Film-Themen-Challenge: Part 2

Ich bin die Woche nicht dazu gekommen einen Film zu gucken. Kann ich das morgen nachholen?

Thema: Filme, die den Bechdel-Test bestehen

4 Months, 3 Weeks And 2 Days (2007)
von Christian Mungiu

Es ist erst der zweite Film von Christian Mungiu, den ich gesehen habe und interessanterweise schon der zweite Film von ihm, der sich mit den direkten oder indirekten Folgen des Verbots von Abtreibungen in Rumänien zwischen 1966 und dem Fall des Kommunismus beschäftigt (interessanterweise wurde dies in Rumänien nicht mit religiösen Überzeugungen oder Verfassungsrechtlichen Einwänden begründet, sondern als Maßnahme, um das Bevölkerungswachstum anzukurbeln).

Während Beyond The Hills die Hohe Anzahl von Waisenkindern in Rumänien zur Grundlage für seine Geschichte hat, geht es in 4 Months, 3 Weeks And 2 Days um eine junge Studentin, die sich mithilfe ihrer Mitbewohnerin auf die Suche nach einer illegalen Abtreibung macht. In dem Fokus auf die Freundschaft und die Solidarität der beiden jungen Frauen liegt somit auch eine weitere Parallelle zu Beyond The Hills, aber bspw. Auch zu einem jüngeren Film mit ähnlichem Thema wie Never Rarely Sometimes Always.

Die Mitbewohnerin ist es dann auch, die sogar noch mehr im Fokus des Films steht, als ihre schwangere Freundin. Denn da sie die Mutigere von beiden ist, sehen wir sie das Meiste organisieren, Hotelangestellte mit Zigaretten schmieren oder wie sie sich mit dem Arzt(?), der den Eingriff vornehmen soll, trifft. Mungiu gelingt es auch optisch mit einigen Einfällen, wie bei der Suche nach den richtigen Hotel, die Inszenierung der Protagonisten als Bittstellerinnen zu unterstreichen, etwa durch die bildliche Trennung durch den Tresen, mit der Hotelangestellten auf erhöhter Position dahinter.

Ihnen wird durch das Verbot also ihr Recht auf eine eigene Entscheidung in einer schwierigen persönlichen und die eigene Gesundheit betreffenden Entscheidung genommen und sie werden bei dieser Entscheidung stattdessen also in die Position eines Bittstellers gedrängt. Und dies ist nur eine der bitteren Konsequenzen die 4 Months, 3 Weeks And 2 Days hier in vielen schonungslosen & drastischen Momenten aufzeigt.

Auf jeden Fall für mich wieder ein starkes Stück Film.

8/10

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Ich glaube Punkte gibts immer nur bis Sonntag, aber viele Leute posten auch, wenn sie die Tage danach noch einen Film/Review nachholen, noch eine Review oder schreiben kurz ein paar Worte, wie ihnen der Film gefallen hat. Ist ja trotzdem für die anderen immer noch ganz interessant.

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Thema #73: Schaut einen Film, der den Bechdel-Test besteht
Filme: Nomadland
Regie: Chloe Zhao
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 108 Minuten
gesehen auf: Disney+

So, da hab ich ihn nun auch gesehen, den Best Picture Gewinner der diesjaehrigen Oscarverleihung, ‚Nomadland‘.

Die Story des Filmes ist ziemlich schnell erklaert. Wir verfolgen das Leben von ‚Fern‘, gespielt von Frances McDormand. Diese ist nach dem Tod ihres Mannes auf sich alleine gestellt. Auch der Ort in dem sie gewohnt hat, ist nicht laenger bewohnbar, da dieses Dorf an ein ansaessiges Unternehmen gebunden war, welches nicht laenger existiert. Fern lebt deshalb in einem umgebauten Van als eine moderne Nomadin und wir bekommen einen Einblick in ihr Leben, wie sie mit anderen Nomaden lebt, wie sie sich mit kleineren Jobs ueber Wasser haelt und ihre Reise durch das Land in ihrem Van.

Ich habe eine etwas zwispaeltige Meinung ueber diesen Film. Er hat viele grossartige Aspekte und auch Momente, aber meiner Meinung nach auch einige Schwaechen. Fangen wir mal mit den positiven Sachen an. Der Film sieht meiner Meinung nach echt gut aus und weiss wie er in den richtigen Momenten Stimmung und Emotionen erzeugen muss. Der Film hat tolle Cinematography und der Cast rund um die grandiose Frances McDormand ueberzeugt. Der Score ist spaerlich eingesetzt, aber dafuer mit Wirkung. Einer des besondersten Aspekte ist wahrscheinlich, dass der Film teilweise recht dokumentarisch wirkt. Vor allem wenn andere Charaktere Monologe halten, wirkt es schon wie aus einer Dokumentation. Das mag anfangs leicht befremdlich wirken, tut dem Film aber keinen Abbruch, es reiht sich sehr gut ein in die langsame Machart des Filmes.

