So, liebe Leute, hier ist das Google Doc mit der Übersicht der Themen und geguckten Filme
Ich bin mal davon ausgegangen, dass das Thema nicht nur auf männliche Regisseure beschränkt ist; ansonsten schaue ich noch einen weiteren Film.
Thema #1: Schaut den zweiten Langfilm eines beliebigen Regisseurs
Film: The Nightingale von Jennifer Kent
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 136 Minuten
gesehen auf: Amazon Video (Leihe)
Tasmanien, 1825: Die 21-jährige irische Strafgefangene Clare sinnt nach einem schrecklichen Gewaltakt durch englische Soldaten gegen sie und ihre Familie auf Rache. Da diese am nächsten Tag die Siedlung verlassen, folgt ihnen Clare mit Hilfe des Ureinwohners Billy.
Nach ihrem starken Debüt The Babadook war ich gespannt auf Jennifer Kents nächsten Film. The Nightingale ist äußerst ambitioniert, aber wie gut die einzelnen Elemente für mich aufgehen, kann ich noch nicht so richtig bestimmen.
Der Film zeigt schonungslos eine Zeit, in der dein Leben wertlos ist, solange du kein privilegierter, weißer Mann bist, und versucht sich an einer Aufarbeitung der tasmanischen Kolonialgeschichte. Wie gut dabei der Racheplot und die angesprochenen Themen ineinander greifen, bin ich mir noch nicht sicher.
So dreht sich dieser nach ca. 2/3 des Films etwas im Kreis, was im Zusammenspiel mit für mich nicht ganz nachvollziehbaren Handlungen der Charaktere die Wirkung eigentlich starker Szenen gemindert hat. Hinzu kommt die leicht schablonenhafte Charakterisierung mancher Figuren, besonders der Antagonist wird in Richtung einer Karikatur gedrängt, was sich mit dem restlichen Film beißt.
Positiv hervorheben möchte ich die mir bisher unbekannten Hauptdarsteller Aisling Franciosi und Baykali Ganambarr, deren Leistung mich immer wieder in den Film gezogen hat, wenn zähere Passagen mich verloren haben.
Insgesamt ist der Film für mich nach einer Sichtung wirklich schwer zu bewerten, da ich viele Elemente noch verarbeiten muss und definitiv Diskussionsbedarf besteht. Deswegen vergebe ich “nur” eine 3/5, aber möchte ihn aufgrund des ungewöhnlichen Settings und der großen Ambitionen trotzdem sehr empfehlen.
Das ist natürlich korrekt.
Freut mich, dass dieser Film auftaucht. Habe den ebenfalls noch offen, nachdem er kürzlich für 97 Cent zu leihen war. (habe deshalb auch ehrlich gesagt deinen Post nicht gelesen. ) Werde aber wahrscheinlich einen anderen Film von meinem Pile of Shame streichen.
Habe nun übrigens auch eine Letterboxd-Liste angelegt, in der ich (hoffentlich) alle gesehenen Filme aller Teilnehmer eintragen werde:
Ah, würde mich dann noch interessieren, wie der Film bei dir ankommt. Die einzelnen Elemente und verarbeiteten Themen haben mich jetzt bei der ersten Sichtung etwas überfordert und ich bin mir nicht sicher, wie ich den Film einordnen soll
Bin auch sehr gespannt drauf. 19 Tage Zeit habe ich zum Glück noch.
Wer gerade die Diskussion (Rassismusvorwürfe, kann man im [ Film ] Diskussionen erwünscht ! (Trailer/News…uvm) Aussätzige Kolonie Edition! Thread was zu durchlesen) um Otto - Der Film mitbekommt und ihn noch mal schauen wollte.
Er kommt auf Netzflix und ist der zweite Film von Xaver Schwarzenberger
Thema #1: Schaut den zweiten Langfilm eines/einer beliebigen Regisseurs/Regisseurin
Film: Das Duell (By Way of Helena) von Kieran Darcy-Smith
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 106 Minuten
Wo gesehen: Sky
Südtexas im Jahre 1886: Liam Hemsworth wird als Texasranger in das mexikanische Grenzgebiet geschickt. Dort soll ein verrückter Prediger, gespielt von Woody Harrelson, eine Schreckensherrschaft errichtet haben. Zusammen mit seiner Frau bricht der Texasranger auf. Er findet sich bald in einem Sumpf aus Fanatismus, Rassismus, Vergangenheitsbewältigung und nicht enden wollender Gewalt wieder.
Freue mich ja immer über neue Western und Woody Harrelson sehe ich auf der Leinwand auch ganz gerne. Außerdem musste ich nach einer gewissen Zeit in dem Film an Apokalypse Now im Wilden Westen denken (Harrelson sieht hier auch sehr stark wie Brando aus). Überhaupt, für so ein Low-Budget-Direct-To-DVD-Teil sieht der Film echt ordentlich aus. Ungewöhnlich grüne Landschaften für einen Western aber schön entspannt gefilmt mit einem ruhigen Soundtrack dazu. Klar an manchen Kostümen merkt man hier und da, dass es recht billig war, aber geschenkt.
Harrelson und Hemsworth spielen auch wirklich gut und neben vielen klassischen Westernmotiven, versucht der Regisseur auch hier und da was Neues. Der Bösewicht trägt hier zum Beispiel ganz untypisch immer komplett weiß, während der Held eher dunkel gekleidet ist.
