Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema #71: VES Awards – Supporting Visual Effects
Film: Welcome to Chechnya (Achtung Lebensgefahr! - LGBT in Tschetschenien) von David France
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 103 Minuten
Wo gesehen: Arte Mediathek

In Tschetschenien, einem autonomen russischen Land im Kaukasus, regiert seit 2007 ein faschistischer Diktator, der eigene paramilitärische Truppen befehligt, welche nicht dem russischen Recht unterstellt sind, aber auch ohnehin keine Justiz zu befürchten haben. Seit spätestens 2017 ist bekannt, dass Jagd auf Homosexuelle gemacht wird, sie verhaftet, gefoltert und getötet werden. Oder ihre Familien und Unterstützer.

Diese Dokumentation begleitet eine Gruppe russischer LGBT-Aktivist*innen, die Menschen helfen, dieser Verfolgung zu entkommen, indem sie sie aus Tschetschenien bringen und helfen, Visa oder Asyl in Ländern wie u.a. Kanada zu bekommen.
Dazu müssen sie teilweise wochenlang in geheimen Unterkünften ausharren, die sie nicht verlassen können. Die Geschichte von „Grishan“ und seiner Familie steht dabei im Mittelpunkt, aber auch einige andere Schicksale werden sichtbar gemacht.

Der Bezug zum Thema: da die verfolgten Menschen geschützt werden müssen, wurden ihre Gesichter mit der „Deepfake“-Technologie verfremdet bzw. durch „gespendete“ Gesichter (vornehmlich wohl von LGBT Aktivist*innen aus den USA) ersetzt. Da die Aufnahmen vornehmlich mit Handys, versteckten Kameras und ähnlichem gemacht wurden, ist es zwar deutlich sichtbar, aber es funktioniert trotzdem überraschend gut.

Es widerstrebt mir eigentlich, den Film als Film zu bewerten, weil es einfach nur mal wieder frustrierend ist, was für ne Scheiße auf der Welt passiert und bei einem enthaltenen Interviewausschnitt mit Kadyrow, dem Präsidenten, kommt einem die Kotze schlimmer hoch als bei sonstwas. Es bleibt zu hoffen, dass so ein Film irgendwas bewegt, bei Kritiken, die eine fehlende „Einordnung in die geschichtlichen Hintergründe“ etc. hervorheben, schüttelts mich ein wenig.

3,5/5

8 „Gefällt mir“

Ich bin da ja sehr zugänglich. Last Christmas ist möglich.

Wenn du keinen Jessy guckst, werde ich verrückt.

Thema: VES Awards – Supporting Visual Effects
Film: The Grand Budapest Hotel
Regie: Wes Anderson
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 100 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Die Handlung spielt hauptsächlich im namensgebenden Grand Budapest Hotel. Ein namenloser Autor berichtet dabei von den Erlebnissen, die ihm bei seinem Besuch des Hotels im Jahr 1968 offenbart wurden. Das Grand Hotel war zu diesem Zeitpunkt bereits nur noch ein Schatten seiner selbst. Es war einst eines der nobelsten Hotels in ganz Europa, doch von diesem Glanz ist nun nicht mehr viel übrig und dementsprechend gering ist die Auslastung des Hotels.

Während seines Aufenthalts trifft der Autor zufällig den Inhaber des Hotels Zéro Moustafa, der, obwohl ihm das Anwesen gehört, er nur in einem kleinen Arbeiterzimmer übernachtet. Der Schriftsteller fragt Zéro, wie er an das Hotel gekommen ist und wieso er so an dem Anwesen hängt, wo es doch keinen Profit erzielt. Zéro beantwortet ihm diese Frage bei einem gemeinsamen Abendessen und erzählt ihm seine Geschichte.

Diese Geschichte ist die eigentliche Handlung des Films, die im Jahre 1932 beginnt. Der junge Zéro fängt in diesem Jahr seine Ausbildung als „Lobby Boy“ unter der Führung des Concierge Monsieur Gustave H. an. Gustave wird von seinen Klienten hoch angesehen, speziell von denen, die weiblich, von fortgeschrittenem Alter, reich und blond sind. Eine dieser Klienten ist die 84-jährige Céline Villeneuve Desgoffe und Taxis, genannt Madame D.

