Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema: #4 Nouvelle Vague
Film: Der Schlachter (Le Boucher)
Regie: Claude Chabrol
Erscheinungsjahr: 1970
Laufzeit: 90 Minuten
Wo geschaut: Prime Video

Eine stoische Lehrerin und ein Schlachter freunden sich in einem kleinen französischen Dorf an. Blöd nur, dass in der Gegend auch einige brutale Morde geschehen.

Nachdem die Kritik an “Fahrstuhl zum Schafott” hier nicht so berauschend war, habe ich es mit einem anderen Film versucht. Und nun. Ich habe viel Langeweile bekommen. Langeweile, über die werde die Inszenierung noch die Musik (die definitiv Hitchcock oder ähnlich inspiriert ist) nicht hinwegtrösten konnte. Es gibt kein Mysterium zu lösen, die Chemie zwischen den Hauptdarstellern ist einfach nicht existent - ja, bei diesem Film mangelt es für mich an allem. Nur schlecht spielende Kinderdarsteller - davon gibt es genug.

Das Ende hat mich jetzt auch nicht mehr vom Film überzeugt. Beim vermeintlichen Höhepunkt nutzt der Film schwarze Abblenden in den entscheidenden Momenten - ob aus Budgetgründen oder um Spannung zu erzeugen, bleibt mir dabei unklar, und wirkt nur befremdlich auf mich.

2,5/5

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Ich weiß, dass ich eigentlich morgen dran bin mit der Themenauswahl. Aber aufgrund meiner derzeitigen, persönlichen Situation und einer unerfreulichen Geschichte mit einem User hier, fühle ich mich leider nicht mehr in der Lage um weiterhin jede Woche einen Film zu schauen und darüber etwas zu schreiben. Ich ziehe mich daher aus der Challenge zurück. @Leelo wird dadurch morgen dran sein.

Es hat mir stets sehr viel Freude bereitet und vielleicht komme ich mal wieder, aber derzeit geht es einfach nicht.

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Das tut mir leid. Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht. Du bist hier immer herzlichst willkommen.

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Vielleicht kannst du dem ja irgendwann in Zukunft noch mal ne Chance geben. Ich erinnere mich nämlich, dass mir anfangs auch vor allem der Heist gefallen hat, der Film als ganzes dann über die Jahre aber noch mal sehr stark gewachsen ist, vielleicht ist es ja bei dir genauso. Liegt glaube ich bei mir auch daran, dass ich diesen minimalistischen Erzählstil in der Zeit einfach immer mehr zu schätzen gelernt habe.

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Das Potential ist auf jeden Fall da, ist ja auch noch nicht so viele Jahre her, seitdem ich mich mehr und mehr unkonventionelleren Erzählstilen öffne. Von dem was ich vom französischen Kino der Zeit bisher gesehen habe (was noch nicht allzu viel ist) sagt mir Melville auch am meisten zu. Godard konnte ich z.B. bisher eher wenig abgewinnen.

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neues Thema

Schaue ein Film von Wim Wenders

in der ARD Mediathek kann fast alle seine Filme frei schauen

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Thema #4: Schaut einen Film Nouvelle Vague
Film: The Bicycle
Regie: Arne Körner
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 1h 21min

Ja…ich weiß gar nicht genau was ich dazu schreiben soll. Ich war froh, als die knapp 1,5h vorbei waren, denn der ganze Film fühlt sich total inhaltslos an. Es passiert im Grunde nichts, außer das die ganze Zeit Werbung für Zigaretten gemacht wird. Er sollte nicht Bicycle heißen, sondern Cigarettes. In jeder Szene raucht der Typ und hält auffällig unauffällig die Zigaretten Packung in die Kamera. Zudem ist er ein absolutes Schwein.

In der einen Szene sitz er mit seiner Freundin (die auch seine beste Freundin, Cousine oder Schwester hätte sein können, so verliebt wirken die beiden) im Restaurant und man sieht, dass ein Aschenbecher auf dem unbesetzten Nebentisch von den beiden steht und was macht er? Natürlich, er ascht in die Kaffeetasse an seinem Platz, macht man ja so…

