Film-Themen-Challenge: Part 2

Das ist aber auch nur ne kleine Auswahl. Die letterboxdliste oben ist deutlich umfangreicher.

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The Master

Thema #103: Schaut einen Film über Sekten
Regie: Paul Thomas Anderson
Darsteller: Joaquin Phoenix, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 137 Minuten
gesehen auf: Amazon (geliehen)


Der Film wurde wohl lose von dem Leben von Ron Hubbard (dem Gründer von Scientology) inspiriert.

Beginnen tut er jedoch ganz wo anders und sehr Strange. Soldaten hängen im Krieg am Strand fest und vertreiben sich die Zeit, indem sie sich u.a. eine Frau aus Sand bauen. Breitbeinig. Mit Loch. Die dann wohl mal für das eine oder andere benutzt wird. Nach dem Krieg kommen die Soldaten wieder nach Hause, haben aber das ein oder andere Problem mitgebracht. Freddie (Joaquin Phoenix) scheint u.a. ein Sexualproblem zu haben. Aber sehr offensichtlich auch ein paar andere psychische Belastungen und Agressionsprobleme, welche aus dem Krieg stammen.

Schon bald trifft er auf Lancaster (Philip Seymore Hoffman), der eine Religion um sich herum gegründet hat. Aus eigenem Interesse und ein bisschen Gehirnwäsche steigt er dort ein und auf.

Der Film schwankt zwischen packenden Gesprächen und langatmigem Füllmaterial. P.T. Anderson halt. Der Film lebt vor allem von Hoffmann, der gewohnt großartig ist. So predigt er u.a. das er Leukämie heilen und durch die Zeit reisen kann.

Den Charakter, den Phoenix verkörpert, fand ich zum Zusehen stellenweise sehr anstrengend. Was aber wohl auch wegen seiner Vergangenheit natürlich so sein soll.

Gut besetzter Film, in Nebenrollen sind auch noch Jesse Plemons, Raimi Malek und Laura Dern zu sehen.

3/5

7 „Gefällt mir“

Film: Apocalypse Now von Francis Ford Coppola
Thema: Sekten
Jahr: 1979
Laufzeit: 153 Minuten (Kinofassung), 202 Minuten (Redux-Version), 183 Minuten (Final Cut)

Handlung
1969, während des Vietnamkriegs, erhält Captain Willard den geheimen Auftrag, Colonel Kurtz umzubringen. Dafür reist er mit einer 4-Mann-Crew den Nung River (Mekong), von Saigon bis nach Kambodscha, entlang, durch den Dschungel. Apocalypse Now ist ein (Anti-)kriegsfilm und dementsprechend ist das Setting: Es gibt Gefechte, Luftangriffe, Napalm, Tote, Verletzte, viele Soldaten und einige Zivilisten. Der Fokus des Films liegt aber auf Captain Willard und seiner Crew und deren Umgang mit dem Krieg.
Es gibt drei Schnittfassungen. Die Kinofassung von 1979, die Redux-Version, die 2001 erschien und neben vielen zusätzlichen Szenen auch einige Umstrukturierungen enthält und den Final Cut von 2019, in dem wieder einige Szenen der Redux-Version gekürzt oder entfernt wurden.

Meinung
Der Film hat mir überraschenderweise extrem gut gefallen, obwohl das eigentlich nicht wirklich mein Genre ist und ich kaum (Anti-)kriegsfilme kenne. Angefangen mit dem Intro, das einfach sehr hübsch anzuschauen war und dazu sehr schöne Musik hatte. Das hab ich mir sehr gerne mehr als einmal angesehen. Und auch sonst war der Film trotz seiner Länge nie langweilig und insgesamt sehr hübsch. Vor allem die Landschaft, ich mag Dschungel eh sehr. Und die Musik gefiel mir auch immer sehr gut.

