Film-Themen-Challenge: Part 2

Glaube, hab schon einen passenden gefunden. Passender Weise auch auf Prime verfügbar. Mal sehen, wie der wird.

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Bin schon gespannt. Kenne von Melville bisher nur Army of Shadows, der war aber schon stark.

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Ja den find ich auch super.

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Cooles Thema. Da freue ich mich schon sehr auf die Reviews, wenn vielleicht der ein oder andere auf das etwas „andere“ Filmerlebnis stößt :smile:.

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Thema #3: Schaut einen Film, der Musik zum Hauptthema hat
Film: Dreamgirls
Regie: Bill Condon
Erscheinungsjahr: 2006
Laufzeit: 2h 04min

https://youtu.be/fh4tnAJnLU8

Ich hab meinen Challenge Abend heute richtig genutzt. Nach zwei Filmen, die meiner Meinung nach nicht so krass zum Thema gepasst haben, zum Schluss einen Musical Musikfilm gefunden.

Das Thema des Films gefällt mir sehr. Es geht um den Wandel und die Anerkennung von Black Music in der Gesellschaft von 1960 zu 1970. Der Film basiert auf einem Musical und das merkt man. Die Musik in dem Film ist wirklich sehr gut, aber gerade zur Mitte hin gibt es ein Lied (sogar ein sehr bekanntes), dass sich so krass lang zieht, dass man einfach dasitzt und sich fragt, wann es vorbei ist. Die Musik wurde in dem Film leider wirklich über alle Maße genutzt und fing trotz guter Songs manchmal an zu nerven. Im Musical funktioniert das sicher sehr, sehr gut, wenn man im Theatersaal sitzt und mitten drin ist, aber im Film ist es eben nicht so krass mitreißend.

Die Story ist auch gut und schlecht gleichermaßen. Der Kern der Story ist sehr spannend, wie eine kleine Gesangsgruppe bestehend aus afroamerikanischen Frauen über das Background singen zu Erfolg bei Weißen kommt. Das ganze ist interessant zu sehen und macht Spaß den Mädels beim Erfolg zuzusehen, allerdings mach der Film so krasse Zeitsprünge, dass man keine Bindung zu den Charakteren aufbauen kann. Man ist über neue Beziehungen und Erfolge verwirrt und kann nicht in Gänze folgen. Wo im Zeitstrahl befinden wir uns, was ist derweil passiert, dass alles fällt weg.

Der Film war gerade wegen der Songs und guten Schauspieler nicht schlecht und als Musical wäre es sicher eine 5/5 für mich, aber als Film ist das ganze mit 2 Stunden zu lange und zu unübersichtlich. Man kommt kaum mit und leider wird für die Songs so viel Fläche eingenommen, dass tatsächliche Handlungen mit Dialogen wegfallen.
Ich war gut unterhalten, aber wenn man in einem Film mit und über Musik genervt von zu vielen Songs ist, dann ist das der falsche Weg. Ich würde ihn wieder sehen, aber nicht aktiv.

5/10

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Schon das zweite Thema hatte ich übersprungen, aber hier bin ich wieder dabei~


Thema #3: Musik
Film: Sing Street
Regie: John Carney
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 106 Minuten


Handlung:

Aufgrund finanzieller Probleme in der Familie muss Conor auf eine neue Schule wechseln und bekommt schnell die härtere Art anhand von Bullies und dem strengen Direktor zu spüren.
Doch fast schon auf der anderen Straßenseite sieht er dieses eine Mädchen - Raphina, angehendes Model und fast schon auf dem Sprung nach London. Conor gründet spontan die Band namens „Sing Street“ und holt sich Raphina fürs erste Musikvideo an Bord.
Wie lange das Glück in der Liebe und in der Musik trotz der Probleme in der Familie und an der Schule wohl halten wird?