Die groesste Schwaeche des Filmes ist in meinen Augen die Story selbst. Denn es passiert einfach nicht viel. Man hat kein wirkliches Ziel vor den Augen. Stattdessen verfolgt man Fern dabei wie sie einfach nur von Ort zu Ort, von Job zu Job, von Freund zu Freund reist. Daher bleibt der Film recht spannungsarm. Das mag sich recht gut mit dem dokumentarischen Stil verstehen, aber man realisiert auch schnell, dass es dabei bleibt.

Insgesamt hat mir der Film aber dennoch recht gut gefallen, da er es trotz der flachen Story schafft mit einem dokumentarischen Stil und tollen Momenten eine art spirituelle Reise darzustellen, bei der man sich freut Teil sein zu duerfen und einen krassen Einblick bekommt, wie das Leben von manchen Amerikanern tatsaechlich ablaeuft, zwischen Freiheit und Obdachlosigkeit.

Daher von mir:

3.5/5 kleine Nomaden

8 „Gefällt mir“

Wusste gar nicht, dass der auf Disney+ ist… oder vielleicht ist er das in Deutschland auch gar nicht? :thinking:

Thema: WGA - 101 Greatest Screenplays of the 21st Century (*so far)
Film: Up von Pete Docter
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 96 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Lange habe ich es vor mir hergeschoben, aber nun mal die Gelegenheit genutzt, dem Film nach der ersten Sichtung im Kino eine zweite Chance zu geben. Ich denke mal die Handlung bzw. zumindest die Ausgangssituation ist allen bekannt (und ehrlich gesagt habe ich schon jetzt wieder vieles vergessen, was nach den ersten 20-30 Minuten passiert).

Daran könnte man schon erkennen, dass diese zweite Sichtung meinen Eindruck von Up leider eher verschlechtert als verbessert hat. Der Anfang, in dem das Leben von Carl und Ellie gezeigt wird, ist ohne Zweifel immer noch grandios und hat mir direkt wieder Tränen in die Augen getrieben. Auch was danach folgt hat mir noch gut gefallen. Leider fällt für mich dann der Film auseinander, sobald sie bei den Paradise Falls ankommen. Hier werden mir einfach zu viele Charaktere in zu kurzer Zeit eingeführt, die haupsächlich für komödiantische Momente sorgen sollen. Dazu kommt, dass der Humor bei mir größtenteils einfach nicht zündet und eher anstrengend wird.

Bis zur erwartbaren, aber dennoch starken Szene mit Ellies Abenteuerbuch verliert der Film somit meiner Meinung nach das aus den Augen, was den Beginn so stark gemacht hat. Ich würde den Film gerne so viel mehr mögen, aber so fällt mir eine Gesamtbewertung wirklich schwer. Weil die vereinzelten positiven Aspekt so stark hervorstechen, lande ich bei einer 3/5.

8 „Gefällt mir“

Thema #74: WGA: 101 Greatest Screenplays of the 21st Century (*so far)
Film: Little Women von Greta Gerwig
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 135 Minuten
Wo gesehen: Sky

Genauso wie @TIMBOlino1984 und @Drake4849 beim vorherigen Thema hab ich mir für dieses Thema den neuesten Film von Greta Gerwig ausgesucht, also kann ich mir die Zusammenfassung sparen und auch mein Grundeindruck ist ein ähnlicher wie von den beiden.

Ebenso wie @Drake4849 kenne ich weder die Buchvorlage noch sonstige Verfilmungen, auch ansonsten wusste ich nichts davon; wodurch ich schon mal ziemlich überrascht wurde, dass der Film doch schon als Weihnachtsfilm durchgeht – wie passend. Auch ich war begeistert von den Kulissen und Kostümen. Die Farbgebung des Films ist spitze. Mein Favorit waren diese herbstlichen Waldaufnahmen, was mit der Farbgebung einfach ein purer Genuss wurde, für so saftige Herbstfarben hab ich eh immer eine Schwäche – egal ob real oder im Film.

