Könnte auch eine sehr gute James Bond abgeben, wenn du mich fragst.
Ich halte das echt für einen Irrglauben, der sich irgendwann durchgefressen hat in dem ganzen Bashing gegen feministische Tendenzen und Repräsentation von Frauenfiguren in Filmen. Sitzt du als Frau vor einem Mission Impossible und sagst dir: Na, dass hätt ich aber besser machen können. Oder Scarlet Johannson.
Also ich nicht. ^^
Was ich hasse sind passive Frauenrollen, die nur darauf warten gerettet zu werden.
Ich hab den neuen Ghostbusters nicht gesehen und es klingt sehr schade. Aber sonst gab es doch kein Actionfilm der sagte: Hey, so macht man das. Oder?
Na ja, Captain Marvel macht das, Wonder Woman zum Teil auch, der Harley Quinn-Film ebenfalls und leider sehr unglücklich halt 3 Engel für Charlie. Bei den ersten 3 fällt es mal mehr, mal weniger ins Gewicht. Aber vor allem Letzterer untergräbt seinen Spaß, seine Figuren und seine Story immer wieder aufgrund der Absicht zu zeigen, dass „Frauen besser sind“. Hätte mMn nicht sein müssen, weil ansonsten alles eigentlich echt solide bis Standard ist.
Bei Captain Marvel fand ich es auch nur an manchen Stellen auffallend, bei Harley Quinn fand ich schade, dass es letztendlich doch nur dumme Männerfiguren gab, aber ja, man(n) kann mit allen 3 leben. Und ja, der neue „3 Engel für Charlie.“
Und ja, ich hab Urlaub. Eben deswegen kann ich mich hier mal aktiver beteiligen
Ja, auf die genauere Analyse kann ich jetzt auch nicht eingehen. Dafür hängen Silke und ich dann doch zu sehr auf der Couch, im Netz oder TV-Programm ab
Aber ich verstehe Deine Fixierung auf eine Jane Bond echt nicht so ganz. Wäre es nicht mehr im Deinem Sinne, dass es eine eigene/eigenständige/neue Heldin gibt, anstatt eine adaptierte?
Das habe ich auch nicht bei Ghostbusters oder Oceans 8 verstanden.
Anstatt, dass man Frauen eigenständige und frische Geschichten gibt, wird etwas Etabliertes verwurstet. Einfach nur die Geschlechter tauschen finde ich persönlich faul und nicht originell.
Das ist gar keine Fixierung. Das ist einfach ein Beispiel dafür, dass es möglich ist und Geschlecht keine Hürde in der Fiktion.
Und nachdem (überraschend) viele so völlig verbissen James Bond für ein einzig wahres Konstrukt von Männlichkeit halten, dass keinesfalls aufgebrochen werden könne und als Mythos so bestehen bleiben solle, macht mir die Vorstellung von Jane Bond einfach noch mehr Spaß. 🤷
Das Frauen ihre eigenständigen Mythen und Erzählungen verdienen ist für mich selbstverständlich und kein Aufwiegen von entweder, oder.
Wir müssen nur leider immer noch daran arbeiten, dass z.B. Captain Marvel für sich stehen kann. Aber ihre Figur wird häufig verglichen und es gibt einen vermeintlich (männlichen) Maßstab, an dem sich messen lassen muss. Alles noch nicht optimal.
Also Ethan Hawk als Black Mask fand ich sogar eine der besten Rollen im Film. Der hatte sichtlich Spaß, mal wieder sowas komplett überzogenes zu drehen. Die 3 Engel habe ich noch nicht angeguckt - klingt aber für mich sehr nachdem, was ich beim neuen Ghostbusters hasse.
(Und ja, allgemein muss ich dir beipflichten, dieses noch einmal extra betonen, wie toll die Frau als Heldin ist - das war schon in den 80ern Jahren Filmen, wo mehrfach betont wurde, wie toll der Mann als Held ist, unnötig. Und zu Bond - es ist halt, wenn wir von der Theorie ausgehen, dass Bond nur ein Deckname ist, ein interessantes Thema. Muss man machen - nee. Darf man darüber sinieren - jaaa.)
Da gibt es aber auch die guten Beispiele von Ripley aus Alien oder Sarah Connor aus Terminator. Soweit ich mich erinnern kann, wurde da nie ein Vergleich ala „besser als Mann“ gemacht. Die haben einfach ihren Kram durchgezogen und sich gegen die jeweilige Bedrohung gewehrt. Das beste daran, es hat Niemanden gestört!
Genau das wollen wir ja wieder haben. Warum ist Ripley so gut (und ihr Videospiel-Ripoff Samus Aran). Aliens. Böse. Töten. Der Verfall kam ja erst später mit dem Kinderalien/„Mummy-Metroid“. Einfach toughe Frauen zeigen, die ihren Kram durchziehen.
Aber ist das dann noch im Dienst der Sache, wenn eine Figur nur weiblich gemacht wird, um die Fans des männlichen Originals zu ärgern? Wird das Attribut „weiblich“ dadurch nicht einfach auch nur runter dividiert?
Und dass eine Figur wie Cpt Marvel nach vermeintlichen (männlichen) Maßstäben bewertet wird, liegt mMn eben an ihrer Positionierung gegenüber Männern. Wenn ich beliebte und bereits etablierte Figuren lächerlich mache (Nick Fury), nur damit sie besser dasteht, dann hat die Figur in meinen Augen nicht viel geleistet, um sich Respekt zu verdienen. Oder wenn sie genau und fast nur das macht, weswegen man sich auch bei einer männlichen Figur vor den Kopf klatschen würde.
Wie @Addearheart schon sagt, einfach eine Frau, die ihr Ding durchzieht, ohne wie eine Kopie oder die Abrechnung des x-ten Testosteronbolzen zu wirken, sollte wesentlich wirkungsvoller sein.
Es geht mir gar nicht um Trotz. Es geht mir eigentlich um die Offenheit das als Möglichkeit einzuräumen. Das ist für mich die Sache.
Und das passiert ja leider nicht.
Wenn ich Lars Croft einführen wollen würde, tut es der Figur auch nicht weh. (…vielleicht den Fans des Spiels, mit ner Prise Nostalgie.)
Oceans 8 und Ghostbuster sind für mich eher an einem schlechten Drehbuch „gescheitert“, nicht daran, dass wir Frauen zugesehen haben. 🤷
(Edit: Hatte im anderen Thread übrigens @HerrDirk auch sehr schön und treffend festgehalten, dass viele Aspekte einfach eine Frage des Drehbuches sind. )