kann mir mal einer verraten, was an clockwork orange so toll sein soll?
jaja, kubrik… kann sein, dass er technisch toll ist, weiß nicht, sowas fällt mir mitunter nicht so direkt auf…
aber die handlung?
wtf… was ist daran toll?
ich persönlich finde den film einfach nur unangenehm:
die hauptperson ist eine, der ich das schlimmste an den hals wünsche, die aber sowohl zwischendurch als auch gegen ende des films genau das kriegt, was sie/man sich (an eigener stelle) wünschen würde.
davon abgesehen finde ich die ethische frage, um die es offenbar gehen soll, nach des intrinsischen werts der freiheit, verbrechen zu begehen, saumäßig dumm…
ich sehe überhaupt keinen wert darin, verbrechen oder überhaupt unmoralisches begehen zu können.
wenn es einfach nur um brainwashing gehen soll ist es eine andere thematik, die schon in vielen filmen auf einfachere und bessere art thematisiert wurde…
Du sagst es doch selbst, was so grandios an dem Film ist:
Der Film ist unangenehm und zeigt dir eine Welt, in der sich (hoffentlich) die meisten Zuschauer nicht befinden. Zunächst erlebst du das Verhalten einer abgefuckten Gang mit. Wo geht das sonst, wenn nicht in Filmen?
Und danach erlebst du, wie das Justizsystem mit solchen Verbrechern umgeht. Wo erlebst du das sonst, wenn nicht in Filmen?
Er wirft viele moralische Fragen auf, die du dir selbst beantworten kannst:
Warum begeht man Verbrechen? Gibt es ein richtig oder falsch im Umgang mit Verbrechern? Was hält Menschen davon ab, Verbrechen zu begehen? Kann man Verbrecher umpolen? Ist das „Böse“ dem Menschen inhärent oder anerzogen? Wenn das Zweite, was macht einen Menschen „böse“? Wie trägt die Gesellschaft zu so einem Verhalten bei und was interessiert die Gesellschaft, was mit Verbrechern passiert? Der Wert von „Freundschaft“ wird thematisiert und was das Leben lebenswert macht.
Dazu gibt es kein schnulziges Happy-End.
(und auf die Machart bin ich dabei noch gar nicht eingegangen)
Wenn du den Text gelesen hast geht es ja nicht um eine Liste oder Prognose …
Im Grunde genommen geht es um den Gap zwischen Blockbuster und Oskar Bait Filmen …
( meine Meinung dazu) Eigentlich geben sich beide nicht viel, auf der einen Seite Marvel, Transformers usw auf der anderen Seite Moonlight, Manchester by the Sea …
Die eine Seite verkauft man als das Popkorn Kino, das andere als das Kino des feuilleton’s, in Wirklichkeit können sich beide die Hände geben, die eine Seite kommt aus dem Blockbuster Overkill nicht mehr raus, mehr mehr CGi, Feuerwerk, Farben die noch nicht entdeckt wurden, Uvm.
Der Indiefilm/“Anspruchvollen Film Overkill geht in die andere extreme …was Story auswahl, immer Leidvoller, Depressiver, Klischeehafter, uvm.
Beides eine sehr kalkulierte und berechnende Vorgehensweise…
Auch das künstliche ausspielen beider Gruppen ist gleichzeitig auch eine perfide Masche.
Ganz witzig
Auch wenn man fair sein muss, so wie die es machen könnte man das mit allen Filmen machen …und verwässern damit etwas die wirkliche Problematik…
Wenn jeder sein Fett abbekommt…bekommt irgendwie auch niemand sein Fett ab
“und zeigt dir eine Welt, in der sich (hoffentlich) die meisten Zuschauer nicht befinden. Zunächst erlebst du das Verhalten einer abgefuckten Gang mit. Wo geht das sonst, wenn nicht in Filmen?
Und danach erlebst du, wie das Justizsystem mit solchen Verbrechern umgeht. Wo erlebst du das sonst, wenn nicht in Filmen?”
nur, weil ich das nicht in einem anderen medium als in einem film erleben kann, heißt das nicht, dass ich das nicht in hundertausend anderen filmen besser erleben kann.
das sagt nichts darüber aus, ob dies ein guter film ist.
“Er wirft viele moralische Fragen auf, die du dir selbst beantworten kannst:
Warum begeht man Verbrechen? Gibt es ein richtig oder falsch im Umgang mit Verbrechern? Was hält Menschen davon ab, Verbrechen zu begehen? Kann man Verbrecher umpolen? Ist das “Böse” dem Menschen inhärent oder anerzogen? Wenn das Zweite, was macht einen Menschen “böse”? Wie trägt die Gesellschaft zu so einem Verhalten bei und was interessiert die Gesellschaft, was mit Verbrechern passiert?”
keine dieser fragen finde ich sonderlich interessant, da keine davon sonderlich schwer zu beantworten ist, meiner ansicht nach.
“Der Wert von “Freundschaft” wird thematisiert und was das Leben lebenswert macht.”
bezweifle ich.
