In Leelos Beispiel würde es ja so auch auf der Karte stehen. Wenn da jetzt Zigeunerschnitzel steht und man will es haben bestellt man es einfach und feddig
… Ist dann aber wieder Rassist weil man nichts gegen den Rassismus getan hat.
Also müsste man richtigerweise wutentbrannt den Laden verlassen und eine schlechte Bewertung bei yelp abgeben.
Und als Vorspeise die Schwuchtelcréme und zum Dessert gibts den Krüppelbecher
In dem Fall mal ich ein wenig ignorant / eingeschränkt sein, aber es gibt für mich einfach keine wirklichen Gründe an solchen Begriffen festzuhalten. Insbesondere beim Essen.
Das WB Argument zu Comics kann ich da eher nachvollziehen
Und wenn das Restaurant, wo es „Zigeunerschnitzel“ gibt, Sinti oder Roma gehört ? Wäre das rausstürmen dann nicht rassistisch.
Schmeckt beides geil, passt aber nicht zu meinem Ernährungsplan
Ich könnte eh höchstens rausrollen
Ach cool sind wie wieder in den komplett absurden “was wäre wenn Szenarien gelandet?”
Ich hab mich z.B. mal mit einem Menschen über Gewalt gegen die eignen Kinder unterhalten (die Person war selbst sehr jung und noch sehr weit entfernt davon Kinder zu kriegen). Ich meinte es gibt keine Situation in der Gewalt gegen über Kinder gerechtfertigt ist. Und dann hat er mir zwei Beispiele genannt einmal wenn das Kind einen mit einer Waffe angreift und man droht zu sterben und einmal wenn man ein Kind vor einem fahrenden Auto wegschubsen will.
Ich versteh nicht was damit außer dem Ablenken von der eigentlichen Thematik erreicht.
Rollyman scheint verstanden zu haben, dass es eine spaßige Anmerkung meinerseits war, die nicht ernst gemeint war. Das reicht mir persönlich.
Ist aber glaub ich eher ein DDR-Ding, ich kenn des auch nur von meinen Eltern ^^
Nunja, das kann ich leider nicht so beurteilen, da ich quasi seit ich angefangen habe mich wirklich für Musik zu interessieren nur im „Schwarzträger“-Bereich unterwegs war und beispielswiese auch nur entsprechende Discotheken besucht habe
Wurde “Zigerunersauce” heute nicht überwiegend durch “Schaschliksauce” ersetzt? Zumindest bei uns im Kaufland heißen die alle Schaschliksauce. Hab nur noch eine Zigeunersauce von Kühne gefunden.
Vorab: Hab das MoinMoin noch nicht sehen können.
Ich kenne die Problematik mit den Begrifflichkeiten auch vom Fußball, wenn z.B. die Frage nach einem bestimmten Stürmer oder so ist und dann gesagt wird “der Schwarze”, weil man einfach nicht weiß, ob der nun aus Ghana, Kenia oder einem anderen Land kommt. Da macht der Ton natürlich die Musik. Wenn es heißt “Der blöde Schwarze trifft doch kein Scheunentor” ist das wohl nicht so nett, wenn es aber in einem normalen Gespräch heißt “wie hieß damals der Schwarze von Köln noch?” oder so, ist das meist doch nicht böse gemeint, da man vielleicht einfach keinen Überbegriff hat (der “Schwarze” könnte ja eventuell auch aus der Karibik sein, da würde “Afrikaner” ja auch nicht passen).
Viele Leute meinen das halt tatsächlich nicht böse und ein Großteil der “Schwarzen” nimmt das auch nicht so auf. Es ist nur schwierig viele die das schon über Jahrzehnte so tun davon abzubringen und ggf. umzuerziehen.
Ich hab letztens auch gesagt ich hätte Bock auf ein Zigeunerschnitzel. Ich hab das aber tatsächlich nie negativ gemeint und wusste als ich das als Kind kennen lernte wohl gar nicht, was Zigeuner sind. Ähnlich mit dem Mohrenkopf.
