Ja klar, aber da sie jetzt nicht so, dass es keine anderen Gäste gibt, die die Meinungen einordnen oder kritisieren. Deswegen kann ich das auch nicht nachvollziehen, dass denen beiden eine Bühne geboten wird.
Du könntest mir ja die Stelle zeigen, die du meinst.
Bitte schreib diesen Beitrag noch mal anders, ich verstehe nichts.
Also, dein Vorwurf ist, das den beiden Virologen eine Bühne geboten wird. Das bedeutet für mich das Lanz den beiden keine kritischen Fragen stellt oder Gäste einlädt die eine andere Meinung vertreten. Da dies nicht der Fall ist verstehe ich den Vorwurf nicht ganz.
Es ist der Vorwurf von Jan Böhmernann.
Nein das ist nicht gemeint.
Das er Gäste zu einem Moment einlädt, wo diese andere Meinung eh schon eine große Bühne bekommt und ein Risiko für die Lage in diesem Moment.
Was für ein Vorwurf? Von False Balance?
aber geht es bei „false balance“ nicht darum, ob man durch das einräumen einer unverhältnismäßig hohen aufmerksamkeit (zeit und raum) von minderheitenmeinungen oder klaren aussenseitern in der berichterstattung eine verzerrung in der öffentlichen wahrnehmung hin zu einem scheinbar ausgewogenen expertenmeinungsbild von minderheiten- zu mehrheitsmeinung erzeugt?
oder habe ich das falsch verstanden?
demzufolge ist es nicht entscheidend, ob kritische fragen gestellt werden oder ob jemand eingeladen wird oder nicht. entscheidend ist also vielmehr, ob man das entgegengesetzte expertenmeinungsbild auch in zeit und raum in dem jeweils relativen verhältnis abbildet;
bzw. dass man einander gegenüberstehende ansichten gemäß ihrer wissenschaftlichen/gesellschaftlichen evidenz oder konsens behandelt und eben nicht gleichwertig.
das hieße also z.B., wenn sich von 100 wissenschaftlern 96 einig sind, dass ein menschengemachter klimawandel existiert, und 4 das leugnen, dann müsste man als talkshowhost (oder redaktion) von 100 sendungen zum thema klimawandel 96mal die eine seite und 4mal der anderen seite jeweils den selben raum und die gleiche zeit einräumen (oder 48:2 oder 24:1) oder halt die redeanteile in einer sendung entsprechend gestalten.
mal abgesehen davon, dass man auch nicht immer allen menschen eine bühne geben muss, wenn bspw. sehr abseitige meinungen oder ansichten gegen den allgemein gesellschaftlich moralischen konsens vertreten werden.
ich kann also ruhig der einen abseitigen meinung allen raum geben, den ich will, solange ich im gegenzug die konsensmeinung in ihrer entsprechenden relation dazu darstelle.
Ich denke es ist offensichtlich, dass sich so kein sinnvolles Diskussionsformat abbilden lässt.
Auch habe ich dabei immer den Eindruck man mutet dem Publikum zu wenig zu. Wenn nur die quantitativ verhältnismäßige Menge an Konsens-Information dafür sorgen kann, dass sich dieser Konsens auch in der Gesellschaft verankert, dann traut man der qualitativen Argumentation für diesen Konsens vielleicht selbst nicht genug zu.
Ich jedenfall möchte keine Diskussionsrunden sehen, in der 24 Akteure der einen Seite sich ständig selbst wiederholen und gegenseitig bestätigen um dann noch die eine Meinung der Gegenseite zu hören. Allein diese Diskrepanz würde bei mir doch den Eindruck erwecken, man versucht etwas künstlich klein zu halten.
Wenn wir mal ganz an den Anfang des pandemischen Geschehens zurückgehen, so gab es im März 2020 noch die praktisch einhellige Meinung aus Richtung der „Wissenschaft“, dass Masken im Alltag überflüssig wären. Sie bringen nicht viel, müssen sowieso richtig getragen werden, ziehen ansonsten dauernd Nebenluft, etc. Auch Drosten hat diese Meinung in den frühen Folgen des Coronavirus-Updates immer wieder bestätigt.
Wenig später gab es plötzlich eine Maskenpflicht. Nicht weil es auf einmal tiefgreifende neue wissenschaftliche Erkenntnisse gab, sondern weil man initial einen Maskenmangel im medizinischen Bereich befürchtete und die Bevölkerung nicht zusätzlich ermutigen wollte, neben Nudeln und Klopapier auch noch Masken im Keller zu horten.
