Druck und Sollen / Müssen verknüpft werden? Eigentlich sollte das doch eine Figur sein bei der ein kind sich gesehen und beschützt fühlt und die es mit positivem verknüpft

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Wasn hier passiert, Stündchen war ich weg?! :shocked_rikon:

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es wurde endlich mal wieder eine diskutierbare Meinung gepostet! :smiley:

Traurig, dass es wirklich diskutierbar ist :frust:

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Kommt immer auf die Auslegung an in katholischeren Gegenden ist der gerne auch mal der strenge alte Mann mit dem Zeigefinger

Als Mod bin ich ein grauer Jedi und freu mich trotzdem übers Ontopic :smiley:

Wobei eigentlich selbst da der Knecht Ruprecht genau fürs strenge sein sollte, der Nikolaus ist immerhin historisch bereits an den heiligen angelehnt der Kindern Essen und Glück schenkt

Der ist im Prinzip nur der Vollstrecker während der Nikolaus der Richter ist der hat ja das goldene Buch in dem steht wer brav war und wer nicht

Und anderen in die Fresse haut. Wie ich gestern lernen durfte :sweat_smile:

Weckmann gibt’s zu St. Martin mit heißem Kakao zum Zoppen nachm Schnörzen.
Wo bist du denn groß geworden?