Zum Glück sieht das Deutsche Recht es vor das man eine Tat beweisen muss bzw. das man sie hinreichend begründen und belegen muss. So hart das auch für Opfer sein mag, sei es eine belästige Frau, oder eine Beleidigung oder sonst was. Und ich finde auch nicht das man das ändern sollte. Wie gesagt, so hart das auch klingen mag für Opfer.
Es würde helfen nüchtern zu bleiben und die Fakten zu prüfen. Pauschal jeden feuern auf den eine Frau mit dem Finger zeigt ist genau so wenig die Lösung wie jede Frau als Lügnerin hinzustellen.
Natürlich ist jeder einzelne Fall zu viel, egal ob wahr oder nicht.
Aber jedes mal die Aussage zu bringen, das Frau ja auch lügen kann, gibt der ganzen Sache das Geschmäckle, das man doch erst mal schauen sollte ob Frau nicht doch lügt und das erfindet.
Es wird erst mal Grundsätzlich hinterfragt, egal ob Frau überhaupt klar Namen nennt, sie beschreibt eine Situation und trotzdem sollte man aufpassen, weil Frau könnte ja.
@TyOne wie schon geschrieben, so ein Angstszenarion wird oft aufgebaut, es wäre doch mal interessant zu wissen ob es den zutreffend ist.
Natürlich ist jeder Fall zu viel. Nur die gesamte Kampanie damit gleich zusetzte, wie viele Angebliche falsche Beschuldigungen es doch gab und noch zu behaupten das die Gefahr Bestände geächtet zu werden, da kann man auch mal nach Fakten fragen.
Zu recht. Wie bei jeder anderen Anschuldigung auch, sollte man immer skeptisch sein.
Als Polizei oder Staatsanwaltschaft sowieso. Da sind Opfer von Sexueller Gewalt kein Unterschied.
@sedov8
Mal ne Frage: Wie steht ihr zu Harvey Weinstein oder O.J. Simpson? Die wurden für ihre Taten ja nicht verurteilt bzw. im Falle von O.J. freigesprochen. Seht ihr sie als schuldig an? Oder seid ihr der Meinung, dass sie, weil es keinen richterlichen Schuldspruch gibt, unschuldig sind?
Ich finde das ganze nämlich sehr vertrackt, denn natürlich gebe ich euch Recht, dass man nicht sofort beim ersten Fingerzeig mit Fackeln und Heugabeln den Beschuldigten aus dem Dorf jagen, sondern abwarten soll, bis die Schuld erwiesen ist, aber was macht man in solchen Fällen? Also in Fällen, in denen man von der Schuld ausgehen kann, wo allerdings das richterliche Urteil fehlt?
Die sind zumindest erwiesenermaßen schuldig, ob das Gericht das nun festgestellt hat oder nicht. Damit wären die beruflichen Konsequenzen hier gerechtfertigt.
@leelo Die Unschuldsvermutung ist keine Diskriminierung der Frau. Diese in diesen Fällen abzuschaffen ist wenig zielführend.
Ja natürlich, aber Falschbeschuldigungen als Relativierung von Missbrauchsfällen ist ebenso eine gefährliche Falle, in die man hineintappen kann, wenn man nicht aufpasst.
Ab wann machst du das denn fest, dass es erwiesen ist?
Aussage gegen Aussage ist immer problematisch. Falschaussagen sind natürlich schlimm, aber genauso wenig sollte man den Opfer einer Belästigung oder Vergewaltigung den Mut nehmen das zu melden. Letzteres ist ein wesentlich schlimmeres Problem. Man darf nicht vergessen, dass es vor paar Jahren keine Vergewaltigung war, wenn sich das Opfer nicht gewehrt hat. Nur ein “Nein” hat da nicht gereicht.
Generell muss man sich mal anschauen, wie selbst großflächige Missbrauchfälle mit dutzenden Opfern über Jahrzehnte verschwiegen und verdrängt wurden (Kirchen, Einrichtungen, Sportvereine & Co). Da ist einfach eine große Scham und Angst, dass einem nicht geglaubt wird.
Ja… gibt auch schon einen Ersatz für ihn. Ob er die Rolle übernimmt oder ne neue Rolle hinzukommt weiß ich nicht. Finde es jedenfalls schade.
DAS möchte ich wirklich nicht beurteilen oder gegeneinander aufwiegen wollen. Generelle sind “Vergleiche” von Straftaten oft sehr schwierig.
Im Falle von OJ Simpson gab es ja Beweise, auch wenn er dank des “Reiche und Prominente kommen nicht ins Gefängnis” Acts nicht im Bau gelandet ist.
Beweise gab es bei Weinstein afaik nicht aber er ist geständig.
Es gibt einen Unterschied zwischen einer Moralischen, oder persönlichen Meinung über jemanden, und einer Juristischen Verurteilung. Wenn jemand juristisch nicht verfolgt wird dann ist das ein Fakt, den ich akzeptieren muss. Deswegen habe ich nicht das recht ihn in irgendeiner Weise zu diskriminieren oder zu benachteiligen oder etwas zu verwehren.
Auf persönlicher Ebene ist das natürlich etwas anderes.
Also ganz ehrlich, klar kommt es immer auf das Gegenüber und die Situation an, aber in der Regel würde ich, auch wenn ich die Frau nicht kenne, ihr erst mal glauben.
Warum ich das tun würde. Ich bin selber eine Frau und weiß wie eigentlich jede Frau das Thema ernst ist, von simpel nervig bis psyche zerstörend. Und deswegen weiß ich das die wenigsten Frau dazu bereit sind das so zu nutzten.
Und natürlich weiß ich auch, das das in meinem Job was anderes ist, das man bei psychisch/sozial Auffälligen Leuten immer alles Hinterfragen sollte.
Ok, da muss ich mal nachfragen, wie genau du das meinst. So ganz erschließt sich mir das jetzt nicht.
@anon88245943 Also kann man nicht in jedem Fall auf die Gerichte warten, bis wir jemanden als schuldig ansehen?
Das schlimmste was diesem Planeten passieren könnte wäre ein Heilmittel gegen Grippe.
Das ist aber deine persönliche sache. Du bist ja aber nunmal nicht im Recht jemanden wegen deines vertrauens zu einer fremden Person andere zu verurteilen. Zum glück.
Das Justizsystem muss aber immer kritisch sein, und das darf auch nicht bei einem Sexuellen Missbrauch so sein, nur weil da ein potentiell verstörtes Opfer spricht.
Versuch gar nicht erst das sofortige, nicht auf Beweisen beruhende Rauswerfen von Personen irgendwie zu rechtfertigen. Ich werde dir dabei nicht helfen.
Berufliche und Strafrechtliche Konsequenzen sind auch zwei verschiedene Dinge.
Es geht doch aber beim größten teil der #metoo nicht um juristischen Sachen, entweder weil sie viel zu sehr in grauzone liegen und oder aussage gegen aussage steht.
Wenn mir dem Okriberfest einer an den Po fasst und ich die Person bei der der Polizei anzeigen würde, würden die gleich sagen das ich das lassen kann, außer ich habe klare Beweise.
Macht das aber den Täter zu einem kleineren Arschloch? Nein
Das es ein Unterschied ist, ob ich ihn für schuldig halte oder ob er verurteilt wurde.
Es darf keine Konsequenzen auf sein leben haben, nur weil du glaubst er wäre schuldig.
Dann ist Vorverurteilung natürlich der richtige Weg…
Zeugt von viel Substanz und Durchdachtheit in der #metoo Bewegung.