Das mag zwar richtig gewesen sein, sät aber auch den Zweifel in den Köpfen der Menschen ob man objektiv oder eher politisch/taktisch motiviert informiert wird. So etwas schafft Querdenkern zulauf, nicht False Balancing. Durch Meinungsquoten sorgt man sicherlich nicht dafür, dass Menschen, die an gleichgeschaltete Medien und staatliche Zensur glauben, wieder vom Gegenteil überzeugt werden können.
Vielleicht bin ich da naiv, aber ich glaube eine gute und ehrliche Argumentation braucht keine Verhältnismäßigkeit.
Ich glaube, die Problematik der False Balance wird hier etwas präziser, wenn man es mal bisschen besser aufdröselt und differenziert zwischen Statements zum wissenschaftlichen Stand, bei dem es bewusst gefordert ist, sich auf den mehrheitlichen Konsens auch mehr zu fokussieren, da der Fokus auf randständige Ansichten wohlmöglich einen Erkenntnisgewinn verlangsamen oder verhindern kann bis hin zu wissenschaftsfeindlichen Verschwörungsmythen schüren und zwischen einer gesellschaftspolitischen Meinung, bei der auch eine gewisse Unausgewogenheit innerhalb der Meinungsvielfalt bewusst gewollt ist, um demokratieerhaltend auch Minderheitenmeinungen zu schützen.
Das wird gefühlt gerne mal zusammengeworfen und macht die Diskussion über False Balance, meiner Meinung nach, viel zu komplex.
Bei Streeck oder auch allgemein dem Einladen von Virolog:innen/Wissenschaftler:innen in solche Talkrunden wie bei Lanz kommt eben die Problematik dazu, dass sie mehrere Rollen erfüllen müssen. Einmal sollen sie als Expert:innen dort ihre wissenschaftlichen Statements abgeben, dann aber wieder auch sehr persönlich ihre gesellschaftspolitischen Meinungen vertreten. Und ich würde mal behaupten, dass sich Streeck im Vergleich zu Drosten z.B. in der letzteren Position durchaus wohler gefühlt hat und es schwieriger war die Rollen zu differenzieren.
Und da finde ich den Vorwurf der False Balance weiterhin gerechtfertigt, wenn er zu einem Zeitpunkt, an dem man sich Virolog:innen ähnlich wie Klimaforscher:innen eingeladen hat, damit sie nochmal mehr wachrütteln und die Dringlichkeit der Lage verdeutlichen, Streeck mehr so in Richtung „Immer mit der Ruhe. Wir machen jetzt kurz alle die Augen zu. Lernen damit zu leben. Und gucken wer am Ende noch übrig bleibt.“ unterwegs war (sehr sehr sehr zugespitzt).
Wobei diese Rolle vielleicht einem Schauspieler als Gast besser gestanden hätte, da sonst zusätzlich der Eindruck in der Berichterstattung entsteht, dass man sich mit wissenschaftlichen Statements in einer Talkrunde genauso auseinandersetzen kann wie mit politischen Meinungen und am Ende wählt man die Person, der man lieber zuhört. Weshalb ihn Lanz nach eigener Aussage ja auch eingeladen hat.
also zum einen möchte ich deine hier dargestellten tatsachenbehauptungen bzgl. einer einhelligen meinung zur nützlichkeit von masken zu beginn der pandemie im allgemeinen und bei prof. drosten im speziellen doch stark anzweifeln.
im weiteren verlauf ignorierst du wissenschaftlichen erkenntnisgewinn und dass sich natürlich wissenschaftlicher konsens verändern kann und das auch - gottseidank - ständig tut.
auch hier ist mMn deine tatsachenbehauptungen höchst zweifelhaft, auch was die unterkomplexe darstellung der begründung betrifft.
aber seis drum, ich habe weder zeit noch lust, das jetzt hier aufzudröseln. dazu gibt es den COVID-19-thread da kann man bestimmt das alles sehr gut nachlesen.
diese einleitung soll dann zur begründung deiner thesen bzgl false balancing dienen:
einerseits erklärst du dass false balancing querdenkern keinen zulauf beschert. setzt voraus, als sei das das alleinige problem, was false balance beschreibt und begegnet. und dann behauptest du schließlich, meinungsquoten sorgten „sicherlich“ nicht dafür, querdenkern vom gegenteil zu überzeugen - freilich ohne belege und mit der unterstellten prämisse, das sei der zweck von meinungsquoten.
zum schluss erklärst du deinen glauben, dass false balancing dann kein problem sei, wenn man „gut und ehrlich“ argumentiert, was auch immer darunter zu verstehen sei.
gut, kann man so sehen.
damit erklärst du das thread-thema halt praktisch für nicht existent für dich.
