Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema #66: Remake
Film: Funny Games U.S.
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 107 Minuten
gesehen auf: iTunes (geliehen)

Ich hatte einige Filme auf dem Zettel, die ich deutlich lieber gesehen hätte. Allerdings habe ich mir dann gedacht, es ergibt für mich irgendwie wenig Sinn, ein Remake zu schauen, dessen Original ich gar nicht kenne. Und dann blieb auf einmal nicht mehr sehr viel übrig. Ich hätte es mir einfach (und in jedem Fall angenehmer) machen können und eine der Disney Realverfilmungen schauen können, die ich noch nicht kenne. Ich habe mich dann aber für „Funny Games U.S.“ entschieden, weil mir die Disney Realverfilmungen einfach zu sehr auf die Nerven gehen.

Vielleicht wäre es ein besseres Filmerlebnis geworden…

Mir war natürlich klar, dass „Funny games U.S.“ jetzt kein angenehmes Erlebnis wird, ich kenne ja schließlich das Original. Das fand ich, als ich es Anfang des Jahres geguckt habe, sehr einnehmend, schockierend, unangenehm (all das soll es ja auch sein) mit herausragenden Schauspielern. Das Original hat 4/5 Sterne von mir bekommen.

Das Remake dagegen hat bei mir genau nichts ausgelöst. Ja, es ist ebenso unangenehm zu schauen… kein Wunder, es ist schließlich eine 1zu1 Nachverfilmung. Selbst das Haus sieht gleich aus! Das hat insgesamt dazu geführt, dass ich mich doch ziemlich gelangweilt hab, trotz der nach wie vor schockierenden Bilder und der insgesamt unangenehmen Story. Aber auch das Schauspiel ist jetzt nicht wirklich herausragend, es plätschert für mich eher so dahin.

Ich kann mir vorstellen, dass sich der Film anders anfühlt, wenn man ihn vor dem Original anschaut. Doch für mich war das so 'ne ziemliche Enttäuschung.

2/5 Sterne

9 „Gefällt mir“

Thema: #66: Remake
Film: Chloe
Regie: Atom Egoyan
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 96 Minuten
gesehen auf: Prime

Muss sagen, dass ich den Film nicht für die Challenge gesehen habe, sondern nur zufällig bei Prime auf das Thumb mit Amanda Seyfried gestoßen bin, dachte der sieht halbwegs hochwertig aus und danach erst herausgefunden habe, dass es ein Remake von Nathalie aus Frankreich ist.
Ist eines der typischen „Amerikaner mögen keine synchronisierten Filme“-Remakes

Zur Handlung: Juliane Moore findet Hinweises, dass Liam Neeson sie nach vielen Jahren Ehe wahrscheinlich betrügt. Sie heuert Amanda „Chloe“ Seyfried, ein Call-Girl, an, um ihren Mann auf die Probe zu stellen und lässt sich dann davon erzählen.

Da die Challenge ja Remake war, habe ich mir auf Wikipedia mal die Original-Geschichte durchgelesen und muss sagen, dass die stimmiger war. Man hat das Gefühl, dass hier wer das Original Script bekommen hat und es dann „porniger“ umgeschrieben (aber prüder gedreht) und unnötige Thriller-Elemente herein gebracht wurde, die dann wenig zufriedenstellend gelöst werden.
Mir hätte wahrscheinlich ein 1 zu 1 Remake mit den Schauspielern besser gefallen, denn die spielen an sich sehr gut.
So hat die Geschichte gegen Ende Stolpersteine und fühlt sich insgesamt mehr nach Porno mit stark gekürzten Sex-Szenen und weniger nach franz. Art House an.

3 von 5.

8 „Gefällt mir“

Thema: #66: Remake
Film: The Hills have Eyes
Regie: Alexandre Aja
Erscheinungsjahr: 2006
Laufzeit: 107 Minuten
gesehen auf: Disney+

Die Familie Carter ist auf einer Urlaubsreise und durchqueren dabei eine Wüste. Wie aus dem Nichts taucht auf dem Weg eine Nagelsperre auf und die Familie muss gezwungenermaßen Halt machen. Kurz darauf werden sie von Mutanten terrorisiert

Eigentlich dachte ich, dass ich den schon kenne. Aber das muss dann der zweite Teil gewesen sein.

