Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema: Mensch und Tier
Film: The Art of Racing in the Rain von Simon Curtis
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 109 Minuten
Wo gesehen: Amazon Video (Leihe)

Ein Golden Retriever namens Enzo rekapituliert in Gedanken (gesprochen von Kevin Costner) sein Leben mit dem Rennfahrer Denny, beginnend mit dem Zeitpunkt, als dieser ihn als Welpe bei sich aufnahm.

Ja, was soll ich sagen? Ich habe keine große Lust hier jetzt abzuranten oder jemandem den Film madig zu machen, denn es ist einfach nicht mein Genre. Viele der emotionalen Momente kamen mir zu sehr mit der Brechstange oder mit Vorankündigung, die Figuren wirken größtenteils wenig ausgereift und die vermeintlich philosophischen Ausführungen Enzos haben mich nicht erreicht.

Die Beziehung zwischen Denny und Enzo hat mich noch einigermaßen durch den Film gerettet und Amanda Seyfried, die ich gerne sehe, konnte mir mit ihrer Leistung dann doch ein paar Tränen entlocken. Milo Ventimiglia als Denny blieb hingegen für mich sehr blass.

Ich hatte durch die lobenden Worte bei Kino+ ein bisschen Hoffnung, dass der Film nicht dem Klischee entspricht, das ich bei der Prämisse erwarte, doch leider war genau das der Fall. Es ist aber auch keine Vollkatastrophe oder ein Film, der sich ewig hinzieht.

2/5

4 „Gefällt mir“

Als das neue Thema verkündet wurde, habe ich mir diesen Film hier noch aufgehoben. Dementsprechend wird es bei mir auch im Bereich Tierfilme nun Sick and Disturbing. :innocent:

Thema #65: Mensch und Tier
Film: Cat Sick Blues von Dave Jackson
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: bluray

Patrick ist eine Katze. Sie ist leider vor Jahren gestorben und befindet sich seitdem im Eisfach von Ted. Ted ist ein Mensch, der den Verlust seiner Katze nicht verarbeitet hat und nachts mit einer Katzenmaske (und im Laufe des Films mit weiteren „Accessoires“) durch die Straßen zieht und schwerlich den Drang unterdrücken kann, sich „wie eine Katze zu verhalten“. Er möchte Patrick auferstehen lassen. Deshalb tötet er Menschen. Oder?
Imelda ist eine Katze. Sie ist eine Internetberühmtheit, aber in letzter Zeit „etwas langweilig“ geworden. Claire ist ihre Besitzerin und hat leider den Fehler begangen, ihre Privatadresse zur Adresse für Fanpost zu machen. Die Welt ist bekanntlich voller Freaks. Eines Tages steht einer davon direkt vor Ihrer Wohnungstür. Erst möchte er nur die Katze streicheln, doch schnell eskaliert es: die Katze wird getötet und er vergewaltigt Claire.
Bei einer Selbsthilfegruppe zur Trauerbewältigung lernen sich Ted und Claire kennen.

Maniac Furry, das trifft es eigentlich perfekt. Der ganze Film ist sehr dreckig, doch das Bild ist immer unheimlich clean, was irgendwie irritierend wirkt. Man merkt, wie sehr die Inszenierung von Gialli und allgemein den Werken Fulcis, Argentos, Bavas etc. beeinflusst wurde. Über allem liegt immer eine gewisse Farbstimmung, die surrealen Traumsequenzen, exzessive Gewalt und klaffende blutsprudelnde Wunden mit eimerweise komisch gefärbten Blut. Einfach schön.
Die Schauspieler sind mMn übrigens wunderbar besetzt.

Der Film hat seinen Platz in Schröcks Liste definitiv redlich verdient. Ich muss euch nicht erzählen, dass ich viel ekelhaftes und abstoßendes Zeug gucke, aber lang ists her, dass ich bei einem Film würgen musste. Cat Sick Blues hats geschafft. :beanjoy: (Vorsicht Spoiler und ekelig: In einer langen Szene wird Claire ein Trichterschlauch eingeführt und aus einem Bottich voll Blut, in dem der tote Patrick schwimmt, wird ihr mit der großen Kelle die Suppe in den Hals geschüttet. Bah!) Und allein dafür hätte er schon meinen Respekt verdient, aber ich finde ihn auch insgesamt richtig gut. Ein echter Sicko mit fiesen Ideen und „schönen“ Schauwerten.