Den Sektenpart, weshalb der Film überhaupt auf der Liste gelandet ist, fand ich im Vergleich zum anderen Teil des Films nicht ganz so gut. Der Sektenführer hatte eine ziemlich unangenehme Ausstrahlung und das fand ich auch eigentlich ziemlich gut. Er wirkte auf mich nur nicht wie jemand, den man vergöttert. Dass er zwei Tage zuvor noch mitreißende Reden geschwungen haben soll passte irgendwie nicht zu dem Mann, der so ausgebrannt wirkte und als wäre er des Lebens überdrüssig. Sein größter Fan wirkte auf mich dann auch etwas überzeichnet in seiner Vernarrtheit. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Entstehung der Sekte, um die Dynamik wirklich nachvollziehbar zu machen, ein Film für sich hätte sein müssen. So wirkte es für mich nicht ganz stimmig zum Rest des Films. Optisch aber wieder ziemlich schön und der Anführer ja durchaus interessant.

Was die verschiedenen Schnittfassungen anbelangt bin ich mir auch unsicher, welche ich nun am besten finde. Der Final Cut gefiel mir auf jeden Fall besser als die Redux-Version. Ich fand die zweite Szene mit den Playmates doch eher seltsam und nervig. Bei der Plantagenszene bei den Franzosen bin ich mir unsicher. Das Gespräch am Tisch war schon recht unangenehm und das fand ich prinzipiell gut. Nur wirkte es auf mich auch ein bisschen wie der Versuch, die Sinnlosigkeit des Krieges im Film zu zeigen und weil dies mit Bildern nicht möglich ist, bringt man es eben in einem politischen Gespräch. Das wirkte dann etwas konstruiert und irgendwie zu kompakt. Außerdem war ich kein Fan der Romanze. Ich fand die Frau irgendwie sehr klischeehaft mit ihrem There are two of you-Spruch. Bin also unschlüssig, ob ich die gesamte Szene nun gerne drin hatte oder nicht. Interessant war sie ja schon. Ansonsten fand ich die kleineren Änderungen und Umstellungen alle nachvollziehbar. Aber vieles ist mir auch selbst nicht aufgefallen und ich hab es erst im Nachhinein gelesen. Von daher war da jetzt auch nichts dabei, was die Kinofassung für mich im Vergleich viel schlechter macht.

Was mich ansonsten ein bisschen irritiert hat ist, dass der Film ansich großteils Spaß gemacht hat. Ich kenne mich wie gesagt überhaupt nicht mit (Anti-)kriegsfilmen aus. Aber als ich dann verstanden habe, dass es um den Vietnamkrieg geht, hab ich einen sehr unangenehmen Film erwartet und das war er eigentlich gar nicht. Es gab schon die ein oder andere traurige Szene, aber das wirkte immer nur kurz. Im Kontrast dazu eben die schöne Landschaft, die schöne Musik und eher witzige Szenen wie das mit dem Surfen oder morgendlichem Napalm. Bei einigen nächtlichen Szenen mit den Lichtern, den vielen Menschen, dem „Feuerwerk“ musste ich an Festivals denken. Ich liebe Festivals, aber das Gefühl zu bekommen „da will ich jetzt sein“ ist irgendwie seltsam, wenn man gerade einen Film schaut der den Vietnamkrieg thematisiert.

5 „Gefällt mir“

Thema: Sekte/Kult
Film: Mandy
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 122 Minuten
gesehen auf; BluRay

Naja, es gab vor einigen Jahren mal einen der vielversprechendsten Titelkämpfe in der WWE (Seth Rollins vs Fiend 2019 hell in a Cell), jetzt weiß ich wo die es übernommen haben.

Rot - Rot - Rot

Naja. die ersten 50 Minuten passiert nix, danach wird wenigstens gemetzelt.

Ist die Motorradgäng aus dem Double Dragon-Film?

Weahalb wird der Film irgendwann zum Slaughter?

Ich wusste nicht das sie Juguri aus Bleach nachmachen,

Klar is die Zigarettenszene geil, aber ne Minute Bildeinstellung ohne irgendwas,

Ja, jeder denkt sichm wie kann er Turbokid 5 Sterne geben und den Kettensägenkampf dann nur so schlecht bewerten. Die erste Stunde ist kacke. Die zweite Stunde ist künstlerisch super, aber nicht filmtechnisch,

Es gibt 3-5 gute Splatterszenen, keine Ahnung weshalb Cage die Deus Ex Machina war
Und der Sektenfürer sieht aus wie Matt Modine. Naja, letzte Stunde könnte ein gute italienischer Gore sein. Im Endeffekt weiß kein Mensch weshalb Nicholas Cage 40 Meter durch den Wald Äxte werfen kann, die er selbst geschmiedter hat