Was die Schauspielleistungen angeht so waren die der nächste starke Punkt am Film. Durch die Bank gut, positiv überrascht von Emma Watson; die in meinen Augen die für sie passende Rolle bekommen hat (also aus Schauspielerinnensicht jetzt). Trotzdem muss ich klar sagen, dass Saoirse Ronan noch mal ein ganzes Stück über den anderen agiert hat. Das hat mich jetzt aber weniger verwundert. Ist für mich gerade schon einer der Top-Schauspielerinnen überhaupt und schon zum Beispiel im Film Brooklyn (ganz okayer Film aber die Oscarnomminierung für besten Film fand ich ziemlich naja), hat sie einen für mich mäßigen Film im Alleingang mit ihrer Performance zu einem ziemlich guten Film gemacht.

Ähnlich wie @TIMBOlino1984 hab ich mir am Anfang des Films gedacht: Schon wieder Zeitsprungzeug – fällt denen nichts anders mehr ein um die Aufmerksamkeit des Zuschauers hochhalten zu wollen. Hab den richtigen Nutzen dieser Erzählweise auch nicht so wirklich erkannt. Muss aber sagen, dass es, schon wieder dank der Farbgebung, wirklich gelungen gemacht wurde; also auch wenn man wie ich keine Ahnung von der Geschichte hatte ist man dann schon schnell immer gut mitgekommen. Also auch hier technisch einwandfrei.

Die Einwände gibt es dafür woanders, nämlich in der Geschichte. Zugegeben, kann man immer etwas selber Schuld sagen, wenn man sich nicht vorher über seine Filme informiert aber irgendwie hab ich durch Hörensagen (?) einen etwas politischeren (?), kritischeren, naja irgendwie bisschen anderen Film halt erwartet. In meinen Augen hab ich ein Wohlfühl-Weihnachtsmärchen bekommen, ja ein sehr schönes aber jetzt nicht wirklich was groß Neues.

Die Geschichte war für mich auch schön erzählt aber irgendwie hat mir der Reibungspunkt gefehlt. Jede Person in dieser Geschichte ist einfach ein Engel auf Erden (der eine Mädchenschullehrer der aber nicht mal einen Namen hat und Screen Time von 3 Sekunden vielleicht mal ausgenommen). Man hat das Gefühl es gibt keine bösen Menschen (und das mitten im amerikanischen Bürgerkrieg…) – eben ein Weihnachtsmärchen. So bin ich langsam aber sicher eingemummelt worden von so einer richtig schönen Schicht aus Zuckerwatte und ja ich nehme das böse Wort in den Mund – der Film war für mich zu großen Teilen schon kitschig.

Klar in dem ein oder anderen Dialog wird mal leichte Systemkritik (Hauptsächlich an der zu männlichen Welt) geübt, das steht für mich hier aber schon sehr stark im Hintergrund zu den beiden typischen Grundzutaten: Familie und Liebe. Hier gibt es dagegen wenig Neues und ein kleiner Seitenhieb aus meiner Sicht: Thematisch ist das, was uns Disney seit 100 Jahren immer wieder präsentiert (ob man das jetzt gut oder schlecht findet sei mal dahingestellt), ziemlich genau das gleiche. Neben dem Liebesschmalz und der absolut unfehlbaren Familie schön zu sehen in der Rolle der Übermutter – würde genau so in so ziemlich jeden Old-Hollywood-Klassiker passen.

Der Film hat natürlich seine Vorlage und in einem so „Kuschelfilm“ sind das auch Kritikpunkte die mir recht egal sind, aber dass man in zwei, drei Dialogen etwas scharfzüngiger gegenüber Männern ist, sonst aber eben einen Film aus dieser Vorlage macht, macht den Film für mich halt zu eben diesem angesprochenen Weihnachtsmärchen – nicht weniger aber auch nicht mehr.

Nehme ich jetzt also meine Kuscheldecke, Tasse Tee und ein paar Plätzchen in die Hand, hab ich eigentlich nur noch einen Kritikpunkt an dem Film und das ist dieser unglaubliche Tränendrüsendrücker nach gut Zweidrittel von dem Film. Das war wirklich was, was mich bisschen nervt: „Fetching for tears.“ Ja die echte Welt ist sehr ungerecht, aber warum man dann in so einem Weihnachtsmärchen so eine Ungerechtigkeit einbaut (mir ist schon klar, dass das in der Vorlage wohl so drin ist) finde ich persönlich nicht gelungen. Das reist einen raus und passt einfach sonst zu nichts, weil alle anderen dürfen leben wie im Traum, haben ein geradezu märchenhaftes Universum, beinahe durchgehend und dann das: Ärgerlich.