Mein Highlight und heimlicher Held des Films ist der “Statist” auf dem Markt, als die beiden einen “riesen” Streit haben. Natürlich wurden für solch einen Film keine echten Statisten gebucht. Man hatte nur Geld für zwei “Schauspieler” (vermutlich Studenten, die dringend Geld brauchten), deshalb haben sie sich einfach irgendwo in die Stadt gestellt und auf Aufnahme gedrückt. Man sieht immer wieder wunderbar, wie die Menschen irritiert und sensationsgeil stehen bleiben und in die Kamera starren.
Mein Held war einer, der gar nicht genau verstanden hat, dass die auf seinem Mark gerade einen Film drehen. Er hat auch die beiden Schauspieler nicht mitbekommen, oder nicht erkannt das diese gerade gefilmt werden, denn er schiebt sich genau zwischen die beiden und starrt weiter verwirrt in dieses neumodische Ding namens Kamera. Das Ganze läuft so lange, bis die Schauspielerin sich an Opi vorbei schiebt, damit sie weiter Streit spielen kann. Opi ist dann erstmal wieder aus seiner starre erwacht und geht auf die Kamera zu, um diese von Nahem zu betrachten, dann gibts nen Schnittwechsel, vermutlich weil der Kameramann erstmal erklären durfte, was die da gerade machen.

Allgemein ist das Kamerabild von diesem Film so traurig schlecht. Man erkennt, dass sie den Film mit einer stinknormalen Digitalkamera aufgenommen haben und dann im Nachgang Rauschen und Bildfehler wie von alten Kameras draufgelegt haben, super Effekt, voll krass…

Dann noch diese krass mitreißende Liebesgeschichte. Die beiden benehmen sich null wie ein Liebespaar und zeigen beide null Emotionen und Charakter. Das große Drama des Films, das einen so extrem die Füße vom Boden reißt, ist, dass sie ihm in Paris ein Fahrrad schenkt, dabei hasst er Fahrradfahren doch so. Oh Nein, da würde ich aber auch abhauen und mal wieder Zigaretten kaufen und Rauchen, denn das ist ja noch nicht oft genug passiert.
Am Ende zündet er dann noch das heißgeliebet Rad an, also er versucht es. Während er dramatisch mit dem brennenden Rad und verwirrten Touris hinter sich davon geht, geht die kleine Flamme langsam wieder aus. Die Schwarzblende vom Ende des Films kam zum Glück noch früh genug, zwei Sekunden später hätte man sonst gesehen, wie die Flammen ganz aus geht. Na das war wohl nichts mit der Zerstörung des Rads.

Also ganz ehrlich. Der Film sollte wohl künstlerisch und tiefgehend, ohne viele Worte und nah am Leben erzählt werden. Was raus kam war ein Film, der in 5min auserzählt gewesen wäre, mit deutlich mehr tiefgang. Ich hab mir schon nach dem Trailer gedacht das der nicht so bombe wird, aber das er dann so schlecht ist…

1/10

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kann man sich das ungefähr so vorstellen?

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Kommt hin. Die ganze Zeit steckt er sich ne Zigarette an, man sieht ihn quasi nie ohne und es muss auch immer erwähnt werden :roll_eyes:

Ach so - warte kurz, ich muss mir eine anzünden - das klingt wirklich sehr bedenklich

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Ich hab’s mir diesmal nicht einfach gemacht. Habe erst “Das älteste Gewerbe der Welt” gesehen, da aber nur 2 der 6 Episoden von wirklichen Regisseuren der Nouvelle Vague (3/5 3 der 6 Episoden gut, der Rest eher Meh), dann hab ich Godards “Adieu au Language” gesehen, weil ich drüber gestolpert bin und ich den (Jurypreis in Cannes) schon lange auf der Liste habe (4/5). Aber der ist halt zu neu.

Natürlich habe ich an einige Filme vom Melville, Douchet oder Franju gedacht, aber entweder assoziiere ich sie nicht mit New Wave, oder ich kenne die Filme schon (die man irgendwo findet.

Also wurde es ein Film, den ich schon oft in den ersten 10 Minuten abgebrochen habe, was ich nun bereue.

Thema: Nouvelle Vague
Film: Der zehnte Tag (La décade prodigieuse)
Regie: Claude Chabrol
Erscheinungsjahr: 1971
Laufzeit: 110 Minuten
gesehen auf: Prime Video

Herr Lynch, sind sie da? Monsieur Chabrol zeigt ihnen hier mal wie Mindfuck funktioniert und man den Zuschauer am Ende trotzdem nicht im Regen stehen lässt.

Die ersten 10 Minuten sind unerträglich. Diese Bilder, diese Geräusche. Ein völlig abgedrehter Anthony Perkins und viel WTF??? Dann kommt aus welchem Grund auch immer sein ehemaliger Psychologie-Professsor Michel Piccoli und bringt ihn zu seinem Vater zurück.

