Du bist auf jeden Fall heißer Kandidat für den besten Osterhasen 2022! Ich freu mich mega über mein Thema
Thema #89: Bruce Willis
Film: The fifth element
Erscheinungsjahr: 1997
Laufzeit: 121 Minuten
gesehen auf: Netflix
So, damit ist eine von drei großen Bruce Willis Lücken in meiner Watchlist geschlossen. Vielleicht hätte ich besser „12 monkeys“ genommen…
Was nicht heißt, dass mir „The fifth element“ nicht gefallen hat. Ich fand ihn schon ganz nett und er hat einige tolle Elemente. Aber ich hab wirklich lang gebraucht, bis ich rein gekommen bin, was es für mich etwas zäh gemacht hat. Und ey, Chris Tucker… GEHT GAR NICHT! So unfassbar schrecklich. Der schiebt Jar Jar auf jeden Fall mit großem Schwung auf Platz 2 der absolut nervigsten Filmcharaktere jemals!!!
Dafür ist Gary Oldman umso großartiger, der Soundtrack gefällt mir sehr und am Ende hatte ich dann schon auch Spaß mit dem Film.
3/5 Sterne.
Krass, das sieht fast wie ein Digitalrendering aus. Aber sehr hübsch. Gefaltete Kacheln in rosa Schüssel auf Kacheln!
Ich wusste doch immer, dass ich ein echter Künstler bin!
Thema #89: Bruce Willis
Film: Looper
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 121 Minuten
gesehen auf: Netflix
Da ihn Antje letztens gelobt hat und ich ihn nicht kannte, habe ich mich für Looper entschieden. Kurz zur Story:
Es ist 2044. Amerika ist verarmt und runter gekommen und Joseph Gordon-Levitt ist ein so genannter Looper. Er tötet Menschen, die aus der Zukunft zu ihm geschickt werden, um die Beweise an den Morden zu vertuschen. Irgendwann wird jedem Looper auch sein zukünftiges Ich geschickt, dass er ermorden muss, um alle Beweise zu vertuschen. Überraschung. Sein zukünftiges Ich ist Bruce Willis^^
Die Story ist für sich genommen originell, wobei durch Zeitreisen man insgesamt nicht zu viel drüber nachdenken sollte, denn die Logiklücken sind nicht sonderlich versteckt^^
Das man Joseph Gordon-Levitt irgendwie digital verändert hat, um Bruce Willis ähnlicher zu sehen, war ne für mich eher negative Entscheidung. Bei einer Zeitreisegeschichte haben sie eh schon meine Suspension of Disbelieve, wodurch ich das einfach hingenommen hätte. So sieht sein Gesicht nicht über den Film immer gleich aus und die Star Power verpufft auch, da ich zu Beginn dachte, wer denn dieser Schauspieler überhaupt ist und wie der die Hauptrolle in so nen gut besetzten Film bekommen hat.
Zu Bruce Willis: Ich weiß nicht, ob er zu dem Zeitpunkt schon krank war, aber sein Schauspiel überzeugt mich kaum. Ihm fehlt jegliches Charisma, so dass es mir als Zuschauer sehr schwer fällt seine Seite einzunehmen.
Trotzdem hebt der Film sich einfach durch seinen Plot vom Durchschnitt ab und hat ein paar Parts, die zum Nachdenken anregen.
3,5 von 5
Thema: Bruce Willis
Film: Unbreakable
Regie: M. Night Shyamalan
Erscheinungsjahr: 2000
David Dunn überlebt als Einziger einen Zugunfall und entdeckt darauf, dass er unzerstörbar, also quasi ein Superheld ist. Deswegen wird er von Mr. Glass, sozusagen dem Gegenteil von David, ausfindig gemacht, damit er seine Bestimmung als Superheld annimmt.
Ich hatte vergessen, wie ruhig und unkonventionell Unbreakable eine Superheldengeschichte erzählt. Es ist kein Superheldenfilm, wie man ihn heute etwa im Marvel-Kontext kennt, sondern viel zurückgenommener und unaufgeregter. Hier passt auch Shyamalans seltsame Art, Filme zu machen, auch mal sehr gut, genauso wie Bruce Willis’ recht stoische Darstellung des Hauptcharakters.
