Film-Themen-Challenge: Part 2

Sorry falls ich hier die Sion Sono Diskussion kurz unterbreche, ich wollte nur endlich mal meiner Antworten an Mostahsa nachreichen :stuck_out_tongue:

Ich war insgesamt nur sehr kurze Zeit auf Dolittle. Kurz am Anfang, bevor die ganzen Reshoots stattgefunden haben, und dann nochmal am Ende fuer nur 2 oder 3 Wochen, deswegen ist nur einer meiner Shots im Film, ein Full CG Shot, eine Luftaufnahme vom Schiff im Ozean. In dem Fall war ich fuer das Lighting, also das digitale Beleuchten, und dem rendering fuer den Shot zustaendig.

Das ist tatsaechlich etwas, dass mich noch nie so wirklich gestoert hat. Natuerlich ist es immer toll die Arbeit endlich im finalen Produkt zu sehen, aber man ist ja immer nur ein kleiner Teil in einer riesigen Maschine. Da bin ich persoenlich nicht wirklich frustriert das meine Arbeit nur kurz zu sehen ist, sondern da bin ich eher immer froh wenn etwas zu sehen ist, zu dem ich einen Anteil leisten konnte. Grundsaetzlich kann der Anteil der Arbeit an einem Shot auch unglaublich schwanken. Mal arbeitet nur eine Person fuer ein paar Stunden an einem Shot um z.B. nur einen Schmutzfleck zu entfernen, mal hat man einen absoluten Monster Shot, wie z.B. im aktuellen ‚Space Jam: A New Legacy‘. Dort gibt es einen Shot bei dem laut VFX Supervisor insgesamt ca. 100 Leute involviert waren und der ein Jahr gebraucht hat bis er fertig war.

Zu der Frage was ich beim Job besser finde:
Persoenlich muss ich sagen gibt es fuer mich drei Punkte die darueber entscheiden wie viel Spass ein Projekt macht:

  1. Das Team - Wenn man gute Kollegen hat, die Vorgesetzten nett sind und wissen was sie wollen und das Produktionsteam weiss was es macht, kann auch der miserabelste Film unglaublich viel Spass machen. Einer der besten Filme an dem ich bis jetzt gearbeitet habe war ‚The Nutcracker and the Four Realms‘. Der Film an sich war echt nicht gut und die Effekte meiner Meinung nach nichts besonderes aber das Team war einfach so super das wir jeden Tag spass hatten daran zu arbeiten.

  2. Der Film ist aus technischer bzw. artistischer Sicht etwas besonderes - Filme wie z.B. Lion King fallen darunter. Man kann von dem Film halten was man will, aber aus technischer und artistischer Sicht ist dieser Film einfach ein Meilenstein und das kann schon extrem herausfordernd und dadurch auch belohnend sein.

  3. Der Film selbst ist aus kritischer Sicht gut - Wenn man vorher schon weiss der Film wird super oder man waehrend der Produktion feststellt, dann kann das auch unglaublich spannend sein. Ich kenne einige welche am neuen Dune gearbeitet haben und manche davon sind nur wegen dem Film zu dem Studio gewechselt - man kann halt davon ausgehen, dass Villeneuve abliefern wird, sowohl inhaltlich als auch visuell . Ich habe auch mehrfach nachgefragt an 1917 mitarbeiten zu duerfen, weil ich anhand der Information das Mendes Regie fuehren wird und das Deakins DP sein wird einfach spekulieren konnte, dass es ein guter Film wird. Und es hat sich ausgezahlt :stuck_out_tongue:

Grundsaetzlich muss man damit leben, wenn die Leute die visuellen Effekte in einem Film nicht toll finden und ich kann auch niemanden Effekte schoen reden. Was ich allerdings ganz schlimm finde, ist wenn Leute entweder einen Film auf das CGI runterreduzieren, was man sehr oft liest wenn grosse Blockbuster rauskommen oder wenn Leute der Meinung sind ueber die Thematik diskutieren zu muessen obwohl sie sich mit der Materie garnicht auskennen.

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Das ja fantastisch, so eine ausführliche Antwort.

Kann ich mich nur für die interessanten Einblicke bedanken :slightly_smiling_face:.