Hätte man wie Nic Cage 30kg Koks schnupfen müss

2/5

4 „Gefällt mir“

Den wollte ich auch erst gucken. Hab mich aber noch immer nicht getraut :see_no_evil:

Ich dachte vor Allem erst das wäre der Schwarzenegger-Film. Aber der hieß ja Maggie :smiley:

Dachte ich die ganze Zeit Angela Risborough kann doch nicht die Tochter sein. Sonst wäre das nach 10 Minuten in eine ganz fragwürdige Ecke abgedriftet :smiley:

Thema: Sekte/Kult
Film: Delphin Sommer
Erscheinungsjahr: 2004
Laufzeit: 85 Minuten
gesehen auf; Netflix/Youtube

So doch noch geschafft.

Zur Handlung: Nathalia Wagner wächst in einer christlichen Sekte auf. Ihre Eltern wechseln beruflich nach Berlin und so muss Nathalia plötzlich an eine normale Schule und muss dort mit Ablehnung ihres Glaubens klar kommen.

Hat nicht wirklich bei mir gezündet. Vllt weil ich in letzter Zeit zu viele True Crime Dokus über Sekten in den USA gesehen habe und im Vergleich dazu der Film sehr zahm ist. Auch finde ich Nathalia zu Beginn so unausstehlich für den Normalsterblichen, dass ich so gar nicht nachvollziehen kann, dass ihr auch nur irgendwer helfen will. Bisschen der Twillight-Effekt, wo man sich fragen muss, warum alle Bella lieben.
Auch fehlte mir das Beklemmende, was Sekten eigentlich in Filmen auslösen. Vllt war es auch einfach schwer, dass über ein Einzelschicksal zu erzählen, wodurch der Blick aufs Ganze schwer wird.

Fazit: 2,5 von 5, Ethiklehrerlehrfilm

6 „Gefällt mir“

Thema #104: A24
Film: Enemy
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 90 Minuten
gesehen auf: BluRay

Kurz zum Inhalt (von filmstarts.de)

Geschichtsprofessor Adam führt ein karges, langweiliges Leben. Eines Tages macht er eine erstaunliche Entdeckung: Adam sieht einen Schauspieler, der ihm exakt gleicht. Nachdem er den Gedanken an seinen Doppelgänger nicht loswird, fasst Adam den Entschluss, ihn aufzuspüren. Er findet einige Dinge heraus: Der Name des Mannes ist Anthony – und selbst seine Stimme klingt exakt wie die von Adam. Schließlich nimmt der Professor Kontakt zu seinem Doppelgänger auf. Nachdem Anthony zunächst abweisend reagiert, lässt er sich irgendwann doch auf ein Treffen mit Adam ein. Die Situation wird immer bizarrer…

Ich hab diese Woche gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn „Enemy“ wurde nicht nur von A24 herausgegeben, sondern war gleichzeitig auch der letzte, englischsprachiger Langfilm von Denis Villeneuve, den ich noch nicht gesehen hatte.

Wie bisher noch jeder Villeneuve hat mich auch „Enemy“ komplett begeistert. Nicht nur, dass Gyllenhaal - wie so oft - herausragend spielt, an dem Film passt auch sonst wirklich alles: Kamera, Bilder, Farbgebung, Musik,… alles!

Die Geschichte ist super spannend und zieht einen wirklich immer mehr in den Bann. Ich mag total, dass man bis zum Ende nicht weiß, was es denn nun mit Adam / Anthony auf sich hat, ob sie dieselbe Person sind oder doch zwei unterschiedliche Menschen oder zwei Varianten einer Person… es bleibt einfach bis zum Schluss ein Mysterium.

