Bezüglich Schweiger und Schweighöfer bin ich ganz klar der Meinung dass die nicht gut sind. Nicht als Regisseure, nicht als Autoren und auch nur selten als Schauspieler. Die Bilder geben durchaus etwas her. Dagegen finde ich Schnitt (vor allem schuss-gegenschuss) und auch, in den drei (oder mehr?) Filmen die ich komplett gesehen habe, die Musik bestenfalls ausreichend. Oft finde ich die Anwendung gewisser… Ich nenne es mal… Kniffe… Sehr altbacken oder nur nicht richtig eingesetzt. Zb. Versuchte one-shots oder Slowmos ohne Ende.
Ich gebe zu, ich hab schon eine ganze Weile keinen Schweiger-Film mehr gesehen, ich kann es also eigentlich nicht mehr wirklich beurteilen. Aber die, die ich kenne, fand ich handwerklich okay, Aber gut, ist auch schon länger her, vielleicht trügt mich da meine Erinnerung.
Also Knocking on Heavens Door und Der Eisbär sind mehr als ordentlich.
Hm, ich würde nicht mal das so pauschal unterschreiben.
Wir sind einfach vorallem durch die Übermacht Hollywoods eine bestimmte Oberfläche sehr gewohnt, die wir als vermeintliche Qualität abgespeichert haben, aber die Filme von Werner Herzog oder Wim Wenders wischen ästhtetisch mit dem Hollywoodmainstream leicht den Boden auf - nur um jetzt zwei ganz alte Hasen zu nennen.
Vorallem im Mainstreamfilm. Klar sehen Filme aus den USA schneller mal besser aus, was unteranderm an den Mitteln liegt, die fürs Kino locker gemacht werden.
Die USA nehmen die Filmkultur viel ernster, als das im deutssprachigen Raum geschieht.
Auch bei den Franzosen ist die Film und Kinokultur dermaßen in ihre DNA eingespritzt, dass da nunmal von Haus aus mehr Verständnis vorhanden ist.
Ich glaube da ist sogar Österreich eine Spur voraus, also in der Art, wie auf die eigene Filmkultur geschaut und verstanden wird.
Das deutsche Kino war zwar mal wichtiger, als es derzeit ist, aber ich hab unbedingt das Gefühl dass sich da was tut und das wieder was am aufbrechen ist.
Aber man muss natürlich zwischen den Bergen an langweiligen Liebeskommödien, Krimis und durchschnittlicher Vergangenheitsbewältigung etwas suchen, aber es tut sich schon etwas finde ich.
Zuletzt hat natürlich so ein Film wie Fabian von Dominik Graf gezeigt, was Kino auch in Deuschland kann.
Den fand ich fantastisch und wunderbar lustvoll und experimentierfreudig.
Aber ich find, es gab und gibt immer extrem gute Filme aus Deutschland, die einen internationalen Vergleich nicht scheuen brauchen.
Den größten Unterschied zwischen der deutschen und der US-Filmkultur sehe ich darin, dass die USA ein viel höheres selbstverständnis zum Genrekino mitbringen.
Da mimen angesehene Charakterdarsteller mit derselben Ernsthaftigkeit irgendeinen Hampelmann in einem albernen Fantasystoff, wie sie es im schweren Charakterkino tun.
Genre wird zumindest bei den Geldgebern in Deutschland immer noch naserümpfend angeschaut. Auch wenn das sicherlich auch langsam aufbricht.
Das die deutsche Filmlandschaft vor langer Zeit mal den Ton angegeben hat und man Hollywood wegen der vielen deutschen Kulturschaffenden, die in Hollywood ein neues Zuhause fanden, in der Anfangszeit auch New Weimar genannt wurde, brauch ich hier sicherlich nicht zu erzählen.
Ich mein Tim Burton bezieht sich immer und immer wieder auf den deutschen Expressionismus und seine Bilder.
Das stimmt, ist eher eine Entwicklung der letzten Jahre. Von seinen früheren Filmen fehlen mir ein paar, aber ich hatte nochmal bei Keinohrhasen reingeschaut und der ist inszenatorisch solide und längst nicht so schlimm wie ein Klassentreffen.