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Thema #53: Sion Sono
Film: Suicide Circle / Suicide Club von Sion Sono
Erscheinungsjahr: 2001
Laufzeit: 99 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Vorab muss ich sagen, dass ich den Film nicht vollends bewerten kann, da ich nur die furchtbare deutsche Synchro ohne Untertitel gesehen habe und vermutlich einiges daher nicht verstanden habe, da z.T. Texttafeln und Lieder sowie Internetseiten eine entscheidende Rolle spielen.

Wie @TIMBOlino1984 ja bereits erwähnte ist dieser Film, wie vermutlich alle Werke von Sono schwer zugänglich. Diesen Zugang habe ich im Gegensatz zu ihm ein wenig besser gefunden.
Zur Handlung hat Timbo ja bereits alles grob umrissen. Merkwürdige Selbstmorde werden durch ein Ermittlerteam der Polizei untersucht. Deren Ursprung bleibt lange verborgen und wird dem Zuschauer im Laufe des Films nach und nach entblättert.
Aus meiner Sicht handelt es sich hier mehr um einen Krimi als um einen Horrorfilm.

Leider konnte ich zu keinem der Charaktere einen Zugang finden und auch die Struktur des Films ist z.T. schwer zu ertragen.

Die Optik ist sehr schmutzig, hat mich aber nach ein paar Minuten nicht weiter gestört. Die Gore-Effekte nimmt man eher auf der Trash-Schiene wahr, da sie oftmals durch die heitere Musik der Kinderband „Dessert“ mit ihrem Hit „Mail Me“ unterlegt werden, der im späteren Lauf der Geschichte noch eine entscheidende Rolle spielen soll.

Alles in allem bleibt für mich ein größtenteils solider Krimi-/Gore-B-Movie das mich nicht großartig aus den Socken hauen konnte welches den Einfluss der „neuen“ Medien wie des Internets (-> 2001) auf die Gesellschaft kritisiert.

Als mein erster Sono hat er mir nicht zwingend Lust auf mehr gemacht.

3/5 Hautschnecken

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Sie, Sir, widern mich an. :beannotsure:

Leude, wat is denn hier los, da lässt man euch mal n paar Tage aus den Augen… :beannotsure:

Wie wärs vllt mit Exte? Toller abgedrehter Horror(jux), gibt’s auf Youtube.

Dann sollnse TAG gucken. :kappa:

Ich bin da leider auch noch relativ am Anfang (grad mal sechs Filme gesehen), aber ja. Endlich normale Leute! :smiley:

Das wiederum ist leider der Punkt, an dem Sono auch mir immer ein bisschen viel „abverlangt“. Aber in der Regel ist der Rest halt trotzdem so flashy, abgedreht, und gut, dass ich es mittlerweile akzeptiere. :ugly:

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Thema #54: Sion Sono
Film: Guilty of Romance von Sion Sono
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 145 Minuten
Wo gesehen: bluray

…im Nachgang habe ich nun gelesen, der Film sei der dritte Film einer Trilogie, die mit Love Exposure begann… Cold Fish, den „zweiten Teil“ habe ich leider noch nicht gesehen, es erscheint mir allerdings auch mal wieder komplett irrelevant zu sein und der „Trilogiegedanke“ eher ein „ja, irgendwie gehören die schon zusammen…“ nun. Egal.

Im "Rotlicht"bezirk Tokios wird eine grauenhaft zerstückelte und mit Puppenteilen zusammengesetzte Leiche gefunden. Kommissarin Yoshida nimmt die Ermittlungen auf und ist in gewisser Weise Hauptfigur des Films, die Ermittlungen selbst sind allerdings eher „Hintergrundrauschen“. Der größere Teil der Geschichte verfolgt Izumi, eine zunächst überaus devote Hausfrau eines berühmten und erfolgreichen Schriftstellers. Wenn er ritualisiert und von ihr „betreut“ das Haus verlässt beginnt für sie das Warten darauf, dass er zurückkommt und sie ihm die Pantoffeln bereitstellt, ihm den Tee reicht etc. alles ritualisiert und klar strukturiert. Manchmal gibt es auch ein Lob. Wenn die Sterne überaus günstig stehen, darf sie eventuell auch mal den Penis ihres Ehemannes berühren. Ob es zwischen den beiden tatsächlich Geschlechtsverkehr gibt, wissen wir glaube ich nicht, wir erfahren allerdings bald, dass sie, bevor sie 30 wird etwas ändern möchte. Sie ist gelangweilt und frustriert, fragt schließlich ihren Mann um Erlaubnis, im Supermarkt zu arbeiten. Dort preist sie Kostproben von Bratwürsten an. Auf einen Schlag verändert sich jedoch alles, als sie von einer „Model-Agentin“ zu einem „Fotoshooting“ eingeladen wird und das Shooting nicht verläuft wie sie dachte… Dann beginnt ihre neue „Freiheit“ und damit auch ihr „Niedergang“.

