Eure "Unpopular Opinions" / Kontroversen Meinungen

Jo, das ist eben die einfache Variante, die schwierigen Fragen und den eigenen Platz an etwas anderes abzugeben, das vermeintlich alles erklärt. Das hilft auch sicherlich einigen Leuten und ist für die begrenzt sicherlich ganz schön, hat aber nichts mit echten Antworten auf diese Fragen oder der Wahrheit zu tun und wird eben dadurch auch schnell gefährlich, wenn man seine Kraft und den Sinn aus solchen Quellen zieht.

Das ist einfach unfair gegenüber guten Menschen die durch Beeinflussung und Gruppen die vermeintlich einfache, eindeutige Antworten auf schwierige Fragen haben so lange beeinflusst werden bis sie zu schlechtem geleitet werden. „Arschlöcher sind halt Arschlöcher“ ist ein extrem schlechte Ausrede sich der Verantwortung zu entziehen.

Frei übersetzt: Arschlöcher sind Arschlöcher, aber um gute Menschen dazu bewegen etwas schlechtes zu tun braucht man so etwas wie Religion, da die Menschen denken sie tuen das richtige.

Das was man im Westen heutzutage als Grundpfeiler sieht hatten eben schon viele Philosophen und Religionen vor den Christentum herausgearbeitet. Es hat ewig gedauert und ist immer noch nicht so weit, dass man sich dem restlichen Bullshit entledigt hat. Die Bibel ist nicht besser als jedes andere interessante Buch aus der Zeit. Extrem viel Bullshit mit ein paar netten Sachen die man sich mal anschauen und assimilieren kann, aber größtenteils nichts neues sind.

Und wie hilft Gott todkranken, leidenden Menschen oder Kindern die verhungern? Wie trägt er diese?

Was heißt in diesem Kontext bitte „echt“ und „wahr“?

Inwiefern?

Tue ich nicht. Es gibt auch areligiöse Doktrinen, die Menschen zum Massenmord verführt haben. Und dass es die auch in religiöser Form gibt, muss ich wohl kaum extra erwähnen. Ich weiß aber auch schon nicht mehr, wie oft ich in diesem Forum schon erläutert habe, dass ich Hexenverbrennungen, Kreuzzüge, religiös begründete Homophobie und jede andere Form von Gewalt und Unterdrückung scheiße finde.

Erstens setzt du voraus, dass ich an einen Gott glaube, der mit einem Fingerschnippen die ganze Welt neu ordnen könnte und das tue ich nicht. Zweitens kann ich in dieser Hinsicht ohnehin nur eine Ich-Aussage formulieren und könnte auch nicht sagen, wie Gott Menschen trägt, denen es weitaus besser geht als mir.

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Das, was man mit höchster Wahrscheinlichkeit eingeschränkt durch die menschlichen Sensoren als Repräsentation der Realität deduzieren kann.

Man basiert sein Handeln nicht auf Input der möglichst wahr ist, sondern aus einer Fantasie, mit welcher Absicht auch immer. Durch Fantasie lässt sich prinzipiell alles Erklären und man kann auch schlecht dagegen Argumentieren. Das birgt eben Gefahren für irrationales Handeln.

Jo, das ist eben das Problem generell mit Doktrinen und religiöse sind ein Teil davon.

Es geht nicht um dich speziell.

Jo, wenn man an einen Gott glaubt der nichts kann, ist das halt quasi wie an keinen zu glauben. Sobald man aber davon ausgeht, dass er irgendeinen Einfluss haben kann oder es z.B. ein Leben nach dem Tod gibt oder man noch irgendwie beurteilt wird, kann man meiner Meinung nach das ungerechte, unverschuldete Leiden nicht mehr einfach so abtun und hat ein Problem für einen guten Gott zu argumentieren.

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Gut, in diesem Kontext also nicht wirklich wichtig.

Ich kann aber mit höchster Wahrscheinlichkeit eingeschränkt durch meine menschlichen Sensoren Gottes Wirken an mir als Repräsentation der Realität deduzieren.

Doch. Zum Beispiel durch Dinge wie das Strafgesetzbuch für die Idioten, sie meinen, im göttlichen Auftrag Gewalt ausüben zu müssen.

Damit nimmst du ebenfalls schon eine starke Unterstellung vor.

Ich glaube, dass er Einfluss hat. Aber auch, dass er uns Menschen so sehr liebt, dass er uns nicht zu willfährigen Marionetten degradiert, die einen Film unter seiner Regie abspielen.

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Naja, das würde er aber auch nicht wenn er uns zum Beispiel üble tödliche Krankheiten und andere Grausamkeiten ersparen würde, was er von mir aus ruhig tun könnte!

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Ich glaube nicht, dass er es kann.

Widersprecht das nicht irgendwie schon dem Glauben? Ich dachte Gott sei für Christen schon Omnipotent

“Allmächtig” bedeutet für mich, dass Gott die höchste Instanz ist, an die ich mich wenden kann. Aber das bedeutet nicht “allfähig” oder “allsteuernd”.

und was bringt es dann, sich an ihn zu wenden, wenn er absolut nichts ändern/ausrichten kann?