Schöne Worte. Ich würde mich freuen.
Noch mal etwas klarer:
Ich habe die Erfahrung gemacht… Wie die, mit welchen Filmen genau entstanden ist, kann ich nicht nachvollziehen
Ich gehe auch davon aus dass ich von Hollywood, UK, Canada etc auf eine gewisse Art zu meinem Empfinden von „Schön, sauber, klar“ o. Ä. erzogen/trainiert worden bin. Leugnen wäre blind. Ändert nichts daran dass ich dann anderes, aus Deutschland, Frankreich, Belgien oder auch den USA, UK etc, als unschön empfinde.
Desweiteren bin ich überzeugt davon dass ich, aufgrund meiner Erfahrungen, mittlerweile verhärtet bin und abgestoßen reagiere. Dadurch hab ich garantiert auch viele gute bzw. Sehr gute deutsche Filme nicht gesehen.
Ich möchte gerne dass jeder Film den ich mir anschaue bei min. 4 Sterne landet. Es ist aber so dass ich allgemein bei so ca. 10 Filmen selten mal einen, den ich überdurchschnittlich gut finde erwische. Dieser Wert, ohne genau nachgerechnet zu haben, tendierte, in der Vergangenheit, bei deutschen Produktionen gegen 0 oder 0.1. Die Überlegung welche Filme ich also am Abend gucke wird davon beeinflusst.
Unter anderem deswegen finde ich die challenge, das Forum und euch so gut und nützlich. Soul Kitchen, Rush, Little Women und noch andere hätte ich vermutlich nicht geguckt, wäre ich nicht hier.
Für so drei, vier Empfehlungen bin ich bei jedem Thema offen. Ob ich meine Zeit dann darauf verwende entscheide ich wenn es soweit ist. Also gerne nehme ich mir Vorschläge für deutsches Kino zu Herzen.
Ich möchte auch nochmal kurz nachschießen, dass ich das durchaus nachvollziehen kann, dass man diesen Eindruck und die Wahrnehmung dem deutschen Film gegenüber haben kann.
Auch ich hab schnell, wenn es deutscher Film hieß mit den Augen gerollt.
Auch dem österreichischen Kino musste ich mich erst annähern, weil ich hier lange Zeit nicht mehr Vielfalt gesehen hab, als Kabarettfilme, die mal besser und mal schlechter waren.
Dem französischen Kino gegenüber war ich aus irgendeinem Grund immer mehr aufgeschlossen, auch wenns da eine Zeitlang typischen jugendlich-dickköpfigen Protest in mir gab, nur weil mein Vater immer so vom französischen Kino geschwärmt hat. „Das sind noch richtige Filme“ und man will umhimmelswillen ja nicht das gut finden, was die Eltern gut finden.
Bei mir hat das aufbrechen dieser Eindrücke und Erwartungen an das deutssprachige Kino langsam so mit Ende der Teenagerzeit begonnen, als mein älterer Bruder einen Sommer lang mit Wim Wenders und Werner Herzog ankam und wir jeden Tag gemeinsam 2 Filme geschaut haben.
Mit zwei Freundinnen hab ich auch dann begonnen in Programmkinos zu gehen und im Studium haben ein paar Studienkollegen und ich uns jede Woche in der Klasse zum Filmschauen getroffen undsoweiterundsofort und so hat man einfach generell begonnen die Fühler auszustrecken und nicht nur die eigene Comfortzone zu bedienen.
Aber klar, auch ich kann mich wahrscheinlich heute noch nicht immer von diesen Vorurteilen freisprechen, auch wenn ichs besser weiß - vorallem halt wenn es um diese Namen wie Schweiger und Schweigofer geht.
Aber, dass dahinter durchaus auch interessantes Kino passieren kann, dass schon mehr als einen Blick wert ist, muss man immer wieder sagen.
Natürlich muss da auch institutionell viel passieren, was deutsches Kino und die Wahrnehmung darauf betrifft. Von Seiten der Filmförderung, aber auch der bezüglich einer „Sozialisierung“ bzw „Bildung“ einens Puplikums, dass die Filme dann annimt natürlich.