Ich glaube, so viele „Gänsefüßchen“ habe ich selten benutzt… :smiley: Aber ums direkt schon mal vorweg zu nehmen: Mann, war das wieder ein geiler Film.

Von Anfang an macht Sono mal wieder klar: „die ticken hier alle nicht ganz sauber“. Jeder hat seine Geheimnisse, Begierden, Lüste, aber kann oder will es nicht immer artikulieren. Auch die abartigen oder ordinären Wünsche, Lebens- und Denkweisen kommen irgendwo her, wollen gehört und verwirklicht werden. Menschen bilden Scheinidentitäten und zweite Leben, doch wenn sie sich überschneiden nimmt es selten ein gutes Ende.
Zu Beginn bekommen wir im Ansatz ganz okayen Gore geboten, aber es ist definitiv nicht die Optik, sondern das eigene Hirn, das es krass macht. Im weiteren Verlauf des Films geht es eher wenig um physische, sondern wenn dann psychische Gewalt, aber vor allem um Lust, Sex und Selbstbestimmung.
Die Bilder sind, wie ich es liebe, mal hell und steril, mal duster und dreckig, mal bunt und ekstatisch. Der Sound dröhnt gerne unterschwellig vor sich hin und kündigt dramatische Szenen durch langsam und stetig anschwellendes Wummern an. Wunderschön.

Hätte ich bereits Das Schloss von Franz Kafka gelesen, könnte ich sicherlich auch mehr über die Referenzen darauf erzählen und hätte eventuell auch das „Tränen-Gedicht“ besser und nicht nur sehr oberflächlich verstanden, aber… vllt bin ich da auch einfach nur n bisschen zu blöd für oder es war nur prätentiöses Geschwafel, wer weiß das schon. Hat dem ganzen jedenfalls keinen Abbruch getan. Dieser Sono macht schon echt geile Filme.

5/5 knallpinke Farbballons

Sekkusu Kanpai! Oder so.

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Why Don’t You Play In Hell? (2013)
von Sion Sono

Ist am ehesten sowas wie ne Komödie, in der zwei Handlungsstränge über weite Strecke eher parallel verlaufen: zum einen eine Gruppe Nachwuchsfilmemacher, die sich die „Fuck Bomber“ nennen und zum anderen ein Yakuza-Boss, der um seiner Frau, die demnächst aus dem Knast kommt, eine Freude zu bereiten, versucht, ihrer gemeinsamen Tochter den Durchbruch als Schauspielerin zu verschaffen. Ist schön abgedreht und ganz witzig, der Aufbau für meinen Geschmack nicht ganz so stark wie das letzte Drittel als dann beide Handlungsstränge zusammenfinden—ab da wird es dann Sion Sono in Reinform.

7/10

Thema: Sion Sono

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Thema #54: Sion Sono
Film: Suicide Circle
Erscheinungsjahr: 2002
Laufzeit: 99 Minuten
gesehen auf: Amazon Prime

Sorry, aber nee… wirklich absolut gar nicht meins. Das war echt eher eine Qual leider. Ich kann auch gar nicht viel mehr dazu sagen, zumal alles eh schon von @TIMBOlino1984 gesagt wurde, was ich zu schreiben hätte.

Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so, nichts in diesen 99 Minuten hat meinen Geschmack auch nur im Ansatz getroffen.