Womit ich ehrlicher Weise nicht so zurecht gekommen bin, ist das Ende. Ich hab’s tatsächlich einfach nicht verstanden und musste danach erstmal einige Artikel darüber lesen, um einigermaßen klar zu kommen. Das macht auch, dass der Film keine volle Punktzahl bekommt. Versteht mich nicht falsch, ich brauch nicht immer alle Erklärungen auf dem Silbertablett und es müssen auch nicht immer alle Fäden zusammenlaufen, aber das Ende hat mich so dermaßen kalt erwischt (im Sinne von: HÄÄÄÄÄÄÄ???), dass es mir einfach ein Fragezeichen zu viel war. Daher:

4/5 Sterne

8 „Gefällt mir“

Thema #104: A24
Film: Uncut Gems von Josh Safdie und Benny Safdie
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 136 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Howard ist ein New Yorker Juwelier, dem mächtig viel und zähe Scheiße am Schuh klebt. Die ganze Zeit. Er hat Schulden bei fiesen Typen, kommt mit seiner Frau nicht klar, mit seiner Affäre hauts aber auch nicht hin, setzt große Summen bei Sportwetten, doch der Hoffnungsschimmer am Horizont: ein scheißwertvoller Opal aus einer afrikanischen Mine, den er zum Schnapperpreis bekommen hat und nun für ne Million versteigern möchte. Blöd nur, wenn permanent alle was von einem wollen, alles schiefgeht und sich die Versprechen und Verpflichtungen stapeln und einander im Wege stehen.

Bei den zwei Hauptpunkten, die man über diesen Film sagt oder hört, sind sich glaub ich einfach mal alle einig: der Film ist der pure Stress und Adam Sandler macht das super.
Ich hasse Stress und das Klingeln von Telefonen, damit wurde ich hier über zwei Stunden zugeballert, ich musste zwischendurch mal kurz Pause machen, aber es war trotzdem klasse. ^^
Auch alle anderen Darsteller machen ihr Ding wunderbar, sind zum Großteil echt nervig oder richtige Arschlöcher. Audiovisuell ists sehr schön, was bei A24 aber, so mein Gefühl, eigentlich immer erfüllt wird. Die haben schon alle einen sehr ähnlichen Look, soweit ich das bislang beurteilen kann, aber nen guten.
Und die Geschichte ließ mich definitiv mitfiebern und -fühlen. Ich interessiere mich wirklich einen Scheiß für Basketball, hier habe ich fast schon mitgefiebert, während da Leute ein Match gucken. :ugly:

Anstrengender aber guter Film über Druck, Gewinnsucht und Kapitalismus, was die Analogien zur Gesellschaft und Weltwirtschaft angeht, überlasse ich das Wort aber lieber Tino Hahn, der das viel schöner in Wort gefasst hat, als ich es grad kann, ohne zu paraphrasieren. ^^

4,5/5 Glitzerfurbyhalsketten

7 „Gefällt mir“

Den hör ich zwar nicht, aber Anfang des Jahres (natürlich wegen der worldchallenge^^) hab ich zu dem Thema auch schon n bisschen was geschaut. Hätte da noch zwei Empfehlungen, zum einen mal nen Spielfilm: Guyana Cult Of The Damned - 1979 full movie - YouTube

Und dann noch einen „Kurzfilm“, der einfach dadurch so bedrückend ist, dass eigentlich nix schlimmes zu sehen ist, man durch Hintergrundwissen aber weiß, was „im Anschluss“ an diese realen Aufnahmen der Leute dort folgt: Jonestown - 605 Adults 304 Children - YouTube

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Thema: A24
Film: The Green Knight von David Lowery
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 130 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Sir Gawain, Sohn von Morgana Le Fay und Neffe von Artus lebt sein Leben in Saus und Braus und treibt sich ständig in Hurenhäusern rum. Eines Tages hat er jedoch die Chance, seinen Ruf umzukehren und Mut zu beweisen, als während einer Tafelrunde der grüne Ritter - halb Mensch, halb Baum - erscheint und jemanden einen Freischlag gibt, den er innerhalb eines Jahres in gleichem Maße heimzahlt, sollte er den Schlag überleben…Gawain steps forward…und begibt sich dann auf eine mystische Reise auf der Suche nach dem Ritter.

Wenn @anon60791430 mir nicht zuvor gekommen wäre, wäre A24 tatsächlich auch mein nächster Themenvorschlag gewesen, denn ich habe mich schon gewundert, warum das hier und auch in Teil 1 unserer Challenge noch nie Thema war. Die meisten Filme haben mich durch die Bank begeistert, mit Abstrichen war das auch hier wieder der Fall.