Madame D. wird kurz nach einem Aufenthalt in dem Hotel Tod aufgefunden und Gustave reist mit Zéro zu ihrem Anwesen, wo ihr Testament ausgelesen wird. Dort wird bekanntgegeben, dass Gustave das wertvolle Gemälde Jüngling mit Apfel vererbt bekommen hat, was Madame D.'s Sohn Dimitri so gar nicht gefällt, der einen gierigen Blick auf das Gemälde erhascht hat. Gustave und Zéro stehlen daher das Bild, doch Gustave wird kurz darauf von der Polizei als Mörder an Madame D. festgenommen. Gustave ist jedoch in Wirklichkeit unschuldig und Zéro beginnt mit zahlreichen weiteren Kontakten von Gustave seine Unschuld zu beweisen.

The Grand Budapest Hotel sticht vor allem in seinem Stil hervor. Nicht nur spielt der Film in den 30er Jahren, durch die Kameraperspektiven, den Schnitt und nicht zuletzt auch durch das Seitenverhältnis wirkt der Film auch wie aus diesem Jahrzehnt. Darüber hinaus gibt es auch die ein oder andere Stop Motion-Szene, die vom Stil her sehr gut zum Film passen. Es wirkt als wäre alles aus einem Guss. Es ist ungewöhnlich heutzutage einen so geschnittenen und so präsentierten Film zu sehen und ich schätze mal, dass er dewegen auch so einmalig wirkt.

Auch erwähnenswert ist der Humor, der vor allem durch Gustave H. repräsentiert wird. Wie der Charakter selbst bewegt sich der Film oftmals auf einem gehobenen Stil, was speziell durch den Sprachgebrauch deutlich gemacht wird. Aber irgendwann kommt die Situation, die für die Charaktere so schockierend oder entsetzlich ist, dass die innere dunkle Seite zum Vorschein tritt und rumgeflucht und rumbeleidigt wird.

The Grand Budapest Hotel war speziell artistisch eine ziemlich einzigartige Erfahrung für mich. Es wundert mich daher nicht, dass die Arbeit an diesem Film für diesen Preis nominiert wurde. Ich vergebe 8/10 Mendl’s Süßwaren.

11 „Gefällt mir“

Thema: VES Awards – Supporting Visual Effects
Film: Bad Boys II
Regie: Michael Bay
Erscheinungsjahr: 2003
Laufzeit: 147 Minuten
Wo gesehen: Blu Ray

Bad Boys 2 habe ich das erste mal Anfang der 200er bei nem Kumpel gesehen. Damals als Teenager fanden wir den Film saucool. Jetzt wollte ich nach all den Jahren wissen, ob sich mein Geschmack verändert hat. Damals kannte man Bay ja noch nicht so und seine zukünftige Filme sind ja eher abschreckend.

Will Smith und Martin Lawrence sind ein super Duo. Gerade Lawrence hat mich ein paar Mal zum Lachen gebracht. Die Action kann sich immer noch sehen lassen und ist (zumindest wirkt es auf mich so) zum Großteil handgemacht.
Eine Verfolgungsjagd wurde 1:1 von Jackie Chans „Police Story“ kopiert, was ich nicht so schlimm finde, da sie bei Chan besser wirkt^^

Aber man merkt hier Bay schon an, dass Stil über Substanz geht. Da werden schon mal Logiklöcher in Kauf genommen, damit eine Szene/Einstellung besonders cool wirkt.

Leider ist der Film für meinen Geschmack auch etwas zu lang. 2,5 Stunden sind schon ne Nr. Ich bin ja eher Fan von knackigen 90 Minuten. Und bei Bad Boys 2 hätte man locker Szenen streichen können und die Story hätte nicht darunter gelitten.

Dennoch war es unterhaltsames Popcornkino. :oncoming_police_car:

8 „Gefällt mir“

Thema #71: VES Awards - Supporting Visual Effects
Film: Black Swan
Erscheinungsjahr: 2010
Laufzeit: 109 Minuten
gesehen auf: Disney+

Nachdem ich „Der Geschmack von Rost und Knochen“ leider nirgendwo in OmU gefunden habe :cry: hab ich mich entschieden, einem Film eine zweite Chance zu geben… auch, weil ich eigentlich alle Filme, die mich auf der Liste interessiert haben, schon gesehen habe :see_no_evil: Da „Black Swan“ für mich aber sowieso auf der Liste der Filme stand, die ich nochmal gucken wollte, war der jetzt nun an der Reihe.