Ich würde, wenn es um nen Stürmer einer bestimmten Saison geht, halt sagen “wie hieß nochmal der Stürmer von Köln in der Saison 01/02”. Wenn man sagt “der Schwarze” wird er nur auf die Hautfarbe reduziert.
Aber ich weiß, was du meinst, es ist schwierig, da umzudenken. Problem ist da einfach, auch wenn man selbst etwas nicht rassistisch meint, kann es von jemand anderem so aufgefasst werden. Gerade beim Thema Diskriminierung gegenüber Schwarzen, mit der ganzen Vorgeschichte usw, ist das einfach was anderes.
Sehe da ehrlich gesagt kein Problem darin. Es ist nun einmal ein auffälliges Merkmal, das zur Beschreibung dient, damit jeder sofort weiß, wer gemeint ist. Hat in dem Fall doch auch Null rassistischen Kontext.
ja genau das mein ich wenn man die Hautfarbe als auffälliges Merkmal sieht, ist das halt schon ein stückweit problematisch. Dass man das selbst als garnicht so rassistisch sieht, verstehe ich da auch total und sprech mich da selbst auch nicht frei von. Aber die benannte Person könnte damit halt ein Problem haben, wenn das einzige Merkmal, was man als weißer Mensch bei ihm sieht, seine Hautfarbe ist.
Es geht dann wohl eher um die optisch einfache Unterscheidung zu den anderen Spielern. “Wie hieß nochmal der kleine mit den O-Beinen vom Effzeh?” da weiß das Gegenüber sofort, dass Litti gemeint ist. “Wie hieß nochmal der dicke Torschützenkönig von Werder?” - Ailton.
Eine schwierige Situation, die man aber zumeist nur im kleinen privaten Kreis führt, ansonsten würde man sich wohl doch andere Umschreibungen überlegen.
In dem von dir beschriebenen Fall, finde ich den Begriff “Schwarzer” nicht mal wirklich kritisch.
Genau so, wie ich vielleicht einen Sarget bei Bremen als “den Rothaarigen” beschreiben würde, wenn mir der Name nicht einfällt, oder bei nem Kumpel mal Nachfrage, wer denn “der Blonde” gestern in der Gruppe war, den ich nicht kannte.
Ist aber insgesamt natürlich ein schwieriges Thema, weil “der Schwarze” anders als Sargent, vermutlich auch in seinem Alltag außerhalb des Fussballs oft damit konfrontiert wird, aufgrund seiner Hautfarbe charakterisiert/stigmatisiert zu werden.
Ich unterstelle auch nicht jedem, der ein Zigeunerschnitzel bestellt, dass er das mit rassistischen Hintergedanken tut. Das wäre ja verrückt.
Was ich kritisiere / nicht verstehe ist dieses Verhalten, dass einige an den Tag legen, als ob man Ihnen etwas wegnehmen würde, wenn man bestimmte Sachen eben nicht mehr mit rassistischen Begriffen belegt.
Denn jetzt (anders als als 7 Jähriger) ist man sich ja der Bedeutung der Wörter und der rassistischen Herkunft deutlich bewusst. Ich verstehe nicht, wieso manche Leute da ein Drama draus machen, wenn man vielleicht möchte, dass bestimmte Begriffe nicht mehr genutzt werden. Deshalb eben der etwas “plakative” Vergleichen mit der Schwuchtelcréme und dem Krüppelbecher.
Ich hab das auch seit Jahren nicht mehr gelesen, aber stimmt bei Grillsoßen heißen die auch häufig was mit Schaschlik.
Das kann man ja auch oft gar nicht vermeiden wenn es eben so auf der Speisekarte steht und man es essen will. Versucht man es dann zu umschreiben oder selbst anders zu benennen weiß der Kellner dann vermutlich oft gar nicht was man meint . Allerdings wäre die Lösung hier dann ganz einfach indem das Restaurant das Gericht selbst einfach umbenennt.