Was ich zur Verteidigung des Films sagen kann: Die Synchro scheint mir außerordentlich bescheiden zu sein. Er hätte sicher nicht außerordentlich besser abgeschnitten, hätte ich ihn im Original mit Untertiteln schauen können, aber genau wie bei „The host“, den ich damals abgebrochen hab, weil die Synchro so unterirdisch war, kann ich mir vorstellen, dass er ein bisschen besser davon gekommen wäre.

So bleibt es bei 0,5/5 Sternen.

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Freitag, meine Lieben. Wenn ich das richtig verstanden habe, wollte @Morissa gern um zwei Wochen „verschoben“ werden, wodurch nun @schucki96 an der Reihe ist. :slight_smile:

Da ich gerade Lust habe, mit dem nächsten Thema auch insbesondere mich selbst herauszufordern, wähle ich die Filmografie eines Schauspielers, aus der ich bisher kaum etwas gesehen habe, aber ich auf der bisherigen Basis den Eindruck habe, dass der Humor mir nicht liegen wird. Somit:

Schaut einen Film mit Will Ferrell

Bevorzugt sind dabei Filme, in denen er eine größere Rolle spielt, aber falls es Probleme bei der Auswahl gibt, wären auch kurze Auftritte in Ordnung.

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Oh… ha… :smiley:
Ich bin da bei dir, das liegt mir ganz wenig/selten, aber Stranger than Fiction hab ich als ziemlich coolen Film abgespeichert. Ist allerdings auch schon sehr lange her, dass ich den gesehen habe. Vielleicht ja ein guter Tipp, falls noch nicht bekannt. ^^

4 „Gefällt mir“

Größte Herausforderung seit Nouvelle Vague :joy::stuck_out_tongue_winking_eye::see_no_evil:

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Thema: Sion Sono
Film: Why Don´t You Play in Hell?
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 130 Minuten
Wo gesehen: Bluray

Erst einmal vielen Dank an @Kazegoroshi, die es mir ermöglicht hat, diesen Film zu sehen. Ich habe es nicht bereut, auch wenn ich nicht vollends begeistert bin.

Den Anfang empfand ich als sehr unterhaltsam und vielleicht sogar den stärksten Teil des Films, da die gelungene Etablierung beider Handlungsstränge schon ein paar Highlights bereithält.

Im Mittelteil gibt es diese zwar teilweise auch noch (ich sage nur Kuss und Glasscherben), aber insgesamt wird hier das offensichtliche Zusammenführen der Handlungsstränge für meinen Geschmack zu lange aufgeschoben. Dazu kommt, dass Sonos schrille Art der Inszenierung inklusive Overacting des Casts mich häufig daran hindert, eine emotionale Bindung zu den Figuren aufzubauen, wobei Mitsuko schon eine interessante Figur ist.

Das lang erwartete Finale dreht dann den Eskalationsregler auf 11 und macht wirklich Spaß, aber war mir dann teilweise schon zu viel, was die Wirkung der einzelnen Szenen abgeschwächt hat. Ich denke aber, dass in dem Ganzen durchaus kluge Gedanken zum Medium Film und der Branche dahinter stecken. Das ging jetzt beim ersten Sehen für mich allerdings etwas unter, da ich von dem Film so erschlagen wurde.

Insgesamt ist Why Don´t You Play in Hell? spaßig-verrückt, aber auch etwas anstrengend mit ein paar Szenen, die mir wohl noch länger in Erinnerung bleiben werden. Somit bleibt Antiporno mein bisher liebster Film von Sion Sono, wahrscheinlich weil in dessen vergleichsweise komprimierten Form mich seine Gedanken mehr erreichen und die Reizüberflutung nicht zu lange anhält.

3,5/5

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Ich muss zugeben. dass nicht nur mein erster Sion Sono Film, sondern ich habe von dem Regie vorher noch nie was gehört (Schande über mein Haupt), allein deswegen bin schon mal @Kazegoroshi dankbar, dass er nun in meiner Wahrnehmung ist.