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Was man empfindet und glaubt zu sehen/wissen ist erst mal ein Hinweis auf rein gar nichts, außer dass diese Gefühle im Kopf existent sind und durch irgendetwas ausgelöst wurden. Daraus dann plötzlich zu schließen: ja klar, ist Gott…was soll ich dazu sagen. So funktioniert Logik einfach nicht. Drogen erschaffen auch Traumwelten, visuelle Änderungen, das Gefühl Teil von etwas zu sein, eine Macht zu spüren usw. Deshalb existieren diese Welten nicht wirklich oder sind irgendein valides Argument etwas außerhalb der Hirnchemie.
Wir wissen inzwischen so viel weil wir eben nicht auf irgendeinen Reiz einfach irgendwas nettes „deduzieren“ was uns in den Sinn kommt und durch das sich schwere Fragen angenehm rechtfertigen lassen (so wurde es Früher gemacht, als man z.B. noch dachte, die Sonne sein ein mächtiger Gott o.ä.), sondern weil wir durch Ausprobieren und Interaktion lernen was funktioniert und was nicht. Genau deshalb ist

wichtig.

Ja, weil ich ein Gott wie du ihn beschreibst:

schon definitiv als einen in Verantwortung für das ganze Leiden sehe.

Es gäbe auch noch viele andere Methoden das Leiden zu beenden als quasi Gehirnwäsche bei einem „bösen“ vorzunehmen.

Und joa, er liebt uns so sehr, deshalb „führen“ manche ein absolut nicht lebenswertes Leben was nur aus Leid besteht und sterben früh zum Profit anderer.

Und Liebe: Wenn er dir Liebe schenkt oder sich irgendwie bei dir bemerkbar macht, ist das eine Art von Beeinflussung die ja anscheinend ok ist, warum schenkt er dann den „bösen Leuten“ keine Liebe o.ä. und führt sie zu dem richtigen Weg.

Aber ey…wenn das ganze für dich funktioniert. :man_shrugging:

Ein liebender Gott der absolut nichts irgendwie irgendwo macht ist von einer reinen Fantasie die man sich heraufbeschwört um sich besser zu fühlen nicht zu unterscheiden.

Klar, wie auch, das würde ihn zum Bösen machen.

Aber wie geht das, wenn er ganz allein in der Lage war, das Universum und alles Andere zu erschaffen?

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Ein Glaube soll ja im Grunde eine Antwort auf die Frage nach einem Warum liefern.
Wir Menschen sind durch rein rationale und realistische Methoden leider nur in der Lage ein Was und ein Wie zu beantworten. Für ein Warum bleibt uns nicht viel mehr als der Glaube, egal wie zuwider dies einem Realisten ist. Oder man hört eben einfach auf nach einem Warum zu fragen.
Daher denke ich, dass diese Ausfragerunde hier nicht viel Sinn ergibt :man_shrugging:

Wie ich oben schon einmal geschrieben habe, die Dekonstruktion ist sehr einfach, nur folgt danach keine befriedigendere Alternative.

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Vollkommen richtig. Aber es ist halt völlig okay eine Frage einfach offen zu lassen und zuzugeben, dass man darauf keine Antwort kennt. Vielleicht ist das Warum in dem Fall eigentlich egal. Vielleicht reicht es zu wissen, dass man höchstwahrscheinlich nur das eine Leben hat und sollte das beste daraus machen und auch das Leben seiner Mitmenschen zu etwas besonderem machen.

Kann er ja. Aber halt nicht alles.

Was sollte er denn tun, um der Verantwortung gerecht zu werden? Den Menschen seinen Willen aufzwingen? Böse Menschen töten?

Woher willst du wissen, dass ich auf dem richtigen Weg bin? Es ist letztlich meine Interpretation, nicht die anderer Leute. Ich glaube, dass Gott diesen Menschen auch seine Liebe schenkt, diese aber nicht dafür empfänglich sind und sie ablehnen, was Gott akzeptiert.

Tut es. Und es macht mich sehr glücklich.

Wo nimmst du das aus meinen Beiträgen? Nur, weil ich nicht alle Probleme dieser Welt auf einmal löse, heißt das nicht, dass ich absolut nichts irgendwie irgendwo mache.

Da bin ich Freund der hebräischen Syntax. In der Urfassung des Schöpfungsberichts wird deutlich, dass Gott eben nicht Marterie aus dem Nichts schafft, sondern dem Chaos Ordnung und Sinn verleiht und der Erde so ihre Gestalt gibt. Gott ist für mich der, der beständig versucht, unserem Dasein Sinn zu verleihen, indem er uns in welcher Form auch immer beisteht, ohne uns zu zwingen, wobei es immer noch, naja, sagen wir mal „Chaosmächte“ gibt.

Das Allmachtsparadoxon ist übrigens ein interessantes philosophisches Gedankenspiel!

ah und was genau kann er denn?

In dem Beitrag, den du zitierst, habe ich das schon beantwortet.

Formel von Kurt Gödel: Mathematiker bestätigen Gottesbeweis - DER SPIEGEL :nun: