Eure “Unpopular Opinions” / Kontroversen Meinungen (Teil 3)

Das fänd ich sehr schwierig. Dadurch können zum Beispiel gesellschaftliche Ungleichheiten gefördert werden. Ist/Scheint jetzt vielleicht bei den Leuten hier im Forum weniger relevant, aber es gibt ja immernoch das verankerte Weltbild, in dem der Mann das „Familienoberhaupt“ ist und solche Entscheidungen trifft, was sich dann auch in den Wahlen widerspiegeln kann. Außerdem wird nur die „klassische“ Familie berücksichtigt, weil diese Einigung bei Kindern deren Eltern sich getrennt haben bereits deutlich schwieriger ist.

Das fänd ich eigentlich auch gut, hätte da dann nur etwas die Sorge, vor dem Wahlkampf. Kinder sind vielleicht die leicht zu überzeugende Zielgruppe und ich weiß nicht, wie toll es ist, wenn Parteien ihren Wahlkampf dann stark auf Kinder ausrichten.

Ansich bin ich da durchaus bei dir/euch, dass Kinder im derzeitigen System keine ausreichende Stimme haben, das wären nur so ein paar Probleme, die mir da auffallen.

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Das würde ich pauschal nicht so sagen. Eltern sind sehr daran interessiert, dass ihr Leben als Eltern gut funktioniert. Und da vieles einfach auf dem Rücken der Eltern ohne Besserung ausgetragen wird, würden Eltern sicherlich auch eher bei Parteien ihr Kreuz machen, die ihre Situation als Eltern (vermeintlich) verbessern.

Derzeit müssen in der Regel beide Elternteile arbeiten und das ohne gesicherte Kindergartenplätze, keine Ganztagsschulen, deutliche finanzielle Einbußen (beispielsweise wegen größerer Wohnung, höhere Kosten für Mobilität, Kleidung, Bildung, Hobbies, Urlaub nur in der Hauptsaison), zeitliche Einschränkungen und so weiter.

Ich bin mir sicher, dass das Thema bei Parteien zumindest stärker gewichtet werden würde. Vor allem da die Gesellschaft an vielen Kindern ein Interesse hat und insbesondere die konservativen Parteien dies auch hoch halten, aber ohne etwas dafür zurück zu geben (außer einem traditionellen Weltbild).

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Da kriegt es das Elternteil, was das Sorgerecht hat.
Ich würde es ohne Altersgrenze regeln, sobald das Kind sich selbst entscheidet, dass es wählen will, kann es einen Antrag stellen und wird ins Wählerregister eingetragen und wählen gehen. Wenn es dann den Zettel falsch ausfüllt, who cares.

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Du kannst in die Wahlkabine mitnehmen, wen du willst. Das widerspricht nicht der geheimen Wahl. Es darf nur keine Pflicht dazu geben. Du kannst auch jedem im Wahlbüro deinen ausgefüllten Zettel zeigen und den dann einwerfen. Ist trotzdem gültig.

Getrennt leben/sein bedeutet nicht alleiniges Sorgerecht. Oft haben beide noch das Sorgerecht. (und @spameule hat angedeutet, wie schwierig da die Einigung sein kann, wer dann für das Kind wählen geht)

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Ich würde sagen, dass (wohlwollende) Eltern grundsätzlich im Sinne ihrer Kinder wählen. Allerdings sind auch da die Prioritäten der Eltern entscheidend.
Manch einer denkt sich „Was soll ich mit weiteren Kindergärten? Da kommen doch eh nur Migranten-Kinder und Pedo-Indoktrinierende-LGBCDEFG zusammen“ und wählt AFD, weil das das beste für die Kinder sei. Die AFD macht doch selbst Werbung mit Kindern, um deren angebliche Zukunft zu sichern.

Mit ähnlichen Konstrukten kannst du „Wie kann ich meinen Sohn zum Fußball fahren, wenn mein Auto verboten wird!?!“ und „Wenn ich auf mein Vermögen Steuern zahlen muss, erbt meine Tochter weniger!“ als „Im Sinne meiner Kinder“ rechtfertigen.

Du findest für jede Partei einen Grund sie im „Wohle der Kinder“ zu wählen und ich würde allen Eltern, die nicht seit 10 Jahren Zigaretten-Holen sind, unterstellen, die eigenen Kinder im Auge zu haben, wenn sie wählen.

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Ist 50 50 Unterhalt wirklich so gängig?

Du kannst aber eben nicht allen Personen unter Betreuung das Wahlrecht (wieder, haben sie erst seit den 90ern) entziehen. Das System ist sicher nicht perfekt, trotzdem ein wichtige Entscheidung das auch diese Gruppe wählen darf.

@SoS Puh, die Statistik dazu war ganz schön versteckt:

In den meisten Fällen wohnen diese Kinder bei einem Elternteil und haben zum anderen Elternteil lediglich regelmäßig Kontakt. Knapp fünf Prozent der Eltern erziehen die Kinder mehr oder weniger paritätisch gemeinsam.

https://www.dji.de/themen/eltern/das-wechselmodell.html

Vielleicht war Sorgerecht das falsche Wort, ich meinte den Elternteil, der das Kind hauptsächlich betreut. Beim Wechselmodell würde ich davon ausgehen, dass die Eltern noch einigermaßen gut miteinander kommunizieren können.