Meinung:

Dieser Film ist storytechnisch alles, was man erwarten darf. Es gab für mich wirklich gar keine Überraschungen… und das ist der einzige Kritikpunkt.
Gut, manche Dinge passierten mir manchmal zu schnell und aus einigen Charakteren hätte man sicher noch viel mehr herausholen können, aber das Problem habe ich mittlerweile wahrscheinlich mit 90 Prozent aller Filme, also zählt es eigentlich nicht. :innocent:

Insgesamt macht Sing Street aber einfach nur Spaß und traurig - happy sad eben. Er hat mich in beiden Richtungen mitgerissen und die Charaktere, die hauptsächlich im Fokus standen, eben Conor und Raphina, fand ich großartig. Und jemand sollte Brendan den „Bruder des Jahres“-Award überreichen, der Kerl ist so toll! :beanfeels:/

Und ja, erwähnt werden muss noch, dass „Drive It Like You Stole It“ ein Banger ist. Ich sage dieser Band eine große Zukunft in der fiktiven Welt voraus. :smb:
Außerdem das beste Zitat: „Keine Frau kann einen Mann, der gerne Phil Collins hört, wirklich lieben.“ :smiley:


Wertung: 9 von 10 braunen Schuhen… ein Fußpaar muss mit nur einem Schuh auskommen :simonhahaa:

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Wenn Diana Ross den Film selbst nicht mochte, kann ich dir bei den ersten 2 Sätzen einfach nicht zustimmen. Ich hab den seit dem Kino nicht mehr gesehen, aber Beyonce war schon sehr “girly”, wenn ich mich recht erinnere. Jennifer Hudson hatte da noch Charakter (vielleicht auch wegen 20 kg mehr), heute ist sie austauschbar.
Schauspielerisch vielleicht die beste Eddie Murphy-Rolle, weil er sich nicht selbst spielt. Aber Jamie Foxx hat nur für den zweiten Oscar gespielt, und so ist das im Musical gar nicht,
Ein Film den man durchaus gucken kann, musikalisch top - aber nicht diese 60er Black Panther Geschichte die hineininterpretiert wird. Dann lieber Blacksploitation.

Ich war herb enttäuscht von so einem Regisseur damals. Er konnte mit Greatest Showman wieder was wettmachen, aber wenn Dreamgirls nicht den Superstar-Vorteil gehabt hätte, wäre er zurecht untergegangen.

@UnclePhil Ich weiß jetzt schon, dass ich zumindest zwei sehe. Denn für alle: Fahrstuhl zum Schafott läuft nächste Woche auf arte. Und der absolute Gegenentwurf zum französischen Film dieser Zeit “Der Panther wird gehetzt” von Claude Sautet. Es gibt so 10 Filme bei denen ich meine “Die muss man mal gesehen haben” - der ist dabei.

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Sieht interessant aus, der kommt auf die watchlist.

Ne, das ist „Dolemite Is My Name“ :wink:

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Ich habe auch Dreamgirls geschaut, aber da hatte ich die letzten 45min Tonprobleme daher nehme ich den Film, den ich vorher geschaut habe, obwohl Musik da doch nicht so die große Rolle gespielt hat, wie der Trailer vermuten ließ.

Thema #3: Schaut einen Film, der Musik zum Hauptthema hat
Film: Strawberry Summer - Der Sommer deines Lebens
Regie: Kevin Connor
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 82 min