Jedenfalls hat mir das Remake von „Hügel der blutigen Augen“ gut gefallen. Er ist spannend und teilweise auch echt hart.
Die Entwicklung des Schwiegersohns im Film hat mir auch echt gut gefallen. Zunächst wirkt er wie ein totaler Schlaffi. Aber im Verlauf des Film wird er zu nem richtigen Bad Ass

Falls ihr ihn euch ansehen wollt: auf disney+ gibt es keine deutsche Tonspur. Falls das relevant sein sollte :slight_smile:

8 „Gefällt mir“

Thema: #66 Remakes

Film: The Phantom Carriage (1921)

Regie: Victor Sjöström
Darsteller: Victor Sjöström, Hilda Sjöström, Astrid Holm

Länge: 107 Minuten
gesehen bei: Amazon Prime

Über 100 Jahre ist der Film alt, den ich mir für diese Challenge ausgesucht habe. Dies ist die vierte Adaption von Phantom Carriage, die andere hatte auch Victor Sjöström umgesetzt. Diese hier ist aber wohl die bekannteste und vermutlich die beste. Und auch passende zu Halloween.

Silvester, der Trunkenbold David Holm (Victor Sjöström) sitzt mit seinen Saufkumpels auffen Friedhof, während eine Heilsarmee- Schwester Edit (Astrid Holm) im Sterben liegt. Ihr letzter Wunsch ist es David zu sprechen. David weigert sich allerdings als er geholt werden soll. Die führt zu einem Kampf mit seinen Sauf-Kumpanen, weil diese nicht verstehen, weswegen er den letzten Wunsch Edit‘s verweigert. Er beim Kampf kurz vor dem neuen Jahr, tödlich durch einen Flaschenschlag verletzt.

Vorher hatte er noch eine Geschichte von der Phantomkutsche erzählt. Der Kutscher wird denjenigen, der als letztes in einem Jahr stirbt zu seinen Nachfolge ernenne. Dieser muss dann das kommende Jahr alle toten Seelen einsammeln. Nun soll David der neue Kutscher werden. In einem Gespräch und in Rückblenden, erfahren wir mehr über David.

Tricktechnisch für die 1920s Jahre, sehr aufwendig und mehr als nur beeindruckend. Das Drehbuch und deren Umsetzung ist auch sehr gelungen, trotz der aus heutiger Sicht beschränkt inszenatorisch Möglichkeit. Es erinnert alles auch sehr stark an die Scrooge „A Christmas Carol“ von Charles Dickens… nur hier mehr für Erwachsene in der Thriller Grusel Version und ohne Weihnachten.

Es werden soziale Problem Schwedens der Zeit angesprochen, die heute auch noch vorhanden sind (nicht nur in Schweden). Alkoholismus, Armut, Gewalt in der Ehe und verhalten bei ansteckenden Krankheiten.

Der Film steht zurecht auf der Liste der „1001 Movies You Must See Before You Die“

Stars 4/5

9 „Gefällt mir“

Thema #66: Remake
Film: I Spit on Your Grave von Steven R. Monroe
Erscheinungsjahr: 2010
Laufzeit: 108 Minuten
Wo gesehen: bluray

Remakes von ikonischen Klassikern sind immer gefährlich, können aber auch überraschend gut funktionieren, wie zum Beispiel Evil Dead oder Suspiria. Oftmals wird es daran festgemacht, dass das Original „in Ehren gehalten“ wird, aber auch mit neuen Ideen und Impulsen überzeugt wird.

Der erste Teil von Monroes Spit-Trilogie erzählt die selbe Geschichte wie das Original von 1978. Jennifer Hills, eine Schriftstellerin, mietet eine abgelegene Waldhütte um dort zu schreiben. Eine Gruppe Hillbillies überfällt und vergewaltigt sie, sie entkommt lebend und nimmt blutige Rache.

Leider reiht der Film sich nicht in obige Reihe ein. In erster Linie vergreift sich der Revenge-Teil ziemlich im Ton. Beim Schauen kam mir ein Begriff wie „SAWification“ in den Sinn. Statt der schmerzhaften, aber auch verzweifelten und notgeborenen Racheakte des Originals wird Jennifer hier selbst zum sadistischen Monster mit merkwürdig „durchdachten“ Tötungs- und Folterkonstruktionen. Das ist zwar auch ganz unterhaltsam, verfehlt aber völlig den Ton des Klassikers und eigentlich auch des Genres. Die wohl ikonischste Szene wird übrigens nicht aufgegriffen und insgesamt schadet es dem Film nur, diesen Namen zu tragen. Wollte er sich nicht vergleichen lassen, wäre der Eindruck besser gewesen.