Das sehr schöne Mediabook hat noch einiges an Bonusmaterial dabei, unter anderem Catboy, eine kurze „Dokumentation“ über den Regisseur, in der es viele Kindheitsvideos von ihm gibt, in denen er mit seinen Katzen zu sehen ist. Sehr putziges Kontrastprogramm. Seine Katzen-Vernarrtheit im Zusammenspiel mit seiner Liebe zum italienischen Gore führte zu diesem Film als sein Langfilm-Debüt. Guter Typ. :cat_wow:

Die Bonusdisc mit seinen Kurzfilmen werde ich mir wohl heute noch anschauen. :cat_sip:

4,5/5 oder auch neun Katzenleben

Der Trailer ist NSFW:

7 „Gefällt mir“

Thema #65: Mensch und Tier
Film: Rampage von Brad Peyton
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 107 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

George, Ralph und Lizzie kloppen sich durch Großstädte, zerstören Häuser, fressen Menschen und verwandeln sich zwischendurch in Menschen. Unzählige Male habe ich dieses Videospiel damals auf dem Sega Master System gespielt. Als dann irgendwann nen Trailer für ne Verfilmung auftauchte hab ich mir den Kopf gekratzt und nur gesagt: „Die machen echt auch aus jedem Quatsch nen Film.“

:nun:

Da das oben geschriebene Gekloppe nur max. 30 Minuten eines Films füllen kann haben sich die Macher gedacht: "Wir packen da noch ne coole Hintergrundgeschichte rein. Wir brauchen unbedingt Blockbuster-Rock, der natürlich als Kumpel und Ziehvaterprimatologe von George (Militärischer Spezialeinheitshintergrund versteht sich von selbst) die Welt retten muss und die One-Liner dropped dass es kein Morgan (Jeffrey Dean) gibt—> Oder doch? Denn wir bauen noch Negan aus The Walking Dead ein aber verkleiden ihn als Agenten. Dann brauchen wir aber auch noch nen bösen Konzern, ballern das FBI mit rein und ganz viele Söldner, die Armee und Bam - die dummen Leute werden das lieben.

Ja so in etwa schwimmen wir auf der Kong-/Godzilla-/Kaiju-Monsterwelle und machen Millionen.

Hmm. Not my cup of tea aber die Zerstörungshalbestunde war zumindest unterhaltsam.

2/5 verschluckte Dynamitstangen

8 „Gefällt mir“

Bob, der Streuner

Thema #65: Schaut einen Film zur Beziehung zwischen Mensch und Tier
Regie: Roger Spottiswoode
Darsteller: Luke Treadaway, Ruta Gedmintas, Bob
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 103 Minuten
gesehen auf: iTunes (geliehen)


Im Grunde ein recht berührender Film nach wahren Begebenheiten. Das Buch von James Bowen über sein selbst erlebtes Treffen erschien 2013. 2016 folge dann bereits der Film.

Es geht um James Bowen, einen drogenabhängigen Obdachlosen, der durch Straßenmusik versucht ein wenig Geld einzunehmen um über die Runden zu kommen. Bereits zu beginn des Films ist er in einem Drogenentzugsprogramm und bekommt Methadon von der Apotheke. Als er eine Sozialwohnung gestellt bekommt, verirrt sich eines Nachts Bob in seine Wohnung. Der zutrauliche Kater bleibt fortan bei James und begleitet ihn immer bei seinen Musikauftritten, was diesem zusätzliche Aufmerksamkeit beschert. Dann gibt es ein paar aufs und abs. Filmische Standardware halt.

Ich fand den Film im Grunde schon berührend, wenngleich es auch nicht Tränen-nah war. Dafür war der Film zu generisch erzählt. Als etwas störendes Element nahm ich auch den kalten Entzug war. Dieser war sehr oberflächlich bebildert. Und James wacht dann danach bei strahlendem Sonnenschein auf, reckt sich einmal, als ob er grade nur einen Albtraum gehabt hätte, und geht mit Bob wieder raus und genießt sein Leben. Ich hätte jetzt auch keine Darstellung wie in „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gebraucht, aber das hier war mir trotzdem „zu wenig“. Dann hätte man diesen Part auch einfach ganz weglassen können. Gab dem Film jedenfalls nicht zusätzliches.