Sicher einer von Shyamalans besten Filmen!
Thema #90: 3-Wetter-Taft (Wetterphänomen)
Film: The Fog von John Carpenter
Erscheinungsjahr: 1980
Laufzeit: 86 Minuten
Wo gesehen: DVD
In meinem Geschenk war also eine Dose Volumen-Haarspray. Passt mir natürlich ganz hervorragend, da meine 3mm Frisur selbstredend ziemlich widerspenstig ist, bei dem auch hier in Frankreich herrschenden Wind. Danke dafür also, meine Frisur sitzt.
Außerdem bot sich nun die Gelegenheit, den Nebel des Grauens zu rewatchen. Lang ists her, dass ich den das erste mal gesehen habe. Letterboxd hatte ich damals auf alle Fälle noch nicht.
Im kleinen Küstenstädtchen Antonio Bay herrscht reger Betrieb, denn der Tag der Stadtgründung jährt sich zum hundertsten Mal. Ein Pfarrer entdeckt ein in die Wand seiner Kapelle eingemauertes Logbuch, eine junge Mutter bespielt ihren eigen kleinen Lokalradiosender im Leuchtturm und Jamie Lee Curtis ist trampend unterwegs und landet mit ihrem Fahrer im Bett. Komische Dinge passieren, Autos fangen zur Geisterstunde an von selbst zu hupen, ein Stück Holz heult rum und vor allem: dichter Nebel zieht auf und bringt ein gruseliges Geheimnis mit in die Stadt.
Atmosphärisch echt schöne Bilder vom mysteriös leuchtenden Nebel, die Charakterkonstellation, wo man gar nicht so recht wirkliche Hauptrollen festhalten kann und auch der typische Carpenter Soundtrack waren für mich auf jeden Fall sehr positiv und schön anzusehen.
Allerdings habe ich bemerkt, bzw mich wieder daran erinnert, dass der Film bzw die Geschichte an sich leider einfach nicht wirklich spannend oder gar gruselig ist. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es für eine weniger horroraffine Zielgruppe ein durchaus schönes Schauerfilmchen ist, für mich fehlte allerdings an allen Ecken und Enden ein Kick oder der Nervenkitzel.
Es wird im Prinzip schon nach wenigen Minuten aufgeklärt, was denn hier eigentlich Phase ist, der Grund liegt zwar noch halbwegs im Nebel, aber „die Regeln“ sind klar und es folgt sowas wie ein Slasher in sehr zahmer Form.
Es ist natürlich ein Klassiker und bei Carpenter fällt es mir nicht leicht, schlecht darüber zu reden, für mich ist der Film aber einfach nichts groß besonderes. Schade. Dass er Qualitäten hat, kann und werde ich ihm aber auch nicht absprechen. ^^
3/5 Nebelhörner
Thema: #90: Ab in die Wüste
Film: The Martian von Ridley Scott
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 141 Minuten
Wo gesehen: Disney+
Themenbeschreibung:
Filme, die größtenteils in der Wüste spielen, egal ob auf der Erde oder anderen Planeten ( hust Dune hust )
Ich habe Dune schon im Kino gesehen und wollte den jetzt nicht noch mal gucken direkt (auch wenn ich toll fand). Da dachte ich mir: guckste halt was anderes was Sci Fi mit extraterrestrischer Wüste ist: The Martian!
Der Plot schnell umrissen: Eine bemannte Mars-Mission muss ihren Einsatz aufgrund eines Sturms vorzeitig beenden und notmäßig evakuieren. Dabei wird Mark Watney, der Botaniker der Gruppe, von der Gruppe getrennt und für tot gehalten. Doch er lebt. Der Sturm hat teile des Equipoments zerstört, weswegen er keine Möglichkeit hat mit Nasa zu kommunizieren und alles sieht danach aus, dass er auf dem Planeten sterben wird, doch er gibt sein Leben nicht auf. Nasa fällt auf, dass Equipment bewegt, auf und sie stellen fest: der Todgeglaubte lebt. Nun gilt es die Tagline des Filmposters wahr zu machen: Bring him home.