März 2020, hier erläuterte Drosten eigentlich ziemlich gut das Thema Masken. Ich lese nicht, dass diese nichts bringen. Natürlich war such das Thema, dass es aber derzeit keine medizinische Masken sein sollten, da Not herrscht. Ich glaube Pro-Masken-für-die-Bevölkerung-Experten hatten vor 1 1/2 Jahren auch keine Idee, wo diese Masken herkommen sollten, um nicht Krankenhäuser zu gefährden.
Hier, sind wir schon Anfang April 2020, es gab erste Studien.
Es gebe keine kulturelle Verankerung, außerdem seien derzeit schlicht keine Masken zu erwerben. Trotzdem sei es wichtig, dass alle Masken tragen, um andere zu schützen. Drosten bezieht sich im Podcast auf neue Studien, die Evidenz für einen Fremdschutz durch das Tragen einfacher Mund-Nase-Masken liefern.
Eine Studie aus Hongkong, die am vergangenen Freitag im Nature Magazin veröffentlicht wurde, untersucht eine große Gruppe von Erwachsenen mit Infektionserkrankungen der oberen Atemwege, also Rachen und Nase. Die Studie wurde vor dem Aufkommen von Sars-2 durchgeführt, die Patienten hatten normale Erkältungs-Coronaviren, das Influenza-Virus sowie Rhinoviren, also Schnupfenviren.
So kam über den Sommer und Herbst immer wieder Artikel und Studien, ob Stoffmasken, OP-Masken, keine Masken besser, sicherer oder sonst was sind.
Ja, schon klar, aber dann muss die Sendung wahrscheinlich auch jedes mal eine Erhebung machen, wie das Meinungsbild Bild gerade steht.
Ein weiteres Problem ist ja dann auch noch, darf ich diese Meinung abbilden, wenn sie richtig ist. Was zum Beispiel bei der Aussage: „Wir müssen mit der Pandemie leben.“, richtig war. Soll man das Ignorieren, weil es damals eine Minderheiten Meinung war?
Es ist ja auch nicht so das Streek und Kekule nur Bullshit verzapft haben in der ganzen Zeit bei Lanz waren. Deswegen finde ich es auch schwer zu sagen, dass sie nur eine anseitige Meinung vertreten.
Also stelle ich mir halt auch die Frage wo fängt es an, dass man schädlichen Minderheitsmeinungen eine Bühne gibt.
Ein Beispiel, dass du sicher auch kennst waren früher die Shooter Debatten, wenn es einen Amoklauf lauf gab. Hätte man da Leute in Sendungen einladen dürfen, die sagen ich finde Shooter ungefährlich. Wahrscheinlich nein, weil es Außerhalb der Gaming Community, die damals noch sehr klein war schon eher der gesellschaftliche Konsens war, Shooter sind böse. Was nat totaler Quatsch ist und man heute weiß, dass es an sozialen Problemen liegt, dass jemand Amok läuft.
In sofern frage ich mich und das ist mein generelles Problem, wie legt man fest ab wann es False Balance ist.
Ich würde sagen, es fängt eher bei Atila und Konsorten an, als bei Streek und Kekule.
Es geht nicht nur um den einen Satz bei Streek. Quasi jede seiner handfesten Prognosen und nicht dieser unbedeutende Satz, war falsch zum Thema corona. Er hat sich mehrfach disqualifiziert für einen Experten Status und war dennoch mit der häufigste Gast bei Lanz. Es gibt für ihn keine inhaltliche Berechtigung das er dort immer noch sitzt, außer das er polarisiert und Stimmung bringt.
Ich verstehe es schon und will auch nicht sagen, dass False Balance nicht existiert. Lauterbach war auch ein sehr häufiger Gast. In wie fern hat er sich disqualifiziert. Das er überlegt hat das man über eine Durchseuchung nachdenken kann, wenn es keine Impfstoffe gibt?
Böhmermann hat den Streeck schon länger auf dem kicker. Böhmermann wirft Streeck vor das er Lobby für Astrazeneca macht. Da Frage ich mich halt auch, ob dass der Weg ist für vertrauen in die Impfstoff zu werben.
Januar 2020: Corona ist nicht gefährlich, Grippe ist schlimmer. Aussage ohne Ahnung oder wissenschaftliche Grundlage
März 2020: Deutschland sollte auf Herdenimmunität setzen ohne Impfstoff. Später sagt er was anderes ohne sich zu entschuldigen. Und entgegen der Meinung der meisten Experten.
April 2020: Streek plediert für Öffnungen nach Lockdown. Wie sich später herausstellt, kamen die Lockerungen zu früh.
