Thema: Horror as a vehicle
Film: Prinzessin Mononoke / Mononoke-hime (もののけ姫’)
Regie: Miyazaki Hayao
Erscheinungsjahr: 1997
Laufzeit: 134 Minuten
Wo geschaut: Netflix
Der ehemals gute Geist eines Keilers namens Nago wird zerfressen von Hass zum Dämon. So sieht sich Ashitaka aus dem Volk der Emishi gezwungen, ihn zu töten. Leider zieht er damit den Fluch des Dämons auf sich, der ihn langsam töten wird. So macht sich Ashitaka gen Westen auf, mit der Hoffnung den Fluch zu brechen, wenn er ohne Hass herausfinden kann, was Nago getötet hat. Auf seiner Reise findet er bald die Menschen, die für sein Schicksal verantwortlich sind, aber auch die bei den Wölfen lebende San - Prinzessin Mononoke.
Wo fange ich jetzt an? Mit meiner Liebe für den Film? Für die Musik von alleine schon? Für die Erinnerungen, die mich mit dem Film verbinde? Mein erster Anime im Kino (und erstmal eins finden, in dem er läuft). Die Schulfreund:innen, mit denen ich ihn damals gesehen hab. Die Liebe für die Animation, die mich damals geflasht hat. Die Handlung, die Umwelt … erwähnte ich die Musik, die ich das Glück hatte, auch schon mal live gespielt zu erleben?
Vielleicht noch etwas zu meiner Wahl des Films für diese Woche. Ich fand das Thema erstmal total interessant, empfand aber gleichzeitig viele Filme auf der Liste als einfach viel zu sehr „normale“ Horrorfilme. Da @Leelo andere Filme erlaubt hat, hatte ich dann aber ganz schnell Mononoke-hime im Kopf - ein Film, der so einige Horrorelemente beinhaltet (Dämonen voller madenartiger Auswüchse; viele Geister, viel Blut; Götter, die mit einem Schritt Leben und Tod schaffen; ein großer Teil des Finales (was ich jetzt aus Spoilergründen nicht genauer schildere, auch wenn der Film alt ist)) - diesen aber nur geschickt einbaut. Ja, die offensichtlichen Horrorelemente dienen vor allem dazu zu seigen, was wahrer Horror ist - Menschen, die Natur zerstören, und wie bedrohlich Natur ist, wenn sie zurückschlägt.
Die Handlung war sowohl 1997 als auch heute topaktuell. Was sind die Folgen, wenn der Mensch die Natur zerstört. Muss der Mensch die Natur zerstören, um voran zu kommen? Was, wenn die Natur sich das nicht gefallen lässt? Trotz der Botschaft, dass Zerstörung von Wäldern und Natur nicht die Lösung sein kann, gibt es keine Schwarz-Weiß-Malerei.
Ansonsten - der Film sieht auch heute, mit fast 25 Jahren, noch wirklich schön aus, gerade einige der transparenteren Götter und Geister, und die Wälder, Berge, und überhaupt Landschaften. Die ekligen Dinge sehen auch immer noch eklig aus.
Und die Musik, ach, die Musik. Joe Hisaishi mit seinem für mich besten Werk. Verspielt, wenn sie es sein soll, aber auch dramatisch, beängstigend, zauberhaft - einfach hervorragend.
Prinzessin Mononoke ist und bleibt für mich ein Erlebnis. Ich würde mir sehr wünschen, ihn irgendwann noch einmal im Kino zu erleben. Eventuell hab ich spätestens während des Abspanns ein paar Tränchen verdrückt - einfach vor Überwältigung und Liebe für diesen Film.
5/5
Am Ende noch ein Link zu Mononoke-himes Thema, gesungen von einem Countertenor (Mera Yoshikazu) …
… und als Kontrast dazu unser aller Freunde, die Kodama.