Ums auf den Punkt zu bringen, finde ich den Film super. Er ist wissenschaftlich sehr plausibel und actionmäßig größtenteils unaufgeregt. Wir fiebern meistens mit ihm mit, statt dem eigentlich so typischen Hollywood “boom boom krach peng” actiongewitter dabei zuzugucken, wie sie versuchen möglichst viele Objekte kreativ in die Luft zu jagen. Das ist sehr erfrischend für mich!
Kurze Googlesuche danach hat gezeigt, dass das meiste was wissenschaftlich plausibel wirkte auch dem wissenschaftlichen Stand der Zeit entspricht. Nur weniges wurde für Filmzwecke umgedeutet. Sie hatten Berater von der Nasa die sie nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen (wie sehen Benutzeroberflächen aus?) beratet haben und das merkt man.
Ich fand den Film wirklich klasse. Mein einziger Kritikpunkt ist: mir war er stellenweise zu spannend. Ich weiß, ihr haltet mich jetzt für bekloppt. Aber das ist keine echte Kritik. Wer außer mir bekloppten, will schon einen Film weniger spannend haben? Ich hatte einfach Freude daran dabei zuzusehen, wie wissenschaftliche Ideen ausgetauscht werden, um sein Überleben zu sichern. Das war der Teil, der für mich spannend war. Dass er die ganze Zeit in potentieller und zeitweise in akuter Lebensgefahr schwebt und man im Grunde erst im Finale wirklich klar ist ob er überlebt oder stirbt war mir da fast im Weg.
Kritik an Disney+: ich habe den Film in englischer Originalausgabe und ohne Untertitel geguckt, weil ich keine brauche. Für Englisch. Disney+ fuhr aber eine “ganz oder gar nicht”-Politik, weswegen es an einer Stelle eine komplette Unterhaltung auf Chinesisch gibt. Von der ich leider kein Wort verstanden habe, weil Disney+ mir keine Untertitel gegeben hat
4/5 - ich hatte ne gute Zeit
Thema: Grenzen von Raum und Zeit? Mir doch Egal!
Film: In Time von Andrew Niccol
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 109 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
„Zeit ist Geld“ - wird hier wörtlich genommen und ist grundsätzlich eine interessante Prämisse für einen Film.
In ferner Zukunft werden Menschen körperlich nicht älter als 25, Die Währung ist Zeit, die Städte sind in sogenannte Zeitzonen unterteilt, in den armen Bereichen werden die Kosten regelmäßig erhöht um die Bevölkerungszahlen zu kontrollieren. Ist die Zeit eines Menschen abgelaufen, stirbt er/sie.
In einem dieser Bereiche lebt unser Protagonist Will (Justin Timberlake), der durch mutigen Einsatz zu viel Zeit kommt und dann als moderner Robin Hood gegen die Obrigkeit vorgeht. Ihm auf den Fersen sind sowohl die Zeitpolizei, als auch eine Verbrecherbande.
Daraus entspinnt sich ein klassischer Action-Katz-Maus-Thriller.
Wie gesagt…interessante Prämisse…leider verläuft sich In Time relativ schnell in so vielen Plotholes und Unsinnigkeiten, dass man ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach nicht mehr darüber hinwegsehen kann. Es gab sicherlich den ein oder anderen unterhaltsamen Moment und gerade die erste halbe Stunde war durchaus unterhaltsam. Doch dann schmiert der Film unglaublich ab, Motivationen sind nicht mehr nachvollziehbar und irgendwann wandert dann auch die Hand des öfteren an die Stirn um zu facepalmen. Am Ende sind es dann im Prinzip nur einen Aneinanderreihung von sinnlosen Actionszenen und die eigentlich interessante Grundthematik gerät komplett in den Hintergrund.