“Dazu gibt es kein schnulziges Happy-End.”
macht einen bis dahin kaum sehenswerten film auch nicht besser.
das video erklärt zwar, wie hier eine künstlerische idee super umgesetzt wurde,
aber auch, was für eine idee das ist:
eine, die vergewaltigung, mord (meiner ansicht nach war das fahrlässiger tötung, hab ich die szene missverstanden?)
und gewalt als positiv darstellen will.
weil es menschen gibt, die sie mögen.
aha. weil es psychopathen gibt, ist vergewaltigung nicht nur nicht unglaublich schrecklich, sondern auch noch wunderbar?
weil man sie für kunst halten kann, ist sie toll?
dann ist ja alles klar…
in anderen worten:
was bitteschön kann man an einer solchen botschaft sinnvoll finden?
man hätte tausende beispiele für dinge nehmen können, die natürlich, aber vom staat verboten sind. was wählt man?
all das, was anderen schadet.
Habe ich gelesen und ich muss dem ja nicht zustimmen.
Finde im Artikel eher noch die folgende Passage sehr lustig, stammt aber wohl eher vom Autor selbst:
What “Manchester” and “Moonlight” have in common is they make you feel lousy on purpose. Granted, that’s better than a bad superhero movie that makes you feel lousy for wasting $15 on a ticket and $10 on popcorn and a soda. But sending an audience out in a suicidal mood isn’t really why people want to make movies or work in movies or be in movies — and it’s not why anyone goes to the movies either.
Hier weiß also jemand, was die Leute denn eigentlich für Filme sehen wollen und was Filmemacher nicht mit ihren Filmen bezwecken wollen.
So etwas sehe ich z.B. bei Manchester By The Sea rein gar nicht. Es ist einfach eine toll geschriebene Geschichte über Trauer mit starken Cast. Wer da natürlich mehr drin sehen will, der wird darin auch mehr sehen.
Wer weiß was gewesen wäre, wenn Matt Damon doch Zeit in seinem vollen Terminkalender gefunden hätte und die Hauptrolle gespielt hätte. Dann holt sich Amazon kurz nach Sundance noch die Rechte und hat die Chance gesehen. Eher sind es dann die Studios, die dann ihre Filme zum Oscar bringen, klinken putzen etc.
Ich finde die Ansicht zur Nutzung des Begriffs “Oscar Bait” sehr interessant - auch als Gegensatz zum obigen Artikel:
K.B.:If Oscar bait is in the eye of the beholder, I reserve that turn of phrase for mediocre movies that conform to a preexisting Oscar rubric far better than the more interesting films that get passed over.
M.H.:For me, what it comes down to is, “Oscar bait” tells you nothing about the movie, the motives or choices that went into its making, or the Academy; all it tells you about is the tastes of the users of the term, which can tend to be pretty uniform. I humbly suggest this exercise: Look at the slate of fourth-quarter releases still ahead, and you can already tell what’s in danger of being labeled Oscar bait and what isn’t. http://www.vulture.com/2016/10/oscar-bait-2016-oscar-movies.html
Letztendlich kann Samuel L. Jackson auch seine Meinung sagen. Ihm interessiert es halt auch nicht, was andere darüber denken. Und das ist auch gut so.
Finde ich nun nicht. Es gibt dann noch genügend Filme zwischen Indie-Film und Popcorn-Kino.
Darum ging es auch nicht es ging ums verstehen, und das schien mir nicht der Fall zu seien …wie man hier unten lesen kann [quote=„jararaca, post:8, topic:29407“]
Wir können ja mal wetten, welche Filme Samuel L. Jackson im nächsten Jahr auf seiner Oscar-Bait-Liste hat.
[/quote]
Noch weniger geht es um jede Aussage Jackson’s …da hätte sogar ich andere Ansichten …
Den Gap den er beschreibt ( witzigerweise vor kurzem eine ähnliche Diskussion im Kino+ thread geführt, war umso überraschter über das Jackon Interview )…den siehst du nicht, ernsthaft?
Ok, wenig nachvollziehbar…Aber akzeptiert
Zu einem muss man zur Buchvorlage gehen, die, wie ja schon im Video anklang, vom Autor recht schnell, aber dafür mit gutem Auge für das England der frühen 60er, runter geschrieben wurde. Anfang der 60er war die Rebellion der Jugend zwar noch seicht, in Form der Swinging Sixties.
Aber Idole wie James Dean und Marlon Brando gab es schon, die mit mehr härte Rebellierten.
Daneben schritt die Psychologie in großen Schritten voran ‚wie kann man jemand Beinfluss‘, ‚kann man jemanden von Grund auf ändern‘ und der Holocaustschock warf die frage auf, ob der Mensch böse geboren wird oder gemacht wird.
Und zum Schluss ein umdenken in der Erziehung und besonders der frage was man mit unangepassten Jugendlichen umgehen soll.
Aus alldem hat Burgess dann sein Buch geschaffen und der Film ist dem eben sehr nah, bis auf das letzte Kapitel.
Und nun zur frage ob es so Brutal sein muss.
Ich finde ja, den darum geht es und nur so funktioniert es. Klar kann man das ganze als zu Brutal sehen und einfach nur verherrlichend.