Meine Erinnerung an den Film war nicht besonders positiv. Ich fand ihn damals irgendwie öde und einfach nicht gut. Von damals bis heute hat sich aber viel getan was meinen Filmkonsum angeht und ich sehe viele Dinge anders, als noch vor 10 Jahren. Und da nahezu alle um mich herum diesen Film sehr feiern, war ich jetzt auch offen dafür, mich nochmal ganz unvoreingenommen auf „Black Swan“ einzulassen.

Und ich muss sagen… was hat denn bitte vor 10 Jahren nicht mit mir gestimmt? :joy::see_no_evil: Darren Aronofsky kanns einfach. Dazu noch eine herausragende Natalie Portman, die wirklich fantastisch eingefangene Stimmung, die komplett auf mich als Zuschauer übergegangen ist, die natürlich tolle Musik…

Ich bin froh, dass ich dem Film eine zweite Chance gegeben habe.

4/5 Sterne

11 „Gefällt mir“

Thema: VES Awards - Supporting Visual Effects

Argo (2012)
von Ben Affleck

Hat mir diesmal leicht weniger gefallen, weil er für meinen Geschmack in der ersten Hälfte viel zu viele Szenen, die uns die „Stakes“, die hier für die Flüchtenden auf dem Spiel stehen, zeigen sollen, was sich nicht nur stark wiederholt, sondern in diesem Maße auch völlig unnötig ist, aufgrund der doch sehr klaren Ausgangssituation. Da hätte ich lieber noch die ein oder andere spannungsgeladene Szene von der Flucht mehr gesehen—also solche wie in der zweiten Hälfte, die find ich nämlich nach wie vor top. Ist aber insgesamt eher Meckern auf hohem Niveau, der Film ist insgesamt immer noch sehr gut.

7/10

9 „Gefällt mir“

Thema: #71 VES Awards - Supporting Visual Effects
Film: Zodiac
Regie: David Fincher
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 157 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Mal wieder ein Film aus der Kategorie ‚Filme die wahrscheinlich jeder ausser mir gesehen hat‘. Keine Ahnung warum es dann ausgerechnet Zodiac wurde, in der Liste gab es noch andere Filme die ich mir vielleicht eher haette ansehen sollen.

Ich glaube jeder hat schon mal vom Zodiac Killer gehoert, aber kurz zur Story:
Ende der 1960er beginnt eine Reihe von Morden. Zusammen mit den Morden bekommen mehrere Redaktionen von Zeitungen Briefe vom Taeter. Diese enthalten mal Raetsel, mal Anweisungen und mal Kleidungsstuecke der Opfer. Der Redakteur Paul Avery(Robert Downey Jr.) und der Cartoonist Robert Graysmith(Jake Gyllenhaal) machen sich nun daran aufzudecken wer der Zodiac Killer ist. Mit dabei ist natuerlich auch die Polizei, rund um Inspector Dave Toschi(Mark Ruffalo), welcher mal mit und mal gegen die Redakteure arbeitet.

Mehr moechte ich mal nicht von der Story vorwegnehmen. Der Film hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte vor allem wie der Film oftmals zwischen Szenen mit dem Moerder und den Redakteuren/Detectives wechselt. Im grossen und ganzen gibt es nur Kleinigkeiten welche ich bemaengeln koennte, wie z.B. dass trotz extremer Zeitspruenge manche Charaktere nicht zu altern scheinen, vor allem Jake Gyllenhaal. Bei RDJ sieht man es, da hat mich eher gestoert, das er gefuehlt wieder den selben Character spielt, den man von ihm so oft schon gesehen hat. Aber das sind wie gesagt nur Kleinigkeiten.

Nach dem Film habe ich mir auf Wikipedia noch ein paar Sachen zu dem Fall angeschaut. Mit Rueckkblick auf den realen Fall hat mir vor allem noch gefallen das Fincher den Film aehnlich enden laesst wie der reale Fall zum Stillstand gekommen ist.

Ingesamt von mir:
8/10 ungeloeste Mordfaelle.

PS: Danke an alle welche die Filme gesehen haben, ich habe nach jeder Review erstmal geschaut was in VFX gemacht wurde, hab dabei wieder neue und interessante Sachen gesehen!