In einer Kleinstadt wird das Erdbeerfest von unserer Hauptfigur, die Musiklehrerin Beth, organisiert und sie schafft es den berühmten Country-Sänger Jason als Haupt-Act zu engagieren. Dieser ist zu Anfang sehr abweisend, unfreundlich und wenig professionell, aber es ist ne Rom Com und jeder kann sich sicher denken, was so passiert.
Die Musik spielt spielt eher die 2. Geige. Klar beide Hauptfiguren verdienen mit der Musik ihr Geld und jeder hat auch im Hinblick auf die Musik Ziele und Probleme, die er bekämpfen muss, aber die Romanze steht schon im Vordergrund.
Leider passt die Chemie nicht wirklich zwischen unseren Hauptfiguren. Sowohl vom Aussehen als auch vom Verhalten wirkt Beth viel älter als Jason, dessen psychischen Probleme sich leider darin manifestieren, dass er sich wie ein Teenager in der Pubertät verhält, während das Schauspiel von Julie Mond (Beth) darunter leidet, dass man mehr darüber diskutiert, wo sie sich das Botox hat spritzen lassen und wo sie noch kein Geld hatte, um ihre Falten zu glätten.
Ansonsten läuft der Film mir leider etwas zu ruhig ab. Niemand der eine Hochzeit in letzter Sekunde stürmt oder zum Flughafen rast. Kein wirklich dunkles Geheimnis, das nach 70% Laufzeit das Happy End noch vereiteln könnte. Da hätte ich mir mehr Kitsch, Emotionen und Spannung gewünscht.
Ansonsten fand ich das Setting mit dem Erdbeerfest auf Grund der Kostüme ganz gut. Hat leicht an Stars Hollow aus Gilmore Girls erinnert, aber hätte dann doch auf die Details mehr Wert legen können. Besonders aus der Foodporn-Perspektive war der Film leider eine Enttäuschung und hat sogar stattdessen auf Ekel gesetzt. Noch nie wurden Erdbeeren und Sahne so unerotisch im Film eingesetzt.
Die wenigen Music Acts waren entweder gut gesungen oder skurril, aber auch da fehlten mir etwas die Emotionen. Ein Liebeslied im Finale sollte einfach besser in Szene gesetzt werden und nicht wie ein 0815 Lied klingen.

Naja insgesamt eher ne 2 von 5. Da hat der Mut zum Kitsch gefehlt

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Thema #3: Schaut einen Film, der Musik zum Hauptthema hat
Film: Fantasia (Disney)
Regie: James Algar, Samuel
Erscheinungsjahr: 1940
Laufzeit: 124 min

Kein klassicher (:face_with_hand_over_mouth:) Film mit einer Geschichte die erzählt wird, sondern ein Zusammenstellung von Klassischen Orchester Stücken und Animationen zu dieser Musik.

Der bekanntest Teil in diesem Film ist wohl Mickey Maus als Zauberlehrling, was wirklich eine sehr schöne Umsetzung des Gedichtes und der Musik ist.
Aber auch die Umsetzung von Igor Strawinski Le Sacre du Printemps ist sehens wert.

Insgesamt ist der Film aber etwas zu lang und bei manchen Stücken fällt eine es schwer die Aufmerksamkeit zu halten. Einzeln kann man sich die Stücke aber gerne wieder anschauen. dann funktionieren sie sehr gut.

2,5/5

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Bande à part (1964)
von Jean-Luc Godard

Odile, Arthur und Franz wollen ins Haus von Odiles Arbeitgeber einbrechen…

Ich mochte besonders einzelne Momente, wie wenn sie im Café tanzen oder durch den Louvre sprinten, hatte aber so meine Probleme mit dem Kern des Films, der Beziehung der 3 Charaktere untereinander: Ich konnte nie so ganz nachvollziehen, wie Odile eigentlich zu den beiden Männern steht. In vielen Szenen wirkt es so, als würde sie zu der ganzen Einbruchsgeschichte genötigt oder bedroht werden, nur um dann dazwischen wieder Feuer und Flamme für den ganzen Einbruchsplan und die beiden Männer zu sein.

Es ist wie so oft zwischen mir und Godard, da ist viel Potential erkennbar, aber so richtig klick machen tut es selten.

5/10

p.s. Tarantinos Produktionsfirma heißt in Anlehnung an diesen Film “A Band Apart”.

Thema: Nouvelle Vague
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Thema #3: Schaut einen Film, der Musik zum Hauptthema hat
Film: Inside Llewyn Davis
Regie: Ethan and Joel Coen
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 105 Minuten

Da ja jetzt schon Montag in DE ist, mache ich es ganz kurz und reiche noch schnell mein Fazit fuer ‘Inside Llewyn Davis’ nach.

Ich: Was habe ich da gerade gesehen?
Film: Directed by Ethan and Joel Coen
Ich: Das erklaert so einiges.

Eine Woche im Leben des Musikers Llewyn Davis, ein sehr ‘spezieller’ Film, aber passt genau in das, was die Coen Brueder sonst so machen.

