Ich hab mir zum aktuellen Thema mal wieder mehrere Filme angeschaut, bis ich einen fand, zu dem ich Lust hatte was zu schreiben.
Angefangen mit Split Second von 1992, in dem Rutger Hauer im 2008er London einen „Serienkiller“ jagt, der sich schnell als böses Monster entpuppt. Große Wummen, recht viel Blut aber auch echt schnarchig teilweise. 2,5/5
Weiter gings mit Metropolis 2000 von 1983, einem italienischen Mad Max Imitat, das zwar mit einer echt coolen Eröffnungsszene losgeht und sehr feine Kills an Puppen zelebriert, aber über lange Strecken einfach öde und auch sehr dämlich ist. Ich mein… George Eastman (bekannt aus Antropophagus) führt ne „Sekte“ an, die nach „der Apokalypse“ im Jahr 2019 alle übriggebliebenen Menschen umbringen möchte. Überall rennen irgendwelche Menschen rum, die auf der verzweifelten Suche nach anderen Menschen sind, die es angeblich nicht mehr gibt, aber warum muss man denn dann nur fünf Minuten mit den extrem nervtötend klingenden Autos durch die Wüste ballern um eine Siedlung nach der anderen zu finden? Und der Protagonist zeichnet sich eigentlich auch nur durch seine Frise, die enge Hose und den imposanten Klötenschutz aus. 1,5/5 (ohne die Musik von Simonetti/Goblin und den "Splatter"effekten wär das gar nix gewesen)
Aber jetzt zum schönen Teil:
Thema #56: Überholte Zukunft
Film: Der große Krieg der Planeten von Jun Fukuda
Erscheinungsjahr: 1977
Laufzeit: 88 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
Mit einem weiten Sprung in die Zukunft landen wir… im Jahre 1988! Japan und Deutschland haben gemeinsam eine mächtige Waffe, aka Raumschiff, das wie ein Uboot mit Extras aussieht, entwickelt: die Gohten. Das Programm wurde aus Gründen auf Eis gelegt, doch eines Tages greifen außerirdische Invasoren die Erde an und zerstören mit ihren kleinen kugelförmigen und laserschießenden UFOs Metropolen auf der ganzen Welt. Im Eiltempo wird das Programm wieder angekurbelt, das Schiff startbereit gemacht, die Crew zusammengetrommelt und ab geht die wilde Fahrt. Erst die UFOs wegballern und danach auf zur Venus, die Homebase der Außerirdischen unter Commander Hell plattmachen und die entführte Tochter des guten Doktors und Love Interest von zwei Crewmitgliedern befreien.
Der Film rumpelt ganz schön und strotzt natürlich nur so vor Trash-Charme. Aber die praktischen Effekte sind einfach richtig schön. Die zerberstenden Städte, die rumfliegenden Modelle, die Explosionen und Innensets reiben einem ins Gesicht, wo der Film gemacht wurde: Toho.
Insgesamt fühlt sich der Film und dessen Stimmung an, als sei eine überlange Folge Jan Tenner von den Godzilla-Machern ins Herz geschlossen und verfilmt worden. Und damit zu einem ganz besonderen Schmankerl: der Schurkenchef vom Venus wird von Klaus Miedel, dem Sprecher des genialen Oberschurken Professor Zweistein, synchronisiert und es passt so hervorragend in das ganze Ding, es ist wundervoll.
Und so quatschig das alles auch irgendwie wirkt, der „heilige Ernst“ schwingt mit. Ja, es sind irgendwelche Pappdinger, die da zerballert werden und ja, es ist fünf mal der gleiche Shot, wenn da auf nen großen Felsen geballert wird, aber es ist Drama! Angelehnt an die aktuelle Folge Genre-Geschehen und weil Toho, weil Star Wars, weil Jan Tenner: @LeSchroeck wenn du den noch nicht kennst (zumindest siehts bei letterboxd so aus): ich glaub, der wird dir gefallen. Eignet sich sicher auch gut für Stream It oder den Podcast.^^
Ich fands jedenfalls überaus unterhaltsam, auch wenn das alles natürlich nicht darüber hinwegtäuscht, dass der Plot an sich ziemlich Banane ist, Logiklöcher wie Papphäuser aus dem Bild geschossen werden und der „Herrscher des Universums“ ein feuchter Lappen ist. Aber ey. Zweistein halt. Als grünes Männchen. Wirklich.
3,5/5 Weltraumkampfjets in der überdimensionierten Revolvertrommel.
PS: Chewbacca hat auch einen Auftritt!