10 „Gefällt mir“

Keine Sorge ich habe den auch noch nicht gesehen. Bzw jetzt hast du den ja gesehen, vielleicht trifft das dann ja jetzt auf mich zu. :thinking:

Thema: #71 VES Awards - Supporting Visual Effects
Film: Ford v Ferrari (Le Mans 66 – :ugly:)
Regie: James Mangold
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 153 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Dieser Deutsche Titel ey, das man ihn Le Mans 66 nannten ist ja okay, aber dann noch ‚Gegen jede Chance‘ :facepalm:
Aber nun zum Film, ein tolles Sportdrama, was mal wieder beweist das man die Geschichte kennen kann und sie trotzdem spannend ist.
Die Figuren sind glaubwürdig gezeichnet und die Rennen visuell toll inszeniert ohne effektheischerisch zu sein.
Das Ende hat man mich dann aber noch mal wirklich vom Film überzeugt, nicht nur das es fein inszeniert ist, es bewegt noch mal sehr und weil es etwas mit typisch Hollywood bricht (Happy End) bleibt es im Gedächtnis.

6 „Gefällt mir“

Thema #72: Musik-Biographie
Film: Tick, Tick…Boom! von Lin-Manuel Miranda
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 121 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Na wenn dieser Film hier direkt von mehreren Leuten angepriesen wird muss ich mir den ja mal auf den Zahn legen. Spoiler: Ich wurde nicht enttäuscht.

Jonathan Larson war der Autor des in den 90ern erfolgreichsten Musicals „Rent“, welches er selbst nicht mehr sehen konnte, da er viel zu früh im Alter von nur 35 Jahren verstarb.

Miranda zeigt hier einen Auszug aus einer entscheidenden Woche aus Larsons Leben. Er steckt in einer existenziellen Krise. Sein Musical „Suburbia“, an dem er schon seit 8 Jahren schreibt, wird nicht fertig und soll nun in einem Workshop den Broadway-Schaffenden präsentiert werden. Dazu steht er kurz vor seinem 30-jährigen Geburtstag, das Damoklesschwert AIDS schwebt über der Gesellschaft und seine Freundin möchte auch endlich wissen, wohin die Reise geht.

Das alles verpackt Lin-Manuel Miranda in beeindruckender Weise und nach typischen Musical-Rezept in ein Filmpaket, welches mich emotional auf vielen Ebenen abgeholt hat. Klar, er drückt ganz bewusst bestimmte Knöpfe — aber es funktioniert. Ich habe gelacht, geweint, hatte das ein oder andere Mal Gänsehaut.
Das Highlight des Films ist aber mit Abstand die Performance von Andrew Garfield, der zwar das ein oder andere Mal ne ordentliche Gesichtskirmes aufgefahren hat, aber in einem Musical gehört das auch irgendwie dazu. Eine Oscar-Nominierung ist wahrscheinlich, gerade wenn man weiß wie Hollywood zu Musicals steht.

Danke für die Tipps @anon60791430 und @Kazegoroshi - passte perfekt.

4/5 Sundays in a Diner (oder sollte ich 30/90 geben?)

7 „Gefällt mir“

Ich schätze mal Dokumenationen sind bei diesem Thema nicht zugelassen oder?

Eigentlich nicht. Es sollte schon ein Biopic sein.

Es gibt da durchaus Mischformen, ich hab mal vor ein paar Jahren (Februar 2019 wtf?) für die Challenge zB The Great Rock n Roll Swindle über die Sexpistols gesehen. Da waren reale Szenen eingearbeitet, aber es wurde eine Geschichte erzählt - hier aus Sicht des begleitenden Reporters. Ähnlich wie im ABBA-Movie.
Also es soll keine klassische Doku sein, das Drehbuch kein Sachbuch, sondern ein Roman.

Thema Musik-Biographie
Film: Walk The Line
Regie: James Mangold
Erscheinungsjahr: 2005
Laufzeit: 136 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Die Geschichte von Johnny Cash, und wie er June Carter kennenlernte.

Als erstes - ich musste während des Films Pause machen und googlen, ob da Johnny Cash singt - aber nein, es ist tatsächlich Joaquin Phoenix der singt.
Auch ansonsten ist das Schauspiel richtig gut, vor allem Reese Witherspoon (inklusive ihres Gesangs) ist fantastisch.