Wie @boodee ja schon bei Uncut Gems erwähnte liefert A24 auch mit The Green Knight wieder ein audiovisuelles Fest ab. Score und Bild sind Klasse und stimmig. Der Film ist sicherlich nicht der Zugänglichste, doch wenn man eintaucht, kann einen der Sog schnell erfassen. So war es auch bei mir, denn trotz des langsamen Tempos (was man bei Lowery ja bereits von A Ghost Story kennt) war ich irgendwie gebannt. Vielleicht lag das auch daran, dass ich vor kurzem erst „King Arthur Knight’s Tale“ auf dem PC gezockt habe, wo es auch ne Menge dieser düsteren und mystischen Szenarien gibt inkl. der Gestalt des grünen Ritters.

Die Story hat dann aber leider zu wenig Fleisch um den Film als großartig zu bewerten, weshalb ich hier 3,5/5 sprechende Fuchsbegleiter.

Für die Freunde von Top-Listen hier mal der Ansatz der guten Menschen von Cinefix über A24:

6 „Gefällt mir“

Er hat ne Frau?

Ist Essel (Alicia Vikander) nicht seine Frau? Dann hab ich da was falsch verstanden.

Ich dachte Essel wäre auch ne Hure.

Du hast Recht, hab grad nochmal nachgeschaut - ist „nur“ seine Geliebte.

Er verlässt sie ja dann für ne Adlige, um König zu werden.

1 „Gefällt mir“

Thema: A24
Film: Ginger & Rosa
Regie: Sally Potter
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 90 Minuten
gesehen auf: itunes US

Mit Ginger & Rosa habe ich so einige Probleme. Am Anfang sind die Mädels rebellische Teenager in den 60ern, was normalerweise für ein damals spielendes Coming of Age Drama schon ausreicht. Leider musste man hier aber so viel zusätzlichen Balast mit hinzu packen, dass der Film aus allen Nähten platzt.

Rosa wächst ohne Vater auf, der die Familie früh verlassen hat, Gingers Mutter ist sehr altmodisch und fühlt sich nicht gewertschätzt, erst Recht seit ihr Mann, ein ehemaliger Aktivist und Schriftsteller die Familie verlassen hat und nun von Affäre zu Affäre springt.
Ginger vergöttert jedoch ihren Vater und eifert ihm politisch nach, immer die Angst vor einem Atomkrieg während der Kubakrise vor Augen. Rosa hingegen ist gläubig und ist auf der Suche nach der wahren Liebe. Die findet sie aber dann leider bei einer Person, die Ginger nicht gutheißen will und alles ihr komplettes Weltbild zerstört.

Huiuiui, hier fehlt sogar noch so einiges, aber all das hat Sally Potter versucht in 85 Minuten unterzubringen, somit konnte sie aber keine der Dinge wirklich ausführlich darstellen.
Auch sind die schwulen Onkel, die in den 60ern sicher auch viele Probleme hatten überhaupt nicht wirklich erklärt und werfen mit Floskeln um sich. Die Figur von Annette Benning hätte man sich komplett sparen können.

Schauspielerisch ist das durch die Bank herausragend und ich habe selten ein Casting gesehen, bei dem die Darsteller so gut zu ihren Rollen passten. Gerade Elle Fanning muss man hier hervorheben, die eine weitaus ältere Teenagerin spielt, als sie selbst damals war und hier von einem Gefühlschaos ins nächste eilt.

Man hätte hier den Fokus auf 2-3 Punkte setzen müssen und nicht jeden Schauplatz immer noch dramatischer werden lassen, irgendwann sind die worst cases auch mal genug, wer soll das denn in 85 Minuten verarbeiten?

Leider hatte ich mir auch nach den ersten 20 Minuten mehr erhofft, die Drehbuchautorin und Regisseurin wollte aber mehr Drama einbauen als in einer ganzen Staffel Skins.

Trotzdem top gecastet, schöne Bilder und zeitgerechtes Setting und Musik.

Kein gut Laune Coming of Age, kein Happy End, niemand ist hier glücklich. Muss man sehen wollen, für mich war das nix.