6/10

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Thema #4: Nouvelle Vague
Film: Fahrstuhl zum Schafott
Erscheinungsjahr: 1958
Laufzeit: 88 Minuten
gesehen auf: Amazon Prime

Achtung, etwas längerer Text…

Generell Filme gucken, weil ich Filme echt mag und neue Genres / Filme entdecken waren die zwei Hauptgründe, warum ich mich entschlossen hab, hier diesmal mitzumachen. Ich kann mich also wohl nicht beschweren, wenn ein Thema kommt, mit dem ich weder vertraut bin, noch was mich wahnsinnig interessiert. Hätte ich nicht einen gewissen Ehrgeiz entwickelt, hier jede Woche mitzumachen, hätte ich diese Woche wohl übersprungen. Denn “Nouvelle Vague” trifft in keinem Aspekt meinen Geschmack.

Ich hab mich aber trotzdem drauf eingelassen. Auch wenn ich es mir mit der Rechereche und dem Pick zugegebener Maßen einfach gemacht hab. Ich hab mir die “bedeutendsten Filme des Genres” auf Wikipedia angeguckt und geschaut, welcher zum Streamen verfügbar ist. Da “Fahrstuhl zum Schafott” der einzige war, ist es der dann nun auch geworden.

Ich muss leider sagen, dass mir der Film nicht gefallen hat. Ich fand ihn langweilig, mir war er zu “alt” und gerade Florence Carala fand ich wahnsinnig anstrengend… diese Stimme aus dem Off… Herrje… Auch die ganze Story um Louis und Veronique… nichts davon war für mich auch nur im Ansatz stimmig.

Ich habe ihn aber bei Letterboxd nicht bewertet und werde das auch hier jetzt nicht tun, weil ich dem Film damit vermutlich Unrecht tun würde. Nennt mich Banause, sprecht mir meine Liebe zum Film ab, aber für mich war das einfach leider absolut nichts.

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Thema: #4 Nouvelle Vague
Film: Le Mépris / Die Verachtung / Contempt von Jean-Luc Godard
Erscheinungsjahr: 1963
Laufzeit: 102 Minuten
Wo gesehen: Amazon (Leihe)

Wie unser Onkel habe auch ich mir einen Godard-Film ausgesucht.

Oberflächlich betrachtet sieht man einen Film über eine scheiternde Ehe vor dem Hintergrund einer Filmproduktion des Film “The Odyssey” von Fritz Lang (der sich hier selbst spielt). Das Ehepaar wird verkörpert durch Michel Piccoli als Drehbuchautor, der auf Forderung des Produzenten (Jack Palance) das Drehbuch umschreiben soll, und Brigitte Bardot als Ehefrau Camille. Eine tragische Geschichte, die sicher nicht für jeden zugänglich ist.

Ich kann auch durchaus verstehen, wenn man diesen Film nicht mag. Es wäre mir vermutlich ähnlich ergangen, hätte ich nicht vor ein paar Wochen im Buch “Filme der 60er” über “Die Verachtung” gelesen.
Blickt man nämlich tiefer so ist dieser Film eine selbstreferenzierende Abhandlung sowohl über die Filmindustrie mit Godards eigenen Erfahrungen (gerade die Studiobosse kommen hier nicht gut weg) als auch ein Einblick in das Leben von Brigitte Bardot und ihrer Ehe.

Dazu merkt man bereits im Opening des Films, dass Godard neue Wege gegangen ist. So sieht man die üblichen Credits nicht, nein, sie werden durch einen Erzähler vorgelesen, während eine Kamera die Assistentin des Produzenten verfolgt.

Ich mag Filme übers Filmemachen und über die Filmindustrie. Die eigentliche Geschichte über die zerbröckelnde Ehe hat mich hingegen weniger fasziniert als die Machart und die kleinen, versteckte Referenzen. Wer genau hinschaut, kann hier jede Mange entdecken.

Eine 3,5/5 mit Tendenz nach oben.