3/5

9 „Gefällt mir“

Als ich den Film damals gesehen habe, wusste ich auch noch nicht, dass es sich dabei um ein Remake handelt. Vielleicht hat er mir eben auch deswegen so gut gefallen. Weckt auf jeden Fall mein Interesse mir das Original mal bei Gelegenheit anzusehen.

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Das Original fühlt sich viel „geerdeter“, realer an und tut dementsprechend auch mehr weh. Das Remake zeigt zwar im Prinzip mehr Gewalt, doch diese ist so karikaturistisch, dass die Distanz viel größer wird. Dazu kommt diese Entwicklung „zum Monster“ mMn dem Moment der Erlösung ziemlich in die Quere.

1 „Gefällt mir“

Ich denke das da auch etwas Lebenserfahrung - oder besser gesagt damals bei weitem nicht so sehr vorhandene Lebenserfahrung - reinspielt das Remake so abgefeiert zu haben. Heute würde ich das sicherlich als zu einfach oder oberflächlich dargestellt betrachten, wenn ich den Film nochmal sehen würde. Damals war es halt einfach „geil“ und empowernd zu sehen wie sie sich an ihren Vergewaltigern rächt und für das in Kombination mit roher Gewalt, war ich auch komplett empfänglich. Sicher lässt sich so eine Geschichte oder speziell dieses Macht Gefälle was sich da auf und abbaut mit deutlich mehr Tiefe erzählen. Die Psychen in so einer Stresssituationen geben einem schließlich auf beiden Seiten, egal ob Täter oder Opfer, so viel aufschlussreiches und interessantes für den Verlauf als auch für das bessere Verständnis der jeweiligen Charaktere. Ist eigentlich sehr schade so viel Potential dann „zu verschenken“ für ein Remake. Aber sicherlich auch nichts ungewöhnliches für die Art dieser Filme, leider.

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Floating Weeds (1959)
von Yasujiro Ozu

Floating Weeds ist ein Remake von Ozus eigenem Film A Story of Floating Weeds aus dem Jahre 1934. Damals ein Stummfilm in schwarz-weiß, diesmal ein Tonfilm in Farbe. Ich hab das Original nicht gesehen, deshalb kann ich da nichts weiter zu sagen.

Floating Weeds erzählt die Geschichte von einer durchs Land reisenden Truppe von Theaterschauspielern, die mal wieder in einem kleinen Küstenort Halt macht. Es geht hauptsächlich um die Geschichte des „Vorsitzenden“ der Truppe, der in diesem Ort einen mittlerweile erwachsenen Sohn hat, der allerdings glaubt, sein Vater, der alle paar Jahre mal wieder zu Besuch ist, sei sein Onkel. Letztlich dreht sich hier also alles um die Folgen, die diese Art dieses ständigen Wechseln des „Wohnorts“ für die Beziehungen der Mitglieder zu Folge hat. Einfach ein guter Ozu.

8/10

Thema: Remakes

7 „Gefällt mir“

Thema: China, Hongkong, Taiwan
Film: Kung Fu Hustle
Regie: Stephen Chow
Erscheinungsjahr: 2004
Laufzeit: 99 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Die Axe-Gang legt sich mit der falschen Armensiedlung an - denn dort gibt es so einige Kung-Fu-Master, die dort ein zurückgezogenes Dasein fristen, und das Kämpfen eigentlich an den Nagel gehängt haben.

Puh, wie lange stand der Film auf meiner Liste? Seit ca. 2004, denke ich. Ich mochte den Vorgänger, Shaolin Soccer, nämlich sehr sehr gerne und wollte das Nachfolgewerk immer sehen - aber irgendwie hat es sich einfach nicht ergeben. Na - dann eben diese Woche (da ich nicht so viel Zeit für einen der längeren Filme habe).

Die Kämpfe sehen super aus, das Schauspiel passt, die Effekte sind nicht soo gut gealtert zum Teil. Die Musik ist echt stimmig, die Handlung herrlich simpel (trotz mehrerer paralleler Ebenen, die dann zusammenlaufen). Freakige Charaktere en masse - ja, den Film kann man sich schon mal geben. Ich hatte meinen Spaß.

