Sorry falls ich hier die Sion Sono Diskussion kurz unterbreche, ich wollte nur endlich mal meiner Antworten an Mostahsa nachreichen
Ich war insgesamt nur sehr kurze Zeit auf Dolittle. Kurz am Anfang, bevor die ganzen Reshoots stattgefunden haben, und dann nochmal am Ende fuer nur 2 oder 3 Wochen, deswegen ist nur einer meiner Shots im Film, ein Full CG Shot, eine Luftaufnahme vom Schiff im Ozean. In dem Fall war ich fuer das Lighting, also das digitale Beleuchten, und dem rendering fuer den Shot zustaendig.
Das ist tatsaechlich etwas, dass mich noch nie so wirklich gestoert hat. Natuerlich ist es immer toll die Arbeit endlich im finalen Produkt zu sehen, aber man ist ja immer nur ein kleiner Teil in einer riesigen Maschine. Da bin ich persoenlich nicht wirklich frustriert das meine Arbeit nur kurz zu sehen ist, sondern da bin ich eher immer froh wenn etwas zu sehen ist, zu dem ich einen Anteil leisten konnte. Grundsaetzlich kann der Anteil der Arbeit an einem Shot auch unglaublich schwanken. Mal arbeitet nur eine Person fuer ein paar Stunden an einem Shot um z.B. nur einen Schmutzfleck zu entfernen, mal hat man einen absoluten Monster Shot, wie z.B. im aktuellen ‚Space Jam: A New Legacy‘. Dort gibt es einen Shot bei dem laut VFX Supervisor insgesamt ca. 100 Leute involviert waren und der ein Jahr gebraucht hat bis er fertig war.
Zu der Frage was ich beim Job besser finde:
Persoenlich muss ich sagen gibt es fuer mich drei Punkte die darueber entscheiden wie viel Spass ein Projekt macht:
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Das Team - Wenn man gute Kollegen hat, die Vorgesetzten nett sind und wissen was sie wollen und das Produktionsteam weiss was es macht, kann auch der miserabelste Film unglaublich viel Spass machen. Einer der besten Filme an dem ich bis jetzt gearbeitet habe war ‚The Nutcracker and the Four Realms‘. Der Film an sich war echt nicht gut und die Effekte meiner Meinung nach nichts besonderes aber das Team war einfach so super das wir jeden Tag spass hatten daran zu arbeiten.
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Der Film ist aus technischer bzw. artistischer Sicht etwas besonderes - Filme wie z.B. Lion King fallen darunter. Man kann von dem Film halten was man will, aber aus technischer und artistischer Sicht ist dieser Film einfach ein Meilenstein und das kann schon extrem herausfordernd und dadurch auch belohnend sein.
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Der Film selbst ist aus kritischer Sicht gut - Wenn man vorher schon weiss der Film wird super oder man waehrend der Produktion feststellt, dann kann das auch unglaublich spannend sein. Ich kenne einige welche am neuen Dune gearbeitet haben und manche davon sind nur wegen dem Film zu dem Studio gewechselt - man kann halt davon ausgehen, dass Villeneuve abliefern wird, sowohl inhaltlich als auch visuell . Ich habe auch mehrfach nachgefragt an 1917 mitarbeiten zu duerfen, weil ich anhand der Information das Mendes Regie fuehren wird und das Deakins DP sein wird einfach spekulieren konnte, dass es ein guter Film wird. Und es hat sich ausgezahlt
Grundsaetzlich muss man damit leben, wenn die Leute die visuellen Effekte in einem Film nicht toll finden und ich kann auch niemanden Effekte schoen reden. Was ich allerdings ganz schlimm finde, ist wenn Leute entweder einen Film auf das CGI runterreduzieren, was man sehr oft liest wenn grosse Blockbuster rauskommen oder wenn Leute der Meinung sind ueber die Thematik diskutieren zu muessen obwohl sie sich mit der Materie garnicht auskennen.