Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema #71: VES Awards
Film: De rouille et d’os (dt. Der Geschmack von Rost und Knochen) von Jaques Audiard
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 127 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Es geht um den ungehobelten, mittellosen Ali (Matthias Schoenaerts), der mit seinem Sohn von Belgien nach Frankreich fährt um dort bei seiner Schwester unterzukommen. Er trifft auf die Schwertwaltrainerin Stephanie (Marion Cotillard), die bei einem tragischen Unfall beide Beine verliert.

Ein sehr gut gespieltes Drama mit teilweise fantastischen Bildern und einem großartigen Score / Soundtrack (u.a. Bon Iver). Schoenaerts spielt den komplett unsympathischen Ali, der sowohl ein Aggressionsproblem hat, mit seinem Sohn gefühllos umgeht, keine Empathie zeigt, egoistisch handelt und unfähig ist zu lieben. Cotillard spielt Stephanie, die nach ihrem Unfall erst wieder Lebensfreude entwickeln muss und eine gewisse Faszination für Ali verspürt.

Das einzige was mich hart gestört war, war leider die Hauptfigur des Ali, mit dem ich mal so Null connecten konnte, wie man so schön sagt. Keine seiner Eigenschaften hat mich auch nur annähernd angesprochen. Natürlich war das intendiert, aber es hat einfach nicht CLICK gemacht. Abgesehen davon war ich zwei Stunden mehr oder weniger in eine authentische Geschichte gefesselt die eben nicht diese typische schnulzigen Wege geht, sondern auf Klischees verzichtet.

3,5/5 bare knuckle fights

10 „Gefällt mir“

Thema: VES Awards - Supporting Visual Effects
Film: Ford v Ferrari (Dt. Le Mans 66)
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 153 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Um Ferrari zu seigen, wer hier der Boss ist, gründet Ford eine Racing-Abteilung. Ex-Rennfahrer Shelby und Fahrer Miles treten gegen Ferrari, aber auch gegen die PR-Suits in der vermeintlich „eigenen“ Firma an.

Wirklich gut gespielt von Bale und Damon, wunderbare Rennszenen - die visuellen Effekte und so weiter unterstützen den Film toll. Le Mans wurde auf 6 verschiedenen Strecken dargestellt und die Kontinuität über das Wetter und das Aussehen der Autos und Fahrer musste immer gewahrt werden. Richtig viel Spannung drin (vor allem, wenn man wie ich Rennlaie ist und keine Ahnung hatte, wie das Rennen ausgeht).

Andererseits habe ich das Gefühl, der Film schreckt immer da zurück, wo er hätte großartig wären können. Manche Konflikte sind langweilig gelöst, und es herrscht ein gewisser, mich anödender Testosteron-Überschuss vor.

So bleibt am Ende ein wirklich spannender, visuell wunderbarer Film, der dennoch Potential liegen lässt.

4/5

11 „Gefällt mir“

Die Version auf Prime ist nur auf deutsch, oder? Ich möchte den nämlich auch gern schauen, aber lieber in OmU…

Ja. Leider nur deutsche Synchro :frowning:

Ist halt ein Problem bei einer reellen Vorlage. Wenn man da zu weit abweicht, sind die Kritiker auch sofort zur Stelle.

1 „Gefällt mir“

Thema: VES Awards - Supporting Visual Effects
Film:
Rush
Erscheinungsjahr:
2013
Laufzeit:
123 Minuten
Regie:
Ron Howard
Drehbuch:
Peter Morgan
Musik:
Hans Zimmer
Besetzung:
Chris Hemsworth (James Hunt)
Daniel Brühl (Niki Lauda)
Olivia Wilde (Suzy Miller)
Alexandra Maria Lara (Marlene Knaus)