Funny Games ist doch auch eine Komödie, oder?
Ich mein, das Funny ist ja schon im Namen drinne
Edit: merke, dass der Joke nicht funktioniert, weil es wohl ein Österreichischer Film ist
Wieder was gelernt.
Aber ja, ich würde Funny Games eine satirische Qualität durchaus nicht absprechen.
Übrigens läuft im Filmmuseum in Wien im März ne Haneke Retrospektive, für alle, dies interessiert!
Die haben überhaupt immer super Programm!
das auf jeden fall, aber es ist trotzdem sehr schwierig, ob man es als Comedy einordnen kann. Ist eben etwas wie „Get Out“ (nicht von der Handlung her, aber von der Aufmachung). Es ist Horror/Thriller, obwohl es satirisch/humoristische Elemente beinhaltet.
Thema: Deutsche Komödie
Film: Ödipussi von Vicco von Bülow
Erscheinungsjahr: 1988
Laufzeit: 88 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Der 56-jährige Paul Winkelmann ist Geschäftsführer des Stoff- und Möbelgeschäfts seines verstorbenen Vaters. Er befand sich lange unter der Obhut seiner allumsorgenden Mutter, die gar nicht verstehen kann, warum ihr Sohn mittlerweile in einer eigenen Wohnung lebt.
Schon vor dem Hinweis von @UnclePhil war es für mich klar, dass ich mir einen Film von Loriot ansehe. Da ich allerdings Pappa ante Portas zuletzt nochmal gesehen hatte, ist es dann Ödipussi geworden, den ich als den etwas schwächeren Film in Erinnerung hatte.
Leider hat sich dieser Eindruck nun für mich auch bestätigt. Wie der Film zwischenmenschliche Beziehungen und Kommunikation thematisiert ist größtenteils immer noch aktuell und gerade zu Beginn bietet er auch einige Highlights. Allerdings plätschert er dann doch immer mal wieder zu lange vor sich hin und bietet dann im Endeffekt nicht so viele unterhaltsame und/oder erkenntnisreiche Szenen, wie ich es erhofft hatte. In der Hinsicht habe ich Pappa ante Portas doch ein gutes Stück stärker in Erinnerung.
Abschließend muss ich aber dazu sagen, dass Komödien es generell bei mir etwas schwer haben, besonders wenn ich sie nicht im Kino/in Gesellschaft sehe.
3/5
Ne, eine Komödie ist das natürlich nicht.
So…mache auch mal mit
Thema: Deutsche Komödie
Film: Kartoffelsalat: Nicht fragen
Regie: Michael David Pate
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 81 Min
Nun…
Erstmal was anderes: Ich habe früher in der Uni bei einem Filmfest-Contest teilgenommen, wo man in 24 Stunden ein 5 Minuten Film erstellen musste, ohne Postproduktion zu betrieben. Sprich: Man reicht nur das ein was in der Kamera ist, und dann fügt das Filmfest-Team den Film zusammen.
Ohne Mist, ich habe bei diesem Filmfest-Contest mit extremen Limitationen technisch bessere Filme gesehen als Kartoffelsalat, was das Eine Million-Fache an Budget hatte.
Es ist genau das, es fühlt sich an, wie ein 80 Minuten Youtube-Sketch. Billige Sets, schlechte Schauspieler*innen und vor allem Jokes, wo vielleicht Kindergartenkinder ein müdes Lächeln machen würden.
Doch das schlimmste ist noch nicht mal diese Sachen. Dieser Film ist auch eklig. Also wirklich wirklich eklig. Ich weiß nicht warum aber in die Tasse seinen Popel zu werfen und dann draus zu trinken, oder 30 Sekunden lang ein Cameo von einem Typen zu bekommen, der auf dem Boden Kotz, oder eben ein Nutella-verschmiertes Gesicht zu haben sind nicht lustige Gags, nein, sowas ist einfach unnötig eklig.