Nur ist das eben der Widerspruch in dem man sich wiederfinden soll und Malcolm McDowell verkörpert das ja auch perfekt, ein spitzbübischen Alex dem man irgend wie nicht böse sein kann.
Denn auch wenn er Vergewaltigt und Mordet, ist er doch eloquent, liebt klassische Musik und auch vor der Behandlung in der Klinik gibt er sich im Gefängnis vorbildlich.
Aber was ist für dich die Botschaft des Film, es geht doch eben nicht nur die Vergewaltigung und der Mord. Man geht doch nicht aus dem Film und denkt das Vergewaltigung toll ist.
Alex bekommt ja seine Strafe als Versuchskaninchen, wird in seiner Familie ersetzt und Freunde misshandeln ihn.
Am Ende ist und bleibt es ein Film der die Gemüter spaltet und wie oben in dem Video gesagt, man muss sich schon einiges Erarbeiten und Verarbeiten wenn man den Film gesehen hat.
Ach, weißt du. Es ist doch alles wieder Definitionssache. Was fehlt dir denn zwischen Popcorn-Kino a la Marvel etc. und Indiefilme/Anspruchsvolle Filme. Wobei ich bei Indie und anspruchsvoll doch noch einen Strich ziehen würde.
Womit sollte das Gap gefüllt werden? Kein Popcorn, kein Indie, kein Anspruch. Oder wieder ein Gleichgewicht herstellen.
Unter welche Kategorie fällt dann dieses Jahr The Shape of Water, The Post, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri, Logan, Okja, Dunkirk, I, Tonya, Mollys Game, Battle of Sexes, Brad’s Status, Darkest Hours, Logan Lucky, Detroit etc.
Vielleicht sehe ich dann das Gap ein wenig offensichtlicher.
Ansichtssache. Für mich schon. Und du hast ja gefragt, was so toll daran sein soll. Also kann ich dir auch nur subjektiv sagen, warum ich ihn gut finde.
Da der Film auf Platz 83 der besten Filme aller Zeiten verweilt (IMDb) kann man zwar davon ausgehen, dass er allgemein sehr gut ankommt, aber wie soll ich dir das anders als subjektiv beantworten? Und an meinem Geschmack kann man zwar Anstoß nehmen, aber diskutieren braucht man ihn nicht (obwohl der Thread so heißt).
Ob man das irgendwo anders „besser“ erleben kann ist wiederum subjektiv. Und ich finde, dass man das hier sehr gut erleben und nachempfinden kann.
Wie du schon sagst, ist auch das subjektiv.
Ich nicht.
Beides eine subjektive Meinung. Brauchen wir nicht diskutieren. Ich mag es, wenn ein Film kein Happy-End hat. Ausnahme: wenn der Film in mir den Wunsch auslöst, dass ich gerne ein Happy-End hätte und todtraurig wäre, wenn ich keines bekomme (selten der Fall).
Wie bereits gesagt, habe ich dir die Frage beantwortet, warum ich den Film gut finde. Warum du meine Meinung auseinanderpflügst, bzw. sogar „bezweifelst“, verstehe ich zwar nicht ganz, aber sei’s drum.
Du findest den Film nicht gut und ich finde ihn gut. Filme sind künstlerische Medien, die dem subjektiven Empfinden und ganz allein dem subjektiven Empfinden ausgesetzt sind. Man kann manche Sachen anders machen und auf eine entsprechende Reaktion hoffen, aber wie du siehst, ist es selbst bei einem Film wie Clockwork Orange ab und an der Fall, dass man ihn nicht gut findet. Ist halt so. Braucht man in meinen Augen nicht groß diskutieren, denn Geschmack ist Geschmacksache.
Wird sicher auch andersherum Filme geben, die du gut findest und ich (sowie zig andere) nicht.
Mal abgesehen davon das die Mehrzahl der von dir aufgelisteten Filmen erst nächstes Jahr in Deutschland Starten, und der Rückblick ein anderer ist als du gerne hättest … hey auf die meisten von dir aufgezählten freu ich mich tierisch …Aber die sind ganz klar einer der Kategorien zuzuordnen … ein zwischending sind aus mehreren gründen… ‚ES‘, ‚Get Out‘ , Baby Driver, Blade Runner 2049, Trainspotting 2,
Aus deiner Liste noch Dunkirk ( zähneknirschend ) …,Battle of the Sexes, Detroit, Logan Lucky …
Für ein breites Publikum ohne auf eine der zwei Seiten zu schielen, weder stupide nur das eine oder andere … aussen vor ob ich jeden Film davon mag oder nicht …
Hier nochmal das komplette Kino Jahr 2017
Hab mal überflogen, finde es sogar noch krasser als ich es selbst eben noch gemeint habe
Aber hey wie eben schon gesagt, [quote=„jararaca, post:15, topic:29407“]
Dazwischen findet kaum noch was statt …
Finde ich nun nicht. Es gibt dann noch genügend Filme zwischen Indie-Film und Popcorn-Kino.
[/quote]
Du empfindest das nicht so …das hab ich verstanden und akzeptiert …Da verlaufen unsere Ansichten komplett konträr …