Frau Holle stand auch auf meiner Liste für die challenge. Hol ich aber demnächst trotzdem nochmal nach. Hab den auch toll in Erinnerung.
Thema #70: Trust me. I’m a Doctor.
Film: The Torture Chamber of Dr. Sadism von Harald Reinl
Erscheinungsjahr: 1967
Laufzeit: 84 Minuten
Auf diesen Film wurde ich offensichtlich durch den oben (wie bei letterboxd) angegebenen Titel aufmerksam, klingt er doch noch feinstem Folterspaß und Exploitation, wie es vor allem Japan und Italien dieser Zeit zelebrierten. Bei einem Blick auf den Cast mit Sir Christopher Lee, Lex Barker (Old Shatterhand) und Karin Dor (You only live twice) entstanden jedoch Zweifel und auch der deutsche (Original-) Titel Die Schlangengrube und das Pendel, spricht eher die Sprache eines „heimeligen Abenteuerfilms“. Erst nachdem ich den Film geschaut hatte, habe ich dann nachgelesen, das Reinl tatsächlich in erster Linie durch Edgar Wallace und Karl May Filme bekannt war.
Aber worum geht’s überhaupt? Graf Regula möchte ewig leben und entwickelt ein Elixier, für das er das Blut von dreizehn Jungfrauen in Todesangst benötigt. Die Entführung der dreizehnten geht jedoch schief, Regula kommt in den Kerker und wird gevierteilt. Schnitt, ca. 30 Jahre später bekommen die Nachfahren des Richters und der Nummer 13 eine Einladung, auf das Schloss des Grafen Regula zu kommen, um etwas über ihre eigene Identität zu erfahren, da die Eltern zwischenzeitlich wohl verschütt gegangen sind. Die Rache des Grafen und die Vollendung seines Elixiers des ewigen Lebens stehen kurz bevor, denn sein Diener war fleißig und erweckt den Grafen zum Leben. Vorerst auf Zeit.
Man könnte behaupten, die Parallelen zu Graf Dracula seien rein zufällig und Lee hätte sich hier keine easy money eingefahren, aber wer würde das für voll nehmen? Der Plot an sich ist ziemlich dämlich und auch die Schauspielkunst reißt hier keine Bäume aus. Auch die titelgebende Folterkammer ist eine ziemliche Enttäuschung, wenn man mit entsprechend exploitativer Kost rechnet. Gewalt und Blut sind praktisch nicht vorhanden und die Folter beschränkt sich letztlich auf Androhung dieser…
Womit der Film aber tatsächlich positiv hervorsticht, ist das Visuelle: meine Fresse, sieht das hübsch aus! Die weiten Landschaftsaufnahmen mit knalligen leicht psychedelischen Farben, der nebelgetränkte und mit Leichenteilen bewachsene Alptraumwald, die mit Schädeln und Gemälden verkleideten Kerkerräume, das alles wirkt richtig hochklassig und steht im krassen Kontrast zum „Wegwerf-Plot“. Da wäre definitiv mehr drin gewesen.
Vielleicht war der Film für Winnetou- und Abenteuerfilmfans der 60er ein passender Gruselfilm, für mich war es jedenfalls ein reichlich uninspirierter Abenteuerfilm im Gruselsetting, der zwar wunderschön aussieht, aber zu keiner Zeit wirklich fesselt und mit einem knallend langweiligen Finale endet.
2,5/5 Pendelschwünge
Thema: Trust me. I’m a Doctor.
Film: Dolittle (The Voyage of Doctor Dolitte)
Deutscher Titel: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle
Regie: Stephen Gaghan
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 101 Minuten
Wo geschaut: Prime Video
Nach dem Tod seiner Frau hat sich Dr. Dolittle zurückgezogen. Als die Queen of England im Sterben liegt, muss er noch einmal auf eine Reise mit seinen tierischen Freunden aufbrechen, um das Heilmittel zu finden.
Der Film wurde ja in so einigen Kritiken zerrissen. So habe ich also absolut nichts erwartet - und war vielleicht gerade deshalb doch ganz okay unterhalten. Die Effekte der Tiere sind jetzt nicht toll, aber irgendwie kann ich das verzeihen. Der Humor ist meistens auch nicht so toll, aber bis auf wenige Ausnahmen kein Totalausfall. Die stimmliche Besetzung der Tiere hat durchaus einige prominente Namen zu bieten (Octavia Spencer, Tom Holland, Emma Thompson Rami Malek, Ralph Fiennes etc.) - nur bleiben diese leider alle etwas blass, ebenso wie Robert Downey Jr. in der Hauptrolle.
