Gibt’s auf Youtube (ist häufig bei etwas bekannteren Dokus so).
Oh, danke für den Hinweis! Dann weiß ich ja schon, was ich gucke.
Und danke auch @boodee für die Einschätzung.
Jesus Christ Superstar
Thema #107: Schaut einen Film der Stark von der Vorlage abweicht
Regie: Norman Jewison
Darsteller: Ted Neeley, Carl Anderson, Yvonne Elliman
Erscheinungsjahr: 1973
Laufzeit: 108 Minuten
gesehen auf: Amazon (geliehen)
Überraschend war erstmal der Einstieg des Filmes. Ein Bus voller Leute kommt in der wüsten Landschaft an, sie packen allerhand Kostüme aus und der Film beginnt. Der Film spielt also nicht zu Zeiten von Jesus, sondern in den 70ern, wo eine Gruppe von Leuten (warum auch immer) nur für sich alleine die Geschichte von Jesus in Gesangsform nacherzählen. Dabei wird ausschließlich gesungen. Andere Dialoge sind nicht vorhanden. Das Gesangstalent ist dabei leider nicht auf alle Beteiligten gleichmäßig verteilt worden. Stellenweise war es eher auf Simpsons-Musik-Episode-Niveau. Auch wird mir vermutlich keiner der Songs über das Filmende hinaus im Gedächtnis bleiben. Für den Film selbst waren sie aber völlig ok und unterhaltsam. Dadurch, dass aber eben alles gesungen ist, verschwimmen die Übergänge von einem Song zum anderen und könnte alleine deswegen gar keinen speziellen nennen, weil ich gar nicht wüsste wo er anfängt und aufhört.
Und wenn dann eine Gruppe von Menschen vor Jesus tanzt, um diesen zu beeindrucken und immer singen, dass Jesus sie doch bitte berühren soll, kann ich den Film auch nicht mehr wirklich ernst nehmen.
Warum der Film jetzt aber in der (damaligen) Jetzt-Zeit spielt, hat sich mir nicht ergründet. Am Anfang dachte ich, es wäre nur ein Alibi dafür, dass die Kostüme oft eher Zweckmäßig als Authentisch aussehen.
Allerdings ist eine Maschinenpistole vermutlich auch nicht wirklich authentisch. Dann sind die lila Tanktops auch Wurscht. Achso: Und es gibt Panzer und Jets. Und noch einige andere geschichtlichen Abweichungen.
Der Film hatte eine seltsame Faszination, durch die Musik, die Thematik, den Stilbruch und auch eben wegen der nicht wirklich akkuraten Design-Elemente. Der Darsteller von Judas und seine Songs haben mir dabei am besten gefallen.
3½/5
„The Raid“ ist auch ein indonesische Produktion. Da hab ich ja mal wieder Bock drauf. Wäre aber n Rewatch. Na mal überlegen.
Oder halt den zweiten Teil, den mag ich ja persönlich noch lieber.
Thema: Film der von der Vorlage abweicht
Film: OZ: A Roch ‚n‘ Roll Movie
Regie: Chris Löfvén
Erscheinungsjahr: 1976
Laufzeit: 103 Minuten
gesehen auf: Internet Archive
Also wer auf Rockmusik der 70er steht sollte hier auf jeden Fall einschalten. Geile Mucke! Aber irgendwie weiß ich noch mimmer nicht wie und weshalb Dorothy auf einmal in der Parallelwelt gelandet ist. Wegen dem Autounfall mit 20 kmh? Und der Bulli führ noch weiter?
Naja, wer mit diesen roten Schuhen dann durchs Outback stapfen kann, der hat es dann auch verdient an den ersten Typen zu geraten der nicht so ganz knusper ist. Ich bekomme den Übertrag von Blechmann, Löwe und Vogelscheuche auf den Trottel der keinen Wagenheber benutzen kann, den der seine Hand nicht mehr aus dem Glas bekommt und dem anderen, den ich schon wieder vergessen habe nicht hin, aber passt schon, Toto fehlt ja auch.Ich frag mich halt ob der Trucker die böse Hexe sein sollte. Oder ist er einer von den geflügelten Affen und es sollte Teil 2 geben?
Es ist ein Musikfilm. Mutet ein wenig an wie „Tommy“, Musik ähnlich aber halt nicht von The Who.
Ich kann diese Topbewertungen auf den Plattformen nicht so ganz mitgehen. Und australischen Dialekt verstehe ich manchmal nicht
3/5
Die hatte ich ja ausgelassen bzw nicht empfohlen, weil ich selbst die irgendwie nie so geil fand. Klar, feine action und so, mich hats aber nie so gekickt.
Finds selbst bedauerlich.
Lösch dich
Ich habe übrigens schon 6 Filme aus Indonesien für die Challenges gesehen. Nur die Suchfunktion des Forums ist halt ein Witz.