Ein klassischer Fall von - kann man sich sparen: 2/5 Stockholm-Syndromes
Thema: Der April, der macht was er will - Regen (Film, in dem es in mind. einer Passage regnet)
Film: Steamboat Bill, Jr. von Charles Reisner
Erscheinungsjahr: 1928
Laufzeit: 70 Minuten
Wo gesehen: YouTube
Schönes Thema, da ich Regen nicht nur in Filmen, aber besonders dort mag. Zuerst habe ich mir Ikiru angesehen, da in Filmen von Kurosawa die Akustik von Regen großartig eingefangen wird. Allerdings nehmen die betreffenden Szenen bei Ikiru nur einen Bruchteil des Films ein und waren mir nicht prägnant genug, weswegen ich mir jetzt noch Steamboat Bill, Jr. angesehen habe.
Steamboat Bill ist Kapitän eines Raddampfers und befindet sich im Konkurrenzkampf mit dem reichen Mr. King, der einen neuen, größeren Raddampfer bauen lassen hat. Nun bekommt Bill Besuch von seinem Sohn, der bisher bei seiner Mutter in Boston aufgewachsen und gar nicht seiner Vorstellung eines Mannes entspricht. Zudem ist dieser auch noch mit der Tochter von Mr. King befreundet.
Die Handlung spielt hier allerdings nur eine Nebenrolle und leider vollzog sich der charakterliche Wandel von Bill Jr. etwas zu abrupt. Wirklich witzig ist er nur in wenigen Momenten, aber der Film bleibt konstant unterhaltsam. Das liegt vor allem an Buster Keaton als Bill Jr., dessen Spielweise und verkörperte Figuren ich bisher interessanter und ergreifender finde als z. B. Chaplins Tramp-Figur.
Wirklich beeindruckend ist das letzte Drittel des Films, in dem dann Regen und besonders ein Sturm das Geschehen dominieren. Was hier an Stunts und Zerstörung inszeniert wird, ist faszinierend und überaus unterhaltsam.
3,5/5 und ein für das Finale
Den muss ich noch sacken lassen. Hat mir schon sehr gut gefallen, aber wahrscheinlich der sehr hohen Erwartungen geschuldet auch etwas ernüchtert zurückgelassen.
Also dieses Thema ist wirklich außerordentlich ergiebig. Ich habe bereits 6 Filme von der mitgelieferten Liste geschaut und werde wohl auch noch weitermachen. Also vielen Dank, Wichtel.
Nun sind da zwei Filme die von mir die, innerhalb der 6 die meisten Punkte bekommen haben. Ich stelle hier etwas über den rein, der mir am Wahrscheinlichsten in Erinnerung bleiben wird.
Thema: Animated Films (co-)directed by Women
Titel: Liz and the Blue Bird
Erscheinungsjahr:
2018
Laufzeit:
90 Minuten
Regie: Naoko Yamada
Drehbuch: Reiko Yoshida
Besetzung: Atsumi Tanezaki, Nao Toyama
Die sehr enge Freundschaft, die einer Liebe gleichkommt, zweier Freundinnen wird von beiderseitigen Verlustängsten überschattet.
In diesem Film wird auf gefühlvolle Weise die kleine aber sehr feine Geschichte rund um diese Prämisse erzählt. In sehr hellen und warmen Bildern, geführt mit großartiger Regie, sehr präzisen Timings und einer wahrhaft schönen Musik wurde ich gerührt und gut unterhalten. Ich denke hier sind einige Metaphern und Symbole inhärent. Die die ich für mich daraus gezogen habe, fand ich wirklich schön und treffend. Vermutlich kann jeder Mensch einige Parallelen zu seinem eigenen Leben ziehen.
Es gab wenig Fallhöhe und auch nur dezente Charakterentwicklung. Ebenfalls empfand ich das durchgehend sanfte, langsame Tempo nicht immer richtig. Trotzdem fand ich diesen Film richtig gut.
3,5/5
Thema: Korean New Wave
Film: Frühling, Sommer, Herbst, Winter … und Frühling
Regie: Kim Ki-Duk
Erscheinungsjahr: 2003
Laufzeit: 102 Minuten
gesehen auf: youtube (mit englischen Untertiteln https://www.youtube.com/watch?v=GiMN-iSfESU
Ich wollte mich erstmal für das schöne Thema bedanken. Ich habe tatsächlich schon einiges von den Listen gesehen, diesmal musste es dann etwas ganz außergewöhnliches und überall gefeiertes werden, was lange auf meiner Liste steht.