Vielleicht hat zu meiner insgesamt etwas positiveren Bewertung auch einfach Michael Sheen (den ich wirklich unheimlich gerne sehe) beigetragen, der schön over-the-top spielt, und mein Rating bestimmt um einen halben Stern angehoben hat. Die einzige Frage dabei bleibt, warum er Robert Downey Jr. keinen vernünftigen Welsh accent beibringen konnte.
3/5
Thema #70: Trust me, I’m a Doctor
Film: Dr. Strangelove or how I learned to stop worrying and love the bomb von Stanley Kubrick
Erscheinungsjahr: 1964
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: BluRay
„Gentlemen, you can’t fight in here - this is the War Room!“
Kaum ein Zitat beschreibt diese großartige Groteske besser. Kaum ein Zitat zeigt die Absurdität des Krieges, der Armee und der damit hantierenden Politik so gut wie dieses.
Es sollte zum aktuellen Thema bei mir also mal wieder ausnahmsweise ein Re-Watch sein. Ein Re-Watch einer der besten, vielleicht sogar DER besten Kriegssatire, die es gibt.
Aber worum geht es eigentlich?
Ein verrückt gewordener US General (der passenderweise den Namen Jack D. Ripper trägt, und überragend von Sterling Hayden dargestellt wird) befiehlt einer Bomberstaffel Hydrogenbombs über der Soviet Union abzuwerfen. Die hohen Herren im US War Room u.a. um President Muffley und General Turgidson bereden in einer Krisensitzung, wie mit der Notlage umgegangen wird bzw. die Katastrophe zu verhindern ist, während der Bomber um Captain King Kong Kurs auf die „Commies“ nimmt und ein Armee-Battalion versucht General Ripper das Handwerk zu legen.
Kubrick zeigt hier, dass er wirklich jedes Genre perfekt bedienen konnte. Angeführt von Peter Sellers himself in einer Triple-Rolle als u.a. der titelgebende Dr. Strangelove (im deutschen leider Dr. Seltsam genannt. Im Original hatte sich der Charakter von seinem Nazi-Namen „Merkwürdigliebe“ umbenannt) und vor allem George C. Scott in seiner m.E. besten Rolle als der plumpe, dumme Macho-General, schickt Kubrick hier einen Cast ins Rennen, der sich gewaschen hat.
Szenen wie das Telefonat zwischen den beiden Präsidenten trieben mir die Tränen in die Augen. Die Groteske wird fast in jeder Zeile des Dialogs gelebt. Ein Plakat mit dem Aufdruck „Peace is our profession“ ziert ein Militärgelände während davor ein Kugelhagel stattfindet. Großartig.
Auch fantastisch:
Es gibt sehr wenig für mich zu kritisieren. Ein paar Effekte hätten etwas feiner sein können (aber vielleicht war auch das Absicht des Regisseurs?) aber ansonsten habe ich hier erneut eine der besten Satiren der Kinogeschichte gesehen.
4,5-5/5 von Slim Pickens gerittene Atombomben
Ein bisschen klingt der Titel wie die automatisch generierten Titel die man damals bei The Movies randomizen konnte, die einfach mit Schlagworten aus dem Genre gefüttert wurden
(Sidenote: So kam ich damals auch mal zu dem tollen Titel „der Samen unter meinem Bett“, den ich natürlich behalten musste, weil ich 14 war und das unfassbar lustig fand)
Geruchsquelle in Teenie-Zimmer für 200.
Und ja, der Titel ist sehr… aufmerksamkeitsheischend, ebenso wie das Cover, welches man bei letterboxd präsentiert bekommt. da werden definitiv Erwartungen geschürt, die der Film rein gar nicht halten kann. Da versucht er mit Filmen wie barbed wire dolls, shogun’s joy of torture oder der ilsa-reihe zu konkurrieren, was der Film aber überhaupt nicht leisten kann und wohl auch gar nicht sollte. ^^
Ist halt bisschen Dracula für Winnetoufans.
Ach das klingt doch einfach wie die klassisch pulpigen Filmtitel aus der Zeit - oft auf Deutsch noch besser.
Das ist eine sehr gute Beschreibung.
Ach Karin Dor!
Das kann gut sein, meine erste Assoziation waren eben diese random generated The Movies Titel tatsächlich, weil da so viele Schlagwörter sind
Mein Lieblingstitel der letzten Jahre ist Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne - also rein vom Titel her.
Vor drei Wochen endlich gesehen. Ein Jess Franco Film, der zwar teilweise ästhetisch sehr tolle Bilder hat, aber dem Titel leider(oder gottseidank?) nicht ganz gerecht wird.
