Eure zuletzt gesehene Serie/Staffel/Episode? II

Bei Arte gibt es gerade die BBC Version von Pride & Prejudice.

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Ich wühle mich nebenbei ein bisschen durch das Sheridan-Verse. Bisher 1883, 1923 und die erste Staffel von Major of Kingstown geschafft.

1883: eigentlich eine gut anzuschauende Western-Serie, also von den Bildern her. Vom ganzen Treck her hat es mich nicht so überzeugt und irgendwann ging mit das Geigen-Gedudel-Theme tierisch auf die Nerven. Schon stark, wer da alles schauspielerisch mitmacht. Bis in die Nebenrollen

1923: Eineinhalb Generationen der Duttons später, nach 1883, sind die im Tal angekommen und es gibt einen Weidekrieg. Ich hatte allerdings mit einer Miniserie gerechnet und war daher über das Ende erstaunt. Muss ja noch mindestens eine zweite Staffel geben. Hier laufen dann mal eben Dame Helen Mirren und Harrison Ford auf. Der zweite von drei Plotlines mit Spencer Dutton in Afrika war aber schon arg schnulzig, so was Ihm und seiner Frau in der relativ kurzen Zeit widerfährt.

Major of Kingstown: Hui, da nimmt sich Taylor Sheridan das US-Gefängniswesen vor, mit Jeremy Renner der als eine Art Vermittler zwischen den Gangstern und den Gesetzeshütern fungiert. Am Ende der ersten Staffel eskaliert das ordentlich und die Shootouts nehmen schon fast Sicario-Züge an.

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Star Trek The Next Generation

Ja, irgendwie ist die an mir vorbeigegangen. Damals mal hier und da eine Folge gesehen aber nicht wirklich viel.
Viel öfter die Filme gesehen.
Jetzt endlich mal auf Netflix angefangen und mitlerweile ist sogar meine Frau eingestiegen, die Star Trek bis vor kurzem mit brennender Leidenschaft abgelehnt hat.
Wirklich viele hervorragende Folgen und mitlerweile bin ich schon in Staffel 3 und freu mich wie es weitergeht, die Crew ist einfach grandios.
Letzte Folge war zwar etwas seltsam mit merkwürdigen Ölsexszenen, Fußmassagen und noch verwirrenderen Aerobicsitzungen aber das ist mehr ein Ausrutscher.
Ich genieße die Serie gerade richtig und frage mich warum das früher nie bei mir lief.

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The Blacklist - Staffel 10

The Blacklist ist eine Serie die ihr Haltbarkeitsdatum so langsam überschritten hat. Nachdem nach und nach viele der Schauspieler und insbesondere Megan Boone ausgestiegen sind, hat die Serie so ihren Zenit überschritten. Immerhin hat Amir Arison als Aram in der ersten folge direkt am Anfang einen Gastauftritt.
Es werden zwei neue Rollen integriert die gut hinein passen, aber eben nichts mehr mit der Urbesetzung zu tun haben. Dennoch gibt es noch die alten Charaktere, neue Antagonisten und Raymond Reddington. Die Staffel beinhaltet nicht so viele verschachtelte Geheimnisse wie noch die älteren Staffeln. Was der Serie aber nicht schadet, denn in den vorherigen Staffeln wurden so viele Geheimnisse erst gelöst, deren Lösungen sich dann als falsch herausgestellt haben und die folgende Staffeln sich dann wieder darum das Geheimnis erneut zu lösen. Das hat diese Staffel nicht. Ich finde es sogar recht früh sehr offensichtlich was die Pläne von Reddington sind.
Aber die Staffel wärmt auch einige der alten Verbrecher wieder auf die vorher schon verhaftet wurden. Es kommen aber auch ein paar neue Fälle dazu.
Das Finale war etwas strange wie ich finde. Insbesondere hatte ich das gefühl das ein bisschen verzehrtes Bild von Europa bzw Spanien gezeigt wird. So klischeehaft mit Stierkämpfen etc.
Alles in allem ist die Serie endlich zu einem Ende gekommen. Ich finde sie hätten es mit einem alternativen Ende von Staffel 8 machen sollen spätestens.

Beim neuen „Takeshi’s Castle“ stehen noch die letzten beiden Episoden bei mir aus und ehrlich gesagt finde ich’s mittlerweile langweilig. Man bekommt halt immer die gleichen Challenges mit den gleichen Herausforderern (u.a. die blöde Katze, Mr. Sasuke). Letzteres verleiht der ganzen Nummer halt den Beigeschmack, dass die Elimination aus einer Challenge null Rolle spielt, weil in der nächsten Episode ist man eh wieder dabei.

