Thema #46: Tarantinos Einfluss
Film: Ed Wood
Erscheinungsjahr: 1994
Laufzeit: 126 Minuten
Wo gesehen: Disney+
Da ich zu den 3 Leuten auf der Welt gehören, die Tarantino sehr überbewertet finden, war ich bei dem Thema recht uninspiriert und musste mir erst mal bei @boodee und @stubbinator Empfehlungen abholen.
Es wurde dann Ed Wood, weil Burton “mein” Tarantino ist. Von Ed Wood selbst, dem Titel”helden” des Films, wusste ich allerdings nicht wirklich was. Dabei war er schon ein überaus interessanter Mann:
Posthum als schlechtester Regisseur der Welt ausgezeichnet, versucht er sein Leben lang erfolglos in Hollywood einen Fuß in die Tür zu bekommen. Seine Filme zeichnen sich (laut dem Internet, ich selbst habe keinen gesehen) hauptsächlich durch schlechte Effekte, schlechte schauspielerische Leistungen, unpassendes Stock Footage, komische Drehbücher und schlechte Scripte aus, haben aber gerade deswegen eine treue Anhängerschaft, die gerade dieses komplett schräge und gegen das System-ige lieben. Passend dazu hat er eine Menge skurrile Charaktere um sich geschart, die ihm dabei helfen, diese komplett bananigen Filme umzusetzen – und dabei sind sie größtenteils alle sehr loyale Freunde, die mit ihm durch dick und dünn gehen. Skurril vor allem für die damalige Zeit, aber auch heute würde die Truppe wohl noch einiges Aufsehen erregen: angefangen bei ihm selbst, latent wahnsinnig, manchmal ohne Schneidezähne und mit einer Vorliebe für Frauenkleidung und begleitet von einer Frau, die sich selbst “Vampira” nennt und entsprechend aussieht, niemand geringerem als Bela Lugosi, einem Wrestler, einer Drag Queen, mit ernsthaften Überlegungen eine Sex Change Operation durchführen zu lassen (damals eine völlig neue Operation und ein überaus kompliziertes und teures Unterfangen im Ausland) und einem Haufen weiterer waschechter Charaktere. Der Film ist komplett in schwarz-weiß gedreht, mit recht experimentellen und expressionistischen Lichteinsätzen, was mir stilistisch sehr gefällt. Der Film hat auch Humor und eigentlich müsste er mir gefallen.
Aber so interessant ich die Story finde und so technisch gelungen ich die Umsetzung finde – irgendwie klickts nicht. Irgendwie packts mich nicht und irgendwie sind mir die vielen eigentlich sehr gut gespielten und sehr interessanten Menschen egal. Ich kann nicht genau sagen warum, aber ironischerweise ist das auch meistens mein Problem mit Tarantinofilmen.
Vielleicht war mir hier einfach zu wenig Burton drin. Ich mag seine verspielt-verträumte Art Geschichten so latent 2 Meter über dem Boden schwebend zu erzählen und manchmal, wenn er das nicht so toll hinkriegt (oder gar nicht will) packt mich das Ganze nicht.
Ich will den Film nicht viel zu schlecht bewerten, weil ich dem schon anmerke dass er eigentlich gut ist, daher kriegt er von mir ne 2,5/5