Rache ist etwas schlechtes. Kann man drehen wie man will.
Ich habe mal eine interessante Dokumentation über Mörder / Kinderschänder in deutscher Sicherungsverwahrung gesehen. Dort kommen auch deren Eltern und Freunde zu Wort, aber auch sie selbst. Ich denke die Doku kann eine Meinung darüber durchaus ändern… Meiner Ansicht nach ist die Todesstrafe absoluter Unfug.
Das stimmt. Nur weil es in deren Programm steht muss es nicht falsch sein. Ich erachte es dennoch als Falsch, da in vielen Fällen nicht nur der zum Tode verurteilte sondern auch andere Menschen mitbestraft werden.
@DoctorYoshi
Danke für deine Antwort. Genauso hätte ich jetzt auch argumentiert.
@Realbrainlessdude
Ich kann deine Meinung schon verstehen, besonders bei Kinderschändern kommt diese Diskussion ja auch immer wieder auf. Ich komme bei der Todesstrafe nur einfach nicht damit klar, dass sich der Staat auf legale Art und Weise auf eine Stufe mit Mördern stellt.
Und was bringt die Todesstrafe wirklich? Die Todesstrafe bekämpft auch irgendwie gar nicht die Ursachen für Verbrechen.
Auch Mörder haben Eltern, Kinder, Freunde etc. Nur weil jemand ein Mörder oder Verbrecher ist, ändert sich das nicht. Gewiss brechen auch einige Eltern usw die Bindung, aber für viele bleibt es - was man doch nachvollziehen kann - dennoch das Kind. Und das wird einem dann weggenommen. Zudem werden Täter dadurch zu “Opfern” gemacht, was sie nicht sein sollten. Lieber zahle ich dafür von meinen Steuern die Unterbringung in diversen Einrichtungen. Zumal in diesen - rein theoretisch - auch geforscht werden kann, wie man einige Taten in Zukunft früher erkennen oder verhindern kann.
Es gibt auch eine weitere gute Doku, die ich gerade nicht finden kann, in der es um Eltern eines Mordopfers geht, die verhindern wollen, dass der Täter die Todesstrafe bekommt. Auch dort habe ich viele Dinge gehört, die meine Meinung über diese Art von “Strafe” bestärkt haben.
Versteh den Punkt immer noch nicht. Daran ist doch dann nicht die Todesstrafe schuld, sondern immer noch der Täter. Natürlich ist das nicht toll für die Familie, aber Gerechtigkeitssinn sollte doch trotzdem noch vorhanden sein bzw. den muss halt jeder mit sich selbst ausmachen.
Hätte er sich halt vorher überlegen müssen, welches Leid er damit auch in sein Umfeld bringt.
Und wie gehst du mit Fehlurteilen um? “Huch, Pech gehabt?” Müssen wir den Henker dann auch umbringen?
Und gerade haben wir noch über Kinderschänder geredet. Also Mord und Kinderschänder bekommen Todesstrafe? Was ist, wenn ich eine erwachsene Frau vergewaltige? Wo zieht man die Grenze, dass jemand den Tod oder den Knast verdient hat? Wenn er Milliarden Gelder an Steuern hinterzogen hat? Wenn er Raubkopien auf seinen Floppy-Discs hat?
Und das dt. Recht bekämpft sowieso NIE die Ursachen. Ein Dieb wird mit Geld und Haftstrafe bestraft. Bekämpft dass dir Ursache seines Diebstahls?
Ebenso bei der Todesstrafe. Es ist eine STRAFE! Keine Ursachenforschung.
@DoctorYoshi wusste das das kommt. Ein lückenloser und zu 100% aufbereiteter Prozess ist Grundvoraussetzung. Das ist eigentlich bei allen Fehlurteilen nicht der Fall.
Seine Familie konnte es sich aber vorher nicht überlegen.
Die nächste Sache ist die, dass es immer wieder Fälle gibt, bei denen im Nachhinein die Unschuld festgestellt wird. Was dem hingerichteten Täter wenig bringt. Und selbst in Fällen in denen man zu 100% von einer Täterschaft ausgehen musste / konnte, kam das vor.
Es ist aber auch nicht die Aufgabe des Rechtssystem die Ursachen zu bekämpfen. Da liegt dann vermutlich eher ein Gesellschafts- oder Sozialproblem vor.
