Bei der Ethnie - wo man es stellenweise nachvollziehen kann - hört es ja nicht auf. Es gibt durchaus Leute, die fordern, dass heterosexuelle Schauspieler keine Homosexuellen, Bisexuellen oder Transmenschen mehr spielen.
Ganz davon abgesehen, dass es von den Schauspielern ein öffentliches Bekenntnis zu ihrer privaten Sexualität fordert, ist das wieder nur ein Beweis, dass gut gemeinte Political Correctness schnell ins Reaktionäre und in die die Kunstfeindlichkeit abdriftet.
Schauspiel hat mit Wandlung zu tun… eine Person zu sein, die man eigentlich nicht ist.
Es ist immer richtig, wenn man schaut, dass das Casting der Schauspielerin oder des Schauspielers auch der Rolle nahekommt. Da geht es viel um Repräsentation und das ist völlig in Ordnung. Aber ich kann auch einem François Cluzet nicht vorwerfen, dass er nicht gelähmt ist, wenn er doch seinen Job macht und sich in die Rolle (Ziemlich beste Freunde), in die Figur einfindet. In der Regel kann man als Außenstehender ja auch den Castingprozess nicht nachvollziehen, das kommt auch noch dazu.
Also die Besetzungen Israels (alles über 1947 hinaus) mit einzustreuen macht diese Diskussion unglaublich reißerisch und heikel. „Kolonie“ mag seit 1947 nicht ganz auf Israel zutreffen, aber die Konsequenzen der besetzen Gebiete sollte man nicht runterspielen und was das für die Leute bedeutet. Auf beiden Seiten. Da erscheint mir die Wahl von Gadot nicht als „neutral“… Gerade für PoC.
Und nach Claudette Colbert, Liz Taylor schon wieder eine weiße Person einzusetzen schreit nach „Whitewashing“.
Also soll es um Fiktion gehen oder möchte man eigentlich so historisch wie möglich die Figur nachbilden?
Dann hätte ich (Kontext Kunstgeschichte) jetzt schon meine Zweifel… (Man sollte sich übrigens nicht von der „griechischen Nase“ täuschen lassen bei Skulpturen. Durch transkulturelle Verbindungen hat selbst Buddha zunehmend ne „griechische Nase“ bekommen.) Die hellenistischen Darstellungen unterscheiden sich einfach von den frühen ägyptischen. Da sollte man sich einfach klar sein, was man mit dieser Figur repräsentieren möchte.
Ich habe im Rassismus-Thread nochmal einen anderen Beitrag geschrieben. Wenn es tatsächlich auch Leute gibt, die Lupita Nyongo’o ins Spiel bringen, weil sie ja „Afrikanerin“ ist, ist diese Diskussion sowieso absurd.
Wenn es um die Ethnie bei historisch existierenden Figuren geht, finde ich auch, dass auch der Schauspieler diese Ethnie haben sollte. Neben den ganzen identitätspolitischen Implikationen hat das auch was mit Authentizität zu tun. „Arabischsein“ kann man halt nicht spielen und ist somit kein schauspielerisches Kriterium.
Mir geht es eher um die Leute, die jetzt noch einen Schritt weiter gehen und fordern, dass sogar die sexuelle Identität übereinstimmen muss.
Also als jemand, der sehr viel Monster Hunter World gespielt hat muss ich sagen, dass der Trailer doch irgendwie ansprechend aussieht. Gibt übrigens noch eine zweite Version mit ein paar anderen Szenen:
Stimmt, im Monster Hunter Universum geht es ja oft eher um das Gleichgewicht in der Natur und weniger darum, dass man alle fiesen Monster ausrotten müsste. Mit Ausnahme vom DämonenJoe und dem Nergigante.