Thema: Film mit Robert Redford
Film: A Walk in the Woods
Regie: Ken Kwapis
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 104 Minuten
gesehen auf: amazon prime
Ich habe an dem Film leider mehr auszusetzen, als mir lieb ist.
A Walk in the Woods (deutscher Titel warum auch immer „Picknick mit Bären“, ist aber in der Buchvorlage schon so) ist ein sehr langsam erzählter Film pber zwei alte entfremdete Freunde, die sich nochmal beweisen wollen, dass sie noch nicht so alt sind, wie ihre Umgebung sie sieht.
Der Schriftsteller Bill und sein alter Freund Katz machen sich denn nun auf den Appalachian Trailway zu wandern. 3500 km mit viel auf und ab durch 14 Bundesstaaten.
Es war zu erwarten, dass hier mehr das Zwischenmenschliche im Mittelpunkt steht, da Redford und Nolte während der Dreharbeiten ja wirklich schon Mitte-Ende 70 waren und große Action da wohl rausfällt. Aber leider passierte hier fast gar nichts. Ich mochte einen Wild mit Reese Witherspoon weitaus mehr, obwohl er diesem hier grundsätzlich ähnelt. Das Problem ist, dass beide Hauptfiguren sehr konstruiert wirken. Der eine der besonnene alte Herr, der sich auf dem Land zur Ruhe gesetzt hat, der andere der Draufgänger, der bei Frauen nichts anbrennen lässt, Alkoholprobleme hat und auch mal mit dem Gesetz in Konflikt gerät.Es gibt immer wieder Stellen, da harmonieren die beiden Ausnahmedarsteller wunderbar, aber ihre Figuren sind einfach nicht glaubwürdig.
Hinzu kommen die wenigen Nebenfiguren, die einfach überzeichnet sind. Die Figuren von Nick Offerman und Kristen Schaal wirken wie aus einem SNL-Sketch, aber keinem lustigen. Solche Menschen gibt es aber leider nicht und passen in die Stimmung, die der Film vermittelt auch nicht hinein.
Und diese ganze Geschichte mit Mary Steenburgen hätte man sich auch sparen können, oder ob Bills Frau nun von Emma Thompson oder wem auch immer gespielt wird. Die 3 Minuten Screentime brauchte es nicht.
Man versucht über Nick Noltes Figur immer wieder Witz reinzubringen und Robert Redford den Moralapostel spielen zu lassen, leider ist es entweder zu viel Slapstick, oder halt passenderweise Altherrenwitz.
Zudem kommen hier immer wieder Insider „weißt du noch damals in Iowa“ „Erinnerst du dich an Tiffany“ - „Oh ja, das war was“ und beide lachen. Schön für sie, aber der Zuschauer weiß nichts von Iowa oder Tiffany, weshalb kommen diese Szenen also laufend, wenn man nichts erklärt?
Die Naturaufnahmen sind fantastisch und es kann bestimmt ein ruhiger Film für einen Sonntagnachmittag sein, wenn man sich drauf einlässt, ich war leider enttäuscht, auch wenn es nicht ganz so schlimm war, wie mein kleiner Verriss vielleicht vermuten lässt.
2.5/5