Neben Premium-Youtubern wie Simon Desue, Bibi, Fresh Torge (Hauptrolle), Phil Laude, Joyce Ilg etc. waren auch Comedy-Leute wie Martin Schneider (der mit seinem riesigen Mund in Kamera gelacht hat) und Otto Walkes (Popel in die Tasse).
Doch es sagt schon wirklich viel aus, dass die beste schauspielerische Leistung in dem Gesamten Film (meiner Meinung nach) Dagi Bee war. Sie hat immerhin einigermaßen versucht eine Rolle zu spielen. Es heißt nicht, dass sie es gut gemacht hat, aber in all den grottenschlechten Performances war ihre Performance nur Sehr sehr schlecht.
Alles in allem war dieser Film wirklich ein riesen Haufen Müll. Es ist noch nicht mal ein Film, der so schlecht ist, dass es wieder gut ist (wie bspw. „The Room“). Es ist einfach nur SCHLECHT!
1/10
Herz(er13)lich willkommen. Wenigstens einer hier macht @Herzer glücklich .
(Ist natürlich kleiner Spaß, wirklich herzlich willkommen von mir bei der Challenge )
Thema #83: Deutsche Komödie
Film: Ganovenehre von Wolfgang Staudte
Erscheinungsjahr: 1966
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: TV-Aufnahme (Sky)
Ein Geldschrankknacker kommt nach drei Jahren aus dem Gefängnis und findet seine Freundin als leichtes Mädchen wieder. Statt Banktresore knacken jetzt Zuhälter werden? Es prallen zwei verschiedene Unterwelten aufeinander.
Herzers Aufforderung hätte mich schon fast zur Trollerei angestachelt und ich hätte irgend so einen von den tollen LISA-Filmen aus den 70ern genommen. War mir dann aber doch zu dumm .
Hab dann mal in den Festplatten gestöbert und bin auf diese Komödie gestoßen. Interessant vor allem deshalb, weil ich Wolfgang Staudte für einen sehr guten Nachkriegsregisseur halte und wenn wir hier schon bei deutschen Regieempfehlungen sind, dann empfehle ich Staudte für alle Freunde des politischen Films doch gerne.
Vor allem hat er nicht nur sehr wichtige, bekanntere Filme (Die Mörder sind unter uns, Der Untertan) gemacht sondern im selben Themengebiet auch sehr filmisch kreative und starke Werke (Kirmes, Herrenpartie,) sowie tolle Gerichtsfilme (Der letzte Zeuge, Rosen für den Staatsanwalt) und sicher auch noch mehr Filme, die ich noch gar nicht kenne.
Gescheiterte Entnazifizierung, Mitläufertum und grausame Verbrechen hören sich jetzt eher wenig lustig an aber viele dieser Filme haben schon auch oft einen satirischen Kern (Herrenpartie ist z.B. als typisch deutscher Heimat- und Schlagerfilm aufgebaut nur um dann richtig, richtig böse zu werden. Ist sehr interessant, da der 1964 in Cannes aufgeführt werden sollte, die Bundesregierung das aber jedoch mit allen Mitteln erfolgreich verhindert hat. Ist natürlich ein Unding, wenn man gemütlich mit dem Bier in der Hand einen schönen Ausflug nach Kroatien machen will und nachher gibt es statt „Party, Palmen, Weiber und ein Bier“ schön die Wahrheit über die Versäumnisse der Entnazifizierung).
Die Frage ist, kann Staudte auch richtige Komödie?
Naja, im Vergleich zu den anderen angesprochenen Werken verpasst man hier vor allem Inhaltlich nicht viel. Es gibt ein paar amüsante Szenen aber richig lustig fand ich den Film jetzt auch nicht. Man merkt aber schon, dass Staudte es gewohnt ist „intelligentere“ Filme zu drehen, denn ein bisschen was hat er schon versucht auszusagen, über die Welt der Gangster und Banditen. Darüber, ob harte Bankräuber in Sachen Prostitution auf einmal ganz kleinlaut und spießbürgerlich werden können, oder auf der anderen Seite Zuhälter die Hosen voll haben. Im Vergleich zu den angesprochenen Filmen, fehlt dem Inhalt hier aber einfach die Energie, der „Wumms“.
