Thema: 100: Filme mit einer mindestens 100 Jahre alten Vorlage
Film: A Midsummer Night’s Dream (Michael Hoffmann)
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 116 Minuten
Wo geschaut: Disney+
Wenn sich Feen in die Belange der Sterblichen einmischen, kann es nur Chaos geben. Das ist auch dieser Adaption von Shakespears Stück nicht anders - auch wenn das Setting ins Italien des 19. Jahrhunderts verlagert wurde.
Ich habe schon so ein paar Versionen gesehen (sowohl Verfilmungen als on stage), diese ist hier irgendwie so … in der Mitte. Die Darsteller stellen dar, Stanley Tucci als Puck ist super, und Sam Rockwell holt am Ende alle raus. Herrlich viel Fantasy, Glitzer, Fabelwesen, unnötige Fahrräder (warum?)
Ich hatte meine Freude.
3,5/5
Dann zum anderen Thema. Ich fand es spannend, einen Film aus dem selben Jahr zu nehmen. Also gibt es noch:
Thema 100: Film, den ich 100 Mal schauen könnte (aber kein Lieblingsfilm)
Film: Star Wars: Episode I - The Phantom Menace (George Lucas)
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 136 Minuten
gesehen auf: Disney+ (schärfer als die BluRay-Version)
Ooooooh wie habe ich den Film gehasst, als er erschienen ist. Oh, wie sehr mochte ich dennoch auch damals schon Qui-Gon Jin und Obi-Wan. Hätte es damals das Internet oder vor eher Social Media schon so prominent gegeben, ich hätte mir jeden Rant angeschaut, Kommentare abgegeben, und so weiter. Vielleicht ganz gut für mich, dass es nicht so war. Aber ja, ich war Fraktion „der Film macht Star Wars kaputt“ und fühle das immer noch, vor allem im Punkt Midi-Chlorianer. Ich war 14, und entsetzt. Selbst meine damals 10-jährige Schwester war unglaublich enttäuscht (dass Episode 2 das alles noch toppen würde, konnten wir ja damals nicht ahnen).
Nun. Mit inzwischen mehr als 20 Jahren Zeit, den Film zu überdenken, und auch Zeit, durch die anderen Medien Charaktere wie Padmé/Amidala besser kennen zu lernen und ihnen damit näher zu stehen, ist es inzwischen nicht mehr fast nur Hass. Ja, die CGI fand ich damals schon künstlich - getreu dem Motto, wenn es nicht gut aussieht, dann lasst es doch einfach. So viel hier wirkt einfach so künstlich. Na ja, geschenkt - da wusste ich noch nicht, wie künstlich die Welt in II und III aussehen würde. Die Pod-Racing-Szene war für mich nie ein Highlight, die langweilige Startsequenz dazu noch oben drauf. Jar Jar Binks selbst sehe ich mit der Zeit als immer okayer an, aber die Sachen, die ihm passieren (ich sage nur Blähungen, oder die taube Zunge) stören mich immer noch. Auch der seltsame Speziesismus gefällt mir nicht. Anakin nervt mich auch … aber hey, Hayden Christensen hat dafür gesorgt, dass mich Anakin später noch viel mehr nervt … egal.
Inszenatorisch verstehe ich in vielen Punkten nicht, warum wir Sachen nicht sehen, oder sie viel zu plötzlich passieren. Die Senatsszenen sind okay, aber die ganze Prämisse bleibt einfach schwach. Als ob die Blockade eines Planeten den Senat so aushebeln würde … wahrscheinlicher wäre, dass es alle ignorieren. Aber auch das, geschenkt.
Ich könnte jetzt noch stundenlang weitermeckern, aber nein, es ist genug.
Also zu dem, was ich mag. Obi-Wans und Qui-Gons Beziehung, in der man spürt, dass sie sich lange kennen, dass es da diese tiefe Vertrauensbasis gibt, auch wenn man sie nicht miterlebt hat. … wobei das auch wieder ein Kritikpunkt ist, denn von den beiden hätte ich gerne mehr gesehen. So bleibt es reduziert.
Das ganze Decoy-Manöver von Padmé und Sabé funktioniert einfach gut. Die Kostüme sind auch toll.
Und dann natürlich, natürlich - Duel of the Fates. Die Musik, der Beginn, wenn Darth Maul im sich öffnenden Tor steht, die Musik, die Inszenierung, die Musik, der Lichtschwertkampf, die Musik. Einfach Gänsehaut. Mindestens diesen Kampf kann ich mir 1000 mal angucken.
Am Ende ist aber immer noch so viel schlecht an diesem Film, auch wenn ich merke, dass ich inzwischen deutlich milder bin.
3/5