3,5/5

10 „Gefällt mir“

Thema #67: China / Hongkong / Taiwan
Film: Us and them
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 120 Minuten
gesehen auf: Netflix

Ich habe @UnclePhil’s Liste angeschaut und war eigentlich dabei, herauszufinden, wo es einen der dort gelisteten Filme zu streamen gibt. Den eigentlich ausgewählten gab es nicht, aber „Us and them“ wurde mir vorgeschlagen. Die Inhaltsangabe klang ganz gut, den gibt’s auf Netflix, also war’s dann doch recht schnell entschieden.

Zum Inhalt:

Die Geschichte der zwei jungen Menschen XiaoXiao und Jianqing wird in der Vergangenheit und in der Gegenwart erzählt. In der Vergangenheit treffen sich die beiden zufällig im Zug und sie stellen fest, dass sie beide in Beijing leben. Des Weiteren wird ihr Leben in der Gegenwart erzählt wo sich XiaoXiao und Jianqing sich zufällig auf einer Reise wieder begegnen.

Das klingt jetzt erst einmal nach einem klassischen, romantischen Drama. Und eigentlich ist es da auch. Es ist eine Geschichte zweier Menschen, die eigentlich zueinander gehören, es aber doch nicht so richtig sehen können und wenn sie es sehen können, es gerade nicht sehen wollen. Es klingt wahnsinnig klischeehaft, aber der Film kommt eben genau nicht so abgehalftert aus der Klischee-Schublade daher. Mich hat er sehr abgeholt. Wirklich ein toller Film, den ich sehr empfehlen kann.

4/5 Sterne

7 „Gefällt mir“

Thema: China + Hongkong + Taiwan
Film: The Fate of Lee Khan von King Hu
Erscheinungsjahr: 1973
Laufzeit: 105 Minuten
Wo gesehen: Criterion Channel

Lee Khan, ein hochrangiger General der Mongolen, kommt in Besitz des Schlachtplans der chinesischen Rebellen. Nun planen diese in einem Gasthaus einen Hinterhalt.

Nach A Touch of Zen ist dies mein zweiter Film von King Hu und es war ein unterhaltsamer Ritt. Ab der Hälfte ging ihm bis zum Finale etwas die Puste aus, weil auch die humorvollen Szenen des packenden ersten Drittels etwas nachlassen. Kann aber auch daran gelegen haben, dass ich schon etwas müde war und mich das Lesen der Untertitel noch zusätzlich erschöpft hat, sodass ich dem Plot nicht ganz folgen konnte. Positiv aufgefallen ist mir, wie gleichberechtigt hier die sechs weiblichen Figuren agieren, ohne dass darauf besonderes Augenmerk gelegt wird. Außerdem hat mich der Film in der Art und Weise, wie immer neue Perspektiven gefunden werden, das Gasthaus zu inszenieren, an The Hateful Eight erinnert. Es fehlte dann größtenteils an erinnerungswürdigen Charakteren, aber für einen spaßigen Wuxia-Film reichte es allemal.

3,5/5

8 „Gefällt mir“

Dem möchte ich mich anschließen. Ich habe den Film vor ca. 2 Jahren auf einer Liste der bestbewerteten Netflix-Filme entdeckt und er hat mich sehr berührt. Leider kenne ich kaum jemanden, der/die den Film auch gesehen hat.

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Thema: China, Hongkong, Taiwan
Film: The Goddess
Regie: Wu Yonggang
Erscheinungsjahr: 1934
Laufzeit: 85 Minuten
Wo geschaut: Youtube

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The Goddess ist ein chinesischer Stummfilm aus dem Jahr 1934 und handelt von einer jungen, alleinerziehenden Mutter, die als Sexworkerin arbeitet,
um ihrem kleinen Sohn eine Ausbildung inmitten sozialer Ungerechtigkeit in den Straßen von Shanghai , China, zu ermöglichen .

Es war mein erster Stummfilm und ich war erstmal sehr erleichtert darüber diesen kostenlos und mit englischen Untertiteln auf Youtube finden zu können.

Die Kurzbeschreibung der Handlung dieses Filmes hatte mich vorab schon so neugierig gemacht, dass mir einen Stummfilm anzusehen, sich wie eine spannende und für mich so neue Weise einen Film auf mich intensiv einwirken lassen zu können, erschien. Eine ideale Gelegenheit etwas Neues auszuprobieren quasi.

Und meine Erwartungen wurden vollstens erfüllt. Seichtes Licht, das Handy auf lautlos gestellt, konnte ich mich voll und ganz auf das Schauspiel und die gezeigte Handlung konzentrieren und erlebte dadurch, mit Begleitung der stimmungsvollen Musik und dem eindrucksvollen Schauspiel der Mutter (Ruan Lingyu), ein sehr intensives Filmerlebnis.