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Das Biest muß sterben

Thema #4: Schaut einen Film des Nouvelle Vague
Regie: Claude Chabrol
Darsteller: Michel Duchaussoy, Caroline Cellier, Jean Yanne
Erscheinungsjahr: 1969
Laufzeit: 112 Minuten
gesehen auf: Prime


Die Prämisse des Films wird direkt ohne langen Einstieg in den ersten 4 1/2 Minuten geklärt. Das Kind des Hauptdarstellers wird von einem rücksichtslosen Fahrer in einem kleinen Dorf tödlich angefahren und fährt dann ohne auch nur einmal zu bremsen weiter. Daraufhin beschließt der Vater, Hauptdarsteller des Films, den Fahrer zu finden und zu töten. Wie es dies tun will und dass er es genießen wird, schreibt er immer wieder in sein kleines Notizbüchlein.

Zwar ist sich der Vater bewusst, dass er durchaus Jahre brauchen wird, um ihn ausfindig zu machen (er hat ja auch keinerlei Anhaltspunkte, da es keine Zeugen etc. gab) und er weiß, dass vieles auf Zufall beruhen wird, aber da treibt es der Film dann doch etwas zu weit. Auf seiner ergebnislosen Suche, indem er wahllos Schrottplätze abfährt, obwohl er nicht mal das Fabrikat des Fahrzeugs kennt (er vermutet nur, dass die linke Stoßstange beschädigt sein muss), trifft er einen wildfremden Mann, der nach einer Minute aus dem heiteren Himmel und ohne auch nur gefragt zu werden eine Geschichte erzählt, dass hier am Abend des 3. Januar (der Unfalltag und bereits viele Wochen her) ein Auto mit einer zerbeulten Stoßstange langgegangen ist. Das ist etwas zuviel des guten und eher ein sehr fauler Weg, dem Protagonisten eine Fährte zu geben.

Und auch sonst: Besonders grazil und feingeistig ist hier nichts erzählt. Auch die Charaktere sind reine Abziehbilder von dem, was sie darstellen sollen. Ist es dann soweit und man lernt den vermeintlichen Unfallfahrer kennen, ist dieser ab der ersten Sekunde ein absolutes Arschloch. Zu jedem und allem. Hier bleibt nicht verborgen, wie der Zuschauer ihn finden soll. Hier hätte dem Film sicherlich etwas Zurückhaltung gut getan. Da ist es fast schon ironisch, dass im Film vom Hauptdarsteller erklärt wird, wie gutes Writing funktioniert …

Und das Finale ist dann mit das größte Bauerntheater, was ich bisher gesehen habe.

Unterm Strich bleibt halt ein Film, bei dem man alle Augen zudrücken muss und es ihm anrechnen muss, dass dieser 1969 entstanden ist. Die sehr dumm erzählte Geschichte wäre aber auch damals schon besser möglich gewesen.
Deshalb kann ich ihm nicht mehr als 2/5 geben.

5 „Gefällt mir“

Keine Angst, ging mir in dem Fall ähnlich.

Zusammenfassung
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Thema #4: Nouvelle Vague
Film: Augen ohne Gesicht von Georges Franju
Erscheinungsjahr: 1960
Laufzeit: 86 Minuten
Wo gesehen: Amazon

Dr. Rasanoff, ein anerkannter Pariser Chirurg, hat eine Tochter, die bei einem Unfall starke Verbrennungen des Gesichts davongetragen hat. Er experimentiert und forscht an Hunden um eines Tages Hauttransplantationen „alltagstauglich“ zu machen. Wie der Titel der deutschen Kinofassung - Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff - andeutet, steckt dann jedoch etwas mehr hinter seinen Forschungen, als die Öffentlichkeit ahnt: zusammen mit seiner zwielichtigen Assistentin werden hübsche junge Frauen entführt um als „Spenderinnen“ herzuhalten.