4/5

6 „Gefällt mir“

Ich verstehe deinen Punkt was Hilfslosigkeit und Ausgelierfert sein sehr gut. Ich denke sogar, das dadurch, das ich kein Bock auf ein Re-Watch habe, das indirekt auch schon ein Kompliment für den Film ist.

Die 30 Sekunden waren schon stark untertrieben von mir. Das gebe ich zu. Auch ein wenig provokant,

Es war nicht geplant, aber letzten WE habe ich noch einen anderen Film „The Last Duel“ gesehen, wo eine Vergewaltigung ein durchaus zentrales Thema ist. Ridley Scott zeigt die Vergewaltigung aus zwei Sichten, einmal der des Vergewaltiger und einmal aus die des Opfers. Beide Szenen waren jetzt auch nicht gerade kurz und durchaus schmerzhaft anzusehen, aber irgendwie „stimmiger“. Auch wenn im Mittelalter spielt, ist halt leider heute auch aktuell.

Das wäre bei so einen Film, auch schon fast ein Kompliment, wenn man darüber Diskutiert bzw. auch Meinungsmäßig spaltet. Vermutlich wollte der Regisseur genau das erreichen.

Ich werde denke ich keine Fan von dem Film werden, allerdings war ich wohl etwas hart meiner Bewertung. Wenn ich schon selber hier Text zweimal was von Kompliment schreiben. Werde meine Bewertung noch mal etwas anpassen.

2 „Gefällt mir“

Ein Schweinchen Namens Babe

Thema #65: Schaut einen Film zur Beziehung zwischen Mensch und Tier
Regie: Chris Noonan
Darsteller: James Cromwell, Magda Szubanski. Zoe Burton
Erscheinungsjahr: 1995
Laufzeit: 1 Std. , 31 Minuten
gesehen auf: Amazon Prime


Ok, wer Lust auf den ultimativen Familien- und Feelgood-Film hat, ist hier an der genau richtigen Stall äh Stelle.

„Ein Schweinchen Namens Babe“ war der erste Film, den ich damals als Kind in einem Kino auf der Leinwand sehen durfte und für die Auswahl eines Filmes zu dem aktuellen Thema, erschien er mir genau richtig. Besonders, weil es mich sehr interessiert hat wie ich den Film aus heutiger Sicht bewerte, auch in Hinblick darauf welche Message er vielleicht (ob bewusst oder unbewusst) in Sachen Tierethik auch heutzutage noch vermitteln kann.
Damals als ich den Film mit ca 6 Jahren gesehen habe, hätte er mich niemals dazu bringen können auf mein Schweineschnitzel zu verzichten (dafür war Fleisch ein zu essentieller Teil unserer Ess-Kultur daheim), aber mich lässt die Frage nicht los ob der Film heute denn einen Einfluss darauf ausüben kann wie wir unsere Beziehung zu Nutz- und Haustieren betrachten; ob dieser Film dahingehend mindestens zu einem Hinterfragen der eigenen Haltung oder des Unterschiedes, den wir Menschen zwischen Nutz- und Haustier machen, anregen kann.

Es ist wie bereits zu Anfang erwähnt ein Feel-Good-Family-Movie mit einer noch heute sehr wertvollen Message. Und diese wird in 91 Minuten auf so lustige, liebevolle und spannend erzählte Weise vermittelt, dass ich während dieser Zeit kaum aus dem schmunzeln und staunen kam, manchmal auch sehr laut lachen musste.

