Guter Artikel. Wusste nicht dass Schweden und Italien so konsistent sind die letzten Jahre. Beide 8/10 mal in den Top10 in den letzten 10 Jahren. Der Vorentscheid der eben auch wie ne Garagenshow in den Dritten aussah, wird sicher nicht viel Erfahrungsvorteil für die Kandidaten sein.
Im Norden findet ebenfalls fast seit Anbeginn (1959) eine der heute härtesten und auch längsten ESC-Auswahlverfahren statt, das Melodifestivalen. Nach einer Vielzahl von lokalen Vorentscheidungen werden alleine sechs Runden noch im Fernsehen gezeigt, 28 Beiträge traten alleine in diesem Jahr in den vier Halbfinals an. Wer sich da durchkämpft, ist für den ESC bestens gewappnet.
Es ist schade das der BuViSoCo nie weiter ging. Der wäre ein toller Vorentscheid, man hatte Schwergewichte und neue Sachen und ein Mischung von Genres.
Ja, ich denke was Schweden und Italien gemein haben ist dass sehr viele Künstler auf der Bühne wo es eben zählt zeigen dürfen, was sie können und nicht anhand von Bewerbungsvideos das ganze auf ne handvoll reduziert wird. Außerdem wird ne längere Prozedur auch bedeuten, dass die Bekanntheitskampagne der Künstler viel eher ins Rollen kommt.
Besonders toll war dabei auch, dass er Bands und Künstlern, die nur in ihrer eigenen Bubble oder Szene bekannt sind, mit dem Event eine große Bühne und damit eine enorme Reichweite beschert hat - siehe Jennifer Rostock zb.
Gut, nun kann man drüber streiten, dass er mit großen Acts wie Seed nie im Sinn hatte, dass kleinere Bands den Buvisco gewinnen konnten. Aber ich glaube darum ging es schlichtweg nie, sondern eben darum darauf aufmerksam zu machen, welche Künstler der deutsche Mainstream noch nicht auf den Schirm hat.
Hier gutes Beispiel. Völlige Aussetzer auf der Bühne, Bühnenshow eher generischer Vorwand, keine Emotionalität oder Authenzität. Man merkt schnell, das ist ein Radiolied, aber nichts für die größte Bühne Europas. Ergo wäre bei ner realistischeren Auswahl nichts ins Finale gekommen imo.
Genau das vermisse ich auch hier. Denn als lena es gewonnen hat gab es eine sehr lange Casting Show was dem Bekanntheitsgrad sehr gut getan hat
Ja gerade nochmal Lenas Auftritt angesehen und sie hatte halt schon ne Nummer 1 und 500.000 Platten verkauft ehe sie in Oslo die Bühne betreten hat. Sie war schon am Abgehen bevor sie gewonnen hat, was eben viel Aufmerksamkeit bedeutet.
Habs nicht gelesen, aber meine direkte Einschätzung ist:
Zumindest werde ich mich mehr an Ihren Auftritt durch den Aussetzer erinnern, als an das Rockstar Lied.
Deutschland macht einfach allgemein nicht so geile Musik, wenn man Beethoven, Bach usw. ausklammert
Ich denke, dass eine coole Popkultur fehlt bzw. die Leute, die entscheiden, was cool ist und was nicht, keine Ahnung haben oder einen schlechten Geschmack
Im Underground gibt es immer wieder coole Sachen, aber traut sich keiner die zu supporten
Liegt vllt daran dass die Leute die es entscheiden 40 Jahre zu alt für die Popkultur sind
Das kommt dazu
Das stimmt halt einfach nicht. Uns fehlt der Glamour der Musikstars aus den USA, aber gute Musiker und Bands sind keine Mangelware. Jedenfalls nicht, um als Ausrede zu dienen, dass es keinen guten Beitrag für den ESC geben kann.