Thema: #54 Sion Sono
Film: The Forest of Love (2019)

Regie: Sion Sono
Darsteller: Kippei Shina, Kyoko Hinami, Shinnosuke Mitsushima

Länge: 151 Minuten
gesehen bei: Netflix

Der Film ist wohl eine wahre Geschichte, die sich um einen Serienkiller in Tokio dreht. Wer der Serienkiller*in ist, erfährt man erst am Ende. Ohne den Fall jetzt zu kennen, vermute ich der „wirklich passiert“-Anteil im Film, ist sehr gering. Es wurden im Film irgendwann mal die Coen Brothers erwähnt, was den Verdacht noch bestärkt (Stichwort: Fargo (1996)). Aber das spielt auch eigentlich keine große Rolle.

Der Serienkiller ist im Grunde auch nur ein Handlungsstrang von vieren. Der zweite ist die Geschichte um zwei ehemaligen beste Freundinnen Taeko (Kyoko Hinami) und Mitsuko (Eri Kamataki), die sich nach Jahren wieder sehen… durch die dritte Line… drei Jungs um Shin (Shinnosuke Mitsushima) die „Filmregisseure „werden wollen und deswegen einen Film für ein Festival drehen wollen… die letzte Handlung gehört „Joy Murata (Kippei Shiina)“, ein Hochstapler und Heiratsschwindler. Alle vier Handlungen werden sich früher oder später im Film verbinden. Jede hat unterschiedliche Stärken und Schwächen.

Die Stärkste Handlung ist für mich die „beste Freundinnen“, alleine diese wäre schon ein eigenen Film wert. Die „Filmregisseure“ sind ganze Zeit lang interessant, weil auch Sion Sono mit Filmmachen im Film sehr gekonnt spielt, allerdings verliert dieser Part im Laufe des Films immer mehr an Bedeutung.

Am schwächten fand ich „Joy Murata“, weil die Wandlung, die er im Laufe des Filmes durchläuft, nicht immer so nachvollziehbar für mich ist. Am Anfang war er der „einfache“ aber raffinierte Hochzeitsschwindler, wurde dann zum richtigen professionellen Hochstapler, und wird dann parallel dazu übern Fetisch zum machthungrigen Sadisten. Diese Wandlung erschließt sich mir leider nicht in Gänze. Und dann gibt da noch die „Serienkiller“ Storyline. Diese sorgt für ein Einstieg in den Film und für ein Ende, ansonsten spielt diese nur eine Untergeordnete Rolle. Sion Sono schafft es schon ziemlich gekonnt mit meinen Erwartungen zu spielen und genau diese werden für mich am Ende nicht erfühlt, dementsprechend finde ich das Ende leider enttäuschend.

Ich vermute im ganzen Film schwingt auch ne Menge soziale Gesellschaftskritik mit… In einer Szene muss ein Rettungswagen gerufen werden und dieser wird gebeten, ohne der Benutzung der Sirene zu kommen… damit die Nachbarn nix davon mitbekommen. Diverse Anspielung zum Thema Alkoholismus und Fetisch sind auch kaum zu übersehen… obwohl ich zu wenig über japanische Gesellschaft weiß, sind diese doch kaum zu übersehen.

Man spürt schon, wenn man so wie ich, den Regisseur nicht kennt, dass er ein filmischer Querdenker ist. Er das macht das, auf das er Bock hat und in dem Stil, den er für richtig hält. Trotz der schon erwähnten schwächen, finde ich die Art und Weise wie er Filme dreht spannend. Kaum vorsehbar, schöne interessante Bilder und zwischendurch auch immer wieder explizite Gewaltspitzen.

Das ich das mal über ein Film schreiben würde, der 151 Minuten lang ist, hätte ich auch nicht gedacht, aber es gibt da noch den um 127 Minuten längeren Deep Cut in Serienform bei Netflix… Dieser könnte durchaus die eine oder andere Handlungs- Verständnis- und Logiklüge füllen bzw. erklären… Ist sicher eine Sichtung wert. Generell wird das nicht mein letzte Sion Sono Film sein.

3 / 5 Sterne

7 „Gefällt mir“

Freut mich, Sono wenigstens einer Person näher gebracht zu haben :smiley:

Zum Anteil des Wahren an der Geschichte - ja, der ist nur gering. Aber: die im Film gezeigten Verbrechen, vor allem auch das Quälen von Familienmitgliedern, haben sich in der Realität vielleicht anders, aber mindestens so brutal oder sogar schlimmer zugetragen. Der Fall war so heftig, dass selbst in Japan möglichst wenig Details berichtet wurden, aber was bekannt ist, reicht auch schon.

