Dass man die Faschisten verbieten sollte, so lange es noch geht
In Schweden hatten die rechtspopulistischen Schwedendemokraten vor der Wahl einen ziemlichen Skandal - Stichwort Trollfabrik. Das hat bestimmt mit reingespielt.
Ohne die Skandale in den letzten Monaten hätte die AfD vermutlich sogar ~22%. In den Umfragen vor nem halben Jahr lagen sie zumindest in dem Bereich. Es hätte also noch schlimmer sein können.
Meine Hoffnung ist, dass es noch genug Menschen gibt die sich von der AfD abwenden würden. Egal aus welchem Gründen.
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich mein was soll denn noch passieren, dass bei denen ein Umdenken stattfindet?
Die AFD muss man da leider noch draufrechnen, die stehen aktuell unter „sonstige“
Ich kann mich nicht in diese Menschen hineinversetzen. Mir ist unbegreiflich warum sie überhaupt diese Partei wählen. Sie waren schon vor den Skandalen unwählbar. Aber anscheinend gibt es genug Menschen, die sich von der Partei abgewendet haben, weil sie diese Skandale hatten. Vielleicht wenden sich noch mehr Leute ab, je mehr Skandale um diese Partei gibt.
Die letzten Monate haben jedenfalls gezeigt, dass nicht alle Wähler und Wählerinnen einfach blind die AfD wählen.
Das Problem ist, das sind alles potentielle Faschos, oder zumindest welche, die kein Problem haben mit Faschos zu paktieren. Will man die wirklich in ieiner Weise in der Politik haben? Wir löffeln halt jetzt das Problem aus, dass man viel zu wenig dagegen getan hat, das Wiedererstarken dieser Kräfte zu verhindern. Da gehört insbesondere die ständige Verharmlosung mit „das sind Protestwähler“ dazu. Das ist aber lang nicht der erste Fehler, eher einer der letzten.
Sie haben über 1/4 der Wähler und Wählerinnen in den letzten 6 Monaten verloren. Es ist unangemessen zu sagen, dass es alle Protestwähler sind, aber zu behaupten, dass sie alle potentielle Faschos sind, ist genau so daneben.
Wie gesagt, ich kann mich nicht in diese Menschen hineinversetzen. Ich würde es gerne verstehen. Vielleicht wählen die Hälfte wirklich die Partei aus einer Unzufriedenheit heraus mit der aktuellen Politik ohne wirklich zu wissen, was die Konsequenzen wären diese Partei zu wählen. Eine große Mehrheit sind ja Leute, die eine geringe Bildung haben. Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen aus der Gruppe gar nicht die Konsequenzen kennen, da sie sich nur sehr oberflächlich mit der Politik beschäftigen. Ich bin in ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen. Meine Familie hat nur wenig Bildung. Und besonders diese Gruppe beschäftigt sich, wenn überhaupt, nur sehr sehr oberflächlich mit Politik. Es gibt einige in meiner Familie, die übrigens einen europäischen Migrationshintergrund haben, die sagen, dass durch die Flüchtlingskrise in den letzten Jahren die Lage für Menschen, die eine geringe Bildung haben/in ärmlichen Verhältnissen leben, angespannter geworden ist. Insbesondere wenn es um Wohnungssuche geht.
Dann bekomme ich auch immer wieder mit, dass behauptet wird, dass die Menschen, die in den letzten Jahren hierher gekommen sind finanziell auch eher unterstützt werden, als die, die schon viele Jahrzehnte hier leben oder hier geboren sind.
Diese Menschen, die es ohnehin schon schwer haben, glauben es dann. Für sie ist es dann ein legitimer Grund eine Partei zu wählen, die das unterbinden will.
Ich frage mich, wie man dieses Problem angehen will. Ja, man kann die AfD verbieten, aber diese Gedanken wird man aus den Menschen nicht herausbekommen. Und da frage ich mich, wie man das lösen will. Gerade in Zeiten von Social Media.
Nein, denn die Umfragen sind mMn kaum etwas Wert.
Zumindest sind sie bereit mit Faschos zu paktieren, was für mich schon mehr als ausreichend ist.
Sorry aber nach der Geschichte, die Mitteleuropa hatte, kann mir niemand erzählen, er/sie/dey wüsste nicht, was passiert, wenn man Faschos (die als solche eindeutig zu erkennen sind!) wählt.
Selbst mit Minimalbildung muss man wissen, wer die Nazis waren und wer sie heute sind.
Von eben genau diesen Faschos, womit sich der Kreis schließt.
Ganz klares Benennen wäre ein Anfang und ein striktes Ausschließen aller faschistischen Kräfte aus dem demokratischen Prozess ebenso. Nächster Schritt: Politik für die Menschen und nicht iwelche Lobbys machen, dass es ihnen besser geht. Armut und Existenzangst sind der beste Dünger für Faschos.
Fast die Hälfte der FDP Wähler denkt, dass die eigene Partei einen Denkzettel verpasst gehört?
Theoretisch könnte das jetzt auch das Ende des „Verbrenner aus 2035“ sein?