Ansonsten ist mir Johnny Cash einfach unsympathisch in dem Film … ja, vielleicht war er ja so, aber darum muss ich ihn ja auch nicht mehr mögen. Ich bin auch nicht der größte Fan seiner Musik, bis auf ein paar Ausnahmen.

Der Film ist für mein Empfinden ein relativ standardisiertes Biopic, der am Ende verschweigt (das empfinde ich jetzt nicht als Spoiler, ist ja das Leben Johnny Cashs), dass Herr Cash quasi sein ganzen Leben lang immer wieder mit Drogen zu kämpfen hatte.

3,5/5

9 „Gefällt mir“

Thema: Musik-Biographie
Film: Aline - The Voice of Love
Regie: Valérie Lemercier
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 128 Minuten
Wo gesehen: Kino (Sneak Preview)

Ich hatte schon seit Längerem vor, an dieser Challenge teilzunehmen und da ich gestern in einer Sneak Preview diesen zum aktuellen Thema passenden Film gesehen habe, habe ich mich dazu entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen und mitzumachen.

Der Film handelt zwar von der fiktiven Sängerin Aline Dieu, allerdings wird zu Beginn des Films klargestellt, dass der Film auf der Biographie von Céline Dion basiert. Laut der Regisseurin, Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin Lemercier wurden alle Namen verändert, um mehr Freiheit in der Inszenierung zu erhalten und einzelne Details hinzufügen oder abändern zu können. Vergleicht man den Film mit der Biographie Dions, sind die Schlüsselmomente aber identisch. Auch die Songs von Dion wurden in den Film übernommen.

Den Film selbst empfand ich zumindest in der ersten Hälfte als recht unterhaltsam. Die Charaktere, insbesondere Alines Familienmitglieder, sind sympathisch. Ebenso die Inszenierung des Films mit seinen teils ironisch überzeichneten Momenten. Der restliche Humor ist dabei ganz nett.

Was mich jedoch besonders zu Beginn des Film störte, ist die gewagte Entscheidung, die Rolle der Aline in allen Lebenslagen mit Lemercier zu besetzen. So wirkte es doch sehr befremdlich, zu sehen, wie ein Mädchen im Alter von 9 bis 12 Jahren von einer 57-jährigen Schauspielerin gespielt wird. Da halfen auch visuelle Tricks nicht. Auch dem restlichen Kino-Publikum war deutlich anzumerken, dass es dadurch aus dem Film gerissen wurde.

Die zweite Hälfte des Films hat mich jedoch eher gelangweilt, da ich nicht das Gefühl hatte, etwas neues zu sehen und der Humor dann bei mir auch immer weniger funktionierte. Ich bin mir daher aber auch sicher, dass ich nicht zur Zielgruppe des Films gehöre. Meiner Mutter (Ü60) würde er wahrscheinlich besser gefallen. Wäre der Film nicht bei der Sneak gelaufen, hätte ich ihn mir wohl auch nie angesehen.

5/10

9 „Gefällt mir“

Oh, mist. Ich hab The filth and the fury geguckt und wollte eigentlich noch The Allins hinterherschieben, weil ichs leider nicht so geil fand. :ugly:
Hmmm… was ist dieser Jessy, den du erwähnt hast? Find den nicht, wars eh nur n Scherz?^^

Sehr cool! Herzlich willkommen! :beancute:

2 „Gefällt mir“

Der Film den ich gemeint habe heißt irgendwie ganz anders. Und ist noch gar nicht draußen. Ich empfehle ihn bei Zeiten erneut.

So, das Google Doc ist auch endlich mal auf dem neusten Stand. Sorry für die enorme Verzögerung, manchmal ists einfach zu wild und dann denk ich nicht dran :confused:

7 „Gefällt mir“

Thema: Schaut eine Musik-Biografie
Film: What’s Love got to do with it
Regie: Brian Gibson
Erscheinungsjahr: 1993
Laufzeit: 118 Minuten
gesehen auf: Disney+

Es ist ein Biopic, also werde ich auch ein wenig auf die Story eingehen, ohne es als Spoiler zu kennzeichnen.

Vorab: Das dies keine gute Laune-Story wird, war mir schon bewusst. Man hat ja schon so einiges über Ike Turner und seiner Beziehung zu Tina gehört, aber das ist schon harter Tobak, obwohl wir hier nur einen Bruchteil zu sehen bekommen.

