Ja das hab ich auch so in Erinnerung. Da sind’s dann auch eher einzelne Szenen glaub ich, in denen er ganz gut für mich funtioniert. Pappa ante Portas ist für mich daher auch auf jeden Fall sein Meisterstück.
Jup, starke Einzelszenen hat er auf jeden Fall.
Thema #83: Deutsche Komödie
Film: Das deutsche Kettensägenmassaker von Christoph Schlingensief
Erscheinungsjahr: 1990
Laufzeit: 63 Minuten
Sie kamen als Freunde und wurden zu Wurst.
Die Mauer ist gefallen und einige Ostdeutsche machen sich schnellstens auf den Weg in den Westen. Ein paar davon laufen aber dummerweise einer wahnsinnigen Metzgerfamilie in die Arme Kettensäge und enden, wie es das feingeistige Zitat am Anfang schon vorweg nimmt, als Wurst. Im Naturdarm.
Da habe ich nun endlich mal meinen ersten und wohl auch bekanntesten Schlingensief gesehen. Wenn auch der Name offensichtlich an dem Horror-Klassiker TCM angelehnt ist, habe ich mich hier nicht in der Schublade vergriffen, denn vom Horror ist hier ausschließlich das blutige Gekröse hängengeblieben. Eine waschechte deutsche Goremedy.
Es ist trashig ohne Ende, das Schauspiel schlecht bis teilweise nervig, die Handlung blöde und die Gewalt tut auch nicht weh, aber irgendwie macht es schon ein bisschen Spaß. Es gibt ein paar nette Referenzen auf das Original von Tobe Hooper und zumindest der Schlachtraum sieht schön fies aus, insgesamt ist aber auch der Gore bzw. die praktischen Spezialeffekte nicht allzu überzeugend. Jörg Buttgereit hat drei Jahre zuvor mit meinem geliebten Nekromantik eine andere Messlatte für mich gelegt.
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat 2/5
Sehr schön. Herzlich Willkommen.
Thema #83: Deutsche Komödie
Film: Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können von Leander Haußmann
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 103 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Joa. Nun. Benno Führmann ist ein Macho und Chauvinist, dessen Sportwagen von Jessica Schwarz beim Einparken verkratzt wird. Kurze Zeit später sind sie ein Paar. Danach erleben wir eine klischeegetränkte Standardgeschichte mit Eifersüchteleien, Betrug, Lügen und dem ganzen Kladderadatsch.
Alles wird komplett over-acted und soll vermutlich super lustig sein. Auch der Erzählstil im Sinne eines Lehrvideos (oder sollte ich hier den Gag mit Leervideo bringen? Nah) will hyper innovativ sein. Neben den ganzen Klischees von Mann und Frau ist dieses Prunkstück deutscher Comedygeschichte triefend vor Sexismus und Homophobie.
Ochsenknecht versucht sich eher schlecht als recht an einem schweizer Akzent und der Rest des Casts tut sein/ihr übriges, um hier einen Film aufs Parkett zu zaubern, bei dem das Wort Cringe noch wohlgemeint ist.
Fazit: Kann man sich sparen und reiht sich nahtlos in die oben bereits diskutierte negative Spalte der „deutschen Komödie“ um Schweiger-Standardware ein. Hätt ich doch mal lieber Loriot oder Schneider ge-rewatched.
Hier gibt es 1/5 Sekretärinnen als Wichsvorlage
Fazit 2: Nicht gucken bitte. Wirklich.
Hui. Nu hab ich bissl zu tun im Bereich des deutschen Films. Theoretisch sollte ich natürlich bei den alten Meistern anfangen denn die hab ich tatsächlich nie gesehen. Das werde ich aber auch wahrscheinlich nie nachholen. Die zu suchen die ich mag und dann auch nur die zu gucken… Ähhh… Wie geht das?
„25km/h“ fand ich ganz nett. „das Leben der anderen“ hab ich, glaube ich gesehen aber bin nicht sicher. Falls ja, hat er keinen Eindruck hinterlassen. „Systemsprenger“ hat meine Freundin, die in einem da tangierten Berufsfeld arbeitet gesehen und die sagte sie wäre sehr enttäuscht. Selbst hab ich ihn noch nicht gesehen, ist aber geplant.
Die anderen merke ich mir und bedanke mich für die Hinweise.