Kurz etwas zur Handlung:
Die Mutter muss sich eines Abends, an dem sie ihrer Arbeit als Sexworkerin nachgeht, vor der Polizei in Sicherheit bringen und gerät dadurch in die Fänge eines spielsüchtigen Gauners. Als Gegenleistung dafür, dass sie sich bei ihm vor der Polizei verstecken konnte, verlangt er von ihr, dass sie fortan für ihn arbeitet, um so seine Spielsucht zu finanzieren. Die Mutter versucht sich gegen ihn aufzulehnen, doch als er ihr klar macht, dass er bereit wäre ihren Sohn zu verkaufen, wird ihr schmerzlich bewusst, dass sie nicht so einfach von ihrem Peiniger los kommen wird. Über mehrere Wege versucht sie es dennoch und ist gleichzeitig immer von der starken Motivation angetrieben ihrem kleinen Sohn eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Wir sehen eine liebevolle, aufopferungsvolle Mutter, die bereit ist alles für ihren Sohn zu geben und gleichzeitig Opfer eines ungerechten Systems ist, in dem sie täglich versucht zu überleben. So sehr sie sich auch abmüht, es werden ihr ständig von mehreren Seiten Steine in den Weg gelegt.

Ich kann nur empfehlen sich auch weitreichender mit dem Film und der darin enthaltenen Thematik der Goddess zu befassen. Da ich es nicht besser beschreiben kann als dieser Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia Artikel:

Der Titel des Films enthält mehrere Bedeutungsebenen. Das Wort „Göttin“ ist insofern bedeutungsvoll, als es die doppelten Identitäten der Hauptfigur repräsentiert. Tagsüber bezeichnet das Wort die Figur als göttliche „Göttin“, eine liebevolle Mutter und Beschützerin ihres Sohnes, während es sich nachts auf ihren Beruf bezieht; Der chinesische Begriff Shennü dient auch als alter Euphemismus für Prostituierte . Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Films war dieser Euphemismus besonders relevant, da in Shanghai 100.000 Frauen als Prostituierte lebten. [7] Wus Verwendung des Euphemismus schildert seine Ansichten über das Sehen jenseits des Stereotyps der gefallenen Frauen und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Themen Klassenkampf und soziale Ungleichheit durch den komplexen Charakter von Ruan Lingyu, der manchmal sowohl schikaniert als auch ermächtigt wird. Obwohl sie sich den Vorurteilen der Gesellschaft stellt, kämpft sie kontinuierlich gegen sozialen Druck und versucht, Gerechtigkeit im System zu suchen

Sowohl mein Interesse für Stummfilme als auch für mehr Filme aus China wurde mit meiner Auswahl von The Goddess geweckt. Zudem möchte ich mich noch weiterhin mit der gezeigten sozialen Problematik auseinandersetzen und den Einfluss, den dieser Film in den 30ern auf die chinesische Gesellschaft wohlmöglich ausübte.

5/5

13 „Gefällt mir“

Okay, bisher möchte ich alle von euch gesehenen Filme der Woche nachgucken :beanjoy:

Us and Them hatte ich eh schon auf der Liste, aber die ist jetzt schon wieder gewachsen :slight_smile:

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Neben the Goddess hatte ich noch 8 andere Filme aus den Listen, die @UnclePhil gepostet hatte , die mich interessiert haben. Muss mal nach schauen ob ich die auch wo streamen kann.
The Goddess ist es auch geworden, weil es der erste Film auf meiner Liste war und ich den dann glücklicherweise direkt gefunden hab.
Hätte ich auch nicht mit gerechnet.^^
Kann gerne den Youtube Kanal hier posten, auf dem noch mehr chinesische (Stumm-)filme zu sehen sind.

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Mich auch total. Hätte ich so in der Intensität vorab auch nicht erwartet. Aber gerade alles ab dem Moment, wo sie in der Gegenwart draußen stehen und du für einen Moment denkst, sie werfen alles über den Haufen und kriegen sich… dann treffen sie seinen Kollegen… dann die Szene im Auto… ich hab schon wieder Gänsehaut nur beim Schreiben. Und das Ende… Hachachach… so ein toller Film! :smiling_face_with_three_hearts:

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Gibt übrigens gerade in der arte Mediathek nen Film mit ähnlicher Thematik, spielt bloß im Japan der 50er (?) Jahre. Den fand ich auch ganz gut.

