Thema #58: Mathematik
Film: Primer von Shane Carruth
Erscheinungsjahr: 2004
Laufzeit: 77 Minuten
Wo gesehen: Mubi
Aaron, Abe, Robert und Philipp sind Ingenieure und bauen in ihrer Freizeit allerlei Teile in einer Hinterhofgarage zusammen. Ein Gerät entpuppt sich als Zeitmaschine. Was tun?
Ähm aha. Bevor ich jetzt versuche zu erzählen was in dem Film genau abging… kein Plan. Grob haben wir unterschiedliche Erzählebenen verknüpft mit unterschiedlichen Zeitebenen, mit verschiedenen „Versionen“ von Menschen, die zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Zeitmaschinen kommen und so gewöhnliches Zeug halt. Um das alles wirklich genau aufzudröseln müsste ich den Film wohl mindestens 5 mal sehen (als ob ich dann nen Plan hätte ). Gibt wohl auch viele gute Erklärvideos, die sich dran versucht haben alle Zeitschleifen aufzuzeigen.
Ihr seht schon ein typischer Puzzlefilm, wo ich zum Beispiel „Mullholland Drive“ oder „Letztes Jahr in Marienbad“, von dem Zeug was ich so kenne, dazu zählen würde und für solche Filme braucht man finde ich schon eine gewisse Muse. Heißt: An der Intelligenz dieser Filme zweifel ich nicht, doch wie gut ist man beim Anschauen und Puzzeln unterhalten?
Würde ich sagen aber so was von bei „Mullholland Drive“ und zwar noch beim 10ten mal anschauen, sag ich beim Marienbad: Eine Leistung, dass ich nicht schon beim 1. mal eingeschlafen bin, nochmal muss nicht sein. Da steht „Primer“ doch irgendwo dazwischen.
In den ersten 20 Minuten habe ich versucht das Zeug noch einigermaßen zu verstehen. War glaub eher ein Fehler, so richtig hat das nicht geklappt und viel Spaß hatte ich auch nicht dabei. Klar hier wird mal mit Pt/Pd-Katalysatoren um sich geschmissen, Argon als Schutzgas hier, irgendwelche Elektrizitätsdinger da etc. Hab ich zumindest schon mal gehört oder kann bisschen was damit anfangen aber so zusammenbringen wie in dem Film in dem flotten Tempo: Keine Chance für mich.
Wenn dann nach 20 Minuten die wilde Zeitfahrt losgeht, da hat mich der Film bekommen: Was haben die Protagonisten vor, was sie damit so anstellen werden und was wird passieren? Nicht unspannend und natürlich clever gemacht. Ganz zum Schluss wird man irgendwann mit Ebenen förmlich überflutet (gefühlt springen auf 10 Zeitebenen 5 verschiedene Versionen der gleichen Menschen rum) , aber die Zeit bis dahin war dann ganz angenehm.
Die Bewertung ist hier natürlich mäßig aussagekräftig. Aber die Schau- und Unterhaltungswerte sind für mich einfach nicht groß genug, dass ich mir das Teil jetzt wirklich noch 3, 4 mal anschaue, um von alleine möglichst alle Ebenen zu entschlüsseln (um eh kläglich zu scheitern). Heißt optisch, schauspieltechnisch, soundtechnisch – da war das Teil jetzt nicht gerade die Granate und in Sachen Story und Aussagegehalt tun sich so Puzzlefilme sowieso immer recht schwer, finde ich.
Im Gesamtpaket war es aber nach 20 Minuten ein kurzweiliger, flotter wilder Low-Budget-Ritt, den ich alleine für die Idee und dem Budget von 7000 US-Dollar (das ist als Gesamtpaket betrachtet schon wild finde ich. Dafür furzt dir DiCaprio nicht mal in die Kamera und Frau Johansson hat in ihrem nächsten Film das als Augenaufschlaggage, also vielleicht, hab ich gehört) schon bisschen in mein Herz schließe.
Am Ende gebe ich mal einen weniger im Vergleich zu @Drake4849 letztens und lande bei
6 von 10 Interpretationshilfen