„Goodbye Lenin“ fand ich damals wirklich sehr gut, müsste ich erneut sehen um klarer bewerten zu können. Auch „Crazy“ wurde genannt. Das ist wirklich ein geiles Buch und eine echt ordentliche Umsetzung. Hab ich ganz vergessen. Mir scheint allgemein dass ich durch die Erfahrungen der… Sagen wir letzten 5 oder 10 Jahre so angekokelt wurde dass ich jetzt zu Unrecht eine allgemeine Abneigung habe. Bei deutschen Filmen die ins „normale“ Kinoprogramm kommen, bleibe ich aber bei der Einstellung.
In den Gängen“ von Stuber (obwohl ich bei Arthouse Bedenken habe ob ich da überhaupt genug kapiere. Bin ja doch eher ein einfaches Gemüt )
„Grüner wird’s nicht sagte der Gärtner und flog davon“ (allein der Titel ist mal klasse)
Also…Ich tu mal so als hätte ich so viel Zeit und würde die alle nachholen.
Ich fand auch damals die Hans Weingartner Filme (ja, der ist eigentlich Österreicher i know)ziemlich gut, aber die Filme von ihm haben mir so einen neuen, jungen deutschen Film eröffnet, der dann sicher irgendwie in Victoria gemündet ist.
Also sowas wie Das weisse Rauschen, Die fetten Jahre sind vorbei oder Free Rainer.
Ich weiß nicht, wie ich die heute finden würde, ewig nicht mehr gesehen. Besonders Die fetten Jahre sind vorbei hat mich damals sehr beeindruckt, als jungem Linken kleinen punkigem Indieytypen haha.
Thema: Deutsche Komödie
Film: Nicht mein Tag
Regie: Peter Thorwarth
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 110 Minuten
gesehen auf: Netflix
Als großer Fan der Unna-Trilogie habe ich nach damals eher bescheidenen Kritiken lange eine großen Bogen um Peter Thorwarths „Nicht mein Tag“ gemacht. Nach acht Jahren habe ich mich dann doch heran getraut und muss sagen ich habe ihn zu Unrecht gemieden.
Sicher ist der Film kein absolutes Highlight wie „Bang Boom Bang“ und „Goldene Zeiten“, aber wieder schafft es Thorwarth dem Zuschauer verschiedenste Figuren nahe zu bringen, die man auf den ersten Blick allesamt unsympathisch findet.
Herauszuheben ist natürlich Moritz Bleibtreu, der den Kleingangster wie immer einen hervorragenden Job macht, aber auch Axel Stein überzeugt wirklich in der Rolle des spießigen Bankangestellten, der plötzlich sein ganzes Leben hinterfragt. Dazu die Nebenfiguren von Jasmin Gerat und Anna-Maria Mühe, ebenfalls ausgezeichnet gecastet.
Ein Thorwart-Film ohne Ralf Richter geht natürlich auch nicht und wir bekommen Christian Kahrmann sogar in einem Kampmann-Cameo. Dazu noch unzählige Kurzauftritte der deutschen Schauspielelite um Frederik Lau und Milan Peschel.
Zu Beginn hat man nicht wirklich eine Ahnung, wohin der Film möchte, aber durch geschickt platzierte Wendungen und Kniffe hält er die Spannung immer aufrecht. Auch wenn ich mir einige Handlungsstränge etwas ausführlicher gewünscht und andere weggelassen hätte, war das mehr als solide. Leider ist das Ende dann zu sehr das, was man erwartet und auch schon häufig gesehen hat, gerade nach den ersten Sekunden des Films, die ja dieses Szenario bereits abbilden. Auch wenn man mit der letzten Szene dann wieder überraschen möchte.
Thorwarth wieder mal außergewöhnlich gut im erschaffen von Figuren und der Auswahl seiner Darsteller. Auch handwerklich ist das wieder auf sehr hohem Niveau. Mir fehlt einzig der letzte Kick, der den Film in Richtung Komödie, Gangsterfilm oder Krimi bringt.
Sehenswert, wenn auch kein Überflieger.
3.5/5
Thema: Deutsche Komödie
Film: Good Bye, Lenin! (Wolfgang Becker)
Erscheinungsjahr: 2003
Laufzeit: 121 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Die ostdeutsche Christiane Kerner fällt ins Koma. Währenddessen fällt die Mauer. Als sie erwacht, ist die Welt eine andere - da ihr Arzt aber sagt, dass jeglicher Schock tödlich für sie enden könnte, versucht ihr Sohn, die Mauer noch eine Weile für sie aufrecht zu erhalten.