Hab übrigens nochmal kurz nen paar Filme aus dem „Gratis“-Regal für’s Thema zusammengetragen, was ich so auf die schnelle gefunden habe:

Prime
https://letterboxd.com/film/drug-war/
https://letterboxd.com/film/eat-drink-man-woman/
https://letterboxd.com/film/ash-is-purest-white/

Netflix
https://letterboxd.com/film/a-sun/
https://www.justwatch.com/de/Film/House-of-the-Flying-Daggers
https://letterboxd.com/film/kung-fu-hustle/

Arte mediathek
https://letterboxd.com/film/flowers-of-shanghai/

YouTube
https://letterboxd.com/film/dragon-inn/ (mit engl. UT)
https://letterboxd.com/film/yi-yi/
https://letterboxd.com/film/a-touch-of-zen/
[Yi Yi und A Touch of Zen haben beide keine dt./engl. Untertitel dabei, man kann aber z.B. die Videodatei von YouTube mit nem Downloadmanager (bspw. JDownloader) herunterladen, eine entsprechende Untertiteldatei von Untertitelwebsites (bspw. subscene.com) runterladen und dann beides zusammen in nem Mediaplayer (wie bspw. VLC Player) ohne Probleme abspielen]

Sky Ticket Flat
https://www.justwatch.com/de/Film/Sparrow
https://www.justwatch.com/de/Film/Shadow-2018

MUBI
https://www.justwatch.com/de/Film/Kong-Bu-Fen-Zi
https://www.justwatch.com/de/Film/Ein-Hauch-von-Zen
https://www.justwatch.com/de/Film/A-Touch-of-Sin

4 „Gefällt mir“

Thema #67: China / Hong Kong / Taiwan
Film: Chungking Express von Wong Kar-wai
Erscheinungsjahr: 1994
Laufzeit: 103 Minuten
Wo gesehen: DVD

Wenn ein Film durch Quentin Tarantino persönlich in die internationale Filmlandschaft gespült wird, dann weiß man, dass hier eine besondere Perle auf einen wartet. Und ich habe erstaunlich lange auf diese Perle gewartet (wieso eigentlich?). Nun hab ich endlich mal die Wong Kar-Wai DVD Box aus meinem Regal gekramt und angebrochen.

Worum geht es? Wir tauchen ein in das Hong Kong der 90er, genauer gesagt befinden wir uns im April 1994. Wir erleben die Geschichten zweier Polizisten, die im Netz des Liebeskummers gefangen sind. In Episode 1 trifft ein Zivilpolizist, der ein Faible für Ananas mit dem Ablaufdatum 1.Mai hat (warum will ich hier nicht verraten), auf eine mysteriöse Frau mit Sonnenbrille, blonder Perücke und Regenmantel, denn man weiß ja nie wann es auf einmal regnen kann und wann die Sonne scheint.
Episode 2 wirft uns in den Lebensabschnitt eines Streifenpolizisten, der einer verflossenen Liebe zu einer Flugbegleiterin hinterhertrauert und auf eine flippige Imbissbudenbedienung trifft, die eine besondere Interpretation der Romantik hegt.

Was für ein fantastisch schöner Film. Mit Sekunde eins war ich direkt in diesem Sog. Das liegt auch an dem unvergleichlichen Stil, den Kar-wai hier an den Tag legt. Handkamera, Zeitlupen, Zeitraffer, verschwimmende Hintergründe etc. lassen mich eintauchen, lassen mich nah dran sein, mitfühlen. Mitfühlen konnte ich auch dank der vielen wunderschönen und zitierbaren Mono-/Dialoge wie

„We’re all unlucky in love sometimes. When I am, I go jogging. The body loses water when you jog, so you have none left for tears.“

In konnte gut 100 Minuten komplett in diese kleine Welt voller interessanter Charaktere eintauchen. Chungking Express war ein wundervolles Erlebnis und ist nahezu perfekt.
Jetzt muss ich nur noch den Ohrwurm von California Dreaming wieder los werden.

4,5/5 abgelaufenen Ananasdosen

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Der eigentliche Ohrwurm aus dem Film ist (für mich) der Cranberries Coversong Dream Person von Faye Wong - den hab ich ne /eit lang fast jeden Tag angeschmissen.

Aber viel Liebe für Wong Kar Wai. Hopp hopp, jetzt noch In the Mood for Love und 2046!

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