Der Film behandelt viele Probleme: Rassismus gegen Indianer und vor allem Mexikaner, Sexismus (besonders im Prostitutionsgeschäft), Sektenbildung und Fanatismus in Sachen Religion. Manchmal mutet der Film sich damit aber etwas viel zu. Alle Nebencharaktere bleiben dabei im Vergleich zu den beiden Hauptprotagonisten zu blass. Und der Film nimmt sich zu wenig Zeit diese vielen Probleme aufzuarbeiten. Stattdessen kommt er mit einigen Gewaltspitzen daher, bei denen man sich fragt ob die so nötig waren. Zwischendrin fast ein bisschen Horrorstyle wie Bone Tomahawk oder so etwas.
Damit tut sich der Film nur bedingt einen gefallen. Denn wer wirklich einige eklige Abschlachtszenen sehen will, den wird der ansonsten typische gemächliche Westernverlauf (viel Musik mit ruhigen Landschaftsaufnahmen) eher langweilen. Westernfreunde hätten aber eben gerne mehr Handlungsaufarbeitung gehabt, als 5 Minuten Körperteile absägen.
Trotzdem mir hat es gefallen. Wenn man sich mal in diese mystische-horroratmosphäre eingroovt bekommt man einen guten, mal etwas anderen Western, mit einem komplett irren Harrelson.
7 von 10 Messerduelle (Pistolenduelle waren dem Film zu lame)
Klingt interessant
Also ich finde, das klingt schon ziemlich geil.
Na, glaub du wärst enttäuscht. Das immer noch ein Western und kein Splatterfilm .
Ich mag Western sehr gerne. Also nicht grad die typischen amerikanischen mit „cleanen goodguys“ und Kugeln ohne Wirkung, aber schön harte Italowestern, aber auch generell langsame Filme mit „kickenden“ Gewaltspitzen sind für mich perfekt.
Too old to die young von Nicolas Winding Refn war für mich zum Beispiel zehn Stunden lang purer Genuss.
Naja jetzt nicht zu weit die Erwartungen hochschrauben ist immer noch Direct-To-DVD-Low-Budget.
Aber stimmt dafür fand ich es echt gut und würde es dir empfehlen . Gerade weil das Territorium von Texas-Ranger-Western am Rio Bravo eher so traditionell von John Ford und den alten Konsorten besetzt ist, während die Italosachen sich ja meist die Mexikanische Revolution direkt herausgepickt haben.
Also schon was Interessanteres, wenn man aus der Sicht mal was Neues erleben will und nicht die alten Schinken auspackt.
Hmm interessant diese Challenge. Vielleicht mach ich beim nächsten Mal mit, wenn ich keinen Klausurstress mehr habe.
Thema #1: Zweiter Langfilm eines beliebigen Regisseurs
Film: Midsommar von Ari Aster
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 148 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
Ein Film, den ich mal wieder lange vor mir hergeschoben habe, da ich wegen der ganzen Vorschusslorbeeren in der richtigen Stimmung „für ein Meisterwerk“ sein wollte. Wer im Auskotz-Thread mitliest, hat gemerkt, dass die äußeren Umstände mir dabei einige Steine in den Weg gelegt haben. Mit dem Thema wollte ich mich nun aber auch einfach zwingen, ihn endlich zu gucken.
Dani, eine Studentin, trifft eine schwere Familientragödie und ist nervlich am Ende. Zusätzlich hakt ihre Beziehung mit Christian, der sich „heimlich“ mit seinen Freunden zu einem Trip nach Schweden verabredet hat. Dort wollen sie an den Midsommerfeierlichkeiten in der Kommune von Mark, einem der Freunde, teilnehmen. Einer Kommune ohne sichtbare Technologie, mit langen weißen Gewändern, Drogentees und äußerst weirden Bräuchen.
Anfangs war ich noch ein wenig genervt von den Figuren, die mir zum Großteil äußerst unsympathisch waren und der Film braucht recht lange, um in Schwung zu kommen. Wer den Film schon gesehen hat (und mich kennt), wird vermutlich ahnen, an welcher Stelle mich der Film dann endlich gekriegt hat und ich mit einem freudigen Jauchzen noch mal ein Stück zurückgespult habe. (Ich rede natürlich von der Ättestupa)
Generell nimmt der Film sehr langsam Fahrt auf, hintenraus wird er jedoch zu einem wunderbar schaurigen weirden Stück Folk-Horror. Mit einem Ende, das mir ein leicht wahniges Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.
Wenn der Director’s Cut auf bluray mal weniger als fast 30 Euro kosten sollte, werde ich mir den wohl zulegen. Was in den 23 Minuten mehr passiert, möchte ich bei einer zweiten Sichtung schon noch sehen.
4,5/5 Fleischtörtchen
Noch ein kleiner Hinweis/Tipp an alle neuen Teilnehmer, aber natürlich auch an die alten Hasen: das Erstellen einer eigenen Letterboxd-Liste der, im Rahmen der Challenge, gesehenen Filme ist zum einen eine schöne Übersicht für sich selbst, zum anderen ist es gegebenenfalls auch sehr hilfreich bei den hin und wieder anstehenden “Spezial-Runden”.
In der Vergangenheit gab es zum Abschluss von “Runden” (also als hier dreißigstes Thema) oder auch zu Anlässen wie Weihnachten so Sachen wie “schaut einen Film, den User XY gesehen hat”. Bei so etwas direkt die passende Liste zum Abgleich mit der eigenen Watchlist parat zu haben, macht das ganze deutlich komfortabler.
Wenn ihr mir den Link zu eurer Liste mitteilt, werde ich diese dann direkt oben in der Teilnehmerliste (wie für mich bereits geschehen) verlinken.
@boodee hier der Link zu meiner neuen Liste
Und die letzten beiden Jahre
https://letterboxd.com/morissa/list/rbtv-film-themen-challenge-2019/
hier auch meine neue Liste
und die der vergangenen Challenge (die Themen sind in den “Notes” vermerkt)