Kurz zur Handlung:
Ein Erzähler begleitet uns durch durch das Leben des Schweinchen Babe. Angefangen mit seinen Geschwistern und seiner Mama in einem kleinen Stall, ein Kasten von vielen einer großen Halle und alle Schweinchen blicken dem gleichen Schicksal entgegen: Groß und fett und damit reif für die Schlachtbank heranzuwachsen. Die kleinen Schweinchen glauben sie kämen, wenn sie irgendwann so groß wie ihre Eltern sind, in den Schweinehimmel wo es ihnen gut gehen wird.
Wir sehen nun gleich in den ersten Minuten dabei zu wie Schweinchen Babes Mutter vom Schlachter abgeholt und somit ihren Kindern entrissen wird. Eine Milchmaschine mit mehreren Flaschen fährt von der Decke zu den Ferkeln in ihre Box herunter und alle bis auf Babe nuckeln gierig an den Fläschchen. Nur Schweinchen Babe sitzt abseits seiner Geschwister, das kleine Köpfchen aus den Gitterstäben ihres Stalls herausschauend, schluchzend und ein paar Tränen vergießend seiner Mama hinterher.
Mein Herz brach ein wenig.

Keine Sorge ich verrate nicht zu viel und noch habe ich nicht ganz die Balance zwischen zu viel und zu wenig vorab erzählen raus (es ist meine erste Review in diesem Thread - seht es mir bitte nach :smiley: ).

Aber nur so viel, so möglichst kurz zur groben Handlung des Films:
Durch einen glücklichen Zufall zieht das Schweinchen Babe auf den Bauernhoff eines Schäfers und seiner Frau ein. Dort lernt er sehr schnell die anderen Tiere auf dem Hof kennen: findet in einer Schäfershündin eine Ersatzmama, in einem Schaf eine Ersatzoma, in eine Gans (die gerne ein Hahn wäre) einen abenteuerlustigen und idealistischen Freund, der sein Schicksal nicht annehmen möchte; in die Welpen der Schäferhündin seine ersten richtigen Spielgefährten und in seinem neuen Besitzer einen neugierigen und warmherzigen Mann, der nicht von einer Idee ablassen kann und damit Schweinchen Babes Leben auf eine Weise beeinflusst wie es für ein Schwein so gar nicht gedacht war.

Ein Schweinchen namens Babe wurde für die Spezialeffekte mit einem Oscar ausgezeichnet. Weitere Oscar-Nominierungen gab es in den Kategorien Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Regie, Bester Nebendarsteller, Bestes Szenenbild und Bester Schnitt. Es wurde auch teilweise mit animatronischen Tieren gearbeitet, für das Schweinchen Babe wurden 48 Ferkel ausgebildet.
Auf Wikipedia heißt es dazu noch:

Bei den Dreharbeiten soll kein Tier zu Schaden gekommen sein. Im Gegenteil wurde vertraglich zugesichert, dass auch nach den Dreharbeiten explizit die eingesetzten Ferkel niemals der Schlachtung zugeführt werden dürften.

Und die Befürchtung die Lippenbewegungen der Tiere könnten heute mittlerweile deplatziert oder albern auf mich wirken, konnte ich sehr schnell ablegen.
Zudem ist die Kamera zu loben: Es gibt tolle Einstellungen im Licht der Morgenstunden und der Abenddämmerung.

Ich kann wirklich nichts schlechtes an der Stelle zum Film sagen.
Und hatte eine tolle, sehr unterhaltsame und herzerwärmende Zeit mit diesem Film.

5/5 singende Mäuse

13 „Gefällt mir“

James Cromwell (der Farmer) hat nach den Film auch kein Fleisch mehr gegessen. :slight_smile:

Das Finale ist für mich immer wieder herzerwärmend und dazu noch die Musik :beanfeels:
„If i had words“ hör ich hin und wieder, wenn ich gute Laune haben möchte^^

2 „Gefällt mir“

Thema: Tierfilme
Film: Der weiße Hai
Regie: Steven Spielberg
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 124 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Die Insel Amity ist ein Badeparadies für jung und alt. Gerade während des Sommers am amerikanischen Unabhängigkeitstag wird die Insel zu einem beliebten Urlaubsort und auch für dieses Jahr erhofft sich der Bürgermeister der vom Tourismus lebenden Stadt einen saftigen Gewinn. Doch wie er bald erfahren wird ist es ein anderer, der einen saftigen Gewinn erzielen wird. Nur ein paar Tage vor dem Feiertag stirbt eine junge Schwimmerin nahe der Küste.