Was heißt das für mich am Ende?
Gesellschaftskritisches Meisterwerk? Nein.
Sehr schöner kuscheliger Wohlfühlfilm (mit einem dicken Tränendrüsendrücker)? Definitiv.

Ich schwanke zwischen 6 und 7. Der ökonomische Metagag am Ende hat mir aber ganz gut gefallen (gibt überhaupt ein paar ganz amüsante Stellen). Also

7 von 10 Traumprinzen und Traumprinzessinen

8 „Gefällt mir“

Glaube ist auf Disney+ Kanada. Irgendwie mit VPN wahrscheinlich auch machbar, soll aber wohl 30. Dezember schon auf Disney+ Deutschland kommen und Anfang Januar auch schon bei Sky im TV-Programm und abrufbar.

Also nur noch wenig Geduld nötig. Bin nämlich auch schon gespannt :slight_smile: .

1 „Gefällt mir“

Thema: Schaut einen Film, der den Bechdel-Test besteht
Film: Hidden Figures
Regie: Theodore Melfi
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 127 Minuten
Wo gesehen: YouTube

Anfang der 60er ist das Space Race auf seinen Höhepunkt. Die USA und die Sowjetunion arbeiten unermüdlich daran, immer schneller, immer weiter und immer höher hinaus zu kommen. Und es sind die Russen, die den besseren Start hinlegen. Während die Sowjetunion bereits einen künstlichen Satelliten uns einen Menschen ins All geschickt und erfolgreich zurückgebracht haben, explodieren bei den Amerikanern immer noch die Raketen auf der Startrampe.

Das wollen sich die Wissenschaftler und Techniker der NASA natürlich nicht gefallen lassen und verstärken ihre Teams um weitere Mitarbeiter, um auf die Russen aufschließen zu können. Und so gelangen die drei Frauen Katherine Goble, Dorothy Vaughan und Mary Jackson an neue Positionen. Die Not am Mann hat sie in ihre Rollen gebracht, doch sie haben gleich zwei Probleme in ihren Jobs. Nicht nur blicken die meisten Männer auf sie herab, weil sie Frauen sind, alle drei sind obendrauf Afroamerikanerinnen und wiederfahren aufgrund ihrer Hautfarbe eine Menge Spott.

Die Belastung am Arbeitsplatz ist also enorm, doch Raketen fliegen nun mal nicht von alleine in den Weltraum und so schlagen sich die drei Frauen, mit all ihrem Können und Intellekt wacker durch ihre Aufgaben.

Mal abgesehen von dem offensichtlichen Thema des Films darzustellen, das Rassismus und klassische Geschlechterrollen rückständige und einschränkende Konzepte sind, welche eine moderne Gesellschaft daran hindern Fortschritte zu erzielen, handelt dieser Film vor allem von Durchhaltungsvermögen. Diesen drei Frauen wird nichts geschenkt. Im Gegenteil, ihnen werden Steine in den Weg gelegt. Kathrine Goble ist gezwungen 40 Minuten über den gesamten NASA-Campus zu rennen, nur um mal auf Toilette gehen zu können. Sie arbeitet sich den Arsch ab und bekommt dafür kein Lob ab.

Mary Jackson ist eine begabte Ingeneurin, die ihr Talent sehr gut für den Bau von Raumkapseln und dergleichen einsetzen könnte, ihr wird jedoch der Aufstieg verwehrt, da sie einen Kurs nicht besucht hat, den nur weiße Männer besuchen können.

Und Dorothy Vaughan hat alle Qualitäten einer Supervisorin und ist obendrauf eine intelligente Programmierin, doch ihr Antrag wird kaum beachtet.

Was machen also diese Frauen? Kämpfen mit allem was Sie haben und mit der Zeit erkennen die Leute die Ungerechtigkeit und die Kenntnisse der Frauen an. Es ändert sich die Einstellung und der Erfolg stellt sich ein.

Und das hat mir an dem Film sehr gut gefallen. Der Film unterstreicht, dass man niemals aufgeben und immer weiter machen sollte, bis man den Durchstoß erzielt hat. Dafür vergebe ich 8,5/10 Superbrains.