Oh, Galaxis, bin ich froh dass die Autos und das Rennfahren eine relativ kleine Rolle gespielt haben. Nein, so stimmt es nicht. Natürlich geht es fast nur um die Rennen aber sie nehmen zeitgleich eher eine Nebenrolle ein. Es wird sich auf die Charaktere konzentriert. Ich bin kein Autoliebhaber und mag meistens Action mit Fahrzeugen nicht. Formel 1 Fan bin ich schon mal gar nicht. Hauptsächlich geht es um die zwei Protagonisten. Nebencharaktere haben nur wenig Zeit sich zu entfalten. Um so höher rechne ich es besonders Alexandra Maria Lara an dass sie mit so wenig screentime und ebenfalls wenigen Zeilen Text eine so tolle emotionale Figur darstellt. Chris Hemsworth macht seinen Job richtig gut. Ich fand seine Rolle abwechslungsreich und regelmäßig erfolgreich zwischen dem arroganten, arschigen Frauenheld und einem doch irgendwie liebenswerten Kerl pendeln. Aber, meine Güte, Daniel Brühl zeigt, mal wieder, wie gut er sein kann, wenn er gute Rollen bekommt. Seine Performance hat mich wirklich begeistert.

Die Exposition fand ich persönlich ziemlich zäh und ermüdend, obwohl das Zusammenspiel und die Neckereien der beiden Fahrer auch zu Beginn schon schön sind. Trotzdem war ich froh als der Film fährt aufnahm.

Ebendiese Fahrt, die Spannung und der Nervenkitzel kamen durch die sehr gute Kamera und Schnittarbeit zustande. Die Bilder die mir hier präsentiert wurden gefielen mir wirklich enorm gut. Toller Wechsel zwischen langsamen und schnellen Abfolgen und die Fotografie ansich war immer genau. Auch wenn nur Teile eines Fahrzeugs zu sehen waren ergab es eine tolle Einstellung.

Der ganz große Star des Films, wobei das alles bisher genannte nicht schmälern soll, ist für mich diese grandiose Filmmusik. Mitreißend, gefühlvoll dezent und dann wieder auch total in die Fresse,so dass mir der Puls merklich hoch ging.

Ich hab sehr wenig auszusetzen und mache jetzt mal nen Punkt, sonst höre ich gar nicht mehr auf.

Mit der Punktevergabe ist es schwer. Der Erfahrung nach relativiere ich ein zwei Tage später noch etwas und ziehe so öfter noch nen halben Stern ab. Vielleicht sollte ich erst den Vergleich zwischen anderen Bewertungen von mir ziehen. Spontan gebe ich 4 Sterne.

Dieser Film hat mir sehr viel Spaß gemacht.


11 „Gefällt mir“

White House Down

Thema #71: Schaut einen Film, der für die VES Awards (Supporting Visual Effects) nominiert war
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Channing Tatum, Jamie Foxx
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 131 Minuten
gesehen auf: Netflix


White House Down … oder 0815 - Der Film.
Ich meine hier war mal gar nichts originell. Weder die Geschichte, noch der Bösewicht, noch die Motive des Heldens oder die Ausgangslage oder das Ziel … wem hier nach 20 Minuten nicht alles klar ist, kann sich glücklich schätzen noch nicht viele solcher Terroristen-Filme gesehen zu haben. Außerdem ist das vorantreiben des Plots durchgehend äußerst plump. Ich meine, wie oft will das Fernsehen noch den Namen und das Bild von dem kleinen Mädchen zeigen, damit auch noch der letzte Terrorist weiß, nach wem er suchen muss …

Ich meine um mal auf zwei Dinge einzugehen:

Das am Ende der Präsident durch seine Uhr „die er immer am Herzen trägt“ gerettet wird, war sowas von klar, als er das ganz am Anfang erzählt hat. Was für eine dumme Auflösung ist das denn bitte ?
Und was sollte diese „The Rock“-Gedächtnis-Sequenz mit der schwenkenden Fahne von dem Kind vor dem weißen Haus ? Das war ja noch schlimmer, als die Szene mit Nicolas Cage.

Was ich dem Film aber besonders übel nehme, ist, dass er trotz all dieser Mängel doch unterhaltsam war. Ob jetzt „White House Down“ oder „Olympus has fallen“ besser ist, kann ich nicht sagen. Aber in meiner Erinnerung war „Olympus has fallen“ zumindest nicht so dumm erzählt.

3/5

5 „Gefällt mir“

Hat mir auch besser gefallen, aber beide halt im Endeffekt more of the same. Ist was, was ich mir ab und an mal reinziehen kann, wenn ich nicht viel erwarte, handwerklich sind die ja gut gemacht.