Kim Ki-Duk ist einer der prägendstens Regisseure der Korean New Wave, leider verstarb er 2020 viel zu früh an COVID.
Es war nun also an der Zeit eines der größten Werke des koreanischen Kinos endlich zu schauen. Ich habe Frühling, Sommer, Herbst, Winter … und Frühling schon mehrmals angefangen, ich war aber nie in der richtigen Stimmung dafür. Diesmal war es endlich so weit, ich hatte den Kopf frei und konnte mich ganz auf das Epos einlassen.
Der Film ist tatsächlich erzählerisch recht klassisch aufgebaut. Wie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, durchschreitet er fünf Phasen, die sich auch ziemlich offensichtlich voneinander unterscheiden.
Es handelt sich quasi um den Kreislauf des Lebens.
Zuerst sei gesagt: Der Film ist ziemlich handlungsarm und hat auch keine großen Spannungsbögen. Es geht eher um das Gesamtwerk. Deshalb sollte man diesen Film auch von Anfang bis Ende ohne Unterbrechung schauen, um das Gefühl, welches Kim Ki-Duk vermitteln möchte, komplett erfassen zu können.
Der Film beginnt mit einem alten Meister, der als Mönch (oder etwas in der Art) einem sehr jungen Schüler die Lehren nahebringt, durchlebt dann die verschiedenen Lebensphasen des Mannes vom kleinen Jungen, über den jungen Mann, über den Mann in den Dreißigern bis zum Mann in den besten Jahren, der nun selbst Meister eines Knaben wird.
Die Mönche leben auf einem Floß inmitten eines Sees, ca. 100 Meter entfernt ist mitten im Wasser ein Tor, welches quasi die weltliche Welt von der geistlichen trennt. Erreichbar (außer im Winter) nur mit einem Ruderboot. Rundherum alles unberührte Natur. Und ausschließlich das ist auch der Handlungsort des Films.
Jeder Akt hat seine Herausstellungsmerkmale, aber übergreifend muss man wohl sagen, dass viele Szenen und auch Aussagen des Films den Zuschauer selbst einen nachdenklichen Blickwinkel auf bestimmte Lebenssituationen werfen lassen.
Ruhig erzähltes Drama, welches mehr über das übermittelte Gefühl als durch große Szenen überzeugt.
Absolute Empfehlung, aber auch nur, wenn man in der Stimmung ist sich ganz darauf einzulassen.
4.5/5
Thema #90: Themenwichteln: Kochen / Backen / Zubereiten von Speisen
Film: Kiss the Cook (Chef) von Jon Favreau
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 114 Minuten
Wo gesehen: Sky
Koch Jon Favreau kocht für sein Leben gern befindet sich aber in einer gewissen Sinnkrise: Der Restaurantbesitzer lässt ihn seine kreative Ader nicht ausleben, mit seiner Familie läuft es nur mäßig und mit dem bedeutendsten Restaurantkritiker legt er sich auch noch persönlich an – höchste Zeit für einen (kulinarischen) Neuanfang.
In meinem Thema wurde es also sehr schmackhaft und lecker - Danke dafür. Ich hab mir auch noch den griechischen Film „Zimt und Koriander“ angeschaut. Der hatte zwar seine Schwächen aber man hat sich 100 Minuten durch griechische Essensplatten schlemmen dürfen .
Genau hier setzt auch die Stärke von Kiss the Cook an: Ein echter Appetitanreger. Ähnlich wie in modernen Kochshows wird hier fast jedes Gericht mit viel Sorgfalt zelebriert. Das führt dazu, dass nicht nur große, ausgefallene Menüs appetitanregend wirken, nein; vom Burger bis zum stinknormalen Käsesandwich kann man alles schmackhaft machen, man muss nur wissen wie.
Ebenso schmackhaft in dem Film empfand ich zum größten Teil den Humor – nicht jeder Gag sitzt aber schon einige. Das fand ich recht gelungen.