Nunsploitation zwar, aber irgendwie auch nicht. Oder zumindest sehr zahm.
Im making of erzählt der Produzent, es sei eine Rilke Verfilmung haha.
Naja.
Da war Jess Franco auf jeden Fall schon mal radikaler (und irrer).
Thema #70: Trust me, I’m a doctor.
Film: Dr. No
Erscheinungsjahr: 1962
Laufzeit: 109 Minuten
gesehen auf: AppleTV (geliehen)
James Bond war nie wirklich auf meinem Radar, es hat mich nie besonders interessiert, die Filme zu gucken. Hab ich entsprechend auch nie. Aber das Thema war natürlich in letzter Zeit gerade wieder allgegenwärtig, so dass ich eh schon dachte, ich müsse doch jetzt vielleicht mal rein schauen. Eigentlich war der Plan, die alten Bonds erstmal außen vor zu lassen und mit den Craig-Bonds zu starten. Doch dann kam unser Wochenthema…
„Dr. No“ ist, würde ich behaupten, eine ganz klassische Agentengeschichte - inklusive aller Klischees, die man sich vorstellen kann. Was sicher dadurch verstärkt wird, dass der Film aus einer komplett anderen Zeit stammt. Grundsätzlich war ich aber durchaus gut unterhalten und gebe meinem und generell dem ersten Bond deswegen solide
3/5 Sterne
Ich würde ja behaupten durch den Film kam es erst zu diversen Klischees.
Okay, ja, ich verstehe, was du meinst. Aus der Perspektive hab ich es gar nicht gesehen, du hast aber natürlich vermutlich Recht.
Thema: Trust me, I’m a doctor.
Film: The Curse of Doctor Wolffenstein
Regie: Marc Rohnstock
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 120 Minuten
gesehen auf: BluRay
Disclaimer: Außer für @boodee wohl nicht geeignet. Hab den seit Jahren daheim rumfliegen, aber da muss man halt auch Bock drauf haben.
Man muss natürlich wissen, worauf man sich bei einem Machwerk von Marc Rohnstock einlässt. Deutscher Amateuer-Gore-Porno mit allem, was das Genreherz begehrt.
Wir tauchen in die düstere Welt ab, in der man Filme von Andreas Schnaas, Olaf Ittenbach oder den Rohnstock-Brüdern in der Videothek unter der Ladentheke bekommen hat, denn genau diese Gefühl vermittelt dieser Film.
Und obwohl man es nicht sollte, gibt es diesmal so einiges, was ich hinterfragen muss. Erstens sind das die unnötigen und sinnlosen Szenen, nur um den jungen Leuten irgendeine Persönlichkeit und Geschichte zu verleihen, die aber bei so einem Film niemand interessiert, so hätte man aus 120 Minuten schonmal locker 80 oder 90 machen können. Dann habe ich Probleme mich zurechtzufinden - zeitlich. In den ersten 70 Minuten sehen wir quasi den Roadtrip der Clique und parallel hineingeschnitten imer wieder die Szenen mit Dr Wolffenstein, wobei ich mich oft gefragt habe, ob sie im früher, im heute, oder in der Zukunft spielen. Denn manche Figuren sahen sich in dieser Umgebung so dermaßen ähnlich, da konnte ich mir nicht sicher sein. Im großen und ganzen fehlte mir Konsistenz in der Geschichte. Und Fan von Doppelbesetzungen bin ich auch nicht.
Genrefans ist es klar, aber auch hier werden wieder häufig explizit die Geschlechtsteile gezeigt, ob notwendig, oder nicht. Die Laiendarsteller scheinen motiviert, aber häufig überfordert.
Zum positiven: Der Film sieht für sein Genre wirklich gut aus, sowohl die Locations, als auch Kamera, Licht, Ton und Schnitt sehen besser aus, als in so manch teurer Produktion.
Das „Monster“-Design gefällt mir wirklich gut, auch wenn man ein klares Vorbild erkennen kann. Aber warum etwas neu machen, wenn man gut konservieren kann.
Wir sehen Blut, hunderte von Litern handgemachtes Kunstblut, einen Bodycount wie in Rambo III, nur das wir hier jeden einzelnen präsentiert bekommen.
Auch die Geschichte hat zumindest ihren Reiz, so hanebüchen sie auch sein mag.