9 „Gefällt mir“

The Lobster
Thema: WGA - 101 Greatest Screenplays of the 21st Century (*so far)
Regie: Giorgos Lanthimos
Drehbuch: Giorgos Lanthimos & Efthymis Filippou
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 109 Minuten
Wo gesehen: Netflix

In einer Stadt, in der es nicht erlaubt ist, als Single zu leben, wird David (Colin Farrell) von seiner Frau verlassen. Als Konsequenz muss er nun zusammen mit weiteren Singles in ein Hotel ziehen, in dem er 45 Tage Zeit hat, eine Partnerin zu finden. Sollte er es aber nicht schaffen, eine passende Partnerin kennenzulernen, bevor seine Zeit abgelaufen ist, wird man ihn in ein Tier verwandeln.

Viel mehr möchte ich hier auch nicht zur Story schreiben, um nicht zu viel zu verraten. Denn das Kennenlernen dieser dystopischen Welt mit ihren absurden Regeln machte für mich einen Großteil der Faszination für den Film aus. Zusätzlich gehört aber auch der dunkle Humor definitiv dazu. Abgesehen davon, ist der Film zum Teil auch sehr hart, aber konsequent. Aber aufgrund der Tatsache, dass alle Figuren durchgehend sehr emotionslos sprechen und die Musik auch ziemlich repetitiv ist, kann ich mir gut vorstellen, dass er dem ein oder anderen auf die Nerven gehen kann. Meiner Meinung nach passt das aber auch sehr gut zu der beschriebenen Welt.

Ich muss aber zugeben, dass ich The Lobster während des Schauens nicht komplett verstanden habe. Klar, die grundlegende Aussage des Films über den gesellschaftlichen Druck auf den Einzelnen, in einer Beziehung leben zu müssen, ist recht offensichtlich. Aber einzelne Aspekte wie beispielsweise das Verhalten von verschiedenen Figuren konnte ich nicht immer direkt nachvollziehen. Insbesondere das Ende hat mich mit einem großen Fragezeichen zurückgelassen. In diesem Fall empfand ich das aber nicht als frustrierend, sondern hatte umso mehr Lust, Interpretationen des Film zu lesen, was meine Fragezeichen auch direkt auflöste und meine Meinung zum Film positiv beeinflusste.

Insgesamt ist The Lobster ein weirder, aber gut durchdachter und zum Teil auch sehr lustiger Film, über den man anschließend noch eine Weile nachdenken kann. Daher kann ich auch gut nachvollziehen, dass die WGA ihn auf die Liste gesetzt hat.

4,5/5

8 „Gefällt mir“

Dazu mal passend. Basiert viel auf dem Film

Thema #74: WGA - 101 Greatest Screenplays of the 21st Century
Film: Legally Blonde von Robert Luketic
Erscheinungsjahr: 2001
Laufzeit: 96 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Elle Woods ist die beliebteste Person an ihrem College, das typische Sorority-Girl-Klischee was man aus Filmen kennt. Nur ihr Freund hat andere Ansprüche, da dieser auf Havard studiert. So denkt sie sich, okay…muss ich auch machen um ihn zu beeindrucken…und qualifiziert sich für ein Jura-Studium in Havard…ab dem Moment habe ich zu meiner Freundin rübergeschaut und den kompletten Film predicted.

Es war für mich etwas schwierig einen Film von der Liste zu finden, den ich noch nicht kannte und der verfügbar war…so blieb mir nur dieser, um den ich Jahre lang einen Bogen gemacht habe. Mein Teenager-ich hätte „Legally Blonde“ sicher einiges mehr abgewinnen können, aber das war ja mal so gar nicht meins. Natürlich total überzeichnete, klischeebeladene, nervige Charaktere werden in eine Story gekippt, die erwartbarer nicht sein könnte, die Gags kommen größtenteils vom Grabbeltisch. Klar, ist ne Satire, ne Persiflage - könnte man denken…doch gegen Ende kommt er mit sinnigen Botschaften daher (die in der Sache super sind), die aber komplett unglaubwürdig wirken.

Immerhin spielt Reese Witherspoon fantastisch und der Look war auch nicht komplett scheiße. Legally Blonde ist ein Film, den man mal nebenher plätschern lassen kann, aber nicht muss und ich frage mich ernsthaft, warum dieser Film auf der Liste auftaucht. Aber vielleicht bin ich auch nur ein verbitterter, alter Mann, der die Leichtigkeit nicht zu schätzen weiß.

2,5/5 nervigen, vermenschlichten Chihuahuas (-> nein ich habe nicht 3 Anläufe gebraucht um dieses Wort zu tippen)

9 „Gefällt mir“

Thema #74: WGA - 101 Greatest Screenplays of the 21st Century (*so far)
Film: Ex Machina von Alex Garland
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 108 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Ja tatsächlich, ich hatte diesen Film noch nicht gesehen, den in meiner Wahrnehmung wirklich jeder kennt.