Ein hübscher kleiner Horrorklassiker, bei dem ich mir nicht so ganz sicher bin, ob da tatsächlich die Merkmale der Nouvelle Vague zu sehen sind. Die Szene, welche bei der ursprünglichen Kinovorführung für „reihenweise Ohnmachtsanfälle“ gesorgt haben soll, ist zwar ganz nett gemacht, die Vorstellung besagter Ohnmacht finde ich allerdings wirklich sehr putzig. :smiley: Dass sie in der Prime-Version enthalten ist, hat mich sehr gefreut. In der ursprünglich in Deutschland aufgeführten Fassung hatte das Highlight des Films mal wieder gefehlt…

Insgesamt passiert kaum unvorhergesehenes und die Geschichte wird schnell und ohne große Umwege abgespult. Die Musik ist mir in einigen Szenen sehr positiv aufgefallen, das Schauspiel ist teilweise ein wenig hölzern, insgesamt aber ein netter Horrorsnack für zwischendurch. Die Maske, mit der die Tochter ihren Alltag bestreitet, gilt übrigens als Vorlage für jene, die Michael Myers in Halloween trägt.

3,5/5 Zangen, bitte.

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Thema #4: Nouvelle Vague
Film: Außer Atem (À bout de souffle) von Jean-Luc Godard
Erscheinungsjahr: 1960
Laufzeit: 87 Minuten
Wo gesehen: Sky

Jean-Paul Belmondo spielt einen kleinkriminellen Autodieb, der bei einer Verkehrskontrolle einen Polizisten erschießt. Es beginnt die Flucht. Also theoretisch, wenn’s ein normaler Film wäre. So beginnt eher ein philosophischer Austausch mit einer amerikanischen Austauschstudentin. Dann ist der Film auch schon zu Ende.

Über die speziellen Filme hier freut, wundert oder ärgert sich hier ja schon so mancher. Bin aber überrascht, dass gerade „Fahrstuhl zum Schafott“ so schlecht ankommt. Persönlich finde ich bis jetzt z.B. die Filme von Malle, Melville oder Chabrol öfters richtig toll, da sie für mich viel zugänglicher sind (meist wird in den Filmen ja eine normale Geschichte erzählt, welche eben mit ein, zwei Spielereien ausgeschmückt werden) als die puren Nouvelle Vague Filme von Godard, Truffeaut oder Rohmer. Da ich mich an diese bisher auch seltener herantraue, ist „Außer Atem“ erst mein 3. Film von Godard gewesen.

Gefallen haben mir die Optik und besonders die Musik. Die vielen Spielereien, wie der Durchbruch der 4. Wand und solche Dinge haben zudem eine schöne Humorkomponente in den Film gebracht. Die braucht es aber auch, macht den Film so aber wirklich gut. Manche Stimmen ärgern sich, dass wir 90 Minuten einem richtigen Arschloch folgen müssen. Ich meine der Film ist komplett auf eine Figur zentriert, welche ein Dieb und Mörder ist und zu seiner Umgebung, besonders Frauen, ein richtiges Ekel ist. Aber allein, dass der Film in der ersten Sekunde damit beginnt, dass Belomondo sagt: „Eigentlich bin ich ja ein Schwein“ und zwischendrin mit uns redet: „Eure Meinung (die des Zuschauers) ist mir scheißegal“; macht die Sache recht deutlich. Da braucht es dann keine moralische Aufbereitung.

Ansonsten ist es wie meist bei solchen Filme. Entweder man wird von der schönen Musik, den Bildern von Paris und dem Flair mitgenommen oder man langweilt sich; da es eben (beabsichtigt) keine wirkliche Story, keinen Erzählstrang oder Faden gibt. Dazu gibt es mal wieder einen Haufen alte Filmverweise, hier besonders an Humphrey Bogart und alte Western-B-Movies angelehnt.

Mein Fazit ist, mir haben die ersten 30 Minuten und die letzten 30 Minuten richtig gut gefallen. Da hat mich diese spezielle getriebene Atmosphäre (man ist ja außer Atem) durch Paris, die wunderschöne Optik und die tolle Musik richtig bekommen. Der 30 Minuten Mittelteil dagegen findet komplett in einem Hotelzimmer statt und war für mich der Schwachpunkt des Films.

Hier dauert es einfach für die Eindrücke die wir bekommen (Belmondo, der ungebildete und ungehobelte Gangster vs. Jean Seberg, die wunderschöne gebildete Austauschstudentin) zu lange und ist mir etwas zu zäh.