Vom Rest des Films bekomme ich dagegen eher Bauchweh. Ob das jetzt daran liegt, dass der Film dazu verleitet sich schon am Anfang Unmengen an Nahrungsmitteln einzuverleiben oder an der filmischen Qualität, wer weiß .
Prominent auf Letterboxd sehe ich gerade Tino Hahns „Statement“ zu dem Film – ganz so schlimm sehe ich es aufgrund der schon angesprochenen Dinge jetzt nicht, ich kann ihn aber schon irgendwie verstehen. Wie es dieser Film abseits des leckeren Essens geschafft hat allgemein als qualitativ extrem hochwertiges Wohlfühlkino gesehen zu werden entzieht sich leicht meinem Verständnis (okay mit dem Marvel-Cast und den Unmengen an hipper Twitter-Werbung im Film ist es in Wirklichkeit natürlich schnell erklärt).
Die Figuren bleiben für mich alle sehr blass, der ganze 2. Abschnitt des Films ist extrem oberflächliches „Familien“-Kino (welches man in gleicher Qualität im ZDF-Herzkino bekommen kann – halt ne, da dürfen dann Robert Downey Jr. oder Scarlett Johansson nicht für 5 Minuten den Grüßaugust spielen) und überhaupt hat mir komplett der emotionale Bezug in dem Film gefehlt, denn es gibt ja auch keine emotionale Fallhöhe, also nicht einmal ein emotionales Sahnehäubchen:
Der Film (und so mancher Kritiker) will uns was von tiefen Abstürzen der Hauptperson erzählen, doch so richtig ist da eben einfach nichts. So ist es auch wenig verwunderlich, dass der 2. Teil eben, mit seiner „Vater-Sohn-Annäherung“ und der „Bewältigung“ der Sinnkrise gar kein Fundament hat, auf welchem er aufbauen könnte.
Im Großen und Ganzen ist es eben (deshalb auch mein Verständnis für Tinos rabiateres Statement) Hollywood-Mainstream-Kino in seiner für mich schlimmsten Form: Du kannst alles schaffen was du dir erträumst (kann man gerne mal machen) wird hier noch in ein Umfeld kombiniert wo die Ex-Frau (warum genau Ex, sie liebt ihn doch von Minute 1 bis 114?) irgendwie noch Multimillionärin ist, der ihr anderer Freund Multimilliardär; die Hauptperson doch eh nie allein gelassen wird und dessen schlimmste Verfehlung es ist, einmal den Sohn 45 Minuten zu spät von der Schule abgeholt zu haben…
Man muss nicht immer von der Gosse zum Kaiser aufsteigen, man muss es aber auch nicht so verkaufen.
Bevor es heißt: „Dann zieh dir halt den depressiven Arthouse-Kram rein“ - Würde ich verneinen und sagen der Film macht es einfach unterdurchschnittlich schlecht. Mir ist da als Vergleich „Wir kaufen einen Zoo“ eingefallen den ich vor Kurzem gesehen habe (ebenfalls mit Scarlett Johansson): Ein typischer Familienfilm, ziemlich dümmlich (in manchen Dingen) und mit einer Unmenge an süßen Tierchen statt leckerem Essen (ist ja auch was). Trotzdem hat es sogar dieser Wohlfühlfilm geschafft, für mich etwas mehr emotionale Tiefe einzubringen.
Insgesamt für mich also eine echte Enttäuschung. Das leckere Essen und einige ganz gute Gags bleiben aber natürlich trotzdem. Aber es ist halt wie mit dem Salz in der Suppe: Das sieht man auch nicht, schmecken muss man es aber.
5 von 10 Speisekarten (äh ich meine natürlich Michelin Sterne, nicht das John Favreau sich noch ins Forum einlogt und mich dissen will )
es ist Freitag und mein Urlaub neigt sich dem Ende zu, morgen geht’s wieder Richtung Heimat. Aber, auch wenn noch nicht alle Wichtelgeschenke präsentiert wurden, ist es Zeit für ein neues Thema. diese Woche von @schucki96
Ich wähle ein Thema, das relativ offen gestaltbar und zugleich wohl für einige herausfordernd ist. Zudem bin ich durch RRR und Eega momentan etwas angefixt.