Kurz zur Story: Im Jahre 1930 ist der verrückte Wissenschaftler Dr. Viktor Wolffenstein in einem kleinen Dorf auf der Suche nach Unsterblichkeit. Neben verschiedenen Versuchen bedient er sich auch okkulter Rituale. Als ein Selbstversuch schließlich funktioniert, leidet er an Nekrose, der er nur Herr werden kann, wenn er die absterbenden Körperteile durch neue ersetzt. Also muss er sich im Dorf bedienen. Als die Bewohner ihn nun stellen und lebendig begraben verflucht er sie und will sie auf ewig heimsuchen.
80 Jahre später wollen 5 Jugendliche auf ein Festival fahren, bleiben jedoch in einem Dorf mit dem Auto liegen…
Kann man nicht objektiv mit anderen Filmen vergleichen. Da ich ungefähr wusste, was auf mich zukommt und Vergleichswerte im Genre habe, ist meine Bewertung ganz gut.
3.5/5
Komische Woche, ich dachte schon Montag, es wäre Freitag. Sehr enttäuschend. Aber jetzt ist tatsächlich endlich Freitag und so gut wie Wochenende. @MaxFX ist an der Reihe.
Ja, klingt eigentlich ganz niedlich. auf die watchlist kommt er schon mal^^
Doktor Schiwago
Thema #70: Schaut einen Film mit „Doktor“ im Titel
Regie: David Lean
Darsteller: Omar Sharif, Julie Christie, Tom Courtenay
Erscheinungsjahr: 1965
Laufzeit: 197 Minuten
gesehen auf: iTunes (geliehen)
Der Film begleitet das Leben von Jurij Schiwago. Als Vollwaise wird er Arzt, geht zur Armee und anschließend in den Krieg. Gründet eine Familie, hat eine Affäre und landet in Gefangenschaft. Aber obwohl wir die ganze Zeit Jurij Schiwago begleiten, ist dies ebenso die Geschichte von Larissa Antipowa und Pavel Antipow (später Strelnikow), denen Schiwago in seinem Leben immer wieder begegnet.
Die erste Stunde des Filmes ist noch etwas sehr langatmig, nimmt danach aber etwas an Fahrt auf. Durch den großen zeitlichen Ablauf wirkt er dann trotz seiner Länge recht kurzweilig, macht es aber auch nicht immer ganz einfach, dem zeitlichen zu folgen, da so etwas wie Zeit-Einblendungen nicht vorhanden sind. Lediglich durch Gespräche bekommt man einen Eindruck davon, wie viel Zeit zwischenzeitlich vergangen sein mag.
Erzählerisch ist der Film packend und er sieht gut aus. Durch die sprunghafte Erzählweise entstehen aber immer wieder Lücken, die das ganze etwas unrund wirken lassen. Ich hatte vorher gar keine Ahnung, was der Film erzählt. Ich kannte nur den Titel seit meiner Kindheit. Von daher war ich doch etwas „überrascht“ von der Thematik, hatte ich doch eher etwas wie „Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft“ erwartet … der Film spielt vor, während und nach der russischen Revolution 1917.
Am Ende bleibt das Gefühl, dass Dr. Jurij Schiwago sich im Leben nicht entscheiden konnte und alles wollte. Und deshalb am Ende nichts bekommen hat.
3½/5
Ist es denn schon wieder so weit!
Dabei komme ich aktuell kaum dazu selbst Filme zu gucken…
Aber sei es drum, bei mir geht es natuerlich wieder um - wie koennte es anders sein - Visual Effects.
Das Thema lautet dabei:
VES Awards - Supporting Visual Effects
Schaut einen Film der bei den VES Awards in der Kategorie ‚Outstanding Supporting Visual Effects in a Photoreal Feature‘ nominiert war. Ich hoffe mal das ihr dabei noch einen Film findet den ihr noch nicht kennt, da der Grossteil der Liste doch aus ziemlich bekannten Filmen besteht. Ansonsten: Viel Spass!
Hier habe ich eine Liste zusammengestellt welche alle Filme der Kategorie beinhaltet:
PS: Ich habe keine Ahnung warum Ratatouille in der Kategorie war
Was genau zeichnet dieser Preis überhaupt aus? Die Unterstützungsarbeit von Unternehmen an der Erstellung von visuellen Effekten?
Wat??
Der „Support“ wird durch die erzeugten vfx erbracht, indem es das setting etc pp schöner, glaubhafter, whatever macht.
Okay keine Ahnung. Ich konnte mir darunter jetzt nichts vorstellen.
Jedenfalls kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es einen Preis fürs Unterstützen von Firmen, die vfx für eine Firma macht, die einen Film produziert, gibt.
Der „fotorealistische Langfilm“ wird durch „herausragende visuelle Effekte“ unterstützt und für diese Effekte gibt’s dann Nominierungen und Preise. Nach meinem Verständnis. ^^