Anna Mae Bullock wird von ihrer Großmutter, die sie großzog zu ihrer Mutter und Schwester nach St Louis geschickt. Dort lernt sie schnell den charismatischen und sehr erfolgreichen Musiker Ike Turner kennen. Schnell heiraten sie und gehen auf Tournee. Sie werden zum Phänomen, doch als sie ihn zu überflügeln droht, wird er immer herrischer, immer wieder gewalttätig und auch sexuell übergriffig.
Als sie sich nach Jahren doch durchringen kann ihren Mann zu verlassen, bleibt ihr nach der Scheidung auf eigenen Wunsch nur noch ihr Künstlername, alle Besitztümer und Rechte an Veröffentlichungen bleiben bei Ike - es waren leider andere Zeiten damals.
In der Folge wird sie kaum noch gebucht und singt als alternder Star vergangener Tage auf kleinen Feiern in Hotels.
Auf einem dieser Auftritte wird sie von einem Musikmanager wiederentdeckt, der sie in ihrem Bestreben mehr in die Rock-Richtung zu gehen unterstützen möchte, aber auch dann lässt Ike sie und ihre Söhne noch nicht in Ruhe.
Musikalisch kann sie sich endlich emanzipieren und veröffentlicht mit „What’s Love git to do with it“ einen der weltweit erfolgreichsten Hits einer weiblichen Künstlerin überhaupt.

Es gibt viele Dinge, die ich hier lobend erwähnen muss:

Die Musikauftritte oder Aufnahmen sind fantastisch. „Shake your Tailfeather“ beim ersten TV-Auftritt, „Proud Mary“ im Zeitraffer über mehrere Jahre, „Notbush City Limits“ im Studio oder der fulminante Abschluss mit „What’s Love got to do with it“ bei dem zwischendrin auf den Originalauftritt Tina Turners geschnitten wird - klasse.

Auch die beiden Hauptdarsteller muss man herausheben. Lawrence Fishburne kann man einfach nur hassen. Selten gab es Charaktere, auf die mehr Aggressionen in mir ausgelöst haben samt Darsteller, der das so gut verkörperte.

Angela Bassetts Performance ist aber wirklich outstanding. Diese Entwicklung vom kleinen Mauerblümchen zum Rockstar mit allen persönlichen und musikalischen Höhen und Tiefen habe ich so selten gesehen.
Auch sieht man ihre musikalische Entwicklung sehr gut, am Anfang noch etwas schüchtern und Kleinlaut, später die absolute Superstar-Stimme und Performance. Sogar optisch hat sie sich in Richtung Turner entwickelt, man was hat Bassett in der späten Phase durchtrainierte Oberarme und Sexappeal.

Beide zurecht Oscar-nominiert (in einem der stärksten Oscar-Jahre aller Zeiten) und auch den Globe zurecht erhalten.

Fazit: Man muss sich darauf einstellen hier einige unschöne Szenen zu Gesicht zu bekommen, aber die gehören leider zu Turners Leben dazu. Trotzdem wird die Geschichte stringent erzählt und lässt eigentlich bis auf die Hauptfiguren nur einer anderen ein wenig Platz sich zu entfalten, ansonsten nehmen sie alles ein. Sehr gelungene Biografie-Verfilmung mit starken Performances.

4/5

11 „Gefällt mir“

Uuuund da isser wieder, der Freitag. Wat is dat eigentlich mit der Zeit? Gleich is ja schon wieder Weihnachten, man man man… Aber jetzt erst mal Zeit für ein neues Thema von @Kazegoroshi

Habe nur auf deinen Post gewartet :smiley:

Eigentlich wollte ich das Thema schon seit bestimmt 3 Runden wählen - jetzt ist es so weit.

Das Thema für diese Woche ist der Bechdel-Wallace Test. Guckt einen Film, der die folgenden Kriterien erfüllt:

  1. It has to have at least two named women in it
  2. Who talk to each other
  3. About something besides a man

Und bitte in der Ausprägung, wie hier von mir genannt - die Frauen müssen einen Namen besitzen.

Hier findet ihr fast alle Filme, mit Hinweis, ob sie bestehen, oder nicht. Allerdings sind da auch einige Fälle bei, in denen der Test nur gerade so bestanden wird.

https://bechdeltest.com/?list=all

Dazu habe ich auf letterboxd noch die folgende Liste gefunden, die Filme enthält, die den Test auffällig gut bestehen:

11 „Gefällt mir“