Die junge Dame wurde regelrecht verstimmelt, weshalb der Polizeichef der Insel, Martin Brody, auf einen Angriff durch einen Hai schließt und den Strand schließen möchte. Das geht der Stadtverwaltung aber gehörig gegen den Strich und drängen Brody dazu, den Strand wieder zu öffnen. Doch durch die Menschenmassen wird auch wieder der Hai angelockt, der sich sein nächstes Opfer sucht. Aufgrund dieser Todesfälle wird der Strand nun doch zumindest temporär geschlossen und Brody beantragt einen Hai-Experten vom Ozeanischen Institut, welches ihm Matt Hooper schickt.

Hooper untersucht die Vorfälle und kommt zu der Erkenntnis, dass Amity von einem weißen Hai heimgesucht wird. Er und Brody versuchen daher den Bürgermeister zu überreden, den Strand zu schließen, da sie ein regelrechtes Blutbad befürchten. Der Bürgermeister stellt sich allerdings quer. Nichtsdestotrotz beginnen die einheimischen Fischer die Jagd auf den Hai, angetrieben durch ein ausgestelltes Kopfgeld einer Familie, die durch den Hai ihren Sohn verloren hat. Doch ob sie den Hai finden und töten können ist eine ganz andere Geschichte.

Ich denke den meisten hier ist dieser Film ein Begriff. Selbst wenn man ihn nicht gesehen hat wurde dieser Film bereits so oft zitiert, dass man die meisten Szenen wohl ohnehin schon kennt. Nichtsdestotrotz ist der Film immer noch einen Blick wert, denn der Streifen ist recht gut gealtert. Zwar erkennt man gerade beim Pacing und manchen Effekten durchaus das Alter des Films, doch besonders durch den berühmten Soundtrack von John Williams und der guten Kinematographie kann der Film immer noch eine gewisse Spannung aufbauen.

Ich vergebe 7/10 Haifischzähne.

8 „Gefällt mir“

Thema #65: Mensch und Tier
Film: Katzenmenschen (Cat People) von Jacques Tourneur
Erscheinungsjahr: 1942
Laufzeit: 73 Minuten
Wo gesehen: TV-Aufnahme (Sky)

Eine Künstlerin aus Serbien lernt im Zoo einen amerikanischen Ingenieur kennen. Zwischen den beiden eher schüchternen Charakteren funkt es. Doch was hat es mit der großen Angst auf sich, welche die serbische Frau vor einer Gruselgeschichte aus ihrem kleinen Heimatdorf hat?

Was macht man, wenn man kein Geld mehr in seinen Filmstudios hat? Man fängt an Low-Budget-Horrorfilme zu drehen, die so kurz sein müssen, dass man sie als Double Feature zeigen darf. Zumindest Universal (Dracula, Frankenstein etc.) in den 30ern und RKO in den 40ern sind den Weg gegangen und haben sich so gerettet. Katzenmenschen ist der erste dieser Filme von RKO und war damals ein richtiger Erfolg, genauso wie bei mir, denn ich fand den Film richtig stark.

Man hat hier gruselige Atmosphäre mit ganz viel Schattenspielerei aufgebaut und weniger Creature-Horror-Szenen oder sonstiges. Der Film ist richtig spannend und schaut sich schnell weg. Ein paar Szenen (Parkverfolgung, Schwimmbad) fand ich auch heute noch ziemlich gruselig und auf jeden Fall toll gemacht. Simone Simon die Hauptdarstellerin spielt zudem hervorragend.

Wenn ich so drüber nachdenke, hat RKO mit Tourneur aber auch einen Glücksgriff gelandet. Denn der Herr hat ziemlich viele verschiedene Filme gedreht (auch High-Budget) und war eigentlich immer zuverlässig in zwei Dingen: Cooler Schwarzweiß-Filmlook und ultrakurze Laufzeit. Perfekt geeignet also. Interessant finde ich, dass bei dem was ich von Tourneur bisher gesehen habe (viel zu wenig wie immer) mir seine Noir- und Horrorfilme viel besser als seine Abenteuerfilme gefallen. Das ist eher ungewöhnlich bei mir. Liegt aber wohl auch viel an der kurzen Laufzeit, dass finde ich passt viel besser zu so knackiger Spannung oder Grusel aber Abenteuerfeeling verbreitet sich in der Zeit einfach schwer. Mal schauen wie das wird wenn ich mich mal seinen Western (für mich bisschen die Schnittstelle zwischen spannendem Noir und entspanntem Abenteuerfeeling) widme, die interessieren mich sehr und hab noch keinen davon gesehen.