Ich denke, dass dabei eine Verteidigungshaltung eingenommen wird. Die Menschen fühlen sich angegriffen, weil sie die Problematik bisher nicht gesehen bzw. ignoriert haben. Werden sie nun damit konfrontiert, sehen sie sich dem Vorwurf ausgesetzt, sich rassistisch verhalten zu haben, selbst wenn es nicht so formuliert wurde.
Allerdings muss genau das der Ansatz sein. Wir alle verhalten uns regelmäßig rassistisch, meist ohne es zu merken, oft unterbewusst und wahrscheinlich fast immer, ohne dass dadurch jemand betroffen ist. Das zu realisieren und sich darüber Gedanken zu machen, wie sich das verbessern lässt, ist ein aufwändiger, langwieriger Prozess. Diesen in Gang zu setzen ist notwendig, um strukturelle Veränderungen herbeizuführen, und es wird auch nur erfolgreich sein, wenn es möglichst viele machen.
Das ist allerdings anstrengend, man muss sich immer wieder hinterfragen, sich immer wieder mit seinem Scheitern auf dem Weg auseinander setzen. Genau das ist der Grund, weshalb die Leute lieber in die Abwehrhaltung gehen. So entstehen dann die klassischen „Ausreden“.
„Bei uns ist es doch nicht so schlimm.“
„Ich habe das nicht so bzw. positiv gemeint.“
„Das ist doch jetzt übertrieben.“
„Ich selbst habe auch schon schlechte Erfahrungen gemacht.“
„Wieso sprichst Du mich darauf an? Du kannst das doch selber gar nicht wissen.“
„Ich habe schwarze Freunde, die haben überhaupt kein Problem damit, wenn ich XY sage.“
„Ich bin selbst Teil einer diskriminierten Minderheit, erzähl mir nichts.“
Gerade Menschen, die selbst antirassistisch sein wollen, bzw. es im Grunde sind, reagieren teils heftig, wenn man sie auf gewisse Verhaltensweisen hinweist. Sie sind vielleicht sogar tief verletzt, weil ihnen „vorgeworfen“ wird, was sie selbst ablehnen und bekämpfen. Ich denke und erwidere dann, dass dieser Schmerz und Frust nicht mal ansatzweise dem nahe kommt, was die Betroffenen tagtäglich aushalten müssen. Man muss diese Konfrontation annehmen und als Chance begreifen, ansonsten wird man nicht weiter kommen.
Grundsätzlich ist es allerdings immer eine Frage von Solidarität. Menschen zeigen sich oft dann solidarisch, wenn sie gewisse Dinge am eigenen Leib erfahren, bspw. Arbeitslosigkeit, Bedarf nach einer Hebamme, Pflege (von Verwandten) usw.
Weiße Menschen in Deutschland werden aber nie erfahren, wie es ist in dieser Gesellschaft schwarz zu sein, oder auch nur, wie es ist einen (vermeintlichen) Migrationshintergrund zu haben. Deshalb sitzt dieses Problem so unglaublich fest in unserer Gesellschaft, deshalb gibt es verhältnismäßig so wenig Empathie und Solidarität diesbezüglich.
Es ist deswegen an uns allen, die nicht direkt betroffen sind, daran etwas zu ändern, wenn unser Wunsch danach mehr sein soll als ein bloßes Lippenbekenntnis.
P.S. Ich finde es sehr gut, dass sich bei RBTV dahingehend etwas getan hat, was die Einstellung zur Positionierung zu gewissen (politischen, gesellschaftlichen) Themen angeht. Da war man in der Vergangenheit zu feige, sowohl als Sender, als auch die Einzelpersonen, vielleicht waren/sind die entsprechenden Personen aber auch einfach zu unpolitisch, bzw. zu wenig an gesellschaftlichen Missständen interessiert.
Ich habe Kranes Moin Moin nur in Auszügen gesehen und kann deswegen zum Inhalt selbst wenig sagen, aber ich finde es grundsätzlich gut, dass er sich diesbezüglich positioniert und einen Diskurs anregt.