Thema: #71VES Awards - Supporting Visual Effects

Film: Source Code (2011)
VES Award: Nominiert → Verloren gegen “Hugo”


Regie: Duncan Jones
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan, Vera Farmiga

Länge: 93 Minuten
gesehen bei: Amazon Prime

Ein extrem desorientier Mann (Jake Gyllenhall) wacht in einem Metrazug auf den Weg nach Chicago auf. Nach seiner letzten Erinnerung war er als Pilot bei einem Kampfeinsatz in Afghanistan… Nun sitzt er plötzlich in einem Pendlerzug gegenüber der schönen Christina Warren (Michelle Monaghan) die ihn offenbar zu kennen scheint.

Schwierig etwas über den Film zu schreiben ohne zu Spoilern.

Ich finde, das aus heutiger Sicht die Visual Effects nicht so gut gealtert sind, auch wenn das ein wenig unfair ist. „Source Code“ hat auf bei der Awards-Verleihung gegen „Hugo“ verloren. Ob zurecht, k.A. habe „Hugo“ noch nicht gesehen. Allerdings schaut man sich den Film eigentlich nicht wegen den Visual Effects an. Diese sind auch „nur“ ein Katalysator für die Handlung.

Die schauspielerische Leistung, allen voran Jake Gyllenhaal ist auf jeden Fall hervorragend.

Die Handlung ist kurzweilig und macht Spaß dieser zu Folgen… Wir als Zuseher lernen direkt mit dem Pilot nach und nach mehr hinzu… Über die Umstände und den Veränderten Realitäten und Situationen.

Das Ende ist solide, eventuell ein tick zu holprig, bittet aber Interpretationsfreiraum. Was ich gut finde.

Stars 3.5/5

7 „Gefällt mir“

Die Woche ging schnell rum, so schnell, dass ich „meinen“ Film noch nicht geguckt habe. :beannotsure: Als nächstes an der Reihe: @Morissa

Ich auch noch nicht. Ist für heute Abend geplant.

Oh Gott, hatte noch gar nicht wieder damit gerechnet.
Habe mal wieder nach schönen außergewöhnlichen Themen gesucht, aber natürlich ist die Auswahl auf den gängigen Plattformen dermaßen schlecht, dass es doch etwas einfaches sein muss.

Ich hoffe wir hatten es noch nicht, habe Filme die passen für die Challenge zumindest schon gesehen, aber beim Überfliegen der Themen nichts gefunden.

Schaut eine Musik-Biografie

Es sind Einzelkünstler und Gruppierungen erlaubt. Es kommt mir da gar nicht auf den absoluten Wahrheitsgehalt an. Es kann durchaus fiktiv sein, wie ein Amadeus, es kann sehr weit hergeholt sein, wie ein Funny Girl, es kann pompös sein, wie ein Bohemian Rhapsody oder auch sehr melancholisch wie ein La vie en Rose. Es muss nur als Biografie oder Teil davon zu erkennen sein.

In Listen werden häufiger Biografien auftauchen zu fiktiven Bands oder Künstlern, bitte erst kontrollieren, ob sie real existier(t)en, das sollte schon die Voraussetzung sein.

Denke es ist klar, was gemeint ist, hier zur Orientierung:

9 „Gefällt mir“

Richtig, richtig tolles Thema, danke dafür! :smiling_face_with_three_hearts:

Weil ich mich letzte Woche erst Hals über Kopf und absolut verliebt habt, eine absolute Empfehlung: „tick, tick… BOOM!“ auf Netflix über Jonathan Larson (Komponist von „Rent!“).

2 „Gefällt mir“

Thema: Schaut einen Film, der für die VES Awards (Supporting Visual Effects) nominiert war
Film: Mother!
Regie: Darren Aronofsky
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 122 Minuten
gesehen auf: Netflix

Tja, es ist halt ein Aronofsky, wie er sie früher gerne gemacht hat. Auch einen Pi, Below, Fountain oder Requiem for a Dream versteht man beim ersten Mal kaum in Gänze. Auch diese Filme verschwimmen immer mehr, je mehr Ebenen man betritt. Bei Black Swan war es schon zugänglicher, danach mit The Fighter oder Jackie ja fast bodenständig.