Am besten hat mir in dem Film hier aber die Metaebene gefallen. Klar unter dem Hays-Code durfte man erotische oder morbide Sachen nicht mehr deutlich in seine Filme einbringen, was macht man also? Man dreht einen Film mit Cat Content.

Das es in dem Film um allerlei unterdrückte Sexualität geht, ist ziemlich offensichtlich und ich hab das Gefühl, dass war den meisten damals auch ziemlich klar. Im Vergleich zum Remake (wird nachher noch angesprochen) fand ich aber super, dass es hier noch um viel mehr ging. Schwierigkeiten als Einwanderer, Außenseitertum, Krankheiten (besonders psychische) man kann die Geschichte um die Katzenmenschen auf ziemlich viel projektieren und dass nicht, weil man fast alles auf fast alles projektieren kann, wenn man lustig ist; sondern weil der Film das so clever macht. Die Dialoge sind dabei knackig, gut und passend. Ich denke hier findet jeder seine innere Katze :lion: :tiger: :leopard:.

8 von 10 Miaus

Als Bonus hat sich angeboten noch das gleichnamige Remake Katzenmenschen von Paul Schrader (1982) anzuschauen. Finde ich das Original den besseren Film? Ja. Ist das also eine typische Remakegraupe? Finde ich eher nicht.

Schrader legt den Fokus sehr auf die Sexualität. Die anderen psychischen Punkte fallen dadurch eher hinten herunter (die ganze Geschichte um den Psychiater lässt er deshalb auch (konsequenterweise wie ich finde) aus). Statt cooler Schwarzweiß-Optik gibt es zudem schmierige, 80er Optik die aus allen Poren trieft (wortwörtlich). Das iist natürlich sehr stark Geschmackssache. Insgesamt fand ich die genaue Abstimmung des Films auf so einen typischen Erotik-Mysteryfilm aus den 80ern gelungen und ich sag mal so: Wer statt gruseliger Schwarzweiß-Atmosphäre lieber nackte Tatsachen mit Frau Kinski hat, der greift wohl eher zum Remake. Denn hier gibt’s natürlich (zum Glück) keinen Hays Code mehr.

Warum finde ich den Film trotz der soliden Leistung also schwächer als das Original? Die Dialoge sind richtig scheiße (zum Glück geht es hier nur noch um die Sexebene sonst wär es peinlich schlecht geworden) und der Film ist zu lang: Er erzählt eben weniger als der Original-Film und nimmt sich dafür auch noch viel mehr Zeit. Das fand ich nicht gelungen.

So kurz nacheinander fällt einem außerdem auf, dass obwohl die ganze Atmosphäre eben von Schrader sehr gelungen komplett abgeändert wurde, man schon viele Szenen 1 zu 1 übernommen hat. Gerade die im Original angesprochene Parkszene und Schwimmbadszene haben hier aber leider keinen wirklichn Effekt und wirken mehr so: Die Szenen sollten vielleicht auch noch rein, da sie im Original so gemocht werden?

Trotzdem erfolgreicher Katzenausflug :cat:mit zwei gelungenen Filmen die Thema und Oktober verbinden konnten.

10 „Gefällt mir“

Naja Love und Irreversible interessieren mich vielleicht schon noch. Aber wenn mich nicht alles täuscht lief der Love auch mal vor paar Monaten auf Tele5 in der Nacht und beim reinzappen war am Anfang auch ohne Ende Strobo. Climax ist außerdem wohl gerade ungeschnitten in der arte-mediathek.

Ich sag mal so: Wenn du mir sagen kannst, dass in dem die 2 boodeeschen B’s: Blut und Brüste drin sind und dafür das 3te b mit Blinklicht fehlt, dann schau ich ihn mir an. Sonst wohl eher meh (kannst mir natürlich auch sonst Filme von ihm nenen wo weniger als ich sag mal 20 Minuten harter Stoboskop-Anteil drin ist. Die würde ich mir dann schon mal ohne Steuererklärung anschauen :grin:).