April 2020: Stellt seine Heinsberg Studie als repräsentativ dar, obwohl sie das nicht ist. Führte dazu das Laschet anfing sich darauf zu berufen und viel zu viele Öffnungen kamen. Auswirkungen fatal.
Mai 2020: Es wird keine zweite Welle geben laut Streek…
November 2020: Heinsberg Studie war wissenschaftliche nicht korrekt in der Datenerhebung, um die Zahl der Toten möglichst gering zu halten und Corona als harmlos darzustellen. Unfassbarer Fehler für einen Wissenschaftler, sieht eher nach Absicht aus.
Soll ich noch weiter machen oder reicht das? Die Liste ist noch länger
Dafür hat er sich übrigens entschuldigt.
Also dass habe ich noch so in dem Artikel von mir gefunden und dafür hat er sich entschuldigt.
Das haben wir ja schon durchgekaut und da bin ich auch der Meinung, dass die Aussage ein Schmarren ist.
Obwohl man Stand jetzt auch sagen muss, dass er recht hat, dass man mit dem Impfstoff keine Herdenimmunität erreicht.
So weit ich das sehe hat er sich auf den Sommer bezogen und da sind die Fallzahlen auch immer niedriger. Das man im Herbst nicht schnell genug wieder einen Lockdown aufgebaut hat das mag sein. Würde ich jetzt aber Streeck nicht anlasten.
Update, 3. Juli, 10.25 Uhr: Nachdem gegen den Virologen Hendrik Streeck eine Anzeige erhoben wurde, in der dem Forscher unter anderem unterstellt wird, bezüglich der Heinsberg-Studie Falschaussagen getätigt zu haben, spricht jetzt die Staatsanwaltschaft: Nach einer Prüfung der Anzeige, lehnt sie weitere Ermittlungen gegen den Virologen aus NRW ab. Es sei kein strafbares Verhalten festgestellt worden, das Ermittlungen rechtfertigen würde, sagte Pressesprecher Sebastian Buß dem General-Anzeiger am Freitagmorgen.
Das seine Uni Konsequenzen deswegen gezogen hat konnte ich auch nicht finden
Ich finde es jetzt auch nicht undifferenziert, was er von sich gibt zu dem Fall.
Ja, da hat er es falsch eingeschätzt.
Ja, die Studie hatte tatsächlich Mängel, weil sie wie so viele Publikationen zum Thema im Open Science Verfahren geschaffen wurde. Man muss sagen, dass aber auch klar kommuniziert wurde, dass es sich um zwischen Ergebnisse handelt.
Ich hab auch noch einen ganz guten Artikel gefunden, in dem die Thematik im betrachtet wurde und was man aus der Heinzberg Studie für Open Science lernen kann.
Gerne mach weiter.
Brauch ich nicht, du stimmt mir ja in allen Punkten zu und damit sollte seine nicht vorhandene Expertise zum Thema Corona bewiesen sein.
Die Frage ist ja, macht es das soviel besser wenn er sich für seine Fauxpas dann im nachhinein mehrmals entschuldigen muss?
Da wäre es vielleicht doch ganz gut, einfach mal zurückhaltender zu agieren.
Würde ich jetzt so nicht sagen ^^. Ich hab dir in Teilen zugestimmt.
Also ich finde es halt aus wissenschaftlicher Sicht schon besser und halt auch um Verschwörungstheorien das Futter zu entziehen. Ja, wäre vielleicht besser gewesen nicht ganz so stark das Licht der Öffentlichkeit zu suchen. Aber wenn er sogar eine PR-Agentur einstellen musste, um weil er bei den Medialen Anfragen nicht mehr hinterher gekommen ist, dann hat halt auch die Öffentlichkeit ihn massiv gesucht.
Punkt 1 Zustimmung
Punkt 2 Zustimmung
Punkt 3 Zustimmung
Punkt 4 Am 09. April beruft er sich auf seine fehlerhafte Studie und ist für Lockerungen
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/heinsberg-studie-coronavirus-hendrik-streeck-storymachine-kai-diekmann
Die falsche Studie hat großen Schaden angerichtet
Punkt 5 Er hat kein strafbares Verhalten getätigt, aber um mal aufzuklären was er gemacht hat. Sie haben bei den Daten Covid Fälle aufgenommen und obwohl diese noch in Behandlung waren, sie als nicht verstorben gezählt. So wurden aus eigentlich 19 Toten nur 7 Tote und hat somit die Sterblichkeit massiv klein gerechnet.
Du bist immer noch von seiner Kompetenz überzeugt, dass er als Top Experte im TV auftreten sollte?