Und dann kommt plötzlich wieder Mother! Von Minute eins an merkt man, das hier einiges wieder in die Richtung seiner Erstlinge geht und diesmal sogar von Beginn an mit dem Zuschauer spielt.
Leider geschieht hier vieles nach Schema F, denn fast jede Szene hat man in Spuk- oder Mystery-Horrorthrillern schon gesehen. Mag die Prämisse nach 50 Minuten durchaus vielversprechend sein, so macht man in Folge viele elementare Fehler, weshalb man den Zuschauer nie so wirklich in einen Bann ziehen kann. Und dieses mit der Nase auf alles stoßen verbessert die Lage nicht zwingend.

Man versucht hier eine Mischung aus Rosemaries Baby und The Invitation auf die Leinwand zu bringen, kann aber zu keiner Zeit eine ähnlich beklemmende und vor Absurdität triefende Stimmung erzeugen.

Als sich dann am Ende die Ereignisse überschlagen, wird es noch viel konfuser und surrealer. Jeder noch so schlechte Shyamalan-Film hat einen besseren Schlusstwist.

Die Nebencharaktere sind allesamt unglaubwürdig und viele sogar gleichgültig, weshalb es oft nicht Mal stört, dass sie plötzlich grundlos verschwunden sind.

Und dann das Problem mit dem Hauptcharakter: Wie naiv und unselbstständig soll denn die Figur von Jennifer Lawrence sein?

Das ist mehr als ärgerlich. Wie man an den vielen Reviews und Bewertungen sieht, ist das ein Film an dem sich die Geister scheiden, aber ich fand ihn wirklich schwach - sehr schwach.

Zudem hat man eine Vielzahl ausgezeichneter Darsteller, die alle weit unter ihren Möglichkeiten bleiben.

Schaut lieber eines von Aronofskys Frühwerken, die sind in allen Belangen stärker.

1/5

Hier noch zur Auflockerung David Ehrlichs letterboxd-Review dazu:

mother! is the best movie ever made about that feeling when you just want to sit in your underwear & chill but ed harris won’t leave u alone.*

*oh shit no it’s probably still the Truman show

6 „Gefällt mir“

+1 für das, was @anon60791430 zu tick, tick… BOOM!! sagt. Fantastisch.
Die Musik läuft bei mir jetzt in Dauer-Repeat.

1 „Gefällt mir“

Geht Last Christmas :beannotsure:

Würde ich dir nicht empfehlen :beansmirk:

Nein. Mach dir mal Gedanken. Allein in den Listen, die ich gepostet habe sind mindestens 3 die an Weihnachten spielen.
Guck Little Drummer Boy oder so was. Ich werde jeden Film von dir ablehnen und das an @anon60791430 so weitergeben.

Ist das der Emilia Clarke-Film, den man nach dem Trailer schon komplett gesehen hat?

Äh, what?
Dass last christmas nicht passt: jo, ist klar, da geht’s nicht um wham, sondern um irgendeine fiktive Person, aber was ist denn little Drummer Boy? Seh da nur nen stop motion film, der gar nix damit zu tun hat. :ugly:

Aber am wenigsten verstehe ich, was das „jeden Film von dir ablehnen“ grad soll. Wenns zum Thema passt, dann passts doch auch.

Thema #71: VES Awards – Supporting Visual Effects
Film: Birdman oder (Die Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)) von Alejandro González Iñárritu
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 119 Minuten
Wo gesehen: Sky

Michael Keaton war früher mal der weltberühmte Darsteller des Superhelds Birdman. Die Zeiten sind lange vorbei und er versucht sein Glück am Broadway. Doch sowohl die Zusammenarbeit mit Edward Norton als Broadwaystar als auch seine familiären Verhältnisse um seine, von Drogen und Entzug geprägte Tochter Emma Stone sowie seine Ex-Frau Amy Ryan; entziehen ihm noch seine letzte „Superheldenkraft“. Oder entziehen ihm ganz andere Dinge die Kraft?