Früher musste man halt auch 'ne Woche auf die nächste Episode warten, wodurch nicht so schnell diese Eintönigkeit sich einstellte. Und wer raus war war auch wirklich raus. Selbst beim TC-Marathon an Silvester hatte man damals gefühlt mehr Spaß, auch wenn da sich die Aufgaben wiederholt hatten.

Vllt bei der Erstveröffentlichung. Bei RTL2 liefen die zeitweise täglich.

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Glaube damals hab ich’s auf DSF oder Eurosport geguckt… jedenfalls eienr von denen.

DSF lief das. Ich verorte das immer so mit American Gladiators und dieser Monstertruck-Show im Nachmittagsprogramm. Aber täglich.

Auf DSF war auch noch der lustige Kommentar, auf RTL 2 alles geschnitten und neu eingesprochen.

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Ja es gibt zwei versionen. Die DSF Version die sich am japanischen Original orientierte und die RTL 2 version die sich an den britischen Version orientiert und deutlich stärker geschnitten ist.

Ghost in the Shell: Stand Alone Complex (Freevee)

Stand auf meiner Watchlist immer ganz oben, völlig zu recht, wie sich herausgestellt hat.

10/10

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Ja gut kannste jederzeit auch heute noch so halten wenn du eben nicht es in einem Rutsch wegschaust :doge_finger_guns:

Atlanta Staffel 4 (Disney +)

Bin jetzt bei der Hälfte angelangt und ich bin immer wieder überrascht wie immer noch das alltägliche Leben von BPOC hier treffend analysiert wird . Die Serie wird mir jetzt schon fehlen wenn ich sie bald durch hab .
Hoffentlich find ich irgendwann eine weitere Serie mit einem Format wie Atlanta im Comedy Bereich.

Depp V Heard

Netflix, 2023
Emma Cooper

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Es könnte kaum eine andere Doku besser die Frauenfeindlichkeit einer Gesellschaft offenbaren als diese.

Wir lassen uns auch in Deutschland gern dazu verleiten das Gericht und dessen Entscheidungen als Maß der Objektivität zu betrachten, aber es ist ein kritisches Prüfen und Überprüfen und abwägen - und nicht frei von Ideologie, sonst wären hier gleichgeschlechtliche Beziehungen immer noch strafbar. Niemand ist absolut objektiv und unvoreingenommen. Am allerwenigsten sind es unkritische Social Media User, die glauben zu wissen.

Sie sind nicht kritisch. Sie wägen nicht ab. User urteilen - unmittelbar, impulsiv, hämisch, gewaltvoll. Und wie sollten Urteile anders ausfallen in einer frauenfeindlichen Gesellschaft als zu Lasten einer Frau?

Wir sind so unglaublich versöhnlich mit den Männern und männlicher Gewalt. Selbst wenn wir es auf Band sehen, wie Gewalt angewendet wird, selbst wenn andere Menschen dabei sind, wenn Gewalt angewendet wird, ja selbst wenn der Mann uns sagt das er Drogen nimmt und massiv Alkohol trinkt - User versöhnen sich mit dem armen missverstanden Mann. Wir versöhnen uns mit männlicher Gewalt.

Aber eine Frau mit Fehlern? Undenkbar. Wir haben doch schließlich eine klare Erwartungshaltung wie ein Opfern zu sein hat. Ein Mann mit Fehlern? Verzeihbar.

Alle Menschen, die diesen Fall exzessiv auf Social Media verfolgten und ihre Häme und Bewertungen im ungezügelten Ausmaß frei ließen, sind auf sehr subtile Weise Bestandteil dieser Doku und sie sind vor allem eines: Infantil. Das ist eine moderne Hexenjagd.

Was wir hier beobachten konnten, war eine US-amerikanische Inszenierung eines Gerichtsprozesses, in dem sich zwei Menschen gegenseitig Gewalt angetan haben über männliche Gewalt. Und es triumphiert der Mann, obwohl beide verlieren - wir alle verlieren. Beide verlieren Integrität und wir Zuschauer verlieren den Blick dafür, wie systematisch männliche Gewalt verankert ist, weil wir sie verzeihen - ich meine, wenn ein Typ so sympathisch ist, kann sie doch nur die durchtriebene Hexe sein?!

Es ist wirklich bitter zu sehen, wie in dieser Doku auch Frauen selbst mit einer internalisierten Frauenfeindlichkeit hervortreten und die User zu Voyeuristen männlicher Gewalt werden und einem „Idol“ zujubeln, welches keines ist.

Da ist der Weg noch weit, bis wir endlich verstehen lernen, dass männliche Gewalt kein Ausrutscher ist, sondern etabliert, alltäglich, allgegenwärtig.