Daher lautet mein Thema: Indisches Kino.
Dabei ist euch das Genre völlig offen gestellt und somit denke ich für alle was dabei. Mit der folgenden Liste oder der Letterboxd-Weltkarte kann man sich einen gewissen Überblick verschaffen. Es soll sich allerdings z. B. nicht um US-Produktionen handeln, die in Indien gedreht wurden.
Thema #90: Tanzfilm
Film: Born to dance
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 96 Minuten
gesehen auf: Amazon Prime
Wer immer das Thema eingereicht hat, muss es für mich eingereicht haben. Tanzen hat einen besonderen Stellenwert in meinem Leben und entsprechend gerne schaue ich Tanzfilme. Es gibt einige „große“ Filme, die ich noch nicht gesehen habe, doch als ich dann in meiner Recherche auf „Born to dance“ gestoßen bin, war klar: den schau ich. Denn auch Neuseeland hat einen besonderen Platz in meinem Leben.
Worum geht es also? Tu weiß nicht so recht was mit seinem Leben anzufangen, außer Tanzen. Seine in seinen Augen einzige Chance ist die Aufnahme in die erfolgreichste Tanzgruppe Neuseelands, der K-Crew. Er darf vortanzen, alles scheint cool zu laufen, doch natürlich geht kurz vorm Ende alles schief, denn Tu hat all die klassischen Fehler gemacht, die ein:e Protagonist:in in so einem Film eben tut, die supercoole Tanzcrew ist gar nicht so supercool, wie sie scheinen und sein Vater versteht ihn auch nicht. Was am Ende passiert, kann man sich denken, ich werd’s jetzt trotzdem nicht erzählen, vielleicht mag ja jemand genauso gern Tanzfilme, wie ich und möchte den auch noch sehen.
Der Film erzählt keine neue Geschichte. Also wirklich absolut nicht. Ja, der Twist, dass die K-Crew gar nicht wirklich castet, sondern nur die Moves stehlen will, ist ein kleiner Überraschungsmoment, ansonsten ist der Film genauso wie man erwartet, das er ist.
Und ich hatte (trotzdem?) wahnsinnig viel Spaß! Weil es einfach auch eine gut funktionierende Geschichte ist, sie wird nicht umsonst immer wieder in anderen Formen erzählt. Und weil die Choreografien einfach sensationell sind. Ich feiere sehr, dass man so viel Tanz sieht, gerade am Ende bei den Nationals. Fantastisch! Die Musik ist ebenfalls super. Und das neuseeländische Setting gefällt mir - natürlich - auch sehr gut.
Der Film ist kein Meisterwerk, aber wer Tanzfilme liebt, sollte den wirklich schauen, allein für die Choreos!
3,5/5 Sterne und ein - den hab ich sicher nicht zum letzten Mal geguckt.
Mulholland Drive
Thema #90: Themen-Wichteln: Schau einen Mindfuck-Film
Regie: David Lynch
Darsteller: Naomi Watts, Laura Harring
Erscheinungsjahr: 2001
Laufzeit: 147 Minuten
gesehen auf: Amazon (geliehen)
Chance genutzt, um diese Lücke mal zu schließen. Und irgendwie hab ich was anderes erwartet. Er war über weite Teile weitaus weniger abgedreht, als ich gedacht hatte. So aus Erzählungen heraus. Auch das er in allen Mindfuck-Listen auftaucht, ich weiß ja nicht. Ok, er erzählt zu Beginn eher völlig voneinander getrennte Geschichten und hat dann in der zweiten Hälfte etwas wilde Erzählstränge. Aber der Mindfuck bezieht sich wohl ausschließlich auf das Ende. Das hab ich dafür dann nicht wirklich verstanden, was der Film mir damit erzählen wollte.
Er war unterhaltsam, aber Lynch-mäßig muss ich ihn mir nun auch kein weiteres mal angucken. Würde dann vermutlich eh nicht mehr verstehen.
3½/5