Im Gesamten betrachtet finde ich „The Raid 2“ (das ist ja der der am meisten herangezogen wird, auch keinen sehr guten Film. Fragt mich jemand nach guter Martial Arts Action nenne ich den aber auf jeden Fall immer. Teil 1 ist meiner Meinung nach auch schwächer (@Morissa). Da ich die offenbar noch gar nicht bei letterboxd eingetragen habe, werd ich demnächst beide nochmal gucken. Für die Challenge hab ich gestern „The Philosophers - Wer überlebt“ / „After The Dark“ geguckt. Dazu dann bald mehr.
Der war damals ein absolutes Phänomen als der das erste Mal auf Pro 7 lief. Ich glaube ich habe bei Moviepilot noch nie so viele Reviews auf einen Schlag gesehen die alle so unterschiedlich waren Aber der wäre ja nicht aus Indonesien.
Steht in der Liste und bei letterboxd ist Indonesien als erstes aufgeführt.
Da du das jetzt gesagt hast, sehe ich bei Wikipedia allerdings Produktionsland USA. Gedreht wurde allerdings alles in Indonesien. Dämliches Durcheinander.
Die Produktionsfirmen bei letterboxd sind auch beide indonesisch. Allerdings sieht er, schon allein wegen der Schauspieler, absolut nach USA aus.
Ich hätte den halt null mit Indonesien in Verbindung gebracht. Das meinte ich mit „Nicht wenn der in der Liste steht weil da nur die Musik gemacht wurde“ Da spielt doch nicht mal ein Schauspieler aus Südostasien mit, oder?
Ich werde da nicht so streng sein, aber das wäre jetzt nicht das, was ich mir vorgestellt hätte.
Hab nicht genau nachgesehn, aber ich glaube die Darsteller sind alle westlicher Herkunft. Das Setting und wie gesagt die Dreharbeiten sind komplett Indonesien. Für mein Gefühl stimme ich dir aber zu. Es wird zu wenig Indonesien transportiert. Ich guck eh noch mindestens einen weiteren. Werd schon was finden.
Thema: So ganz anders als die Vorlage
Fatman (2020)
von Eshom Nelms & Ian Nelms
Einem reichen Jungen gefällt sein Weihnachtsgeschenk nicht, also heuert er einen Auftragskiller an, um den Weihnachtsmann zu töten. Santas Business hat währenddessen finanzielle Probleme, weshalb die Regierung ihn drängt, parallel auch für’s Militär zu produzieren, um sein Jahresbudget erhöht zu bekommen…
Im Nachhinein mochte ich sehr, dass der Actionanteil doch eher gering ausfiel. Nicht, dass der irgendwie schlecht gewesen wäre oder so - er war okay - aber mir gefiel einfach der Rest des Films viel mehr: das zugleich offensichtlich witzig-absurde Zusammentreffen des “Fantasy-Mythoses“ Weihnachtsmann und einer Version unserer realen Welt in der Santa nur ein Unternehmer von vielen ist. Das dann aber eigentlich recht “straight“ und gemütlich-amüsand vor sich hin erzählt wird, ohne dass wir von andauernden Konfrontationen des Weihnachstmannes mit dem Killer daraus gerissen werden.
Insofern sind die letzten 15 Minuten vielleicht das was man erwartet von so einem Film, aber auch der Part, der sich für meinen Geschmack eher wie die lästige Pflicht anfühlt, an der der Film (oder nur ich) vielleicht gar nicht so besonders interessiert war.
7/10
Gute Besserung an dich @schucki96
und natürlich sind alle Daumen für die Reha gedrückt.
Und wenn du wieder die Möglichkeiten, Zeit und vor allem Lust hast, freue ich mich schon sehr auf deine Reviews .
Thema #107: Film, der stark von der Vorlage abweicht
Film: Der gezähmte Widerspenstige (Il bisbetico domato) von Franco Castellano und Giuseppe Moccia
Erscheinungsjahr: 1980
Laufzeit: 104 Minuten
Wo gesehen: TELE 5-Mediathek
Die junge Frau aus der Stadt, Ornella Muti, versucht den griesgrämigen Großbauern Adriano Celentano rumzukriegen. Das Ergebnis ist: Pures Chaos.
Diese ganzen Adriano-Celentano-Filme genießen in Deutschland ja einen gewissen Kultstatus sind an mir bisher außer vom Hörensagen aber komplett vorbeigegangen. Dieser Film hier war unfassbar dumm – und sehr, sehr lustig. Diese Kombination aus fast physischer Comedy, gepaart mit der deutschen Schnoddersynchro, was man von der Intention wohl am besten mit den Bud Spencer und Terence Hill Filmen vergleichen kann und die bezaubernde Chemie zwischen Celentano und Muti hat mir gefallen.