Den Vogelmann hab ich mir jetzt also geschätzt mindestens 6 Jahre später als die meisten anderen angeschaut, wurde er doch mit dem Oscar als bester Gesamtfilm 2015 ausgezeichnet. Wie immer bei so hochdekorierten Filmen, war ich recht gespannt wo die Reise hingeht, vor allem da 2014 bei mir bis jetzt ein rechte ambivalentes Jahr war, was die gefeierten Filme angeht. Da haben mich einige enttäuscht und andere wiederum komplett begeistert – wenig dazwischen, eher ungewöhnlich.

Wohin also mit Birdman? Fliegt ganz schnell zu meiner Top-Gruppe, was für ein phantastischer Film.

Zuerst mal war ich sehr überrascht wie unglaublich lustig und unterhaltsam der Film war (klar hat der Film auch viele ernste Kerne). Ich hatte eigentlich durchgehend ein Grinsen auf und dazu kommt dann noch, dass er ohne Ende One-Liner raushaut, die fast alle bei mir gezündet haben; ein Unterhaltungsfest an schwarzem Humor, der bei mir nicht immer zündet, hier schon.

Das in Kombination mit den vielen interessanten Themen, macht den Film auch zu keiner Sekunde langweilig. Im Gegenteil es wird noch untermauert, durch teilweise überragendes Schauspiel (Michael Keaton eigentlich durchgehend in dem Film, Edward Norton besonders in seinen Film-im-Film-Rollen und der Monolog von Emma Stone - wow) und absoluter Top-Kamera. Soll ja wieder das One-Shot-Feeling vermitteln, ist aber vor allem eben unglaublich dynamisch (in den Gängen und draußen am Himmel eine absolute Wucht).

Das alles in einen Filmtopf zusammengeworfen ergeben ein kurzweiliges, interessantes, unterhaltsames und trotzdem nachdenkliches Filmgericht.

Kritik hab ich keine so richtig. Vielleicht (!) fand ich die wirklich letzte, letzte Endszene bisschen zu: Offenes Ende. Offenes Ende kann gut sein, aber bei so einem Meisterwerk hätte ich mir da noch einen kleinen Kniff oder so gewünscht. Ich mein der Film hat mit seinen mannigfaltigen Themen wie gleichzeitiges Feiern als auch zynisches beklagen der Film- und Schauspielbranche mit all seinen Problemen und Annehmlichkeiten; Kritik an Kritiker und Medien; Gesellschafts- und Erwartungshaltungen; Konsumentenkritik und vielem mehr schon mehr als genug zu bieten. Ein offenes Ende fügt diesem im Grunde noch ein paar philosophische Ebenen mehr hinzu. Hätte es hier gar nicht gebraucht, hat aber natürlich den Vorteil, dass sich jeder und jede nach seinem Geschmack ein paar Themen herauspicken kann, die einem besonders wichtig erscheinen, in diesem Werk und wenn man dabei so gut unterhalten wurde; warum nicht?

Die Romanze von Frau Stone mit Edward Norton hätte man außerdem für meinen Geschmack bisschen anders ausgestalten können (vielleicht ist die aber gerade auch mit als Kritik zu verstehen, was eben alles so in den Sphären von Schauspielern und Schauspielerinnen abläuft). Denn klar, der Film wurde ja eben auch von Hollywood gedreht, aber ist für mich schon auch eine Anklage auf die zum großen Teil doch schon narzisstischen Egomanen und Egomaninnen, welche in dem Business ihre Kreise ziehen. Sollte man bei aller berechtigter Kritik an den teils sehr schäbigen Hintermännern eben auch nie vergessen.

Man sieht schon auch die Kritik wird zu den Stärken des Films. Trotzdem die absolute Trumpfkarte des Films ist seine unterhaltsame Inszenierung, denn intelligente Filme gibt es viele, stumpfe Unterhaltung gibt es viel – beides zusammen gibt es selten. Insofern von mir auch ein Lob (interessiert die sicher ganz dolle) an die Oscars – dem kann man mit gutem Gewissen den Oscar für den besten Gesamtfilm eines Jahres geben.

Wahrscheinlich unrealistisch, dass ihn hier jemand noch nicht gesehen hat. Falls doch – anschauen und genießen.

9 von 10 Rundflüge

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