Das perfide ist: Wir hören auch nach diesem Fall nicht auf Männer wie Johnny Depp zu glorifizieren und den Geniekult zu pflegen. - Der feuchte Traum des Streamers wird wahr, als Depp in seinem kleinen Kämmerlein persönlich steht, nach dem er Stunden damit verbrachte seiner Inszenierung zu folgen. - Es mag eine Ungewissheit darin liegen, was im Detail geschah. Aber es gibt eine Gewissheit die wir gesehen und gehört haben: Männliche Gewalt von Johnny Depp.

Was der Dokumentation vielleicht fehlt ist eine Expertise, die medienkritisch und feministisch diesen Fall einordnet. Es werden fragmentiert Stimmen gezeigt und gegenübergestellt, aber kaum eine Stimme vermag den Fall als Ganzes zu kontextualisieren. Stattdessen werden stellvertretend immer wieder anonyme Menschen gezeigt, die mit ihrem Smartphone interagieren. Also wird uns als Zuschauende diese Einordnung übertragen und ich bin nicht sicher, ob allen bewusst ist wie tief Frauenfeindlichkeit verankert ist und erst ein erforderliches kritisches Männlichkeitsbild die Inszenierung von Johnny Depp entlarvt. Wer also sehen wollte, wie durchtrieben Heard ist, wird wohl enttäuscht sein und damit die verinnerlichte Frauenfeindlichkeit unweigerlich entblößen. Damit werden also nicht nur User Teil dieser Dokumentation, ihre Fragmente spiegeln gleichzeitig die eigene Haltung über männliche Gewalt und Misogynie.

Schlussendlich bildet diese Doku in Ansätzen ab, was wir oft übersehen: Frauen werden systematisch diffamiert, bestraft, kontrolliert und zum Schweigen gebracht und wenn das auf großer Bühne geschieht, nehmen impulsive und hämische Bewertungen über Frauen viel Raum ein, ohne auch nur den Hauch von Verantwortung des eigenen Verhaltens dem gewaltvollem Mann zuzuordnen.

„Denn gerade, wenn Frauen über sexuelle Übergriffe sprechen, werden ihr Recht und ihre Fähigkeit zu sprechen am entschiedensten angefochten. Mittlerweile scheint diese Reaktion reflexartig zu erfolgen, und es ist ein klares Muster zu erkennen, eines, das eine lange Geschichte hat.“
Rebecca Solnit

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Habe mir gestern die Doku auch auf einen Rutsch angesehen ohne das ganze damals verfolgt zu haben ( klar hat man immer wieder Kleinigkeiten mitbekommen, aber wirklich interessiert hat’s halt nicht).

Ich finde die Doku fasst den Gerichtsprozess gut zusammen und die Stimmung darum in social Media etc…

Meiner Meinung nach ist hier keiner von beiden unschuldig. Was aber vielleicht nicht irrelevant ist, wer das ganze als erstes in die öffentlichkeit gezerrt hat.

Persönlich liegt hier meine Sympathie auch mehr bei Depp als bei Heard eben aus genannten Grund plus einzelne beweisstücke, der Verhandlung, die ein ekliges Bild der Person Heart zeichnen ( ekliger als Depp )

Die Verhandlung ist absolut kein gutes Material um herauszufinden, wer in der Beziehung das Opfer und wer der Aggressor war. Dafür wurde da viel zu viel seitens Depp manipuliert und geblockt. Zusätzlich zu den ganzen Missinformationen, die durch Social Media noch verbreitet wurden (und Johnny Depps Anhänger sind dabei sehr, sehr hartnäckig und unterstützt von Griftern auf Youtube, die ein monetäres Interesse daran haben, Amber Heard als die Missbrauchende hinzustellen)
Glaub mir, wenn man sich mal richtig in die Materie einliest (und damit meine ich wirklich richtig), und sich all das Material, was es gibt reinzieht, kann man nicht zum Schluss kommen, dass beide gleichmäßig Gewalt angewendet haben oder dass Amber Heard die Schlimmere in der Beziehung war.
Ihre Einreichung für die Berufung (die Unterlagen sollte man sich mal durchlesen, zeigen sie doch, was für eine Scheisse die Richterin in Fairfax und Johnny Depps Team abgezogen haben) stand sogar auf so gutem Boden, dass Johny Depp und sie sich auf eine Einigung eingelassen haben, die absolut nicht zu seinen Gunsten ist.
Es gibt ne Youtuberin, die mal angefangen hat, alles zusammenzusuchen und durchzuarbeiten, um eine Timeline der Beziehung zu erstellen. Sie war auch zunächst auf Depps Seite beziehungsweise hat auch erst von Mutual Abuse geredet (ein Begriff, den es laut Expertenmeinung gar nicht gibt und der vor allem dem missbrauchenden Part hilft) und sie kam, nachdem sie alles chronologisiert hatte, zum Schluss, dass Amber Heard eindeutig das Opfer in der Beziehung war.
Sie macht jetzt gerade einen Dreiteiler dazu und klärt wirklich sehr gut, über die Falschinformationen auf.
Falls du mal reinschauen möchtest, kann ich den Link reinstellen (es sind bisher aber zwei sehr lange Videos).