Das mag auch daran liegen, dass mir die Dialoge in diesem Film nicht so gefallen haben, wie in „Die Verachtung“. Wie schon geschrieben @Drake4849 hat, konnte ich mich bei „Die Verachtung“ richtig in diese Dialogmischung aus Philosphie, Filmverweisen und Gesellschaftskritik hineinlegen, hier ist es dagegen reichlich nichtssagend. Klar am Anfang gibt es schon mal einen Schmunzler wenn Jean wieder Minuten lang philosophiert und Belomondo nur antwortet: „Aber deine Zehen die sind echt schön.“ Das nutzt sich aber mit der Zeit ab. Außerdem hab ich das leichte Gefühl, Godard hatte in seinem Leben nicht das beste Verhältnis zu amerikanischen Austauschstudentinnen.

Insgesamt hätte ich sicher schnell die Schnauze voll, wenn ich ständig nur solche Filme anschauen müsste. So immer mal wieder einen dieser Filme, kam bei mir bis jetzt aber sehr gut an. Ein Hauptgrund ist für mich ganz klar dabei die Musik. Ich stelle mir gerade so einen Film ohne treibenden Soundtrack, in kompletter Stille oder mit nerviger Geräuschkulisse vor. Da würde mir der Spaß wohl schnell vergehen.

Am Ende würde ich den Film, von den drei Filmen die ich von Godard bisher gesehen habe etwas über „Elf Uhr nachts“ und sehr weit unter „Die Verachtung“ (den feier ich wirklich sehr) einordnen.

7 von 10 Atemzüge im Zigarettenqualm

Als Tipp für Interessierte an Nouvelle Vague: Der Film: „Viva Maria!“ (1965) von Louis Malle ist ein Western im Stil der Nouvelle Vague. Das es sowas gibt wusste ich auch noch nicht lange. Ist eine Mischung aus den Djangofilmen und mexikanischen Revolutionsfilmen wie „Duck, You Sucker!“ mit eben ein paar Sprenklern der Nouvelle Vague (starke Frauenfiguren, surreale Elemente (Geköpfte Köpfe können noch sprechen usw.) etc.). Wer also mal einen abgefahrenen Western in dem Stil sehen will. Empfehlung.

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Thema: Nouvelle Vague
Film: Vier im roten Kreis (Le Cercle Rouge) von Jean-Pierre Melville
Erscheinungsjahr: 1970
Laufzeit: 140 Minuten
gesehen auf: Mubi

Bevor Corey (Alain Delon) nach fünf Jahren Haft wegen guter Führung vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, erhält er von einem Wärter den Tipp für einen äußerst lukrativen Einbruch bei einem Pariser Nobeljuwelier. Zeitgleich befindet sich der Häftling Vogel (Gian Maria Volonté) auf der Flucht, der im Nachtzug Marseille-Paris seinem Bewacher, dem Pariser Kommissar Mattei (André Bourvil), entkommen konnte.

Es mag an den hohen Erwartungen gelegen haben, aber Le Cercle Rouge hat mich etwas ernüchtert zurückgelassen. Ohne Zweifel weist der Film diverse Qualitäten auf, wie z.B. die stilsichere Inszenierung, die dichte - nur dezent durch Musik unterstützte - Atmosphäre oder Alain Delons gewohnte Coolness.
Über die komplette Laufzeit in seinen Bann ziehen konnte mich der Film dennoch nicht, was womöglich mehr an mir persönlich liegt. Irgendwas fehlt mir bei den Charakteren und/oder der Handlung, um die relativ hohe Laufzeit zu rechtfertigen. Vielleicht liegen mir diese gemächlich, ohne viel Worte erzählten Gangsterfilme auch einfach nicht so sehr.

Zuletzt möchte ich noch den herausragend inszenierten und wirklich spannenden Einbruch hervorheben. In solchen Sequenzen zeigt sich für mich deutlich Melvilles Können, wie z.B. auch beim Banküberfall am Anfang des sonst eher mittelmäßigen Un Flic.

3,5/5

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