Wenn der Fall wirklich so heftig war, wenn selbst in der öffentlich wenig bekannt gegeben wurde… ist schon krass… Bitten aber auch auf eine markaberen Art und Weise viel interpretation Raum für so einen wie Sono.

Thema: Shion Sono
Film; Tag
Laufzeit: 131 Minuten
gesehen auf: DvD

Den Film gibt es auf youtube, Da fehlen aber explizite Szenen, weshalb ich mir den Film aus dem Urlaub mitgebracht habe,

Zum Film selbst gibt es nichts zu sagen Wer Takaashi Miike und Davyd Lynch zusammenführt sieht einen solchen Film. Nach 2 Minuten schon höherer Bodycount als in Rambo II. Nicht nachvollziehbares Verhalten pubertierender Mädels (Männer scheint es hier nicht zu geben) und Monster und Wind und Blut und Eingeweide. Kurzweilig, aber dann doch recht eintönig obwohl die Idee gut war.

3/5

4 „Gefällt mir“

Thema #55: Will Ferrell
Film: Land of the Lost von Brad Silberling
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 102 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Will Ferrell ist bei mir immer Hit or Miss. Ich liebe Anchorman, Stranger than Fiction und konnte auch Filmen wie Old School oder Elf einiges abgewinnen. Ich habe aber aus guten Gründen bestimmte Filme mit ihm gemieden, da schon die Prämisse ganz laut „Ruuuuun“ schrie.
Aber was wäre eine Challenge, wenn ich mich diesen Filmen nicht irgendwann mal stelle.
So auch hier.

Ferrell spielt einen Wissenschaftler, der behauptet eine Zeitmaschine erfunden zu haben und dann samt Assistentin und Redneck (Danny McBride) in ein Raum-Zeit-Paralleldimensionsgedöns gerät aus dem er wieder entfliehen zu gedenkt. Erst einmal gilt es allerdings allerhand Unholde wie einen hochintelligenten T-Rex zu überleben und sich dann noch gegen eine fiese Bande aus Echsen-Alien Hybriden zu behaupten. Alles wird natürlich von viel Pipi-Kaka Humor begleitet.
Ich habe genau 1 mal geschmunzelt, kein Gag zündete bei mir. Die Effekte schwankten von „grottenschlecht“ bis „joa das ist ganz ansehnlich“.
Alles in allem bleibt ein Film, den man gerne mal skippen sollte.

Gut gemeinte 2/5 in Wüsten versunkende Motels mit Pool

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Wie groß ist Will Ferrells Rolle in The Producers? Den hab ich nämlich seit Jahren hier liegen.

Thema #55: Will Farrell
Film: Everything must go
Erscheinungsjahr: 2010
Laufzeit: 97 Minuten
gesehen auf: iTunes (geliehen)

Will Ferrell ist vom Humor her wirklich so gar nicht meins. Ich finde ihn wirklich nicht witzig und die allermeisten Filme mit ihm reizen mich wirklich gar nicht. „Stranger than fiction“ klang allerdings zuerst einmal attraktiv, allerdings bin ich dann auf „Everything must go“ gestoßen und mich letztlich für dieses Drama entschieden.

Und ich bereue wirklich nichts.

Ein wunderbarer, kleiner, unaufgeregter Film mit einem sehr glaubwürdigen Will Ferrell, der den alkoholkranken, gerade verlassenen und gefeuerten sowie generell komplett am Boden angekommenen Nick wirklich sehr gut spielt.

Auch die Nebenrollen sind alle sehr überzeugend, mir hat vor allem der Darsteller des Jungen gut gefallen.

Der Film erfindet Drama nicht neu und ist gerade zum Ende hin schon sehr Schema F, aber mir hat er dennoch insgesamt gut gefallen.