Es bleibt alles sehr harmlos und wenig überzeugend, so bleibt am Ende eher gar keine Botschaft als überhaupt irgendwas übrig.
Positiv zu sagen ist, dass es durchaus die ein oder andere interessante Einstellung gibt und das eigentliche Plus dieses Films hier sind seine Darsteller und Darstellerinnen.
Gert Fröbe, gerade auf Weltruhmtour dank Goldfinger, spielt den Boss des Berliner Zuhälterrings mit zugekniffenem Auge und einfach in gewohnter einmaliger Manier. Mario Adorf als noch recht junger Geldschrankknacker macht auch eine tolle Figur und mit Curt Bois in der Nebenrolle ist auch diese sehr prominent besetzt.
Die leichten Mädchen spielen unter anderem Karin Baal und Helen Vita, die man in einigen berühmten deutschen Filmen z.b. von Fassbinder sehen kann.
Ein durchwachsener Film, der aber mit einem tollen Cast, der auch sichtlich Spaß hat, punkten kann.
5 von 10 Gangster und Ganoven
Soll noch einer sagen der deutsche Film bewegt nur noch Oma Else, hier wird ja mehr reingechattet als beim neusten Oscargewinner.
Außer paar Phrasenschwein-Sprüchen kann ich da auch wenig ergänzen, weil es halt bei mir genau so ist: Einfach anschauen und sich selbst ein Bild machen. Das gilt für das Deutsche Kino genau wie für alle anderen auch und wäre da nicht die begrenzte Zeit, dann ist das überhaupt immer die Lösung.
Ich finde deutsche Filme haben zu jeder Zeit auch ein paar interessante Regisseure zu bieten und klar sind zu jeder Zeit andere Regisseure berühmt aber wie ja schon festgestellt wurde, hat das eben meist was mit den verfügbaren Mitteln zu tun:
Klar haben wir große Stummfilmregisseure in den 20ern gehabt – aber in der Zeit gibt es auch schon tolle Filme aus Frankreich oder den USA.
Genauso anders herum: Klar hatten wir nach dem Krieg genug andere Probleme und Hollywood goldene Zeiten und trotzdem gerade mit Staudte hier als Beispiel auch wieder starke Filme zu bieten.
Lässt sich beliebig fortsetzen. Ist aber trotzdem wie die Phrase da oben wieder Ansichtssache:
Als Beispiel: Ich würde nie sagen, dass der deutsche Film schlecht ist aber wenn z.B. von Wenders gesprochen wird, dann finde ich die (älteren) Filme zwar von der Cinematographie top (was in meinen Augen aber zu 95 Prozent an dem großartigen Robby Müller liegt und nicht an Wenders – das geht jetzt aber zu sehr in die Wendersdiskussion) aber inhaltlich sehr oft langweilig, pseudophilosophisch aufgebläht und manchmal sogar ärgerlich – heißt aber nicht, dass es zu der Zeit nicht auch deutsche Regisseure (Fassbinder seine Filme zu der Zeit mag ich z.b. oft sehr) gab die ich eben sehr mag. Und da es soviel gibt, gibt es auch noch unendlich zu entdecken.
Bevor manche hier mit dem alten Zeug noch die Motten kriegen: Das ist heute natürlich für mich nicht anders: „In den Gängen“ von Stuber hat z.b. für mich alles an Arthousekost egal ob jetzt USA, Ostasien, Frankreich oder sonstwoher ohne Probleme in den letzten Jahren „abservieren“ können.
Aber auch in der Flut an Eigenproduktionen auf den mittlerweile unzähligen Streamingkanälen, kommt aus den USA mindestens soviel Quatsch wie hier in Deutschland mit dem wöchentlichen ARD- und ZDF-Fernsehfilm und auch da lässt sich auf beiden Seiten für mich sagen, kann man auch mal was schönes erwischen.