Den schau ich mir dagegen glaub eher mal an. Klingt interessant und ist auf Mubi.

1 „Gefällt mir“

Ich kenne das Original noch immer nicht, obwohl es lange auf meiner Watchlist recht weit oben ist, gerade weil ich das Remake sehr gerne mag.

Und keine Ahnung wann ich den das erste Mal gesehen habe, aber Nastassja Kinski hat den Film natürlich für mich damals aus verschiedensten Gründen ( :donnie:) nochmal besser gemacht.

1 „Gefällt mir“

Ist natürlich ein ganz andere Film als das Remake. Denke aber schon wer auf Film Noir steht, der kommt mit dem Film sehr gut weg. Horror heute wohl eher schwer.

Kann ich verstehen. Und siehs mal so: Gibt Generationen die mussten mit den 2 Strip-Szenen von Halle Berry in Catwoman leben. Da hast du schon mehr bekommen (und den besseren Film :smiley:).

1 „Gefällt mir“

In Climax? Hell no. :smiley: aber ich liebe ihn sehr. Allerdings hat der mMn auch so einen geilen Soundtrack und „Rauscheffekt“, dass der vllt sogar „nebenbei“ guckbar ist. Und vielleicht ziehts dann ja doch rein. :wink:

Wenn das stroboskophafte aber das vordergründige Kriterium ist: Menschenfeind und Irreversible auf jeden Fall mal nach oben auf die Liste. :grin: dort flackert es vielleicht im Vor/Abspann, aber das unangenehme kommt woanders her.

Von Love würde ich derweil eher abraten. Ist mehr so ein Film, den man sich dann anguckt „um alle gesehen zu haben“. :ugly:

Ansonsten: Es ist endlich wieder Freitag, die Tierchen ziehen sich langsam in ihren Bau zurück und @anon60791430 ist an der Reihe mit dem nächsten Thema.

4 „Gefällt mir“

Huiuiui das hab ich ja komplett verpasst… sorry für die späte Antwort!

Ich kann eigentlich gar nicht glauben, dass es das Thema noch nicht gab (und hab entsprechend die Liste vom letzten Mal schon drölf Mal durchgelesen… so oft, dass es unangenehm wäre, wenns das Thema jetzt doch schon gab :joy::see_no_evil:)…

Schaut ein Remake.

Keine Einschränkungen, einfach nur ein Remake :slight_smile: Ich denk, es werden sich genug Listen finden lassen, um sich Inspiration zu holen.

Viel Spaß!

7 „Gefällt mir“

Ich hab zumindest diese hier gefunden. Ist bei weitem aber nicht vollständig:

https://letterboxd.com/cosmobrown/list/film-remakes/

3 „Gefällt mir“

Gibt auch ne Wikipedia-Liste

3 „Gefällt mir“

Thema: Tierfilme
Film: Ein Hund namens Beethoven
Regie: Brian Levant
Erscheinungsjahr: 1992
Laufzeit: 87 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Der Veterinär Dr. Varnick benötigt für seine Tierversuche regelmäßig neue Hunde, die er auf den Straßen einfangen lässt. Ein Bernhardiner-Welpe kann sich vor zwei der Tierfänger in das Haus der Familie Newton retten.

Diesen Film habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen. Ich weiß noch, dass wir den von einer Videothek ausgeliehen und dann sehr oft gesehen haben. Das wiederholte Ansehen hat sich wohl tief in mein Gehirn vergraben, denn als die ersten Noten der Musik einsetzen, hatte ich direkt die ganze Melodie im Kopf :laughing:
Plötzlich hatte ich auch wieder jede Stimme der Schauspieler im Kopf. Man könnte es einen positiven Vietnam Flashback nennen^^

Ich war leicht überrascht Stanley Tucci und David Duchovny im Film zu sehen. Damals kannte ich sie natürlich nicht.