Johnny Depp (hat in Interviews darüber geredet trotz NDA)

Die Doku hier ist nicht besonders gut, da sie einfach nur ne oberflächliche Clipshow ist, die weder wirklich einordnet (u.a. fehlen Experten), Missinformationen aufklärt, und viele Behauptungen, Ausschnitte aus Audioaufnahmen usw. einfach kontextlos (und ja der Kontext vieler Aufnahmen ist ganz entscheidend) im Raum stehen lässt.
Auch geht sie nicht auf die veröffentlichten Gerichtsdokumente ein, die Team Depps Manipulationen und die Unfairness der ganzen Chose gegenüber Amber Heard ganz deutlich zeigen.
Dass sich über 400 Experten im Bereich häuslicher und sexueller Gewalt, Justiz, Defamierung, Feminismus (u.a. Gloria Steinem) etc. in einem offenen Brief für Amber Heard ausgesprochen haben, zeigt die Doku auch nicht.

Es gibt eine französische Doku, die besser, wenn auch nicht perfekt ist. Sie geht vor allem darauf ein, wie Rechte und MRAs sich den Fall zu eigen gemacht und gezielt Falschinformationen verbreitet haben. Sie zeigt u.a. auch, wie Depp und sein Anwalt Adam Waldman ganz gezielt Audioaufnahmen geschnitten und mainpuliert haben, um diese dann an Youtuber weiterzugeben, welche Kontakte zu rechten Männerrechtsszene haben bzw. selbst mittendrin sind.

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Okay danke für deine ganzen Infos,
Werd mir ein paar Sachen anschauen

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Es ist sehr, sehr viel und leider auch nicht immer gut durchschaubar, aber wenn du magst, kann ich ein paar Sachen zusammensuchen und dir schicken.

Nicht nötig, aber danke :slightly_smiling_face:

Ich hielt das auch erst für ein Defizit, dass eben keine solchen Stimmen gibt, die tauchen nur vereinzelt durch Mitschnitte auf. Aber dadurch lenkt Cooper es wie ein Ping Pong von Beobachter zu Beobachter. Es dreht sich schon mehr um die Darstellung dieser Social Media Dynamik. Ich hab damals alles konsequent auf Social Media gemieden, weil ich diesem Spektakel keine Klicks bieten wollte und nach dieser Doku wusste ich noch mehr warum ich das tat. Wie reagieren also beteiligte User auf die Doku die sich in diesen Klicks wiederfinden?

Ich denke Cooper spielt hier mit dem Vorhalten von Ausschnitten genau darauf an: Schau dich selbst an, wie du dich zu diesem Fall verheilst und es wird dir verraten, wie du tickst. Es gab ja schon während des Prozesses Kontextualisierungen aber die drangen nicht durch.

Hier schafft die Doku den Twist: Herad galt als die durchtriebene Inszenierende, stellt sich heraus, es war wohl Depp, der eine Perfomance bot. Denn wenn das Team von Depp auf eine Sache setzten konnte, dann die Frauenfeindlichkeit in der Öffentlichkeit. Das Narrativ der crazy Ex. Das war der Nährboden, also musste man(n) nur den traurigen Mann spielen, um Sympathie zu sammeln und so wurde alles, was Heard belegen konnte an den Rand gedrängt und ihre Fehler sollten ausreichen um die Belege zu delegitimieren. Vom Hundehaufen auf dem Bett bis zum Flugzeug bettete Cooper immer wieder die Social Media Ebene ein und die Krönung waren wirklich die Streamer, die daraus Profit generierten und die Verbreitung von Falschinformationen. Vielleicht fehlte dem Teil noch Zeit, um das viel prägnanter auf den Punkt zu bringen.

Um den Aspekt der Frauenfeindlichkeit im Netz zu thematisieren, fand ich die Doku gut.

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Severance (Apple)

Richtig richtig gut! Für jeden geeignet, der auf Sci-Fi Mystery + Drama steht :+1::+1:

Freu mich schon auf die zweite Staffel.

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