Nun ich denke mal, dass es da bei einem Agree to Disagree für uns bleiben muss. Ich glaube, dass der Kitsch, der Pathos und allgemein das Überblasene zum Teil volle Absicht ist, weil es sich um ein Helden- und Schlachtenepos handelt.
Peter Jackson ist vor allem mit überdrehtem Horror bekannt geworden und daher kommen meiner Meinung nach die kleinen Albernheiten. Mich stören die einfach nicht so wie dich.
Und nochmals: Ich stimme dir zu, dass er kein großer Regisseur ist. Nur meiner Meinung nach hat er HdR fast perfekt umgesetzt.
Mir gefällt Sarumans Ende im Buch auch besser als im Film. Nur nochmal: Im Film geht es um den Ring. Als er in die Lava fällt, ist der Klimax des Films erreicht. Danach kann es nicht noch 2 Stunden weiter gehen mit der Schlacht im Auenland und Sarumans Abtritt.
Du wirst als Buchfan immer Abstriche machen müssen.
Vielleicht als Beispiel zu Herr der Ringe und Peter Jackson mal ein ähnliches Beispiel. Guillermo del Toro wollte mit “Shape of Water” ein erwachsenes Märchen erzählen. Er hat den Kitsch und die eindimensionalen Charaktere vollkommen absichtlich eingefügt. So sind klassische Märchen und er wollte eins für Erwachsene. Das ist ihm perfekt gelungen.
Dennoch fand ich es nicht richtig, dass der den Oscar für den besten Film bekommen hat. In dem Jahr gab es nämlich “Three Billboards outside Ebbing Missouri”, der mit seinem durchgehend ambivalenten Charakteren die deutlich bessere Geschichte erzählt.
Anspruchsvolle Filmkunst ist HdR, sicherlich nicht, aber es erfüllt den Zweck, den es erfüllen will, perfekt. Zumindest für mich.