„Beethoven“ ist ein harmloser aber schöner Familienfilm, der bei mir ordentlich Nostalgie ausgelöst hat.
Zudem hat es mich an unseren früheren Familienhund erinnert, der ebenfalls ein Bernhardiner gewesen ist :cry::slightly_smiling_face:

12 „Gefällt mir“

Thema: Mensch und Tier
Film: Fly Away Home (Dt.: Amy und die Wildgänse)
Regie: Carroll Ballard
Erscheinungsjahr: 1996
Laufzeit: 107 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Teenager Amy rettet ein paar Eier von Wildgänsen, und zieht diese auf, nachdem deren Lebensraum zerstört wurde. Die Gänse haben einen Imprint auf Amy und sehen sie als ihre Mutter an. Wildgänse ziehen im Herbst jedoch nach Süden - und so macht sich Amy unter Hilfe ihres Vaters auf, den Gänsen im Ultraleichtflugzeug den Weg zu zeigen.

Diesen Film habe ich 1996 im Kino gesehen, und wollte damals am liebsten auch Gänse aufziehen. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen - und er gefällt mir immer noch ganz okay. Anna Paquin und Jeff Daniels als Vater und Tochter machen Ihre Sache ganz gut.

Was mich heute aber stört ist, dass der Film ja quasi als wahre Geschichte präsentiert wird, sich aber sehr viele dramaturgische Freiheiten genommen wurden. Zum einen hatte der Vater vor allem Söhne, die halfen - und zum anderen stirbt im Film am Anfang die Mutter von Amy, und ihr Vater holt sie nur daraufhin zurück zu sich. Gibt keinen guten Grund, dass die Frau stirbt, man hätte im Film sicher auch andere Konflikte aufreißen können (was ja auch geschieht). Auch ansonsten ist alles höchstdramatisch und auf Zeitlimit getrimmt.

Dennoch … war wie gesagt ganz unterhaltsam, und es gibt viele schöne Bilder vom Gänseflug (es gab wohl 60 Gänse-„Darsteller“, die am Ende der Dreharbeiten von dem Experten, auf dem der Film basiert, auch zu einem Winterquartier geflogen wurden, eben wie im Film).

3,5/5

9 „Gefällt mir“

Cool, dass du den genommen hast.
Wäre meine 2. Wahl gewesen, wenn ich Babe nicht hätte streamen können. ^^
Kann die Nostalgie auf jeden Fall nachempfinden.
Konnte mich allerdings bis zu deiner Review hautsächlich an die „bösen“ Dobermänner erinnern. :smiley:

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Thema #65: Mensch & Tier
Film: Hidalgo
Erscheinungsjahr: 2004
Laufzeit: 131 Minuten
gesehen auf: Disney+

Zum Inhalt:

Als der berühmte amerikanische Reiter Frank T. Hopkins im Jahr 1890 die Einladung erhält, an einem 3000 Meilen-Rennen durch die arabische Wüste teilzunehmen, nimmt er diese Herausforderung nur zu gerne an. Endlich können er und sein legendärer Mustang Hidalgo sich mit den besten Beduinen-Reitern und edelsten Araber-Pferden messen. Doch was zunächst nur wie ein sportlicher Härtetest aussieht, wird für Hopkins bald zu einem Kampf ums Überleben.

Ich wollte ursprünglich „Gefährten“ gucken, dann ist mir aber „Hidalgo“ vorgeschlagen worden, dessen Existenz ich irgendwie komplett vergessen hatte. Und da es einer der wenigen Viggo Mortensen Filme ist, die ich noch nicht kannte, hab ich mich dann spontan umentschieden.

Ich finde, „Hidalgo“ ist ein wirklich schöner Film mit echt wunderschönen Bildern. Er erzählt die Geschichte sehr stimmig, zeigt die Beziehung zwischen Reiter und Pferd sehr authentisch und schön dar, mit den nötigen Spannungsbögen und ein bisschen Witz, wo er angebracht ist. Also vielleicht außer der Szene, in der die Raider das Camp stürmen und die Tochter entführen, wo der Scheich dem einen den Kopf abschlägt… die wirkte etwas unfreiwillig komisch.

Viggo Mortensen spielt natürlich großartig. Zusätzlich ist Frank Hopkins auch eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschnitten ist.

Wirklich ein schöner Film, den ich echt empfehlen kann.

3,5/5 Sterne

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