Ist oft leider nicht der Fall.

Wenn du dann über Betreuungszeiten gehst: Wie willst du das vor jeder Wahl überprüfen? Das kann sich genauso flexibel ändern (Beispiel in der Ferienzeit oder im Krankheitsfall). Das mit dem Sorgerecht wäre in dem Fall leichter (weil amtlich hinterlegt), aber dennoch quatschig, da alleiniges Sorgerecht nach wie vor eher nicht der Fall ist. Damit sind wir wieder bei @spameule Punkt.

Zumal schon ohne Trennung Schwierigkeiten der Einigung bestehen kann. Aus dem Grund haben Paare dennoch jeweils eine eigene Stimme und stimmen nicht gemeinsam ab.

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Zu dem Thema Demenz und Wahlrecht: zwar darf das Wahlrecht nicht aberkannt werden, aber die Wahl darf auch nicht alleine von einer Betreuungsperson durchgeführt werden. Wenn die demenzkranke Person geistig nicht wählen kann, dann hat sie keine Stimme. Unabhängig ob es einen eingesetzten Vormund gibt oder nicht. Das ist verfassungsrechtlich im Januar 2019 so geklärt worden. Das betrifft allerdings nicht den Fall, dass jemand zum Beispiel „nur“ keinen Stift halten kann. Dann darf technisch unterstützt werden (wenn ich das richtig begriffen habe).

Zum Thema Kinderwahlrecht einmal den Advocatus Diaboli gespielt: wenn man der Meinung ist ein 10 Jahre altes Kind kann klug und vorausschauend in einer Wahl agieren, dann kann man ja auch diskutieren ob der gesamte Jugendschutz auch daran gekoppelt wird. Alkohol, Nikotin und demnächst Bubatz sobald man wählen darf. Denn wenn man die politische Welt durchdringen kann, wird man doch auch die Gefahren für die eigene Gesundheit abschätzen können?

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Es geht ja nicht darum in Betreuung zu sein, sondern um die geistige Fähigkeit überhaupt noch wählen zu können.

Da fällt mir ein Beispiel aus dem Bekanntenkreis ein. Damals zur Pandemie und es Maskenpflicht gab. Der Ex einer Freundin war der festen Überzeugung, das Virus sei eine Erfindung und Masken verblöden einen. Seine Tochter, damals 3, hat das 1:1 nachgeplappert und geglaubt. Hätte es damals die Basis in ihrer Form gegeben, hätte er diese Partei gewählt und seine Tochter auch, weil Papa sagt die Wahrheit.

Ich finde die Thematik schlichtweg schwierig und komplex und nicht mit einem „lasst die Eltern für sie wählen“ gelöst. Denn die werden eh entsprechend wählen s. @T_r4X Argumentation. Explizite Kinderparteien nur für Kinder wählbar + die angesprochene politische Begleitung wie von @godbrakka angesprochen, finde ich vielversprechender.

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Schaut in der Praxis halt leider häufig anders aus, insbesondere mit der Möglichkeit der Briefwahl.

Na ja, weiß nicht. Kinder und Jugendliche können politische Interessen entwickeln (auch ohne das mit „Politik“ als solches in Verbindung zu bringen.") und trotzdem haut Meth bei einem 8jährigen stärker rein. Sehe da keine gute Vergleichbarkeit.

Was ich aber sehe, dass man politisches Interesse wecken kann. Und ich sehe auch, dass viele Jugendliche und Kinder sich sehr wohl für Politik interessieren, auch wenn sie das nicht so nennen. Es gibt sehr viele Interessen und Bedürfnisse und Kindern und Jugendlichen die artikuliert werden, aber die nicht an „die Politik“ gerichtet wird, sondern im Umfeld versickert oder verpufft. Wenn Kinder und Jugendliche sich über kaputte Schultoiletten beschweren, ist das im Großen auch ein politischer Wille. Auch wenn da viele Schüler:innen nicht sagen: „Scholz, mach mal!“ (Das nur bei der Dönerpreisbremse).

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wobei, will ich , wenn sagen wir das wahlalter 14 wäre,

dass ein papaplatte und co, die teils x00 000 hörige Fans haben, quasi per Fingerschnipps x00 000 zu Partei X schickt?

Jugendliche sind da eben doch noch viel beinflussbarer als Menschen die erwachsen sind und auch mal zum ersten mal eine Lohnabrechnung in der Hand hielten, (und ob der Abzüge das kotzen gekriegt haben :wink: )

Fairerweise muss man schon sagen, dass das auch bei älteren Leuten gut funktioniert, sonst wären ja diese Wahlempfehlungen, die man öfter mal mitkriegt, komplett nutzlos.

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Finde es allgemein ziemlich witzig, wie hier dieser Zwiespalt des komplett unmündigen Kindes und dem perfekt mündigen Erwachsenen argumentiert wird, während mindestens 20% der Erwachsenen komplett gegen ihre eigenen Interessen wählen.

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Mündig heißt halt nicht zwingendermaßen intelligent oder vernünftig. Nur weil man für sich selbst sprechen kann, muss das gesagte nicht zwingend gut sein.

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Gönn dir amerikanischen Wahlkampf.

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