3,5/5 Sterne

8 „Gefällt mir“

Dass ich nicht so der Komödienfan bin, dürfte ja hinlänglich bekannt sein, zunächst wollte ich beim aktuellen Thema allerdings mal eine potentielle Bildungslücke schließen. Nämlich die der Austin Powers Filme, wo ich mir nur bzgl. Goldständer komplett sicher bin, den gesehen zu haben. Da es den ersten auch bei Netflix in OV gab, war ich praktisch schon „sold“. Mehr aus Jux habe ich Ferrells letterboxd-Seite dann aber mal nach Horror gefiltert und stellte überrascht fest, dass es da ja tatsächlich einen ganzen Film gibt. :smiley:

Thema #55: Will Ferrell
Film: A Bucket of Blood von Michael McDonald
Erscheinungsjahr: 1995
Laufzeit: 83 Minuten

Bucket of Blood, oder auch The Death Artist, ist ein Remake des gleichnamigen Films aus 1959 von Roger Corman, der hier auch selbst mitproduziert hat. Ich habe mir gestern auch direkt beide nacheinander angeschaut und musste/durfte feststellen, dass hier wirklich praktisch Szene für Szene neu inszeniert wurde und es tatsächlich mal ein 1:1-Remake ist, wo sich durchaus die Frage stellt: wozu?

Mittelpunkt der Handlung ist eine Beatnik-/Künstler-Bar, in der allerlei prätentiöse Darstellungen von Kunst zelebriert werden, ob jetzt vorgetragene Gedichte, Livemusik, Tanz oder auch - und hier kommen wir zum Protagonisten - Skulpturen. Der „ein bisschen blöde“ Kellner des Ladens ist total fasziniert von dem Geschwafel eines Dichters, der beispielsweise vorgibt, sich an den Wortlaut seiner eigenen Gedichte gar nicht groß zu erinnern, da er sich niemals wiederholen, immer neue Impulse geben und einfangen möchte, blaa. Walter hingegen rezitiert ihn dauerhaft und wäre selbst gern so ein großer Künstler, scheitert aber kläglich. Als er versucht, Carlas Gesicht (eine Freundin aus der Bar, in die er verliebt ist) nach Vorlage eines Fotos aus Lehm zu formen, wird er abgelenkt von der Nachbarskatze, die sich in der Zwischenwand verirrt und gefangen hat. Er möchte sie befreien und ersticht sie aus Versehen mit einem Messer. Bahn frei für sein erstes vollendetes Kunstwerk: Dead Cat. Überzogen mit Gips stellt Walter sein Werk den Leuten in der Bar vor und plötzlich dreht sich alles um ihn und sein Meisterwerk und sie reißen sich darum, mehr von ihm zu sehen. Weitere Werke, wie bspw. Murdered Man folgen…

Im schwarzweißen Original sieht man, anders als der Titel vermuten lässt, kein bisschen Blut. Dies wurde im Remake „behoben“ und auch zwei Nacktszenen wurden beigemengt, welche zuvor wohl wegen des „wundervollen“ Hays Codes nicht den Weg in den Film finden durften. Dennoch lässt sich unschwer erkennen, dass sich ein Herschell Gordon Lewis hier wahrscheinlich durchaus hat inspirieren lassen für bspw. Color me Blood Red.
Das Remake ist dafür aber leider inszenatorisch und schauspielerisch merklich schwächer und wie erwähnt von Szene zu Szene praktisch identisch. Die genregerechten Anpassungen machen den Film nicht wirklich empfehlenswerter, wenn man das Original bereits kennt. Zudem hängt die mangelnde „Qualität“ eines Fernsehfilms permanent über allem. Will Ferrells Rolle ist zugegebenermaßen ziemlich klein, als sein Filmdebüt sehe ich den Film aber dennoch als sehr passend fürs Thema. :wink:

Um die anfangs gestellte Frage „wozu?“ zu beantworten: Corman wollte wohl tatsächlich gerne den gleichen Film „in aktueller“ und mit vormals „verbotenen“ Szenen sehen. Nun. Das gelingt wohl, der bessere Film ist das Original trotzdem. Und der nun vorhandene „Gore“ haut nun definitiv nicht vom Hocker und bleibt sehr zahm.

Im Endeffekt bestätigt sich das Geblubber des „großen Dichters“: Repetition is death. 2/5

Trailer des Originals:

Eine Szene aus dem remake:

8 „Gefällt mir“