2/5

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Titel:
C’mon, C’mon
Thema:
A24
Erscheinungsjahr:
2022
Laufzeit:
1 Std. 49 Min
Regie: Mike Mills
Drehbuch: Mike Mills
Besetzung: Joaquin Phoenix, Gaby Hoffmann, Scoot McNairy, Woody Norman


Ich habe mich schon immer mal wieder gefragt warum und wozu manche Filmemacher schwarz-weiß drehen. Dazu habe ich Aussagen gefunden wie „Farben lenken ab“ oder „schwarz-weiß verdeutlicht die Beschränktheit“. Damit kann ich nach wie vor sehr wenig anfangen. Es bleibt mir auch nicht greifbar warum „C’mon C’mon“ in schwarz-weiß gedreht wurde.

Was greifbar, nahezu haptisch spürbar war, sind die wunderbaren Bilder die die Kamera geliefert hat. Der Schnitt ist ruhig und ergibt nachvollziehbare Situationswechsel. Regie und der Rest des Teams (wie Sound, Kulisse und sonstige Ausstattung) haben es bei mir auch gut geschafft mich in einer gefühlsmäßig schwebenden Position zu befinden.

Schwer zu erklären was ich damit meine. Ich habe mich von der Geschichte, so normal sie auch ist, gut mitgenommen gefühlt. Es ist eine kritische Phase im Leben der Charaktere und doch evtl alles jedem aus seinem Eigenen bekannt. So meine Sichtweise mit 39. Trotzdem waren wenige Momente wirklich stark bzw intensiv. Das Drehbuch schafft es sehr gut zwischen dem Job des Protagonisten, in dem er Kinder interviewt, und dem Privaten mit seinem Neffen zu arbeiten. Es fügt sich gut zusammen und vermittelt Vertrautheit.

Ganz wichtig für so ein Projekt sind gute Schauspieler. Joaquin Pheonix, mittlerweile für mich überragend in allem was er dreht, leistet auch hier unfassbar gute Arbeit. Er passt sich der Rolle an, benötigt nur wenig um etwas zu vermitteln und fällt dadurch auf, dass er es nicht nötig hat aufzufallen. Auch Woody Norman, der den Neffen darstellt, ist richtig gut. Sein Charakter hat schräge Züge, die schon an eine Art Störung ranreichen und doch ist er ein kleiner Junge. Aber auch echt klug und hat Dinge parat die ich einem Jungen in seinem Alter nicht zuordnen würde. Sein Schauspiel empfand ich als unerwartet gut. Kinderdarsteller stellen für mich oft große Schwachstellen dar. Hier nicht. Bei den Kindern die interviewt werden bin ich nicht sicher ob die überhaupt spielen oder ob das sogar echte bzw. ungescriptete Aufnahmen sind.

Eigentlich wird nichts Besonderes in diesem Film erzählt und ich bin recht überzeugt, dass ich mir den Inhalt nicht lange merken werde. Jedoch fand ich es ein angenehmes Erlebnis. Dieses kann ich aber sehr schwer mit Punkten benennen.

Wegen der grandiosen Schauspielerei und dem sehr guten Drehbuch, das alles wirklich gut zusammenfügt, gebe ich 3,5/5. Zu mehr kann ich mich selbst nicht überreden. Obwohl der Film es bestimmt verdient hat. Schaut ihn euch an. Den im Kino zu gucken ist nicht unbedingt nötig hat aber bestimmt auch etwas zum Gefühl beigetragen.

3,5/5

5 „Gefällt mir“

Thema: A24
Film: A ghost story
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 93 Minuten
Wo gesehen: Amazon-Leihe

Kurz-Zusammenfassung: Der Film handelt von einem Mann, der unversehens bei einem Autounfall ums Leben kommt und danach als Geist sein Dasein fristet in dem Zuhause das eins seins und das seiner Partnerin war.

Den Film hatte ich zufälligerweise bereits auf der Liste weil mir die Ästhetik so gut gefallen hat, als ich mal eine FIlmempfehlung dazu gesehen hatte. Der Geist ist nämlich einfach ein Mensch unter einem Bettlaken, was für eine ganz besondere Stimmung sorgt.