Mal wieder ein Film, der schon lange auf der erweiterten Watchlist stand.
Hat mich jetzt nicht wirklich überzeugt, der Film blendet mehrfach in Momenten aus Szenen aus, die ich lieber weiter verfolgt hätte, da sie erst dann wirklich unangenehm wurden, oder eine Auflösung benötigt hätten - oder zeigt manche Szenen gar nicht erst.
Viel verschenktes Potential, denn die Idee ist gar nicht so dumm. Ich hätte auch gerne noch viel mehr vom Charakter der Mutter erfahren, und mehr darüber, wie regimetreu sie sie denn nun wirklich war beispielsweise. Oder sogar, ob man ihr am Anfang nicht am besten einfach alles gesagt hätte. Der Film lässt viel zu viel offen.
Da das Thema ja „Komödie“ ist noch ein Wort hierzu … so richtig lustig war der Film auch nicht, manchmal musste ich ein bisschen schmunzeln. Und da der Rest des Themas „Deutsch“ war, dachte ich, ich ein Film über die Wiedervereinigung … viel deutscher geht es ja gar nicht
Daniel Brühl spielt aber sehr gut.
3,5/5
Oh der ist auf Netflix? Gut zu wissen.
Tatsächlich verstehe ich auch nicht, warum der unter „Komödie“ gelistet wird. War für mich nie ein Film, der die Intention hatte, das Publikum zum Lachen zu bringen.
Ich finde, er ist eine Satire über … na ja, am ehesten. Ost- und West. Zählt für mich schon als Komödie, aber eben nicht so Slapstick.
Lachen sollten das Publikum da schon - ich weiß noch, dass sich sowohl meine Eltern als auch Großeltern damals total über den Film amüsiert haben, und ihn sich sogar auf DVD geholt hatten (und ich hab ihn trotzdem nie geguckt).
Sorry, ich find grad nicht so ganz die treffenden Worte, um besser auszudrücken, was ich meine.
Kann man ansehen… schön, dass es mal filmisch umgesetzt wurde… schneidet mein Berufsfeld und ich war auch recht ernüchtert… zu viel, zu doll und da ich persönlich weiß, dass alle Kliniken relativ unterschiedlich arbeiten, finde ich insbesondere den Part im Film schlimm
Berührt hat mich der Film… aber dafür dass ich ihn sah, nachdem ich von KollegInnen und anderen Menschen hörte, ich solle den auf jeden Fall auch schauen, war ich dann währenddessen und danach ernüchtert
Ist halt ein Einzelfall bei dem alles etwas anders ist, als ich es unbedingt kenne… und ich hab schon mehrere Fälle bzgl. „Systemsprenger“ selbst erlebt und auch deren schweren Werdegang und Geschichten nachlesen können, als diese teils noch jungen Kinder bei uns waren…
Würde es mehr Filme bzgl. der Thematik geben, könnte man auch mehr das individuelle/die Unterschiede einzelner Institutionen wahrnehmen … und allem was sie in Systemsprenger unterbringen wollten, deutlich mehr Facetten geben bzw. auch den Rahmen darstellen, was tatsächlich so alles passiert und auch finanziell überhaupt umgesetzt wird … usw usw usw…
@Herzer Nur reine Komödien, oder zahlt auch etwas, dass als „komödiantisches Familiendrama“ bezeichnet wird?
Ich werde es jetzt nicht abstecken, wo Komödie aufhört. Würde sagen, es sollte den Schwerpunkt darin haben, dir ein gutes Gefühl/ dich zum Lachen zu bringen.
Ich habe ja auch eine Gangsterkomödie gesehen.
Kann mir vielleicht jemand sagen, ob Toni Erdmann genug Lacher generieren würde?
@TIMBOlino1984
Ja, sollte zählen. ich bin trotzdem sehr enttäuscht von euch, dass keiner „Mädchen Mädchen“ sehen will
Den musste ich damals im Religionsunterricht der Berufsschule sehen. Nie wieder.
Ich nehme hier ja nur Filme, die ich noch nie gesehen habe. Da sind dann halt erstmal bestimmt 200 Filme rausgefallen
Damals fand ich den nicht so schlecht.
Den kenn ich halt schon