Thema #4: Schaut einen Film Nouvelle Vague
Film: The Bicycle
Regie: Arne Körner
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 1h 21min
Ja…ich weiß gar nicht genau was ich dazu schreiben soll. Ich war froh, als die knapp 1,5h vorbei waren, denn der ganze Film fühlt sich total inhaltslos an. Es passiert im Grunde nichts, außer das die ganze Zeit Werbung für Zigaretten gemacht wird. Er sollte nicht Bicycle heißen, sondern Cigarettes. In jeder Szene raucht der Typ und hält auffällig unauffällig die Zigaretten Packung in die Kamera. Zudem ist er ein absolutes Schwein.
In der einen Szene sitz er mit seiner Freundin (die auch seine beste Freundin, Cousine oder Schwester hätte sein können, so verliebt wirken die beiden) im Restaurant und man sieht, dass ein Aschenbecher auf dem unbesetzten Nebentisch von den beiden steht und was macht er? Natürlich, er ascht in die Kaffeetasse an seinem Platz, macht man ja so…
Mein Highlight und heimlicher Held des Films ist der “Statist” auf dem Markt, als die beiden einen “riesen” Streit haben. Natürlich wurden für solch einen Film keine echten Statisten gebucht. Man hatte nur Geld für zwei “Schauspieler” (vermutlich Studenten, die dringend Geld brauchten), deshalb haben sie sich einfach irgendwo in die Stadt gestellt und auf Aufnahme gedrückt. Man sieht immer wieder wunderbar, wie die Menschen irritiert und sensationsgeil stehen bleiben und in die Kamera starren.
Mein Held war einer, der gar nicht genau verstanden hat, dass die auf seinem Mark gerade einen Film drehen. Er hat auch die beiden Schauspieler nicht mitbekommen, oder nicht erkannt das diese gerade gefilmt werden, denn er schiebt sich genau zwischen die beiden und starrt weiter verwirrt in dieses neumodische Ding namens Kamera. Das Ganze läuft so lange, bis die Schauspielerin sich an Opi vorbei schiebt, damit sie weiter Streit spielen kann. Opi ist dann erstmal wieder aus seiner starre erwacht und geht auf die Kamera zu, um diese von Nahem zu betrachten, dann gibts nen Schnittwechsel, vermutlich weil der Kameramann erstmal erklären durfte, was die da gerade machen.
Allgemein ist das Kamerabild von diesem Film so traurig schlecht. Man erkennt, dass sie den Film mit einer stinknormalen Digitalkamera aufgenommen haben und dann im Nachgang Rauschen und Bildfehler wie von alten Kameras draufgelegt haben, super Effekt, voll krass…
Dann noch diese krass mitreißende Liebesgeschichte. Die beiden benehmen sich null wie ein Liebespaar und zeigen beide null Emotionen und Charakter. Das große Drama des Films, das einen so extrem die Füße vom Boden reißt, ist, dass sie ihm in Paris ein Fahrrad schenkt, dabei hasst er Fahrradfahren doch so. Oh Nein, da würde ich aber auch abhauen und mal wieder Zigaretten kaufen und Rauchen, denn das ist ja noch nicht oft genug passiert.
Am Ende zündet er dann noch das heißgeliebet Rad an, also er versucht es. Während er dramatisch mit dem brennenden Rad und verwirrten Touris hinter sich davon geht, geht die kleine Flamme langsam wieder aus. Die Schwarzblende vom Ende des Films kam zum Glück noch früh genug, zwei Sekunden später hätte man sonst gesehen, wie die Flammen ganz aus geht. Na das war wohl nichts mit der Zerstörung des Rads.
Also ganz ehrlich. Der Film sollte wohl künstlerisch und tiefgehend, ohne viele Worte und nah am Leben erzählt werden. Was raus kam war ein Film, der in 5min auserzählt gewesen wäre, mit deutlich mehr tiefgang. Ich hab mir schon nach dem Trailer gedacht das der nicht so bombe wird, aber das er dann so schlecht ist…
1/10