Der Film polarisiert. Die meisten Leute bewerten ihn entweder mit 5/5 Sternen oder halten ihn für den allerletzten Rotz. Und ich verstehe beide. Denn der Film ist brutalst artsyfartsy.

Man braucht jede Menge Geduld für den Film. Es wird kaum gesprochen und wer nicht ertragen kann geschlagene fünf minuten auf einen Menschen zu starren der einfach still irgendwo sitzt um dann 20 Sekunden Schwarzblende zu sehen und danach 2 Minuten ein Haus von außen ohne dass irgendwas passiert, der wird diesen Film hassen. Das machen die nämlich ständig. An manchen Stellen wirkt der Film auch schrecklich prätentiös und inhaltsleer. Die Aussagen des Films sind nämlich echt nicht tiefsinnig (die Flüchtigkeit des Seins, Was ist Liebe, was ist Leben, Was ist uns wirklich wichtig? Bla bla alles nix was man nicht schon tausend Mal irgendwo gehört hätte), aber der Film tut ganz gerne so als wäre er “Stoff zum denken”. Es gab auch Momente da hatte ich den Drang den Film einfach auszumachen. Da ist eine Stelle an der nach langem Schweigen und Einstellungen ohne Bewegung eine szene kommt, in der ein Dude ein paar Mädels beeindrucken will indem er einen gefühlt 15 Minuten langen nihilistischen Vortrag hält darüber dass die Sonne irgendwann implodiert und alles was uns je was bedeutet hat weg ist (basically) und ich konnte nicht mit gewissheit sagen ob der Film denkt “ja man, so deep so true” oder ob der Film sich über ihn lustig macht. Aber beides wäre nicht originell genug um mich nach einer langen Zeit voll schweigen wirklich durch einen so langen monolog zu quälen.

Aber der Film ist auch wunderschön. Die Einstellungen hübsch, das Filmformat interessant, die Inszenierung der Geisterwelt originell. Und am Ende kommt noch ein gewisser Twist (der nur so mittel viel Sinn ergibt wenn man drüber nachdenkt, zugegebenermaßen), der alles ein wenig schöner macht und die alten Bilder interessanter werden lässt.

Am Ende gehöre ich nicht zu den Menschen die der Film tief berührt hat. Aber ich gehöre zu den Menschen die den Film künstlerisch gut gemacht fanden.

Ich würde den Film durchaus empfehlen aber man muss schon in der richtigen Stimmung sein für einen super artsyfartsy-Film der sich stellenweise etwas wichtiger nimmt als er sollte. Wenn man sich drauf einlassen kann ist er schön. Ich schwimme gegen den Strom und werde weder 5/5 noch 0/5 vergeben – bei mir gibt es 3/5

5 „Gefällt mir“

The Rover (2014)
von David Michôd

In einer nicht näher definierten, technologisch zu heute aber unveränderten, Postapokalypse: Eine kleine „Gangsterbande“ flieht nach einem Schusswechsel, bei dem der Bruder eines ihrer Mitglieder schwer verletzt zurückgelassen wird. Ihr Auto crasht. Sie stehlen ein neues Auto. Der Besitzer dieses Wagens macht sich nun mit Hilfe des zurückgelassenen Bruders auf die Suche nach seinem Wagen und auf die Suche nach Rache…

Kann man wohl am ehesten als eine Art postapokalyptischen Neo Western beschreiben, alles sehr hoffnungslos und minimalistisch gezeichnet. Besonders wie das Worldbuilding hier sehr vieles offen lässt—wie es z.B. zur Apokalypse gekommen ist oder was das genau eigentlich für eine „Bande“ ist, die dort verfolgt wird—und trotzdem super stimmig und konsequent ist, hat mir sehr gefallen und mich teilweise an Filme wie ein Prospect im Sci-Fi-Bereich oder auch The Road (wenn auch nicht ganz so gut) erinnert.

Alles sehr langsam, aber intensiv erzählt und von Guy Pearce und Robert Pattinson super gespielt (vielleicht meine liebste Guy Pearce Performance). Storymäßig nichts weltbewegendes, aber ein Film der für mich durch seine Welt atmet und von der Atmosphäre lebt.

8/10

Thema: Filme von A24
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