Caleb, ein junger Programmierer für das weltumspannende Unternehmen Bluebook, wird durch eine „Lotterie“ ausgewählt, für Nathan, den Firmenboss, einen Turing-Test an dessen geheim entwickelter KI Ava durchzuführen. Dazu wird er für eine Woche in dessen beeindruckendes futuristische Anwesen auf einer wunderschönen Privatinsel eingeladen. Bereits mit der Unterzeichnung der überaus weitreichenden Geheimhaltungsvereinbarung stellt sich das ungute Gefühl ein, dass hier nicht alles ganz koscher ist. Ava ist humanoid gebaut, mit menschlichem Gesicht, Händen und Füßen, allerdings deutlich als Roboter erkennbar. Sie „lebt“ in einem isolierten Raum, während Caleb täglich den darin befindlichen Glaskasten betritt um mit ihr zu reden, ihr Fragen zu stellen und Gefühle entwickeln „soll“.
Wohin das ganze führt werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, auch wenn ich davon ausgehe, dass es hier eh schon jeder weiß. :smiley:

Während ungefähr der ersten Stunde hatte ich noch gewisse Probleme, mich auf den Film einzulassen, auch wenn mir die gebotenen Bilder, die unterschwellige Musik und alles unheimlich gut gefallen haben. Ich mag so eine bestimmte Art von „Psychothrill“ bzw. „zwischenmenschlicher Anspannung“ einfach nicht sonderlich gerne, die hier lange Zeit zwischen Nathan und Caleb herrscht. Es fällt mir schwer, das in Worte zu fassen, gerade weil ich „unangenehme Filme“ ja generell eigentlich sehr sehr gern mag. Ein ähnliches Problem hatte ich auch bei mother!, der - Spoiler - im Gegensatz zu diesem hier aber auch einfach ein Scheißfilm ist. Die letzten ~vierzig Minuten haben mich aber für all das wunderbar entschädigt. Glücklicherweise war ich auch in keinster Weise durch Spoiler vorbelastet, was mein Seherlebnis maximal aufgewertet hat.

Die zugrundeliegenden Themen sind sicherlich alle nicht neu oder per se überraschend, doch sie werden wunderschön und „dann irgendwie doch überraschend“ kammerspielartig verpackt und sorgten bei mir stellenweise für eine wohligböse Gänsehaut. Auch der Soundtrack (den ich hier während des Schreibens laufen habe) kickt gegen Ende noch mal speziell.

Toller Film und ich würde sagen, er dürfte auch noch einige Jahre seinen Platz in dieser „vorläufigen Liste“ verteidigen.

4,5/5 Kurzhantelstangen

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Hmm… ich hätte auch mal Interesse den zu sehen und hab mich noch nicht auf einen Film für dieses Thema festgelegt. Vielleicht hat sich das jetzt geändert…

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Thema: WGA - 101 Greatest Screenplays of the 21st Century (so far)
Film: Little Miss Sunshine (Jonathan Dayton, Valerie Faris)
Erscheinungsjahr: 2006
Laufzeit: 102 Minuten
Wo geschaut: Disney+

Um die siebenjährige Olive zum Beauty-Pageant zu begleiten, setzt sich die ganze Familie in einen VW-Bus und fährt quer durch Amerika.

LMS ist ein Film, den ich immer vor mir hergeschoben habe, weil ich Angst hatte, enttäuscht zu werden, weil ich immer nur fantastisches über den Film gehört hatte. Jetzt war er aber mal fällig und … hach. Ich bin kein bisschen enttäuscht.

Tolle Charaktere, tolle Darsteller, tolle Geschichte, tolles alles.

Einfach ein Film, der glücklich macht.

4,5/5

PS sorry für die Mini-Review aus Zeitgründen. Weihnachtsstress und so :ugly:

10 „Gefällt mir“

Das war auch son Film, wo ich echt verwundert war, wie schön ich den fand. :smiley:

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Naja nicht nur andere Ansprüche. Er macht mit ihr Schluss^^

Und ich muss leider sagen, dass der mich kaum berührt hat und ich den recht durchschnittlich fand :wtf:

Herzloses Monster, du! :beannotsure:

1 „Gefällt mir“

Natürlich, weil er andere Ansprüche hat :wink: Hatte das nur nicht erwähnt.

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