Orson Welles in einer seiner (zumindest mir bekannten) herausragendsten Rollen mimt einen alten Mann, der mit seiner jungen Frau (ebenfalls toll Eva Greens Mutter Marlene Jobert) und seinem Bruder in einem Herrenhaus lebt und allen Menschen nur gutes zu teil lassen möchte.

Dann passiert so viel weirder Kram, den kann man kaum ohne Spoiler in Worte fassen. Alles gekrönt von den letzten 20 Minuten, in denen sich die Ereignisse dann überschlagen und man alles zuvor gesehene nochmals hinterfragt. Toll geschrieben.

Chabrol schafft es durch den Einsatz der Kamera vieles größer, kleiner, heller oder dunkler wirken zu lassen. Vieles fällt einem dann auch erst am Ende auf. Die Musik ist zwar dezent, aber immer wieder prägend eingesetzt. Herausheben muss man natürlich die vier oben genannten Hauptdarsteller, die ihre Sache fantastisch machen, auch wenn man bedenkt, dass vieles fast einem Kammerspiel gleicht und nahezu alles nur im Haus und dem Anwesen geschieht, also ein wenig wie ein Theaterstück.

Ich habe mir gerade mal ein paar Reviews auf verschiedenen Plattformen durchgelesen und finde der Film kommt häufig zu schlecht weg. Auch wenn er zwischenzeitlich sehr anstrengend sein konnte, hat mich das Ende voll und ganz entschädigt und für mich absolut richtig in der Nouvelle Vague aufgehoben.

4/5

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:beanthinking:

Hab mich nach dem gerichtet was Amazon und die Kommentare sagen

Naja… Dass es nun aber keiner der genannten Regisseure, nicht der angegebene Zeitraum und der Film auch auf keiner der obigen Listen auftaucht, ist ja schon recht offensichtlich. :simonhahaa:

Für ne schöne Prise Horror kann ich auf jeden Fall den Film empfehlen, den ich da oben geguckt hab: Augen ohne Gesicht bei prime. :smile:
Kein krasser Schocker, aber gut zu gucken. ^^ (dürfte jedenfalls um einiges besser gefallen als der Fahrradfilm :D)

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Thema #4: Nouvelle Vague
Film: Fahrstuhl zum Schafott
Erscheinungsjahr: 1958
Laufzeit: 88 Minuten
gesehen auf: Amazon Prime

Ich muss gestehen, dass ich nicht lange recherchiert habe, weil ich momentan arbeitsbedingt kaum Zeit habe, überhaupt einen Film zu schauen. 88 Minuten geht aber schon klar, also habe ich den Film gestern nach einer 14-Stunden-Schicht angeworfen und naja… War wohl nicht meine beste Entscheidung, weil ich das Gefühl habe, dem Film Unrecht zu tun. Mir kam er trotz der kurzen Zeit doch stellenweise sehr langatmig vor und obwohl ich dem Film zugute halten muss, dass die Kameraeinstellungen toll sind und handwerklich alles passt, konnte er mich doch nicht mitreißen. Entweder ist das einfach nicht mein Thema oder ich muss den Film mit wacherem Geist nochmal schauen. So kann ich leider nur eine schwache Wertung geben.

2/5

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Leider haben Prime und Netflix keinen einzigen seiner Filme :beansad:

Deswegen hab ich die ARD Mediatheke verlinkt, die haben gerade eine Werkschau von ihm. Und fast alles Filme kann man sich dort frei Anschauen. :slightly_smiling_face:

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Ah, hab ich gar nicht drauf geklickt. Dachte das wäre nur eine Liste seiner Filme :see_no_evil: Ok, ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil.

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Wenn ich die Zeit hätte ^^’
Dann bin ich jetzt wohl raus, hatte Herzer wohl doch recht das die Challenge zu schwer für mich ist :beansad: ^^

Eyes without a Face (1960)
von Georges Franju

Ein Chirurg lässt Frauen entführen, um seiner nach einem Unfall entstellten Tochter durch Gesichtstransplantationen zu helfen…

Wie @boodee schon schreibt, ist die Geschichte an sich recht straightforward und ohne spektakuläre Twists o.ä… Dafür fand ich die Atmosphäre durch die Sets des Versuchslabors oder der Hundekäfige um so beeindruckender. Absolutes Highlight sind die Szenen mit Maske und diesem Mantel mit hochstehendem Kragen, die für mich genau den sweetspot aus verstörend, creepy und wunderschön cinematisch eingefangen (u.a. mit toller Musikuntermalung) treffen. Insgesamt ein Face/Off-Prequel ganz nach meinem Geschmack.

9/10

Thema: Nouvelle Vague

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