Ich denk für mich z.B. an „Grüner wird’s nicht sagte der Gärtner und flog davon“. Irgend so ein ARD-Fernsehfilm mit Elmar Wepper in der Hauptrolle – da würden 90 Prozent vielleicht schon abwinken (ob zurecht oder unrecht sei mal dahingestellt). Zufällig angeschaut – fand ich ein fantastisch Flightmovie aus Deutschland. Locker, leicht, hintersinnig und nicht zu kitschig auch mit tollen Nachwuchsdarsteller und -darstellerinnen und vor allem mit Luftaufnahmen, wenn das von anderen Länder gekommen wäre hätte man gesagt: Wow was für wahnsinnig schöne Landschaftsbilder.
Heißt: Sucht Filme die ihr mögt, egal von wo, egal von wann.
Word!
Ich glaube, das liegt aber auch daran, dass die „Massefilme“, nenne ich sie jetzt mal, eben „Klassentreffen 1.0“, „Fack ju Goethe“ und Co. sind. Und eben nicht „Victoria“, „Systemsprenger“, „25km/h“, „Das schönste Paar“, „Das schönste Mädchen der Welt“, „4 Könige“, „In den Gängen“, „Eine unerhörte Frau“, „Das Leben der Anderen“ (wobei der sicher nur halb zählt, der hat immerhin 'nen Oscar) oder „Goodbye Lenin“.
Und dann kommt hinzu, dass es auch schon fast hip zu sein scheint, deutsche Filme scheiße zu finden. Ich will hier niemandem zu nahe treten oder persönlich angreifen, ich glaube nicht, dass hier jemand dazugehört, aber wenn man sich so umschaut und umhört, dann ist das doch eine sehr gängige Meinung, die manchmal einfach nicht sehr fundiert wirkt.
Und wie gesagt, ich weiß, ich bin da eher emotional, ich kann da manchmal nicht aus meiner Haut. Sorry, falls sich jemand angegriffen gefühlt hat. Das wollte ich sicher nicht.
Die „mainstream“ filme in deutschland sind ja fast nur RomComs.
Die sind meist auch wirklich so, wo man ab der hälfte des filmes nicht mehr weiß welchen von den tausend romcoms man gerade schaut, weil die so auswechselbar sind.
Dennoch gibt es echt unglaublich gute Deutsche Filme, was mit Metropolis und „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ anfängt und mit Victoria und Systemcrasher weitergeführt wird.
Hatter nicht gesagt
Die sind alle sehr überraschend.
Am Wochenende habe ich mir „Mädchen, Mädchen 2“ angesehen und muss sagen, dass für ne Rom Com Fortsetzung der ziemlich gut funktioniert und ich nicht das Gefühl habe wie bei den Rom Com-Fortsetzungen auf Netflix, dass man einfach nur 90min füllen will bis das Paar, dass sich in Teil 1 schon gefunden hat, wieder findet.
Männerhort ist dagegen leider nur Mario Barth als Film mit Maria Herbst als Stromberg und Mbarek als Mbarek.
Ich bin nicht sicher, ob das vielleicht an der Zeit liegt… mein Gefühl mag mich trügen und vielleicht spricht da die verklärte Teenager-Seele, aber ich habe das Gefühl, dass deutsche RomComs / Komödien früher besser waren als sie es jetzt sind. Sicher nicht durchweg, aber so gerade die 90er/00er haben schon ein paar solide bis gute Filme dieser Art hervorgebracht, während es heute fast nur noch Komödien a la „Männerhort“ und „Klassentreffen“ zu geben scheint.
Würde ich zustimmen. Damals gab es ne Periode an relativ vielen starken dt. Filmen. Die Filme haben auch ganz gerne Komödien und Dramen verknüpft. „Schule“ oder „Crazy“ sind mir dadurch immer noch ganz gut im Kopf. „Mädchen, Mädchen“ punktet mit der doch eher seltenen weiblichen Sicht.
Aber würde ich heute ohne Nostalgie „Harte Jungs“ sehen, würden ich es wohl auch in die Kategorie „Abschussfahrt“ ablegen.
Zur Zeit kommt mit „Wunderschön“ aber auch wieder ein guter dt. Film im Kino. Nur würde ich da sagen, dass das Drama dort überwiegt und es daher nicht so perfekt zur Challenge passt.