Wer solche Parteien wählt, auch wenns eine alberne Trotz/Protestwahl ist, hat sichtlich kein Problem damit, im Kern demokratiefeindlichen Faschisten und Rassisten seine Stimme zu geben und nimmt eben in Kauf dass diese dann an die Macht kommen und das ist einfach untragbar, egal wie frustriert man mit der derzeitigen Regierung und einem Ist-Zustand auch sein mag.
Ich find das absolut erschrekend. Wie rasch aus einem „nie wieder“ ein „naja, mal sehen“ wird - unheimlich. Diese Salonfähigkeit von rechtem Stammtischgerede auf dem großen Parkett macht mir echt Sorge und so schiele ich mitgroßem Bauchweh auf die Nationalratswahl bei uns im Herbst.
Wohne ja jetzt im tiefsten Rheinland-Pfälzischen Land im Hunsrück und bin sehr schockiert über das Wahlergebnis. Man muss jedoch beachten, dass die Briefwahl irgendwie zentral ausgezählt wird und nicht den einzelnen Gemeinden zugerechnet wird. Aber trotzdem…
joa, war bei der vorherigen ländlichen Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz, in der ich gewohnt habe, auch überrascht wie die Karte aussieht. Von den 13 Ortsgemeinden sind beim Europawahlergebnis noch 3 schwarz und die restlichen 10 blau.
Bei mir sieht es ähnlich aus:
Hier die Zahlen (geordnet nach Stimmergebnis):
CDU: 29,9%
SPD: 17,1%
Grüne: 13,4
AFD: 12%
FDP: 7,7%
Linke: 2,2%
Andere: 17,6%
Die Umfragen in den letzten Wochen decken sich sehr mit dem Ergebnis von gestern überein. Wüsste nicht warum sie Umfragen vor 6 Monaten anders sein sollten.
Das ist eben ein Punkt, in der ich mich eben in diese Menschen nicht hineinversetzen kann. ich weiß ja auch nicht warum diese Menschen dennoch diese Partei wählen. Vielleicht weiß ja tatsächlich ein Teil der Wähler und Wählerinnen wirklich nicht, dass es einige Faschisten in der Partei gibt. Allerdings bekommt man sowas nur eher mit, wenn man sich schon ein bisschen mehr als nur oberflächlich mit Politik außereinandersetzt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele AfD Wähler und Wählerinnen nur die ganz großen Schlagzeilen lesen. Und da liest man nicht wirklich was von den fasistischen Äußerungen von einem Björn Höcke oder wen auch immer. Ich kann nur aus meinem Umfeld sagen, dass es Leute gibt, die AfD wählen, weil sie das Problem mit der Migration lösen wollen, weil sie die Aussagen glauben, dass sie das Problem sind, warum die Lage gerade in den unteren Schichten angespannter geworden ist. Aussagen von CDU Leuten wie Merz oder wen auch immer bestätigt dann ihre Meinung auch noch. Ihr müsst bedenken, dass viele Menschen sich nur sehr oberflächlich mit der Politik aus einersetzen. Mich würde es nicht wundern, wenn ein Teil der AfD Wähler nichtmal Björn Höcke kennen würden. Ich kann nur aus meinem Erfahrungen sprechen, aber meistens lesen diese Leute wirklich nur das, was in den Schlagzeilen ist. Und da liest man eben mehr von Flüchtlingen, die das Problem sind, als das AfD Politiker fasistische Aussagen tätigen.
Dann muss das aber auch passieren. Denn wenn es einfach nur Gerede bleibt, werden sich einige radikalisieren und die, die es nicht tun, fühlen sich vom.Staat noch weiter ausgeschlossen und ausgegrenzt. Der optimale Weg wäre eigentlich und ich zitiere dich:
„Politik für die Menschen und nicht iwelche Lobbys machen, dass es ihnen besser geht. Armut und Existenzangst sind der beste Dünger für Faschos.“
Dann würde die AfD auch deutlich an Stimmen wieder verlieren.
Da stimme ich dir zu. Es wird viele Leute geben, die sehr ähnliche Ansichten teilen. Diese Leute werde ich nicht verstehen. Ich bezweifel nur sehr stark, dass alle, die die AfD wählen, wirklich wissen wofür die AfD wirklich steht. Habe ich weiter oben ja schon was dazu geschrieben. Ich möchte meine Erfahrung nicht für alle sprechen, aber da ich aus ärmlichen Verhältnissen komme, weiß ich, dass aus meinem Umfeld einige die AfD wählten ohne zu wissen, wie fasistisch diese Partei wirklich ist. Sie wussten nichtmal wer Björn Höcke ist. Ob das jetzt so ähnlich bei vielen AfD Wählern ist, weiß ich nicht. Mich würde es jedenfalls nicht wundern.
Umfragen sind halt Umfragen. Solange niemand gewählt wurde, sind sie nicht mehr als eine Momentaufnahme. Und mMn ist die aktuelle Tendenz Politik nach Umfragen zu machen mit ein Grund für das Erstarken der Rechten.
Halte ich für ausgeschlossen, eher wird diese Gefahr drastisch unterschätzt.
Sowieso. Da muss man auch die Parteien in die Pflicht nehmen. Die wichtigste Frage sollt immer sein, was können wir tun, dass es den Menschen besser geht. Alles andere ist sekundär.