Neue kontroverse Meinung: Bei einem Mörder hat vermutlich generell die Erziehung versagt.
Der Punkt ist auch “Quatsch” denn mit dieser Argumentation wirbt ja die Waffenlobby (NRA etc) dafür dass sich jeder bewaffnen sollen dürfte, da ja nie die Waffe tötet sondern immer der, der sie führt.
[quote=“Realbrainlessdude, post:2237, topic:7051”] @DoctorYoshi wusste das das kommt. Ein lückenloser und zu 100% aufbereiteter Prozess ist Grundvoraussetzung. Das ist eigentlich bei allen Fehlurteilen nicht der Fall. [/quote]
Der Unterschied ist, dass ein Fehlurteil bei Haftstrafe “wieder gut” gemacht werden kann. Wenn jemand getötet wurde, ist er tot. Und sollte sich herausstellen, dass das ein Fehlurteil war, was dann? Dann ist das entgültig. Ist doch Schwachsinn…
Sorry, aber der Vergleich passt vorne und hinten sind. Natürlich ist immer der Schütze der Täter und nicht eine Waffe (die kein Eigenleben besitzt). Was soll das mit dem Leid der Familien durch Todesstrafe bzw. den Taten des Täters zu tun haben?
Du schriebst dass am Tod des Täters dann nicht die Todesstrafe schuld ist sondern der Täter. Der Grund warum jemand getötet wird spielt aber für Anverwandte eine relativ untergeordnete Rolle.
Ich kann generell verstehen dass man gegen gewisse Taten und Täter so einen Hass schiebt, dass man sich dessen Tod wünscht. Bei längerer Betrachtung erweist sich dieses Modell der Bestrafung aber als hanebüchen.
Bringt doch alles nichts. Können wir uns ewig drüber streiten.
Im Endeffekt ist es meine rein subjektive Meinung. Kinderschänder, Vergewaltiger, Mörder sind in meinen Augen keine Menschen mehr. ich sehe selbst dass die Todesstrafe keine Lösung ist und schon gar nicht praktikabel.
Trotzdem wird mir flau im Magen wenn ein mehrfach Mörder/Vergewaltiger einfach nur im Knast sitzen muss. Die haben ganze Leben zerstört! Und SITZEN dafür einfach nur im Knast und kommen im schlimmsten Fall wieder raus wenn jemand meint “joar der ist resozialisiert” um dann rückfällig zu werden.
Genau das ist aber eine Beschönigung. Man sagt das sind Monster etc - aber nur aus Schutz weil man nicht wahrhaben will das Menschen so etwas tun. Ich finde zu sagen dass ein Mensch zu solch einer Tat fähig ist ist aussagekräftiger als es als die Tat eines Monsters abzutun.
Viel wichtiger wäre für mich, das Lebenslänglich auch Lebenslänglich heißt. Ein Herr Rösner, der jetzt demnächst freikommt und auf Staatskosten eine neue Identität bekommt sollte lebenslänglich einsitzen. Ebenso die beiden Spacken, die den kleinen James Bulger in England damals getötet haben. In dieser Hinsicht ist im Rechtssystem einiges im Argen.
Vor einigen Jahren wurde ein ganz entfernter Bekannter von mir, der ein paar Orte weiter lebte, ermordet. Der Täter wurde gefasst und durch Indizien überführt. Er hat sich aber geweigert zu sagen wo die Leiche von Andreas ist - bis heute. Dadurch konnte er behaupten es war im Affekt, weil man die Tat nicht rekonstruieren kann. So kommt dieser Kasper in 1-2 Jahren wohl wieder auf freiem Fuß. Ich finde in so einem Falle müsste man auf Mord entscheiden und nicht “im Zweifel für den Angeklagten”
Verstehe ich durchaus. Allerdings weiß man nicht, was nach dem Tod passiert. Wenn’s “blöd” läuft ist das für den Täter sogar eine “Erlösung” weil dann einfach nix mehr ist. Leiden muss er dann nicht mehr. Im Knast bekommt ist die Chance, dass er mal ne Gurke eingeführt bekommt und öfter auf die Schnauze bekommt recht hoch und sei ihm gegönnt.