Ich habe doch gesagt, dass es gute Musik (Underground) gibt, aber das Problem eher bei den Leuten, die den Ton angeben (ProSieben, RTL, Öffentliche Rechtliche, Labels)
Die sind halt selten mutig und wollen immer das gleiche 0815 geseire
Dieses Lied hört sich an wie jedes andere Poplied. Ich hab wirklich das Gefühl ich hab das schon gehört. Und der Rap-Part ist ja unterirdisch
Singen kann er, schade das er letzter wird.
Die Deutschen und der ESC: Wie viel Belanglosigkeit denn noch? (msn.com)
Beschreibt komplett mein gefühl.
Ist halt n Radio Song für nebenbei, aber wirklich „punkten“ werden wir damit nicht…
Ich habe mich am Wochenende mal durch die bisher feststehenden Beiträge gehört und da ist doch einiges Interessantes dabei. Auffällig sind dieses Jahr die vielen Songs in Landessprache.
Ein paar Empfehlungen:
S10 - De Diepte
Hin und wieder gibt es dann doch Beiträge, die ich auch außerhalb des Kontexts ESC höre. Dieses Jahr ist es der der Niederlande. Und live ist er noch besser, den Auftritt hier kann man quasi unverändert auf die Bühne in Turin bringen.
Alvan & Ahez - Fulenn
Der französische Beitrag mal nicht auf Französisch, sondern dieses Mal Bretonisch. Erinnert mit der Mischung aus Elektro und traditioneller Musik etwas an Go_A letztes Jahr. Die Performance beim Vorentscheid war noch ziemlich chaotisch, das lässt sich bis Mai aber beheben.
Kalush Orchestra - Stefania
Wenn die Ukraine dieses Jahr hoffentlich teilnehmen kann, wäre sie wohl automatisch einer der Favoriten. Auch ohne die aktuellen Umstände wäre der Status verdient und Stefania reiht sich in die Liste der starken ukrainischen Auftritte in den letzten Jahren ein.
Subwoolfer - Give That Wolf a Banana
Inszenierung und Text hier schreien natürlich Meme-Beitrag, aber im Kern ist das perfekt produzierter skandinavischer Pop.
Citi Zēni - Eat Your Salad
Bin überzeugt, dass das eigentlich ein geheimer Beitrag von Stefan Raab ist. Das erinnert in allen Aspekten an ihn.
Mahmood & Blanco - Brividi
Durch das Sanremo-Festival kann man von Italien eigentlich immer gewisse Qualität erwarten. Stimmt auch dieses Jahr, deswegen kann ich den Favoritenstatus trotz des Sieges letztes Jahr verstehen, für mich dann aber doch schwächer als die letzten Jahre, inklusive Mahmoods Auftritt 2019.
Monika Liu - Sentimental
Ich kann nicht mal wirklich sagen, dass ich das gut finde, aber diese retro-futuristische Mischung und der absolute sichere und selbstbewusste Auftritt sind schon faszinierend.
LPS - Disko
Kann mir kaum vorstellen, dass der Beitrag übers Halbfinale hinauskommt, aber ich mag diese Mischung aus Schülerband, Jazz und Funk und das Ganze auch noch auf Slowenisch.
Konstrakta - In Corpore Sano
Je nach Geschmack faszinierend, nervig, artsy oder prätentiös, und ohne Untertitel und Erklärung wird wohl niemand verstehen, worum es hier geht und was das soll (es geht wohl um die fehlende Krankenversicherung für Künstler in Serbien). Aber warum denn nicht?
Großbritannien hat einen ordentlichen Beitrag.
Finde den Song zwar ziemlich meh, aber das ist solider Pop und Sam Ryder ein exzellenter Sänger, für den der Song perfekt passt.
Da die anderen Big-5-Länder abliefern, sieht es umso schlechter für den NDR aus.
Aber was ist das ein typ der aussieht wie aus dem rust belt, singt wie Gary Barlow (und das ist das was wirklich gut ist) ein langweiligen drittklassigen Boybandsong.
Ja irgendwas hat der Song (viel besser als der Deutsche), aber das ist doch kein ESC.
Hab jetzt ne Minute gehört, ist jetzt aber auch nicht besser als unserer.