Inhaltlich ist dieser Film natürlich wie gesagt sehr dumm aber gerade deshalb passt die Schnoddersynchro hier so. Jeglicher Versuch eines ernsteren Ansatz für diesen Film wäre für mich eher fehl am Platz. Als Vergleich hab ich mir gleich noch „Hände wie Samt“ ebenfalls mit Celentano und hier Eleonora Giorgi (witzigerweiße auch gar nicht so unpassend, da im sehr, sehr weitesten Sinne eine Veralberung auf „Kleider machen Leute“) angeschaut. Auch der war nicht unlustig und recht charmant aber es hat einfach der großartige Sprachhumor gefehlt, den dieses Werk hier eben hat.
Und so labern unsere beiden Hauptfiguren einen unfassbaren Stuss daher und haben dabei sehr großen Spaß die Geschichte von William Shakespeare (von ca. 1590) in die frühen 1980er zu tragen und mehr als nur ein bisschen auf den Kopf zu stellen.
Der Film hält dabei eine Vielzahl an großartigen Sprüchen bereit und so mache Szenen-Sequenz war absolut Gold wert. Wie Celentano versucht zu einem wunderbaren Tanz-Beat die neue Entsaftungsmaschine der Weintrauben im Weintraubenpressen zu schlagen um dabei die Arbeitsplätze zu erhalten – großartig.
7 von 10 Karpfen, der olle Mufffisch
Film: Orfeu Negro von Marcel Camus
Thema: So ganz anders als die Vorlage
Jahr: 1959
Laufzeit: 100 Minuten
Filmwahlbegründung
Ich mag Lateinamerika.
Handlung
Euridice kommt mit der Fähre in Rio de Janeiro an, um ihre Cousine, Serafina, zu besuchen, die in Babilonia, einer der Favelas Rio de Janeiros, lebt. Am Hafen trifft sie auch zum ersten Mal auf Orfeu, der Interesse an ihr zeigt. Bis seine Freundin Mira kommt, mit der er sich anschließend zum Standesamt geht um ihre Hochzeit anzumelden. Wenig später treffen alle wieder aufeinander, denn auch Orfeu lebt in Babilonia. Den Handlungsrahmen stellt der Karneval Rio de Janeiros, sowie die Vorbereitung auf ebenjenen, dar. Der Rest ist, der Vorlage entsprechend, eine Liebesgeschichte.
Vergleich zur Vorlage
Die Sage von Orpheus und Eurydike
Orpheus, ein thrakischer Königssohn, hatte Kalliope, die Muse der Dichtkunst und des Gesanges, zur Mutter. Vom Gott Apoll lerne er das Spiel mit der Leier. Sein Spiel und sein Gesang reiften zu solcher Vollkommenheit, dass wilde Tiere anhielten, um ihm zuzuhören und sogar Steine in Rührung ausbrachen. So gelang es ihm auch, das Herz der Flussnymphe Eurydike zu gewinnen. Doch schon am Tag der Hochzeit wurde Eurydike von einer giftigen Natter gebissen und musste sterben.
Den unsäglichen Schmerz über ihren Verlust versuchte Orpheus vergeblich mit lauten Gebeten und Gesang zu übertönen. Schließlich machte er sich auf, um im Totenreich nach ihr zu suchen.
Mit seiner Leier und seinem Gesang hoffte er, die Götter der Unterwelt gnädig zu stimmen. Tatsächlich rührte er deren Herzen und es wurde ihm erlaubt, Eurydike wieder auf die Erde zu geleiten.
Allerdings stellte Persephone, Göttin der Jahreszeiten und Frau des Unterweltgottes Hades, eine Bedingung: Orpheus musste vor Eurydike einhergehen und durfte sich bis zum Verlassen des Totenreiches nicht nach ihr umdrehen. Überglücklich folgte Eurydike ihrem Mann. Eiligen Schrittes suchte er der Unterwelt zu entkommen. Zwischendurch hielt er immer wieder inne und lauschte, ob er Eurydikes Atem oder das Rauschen ihres Gewandes hören würde. Als ihn nur Totenstille umgab, überwältigte ihn die Angst um seine Geliebte und er drehte sich nach ihr um. Es sah ihr Gesicht, das ihn zärtlich und traurig ansah. Als er sie umarmen wollte, entzog sie sich ihm, so wie die Göttin dies angedroht hatte. Nun musste er sie endgültig zurücklassen. Ein kurzer Augenblick der Ungewissheit hatte ihr gemeinsames Glück zerstört.
Deutschland-Lese | Orpheus und Eurydike
Orpheus zog sich anschließend in die Einsamkeit zurück und fand sein Ende drei Jahre später. Er wurde von einem Stein getroffen, den die Frauen warfen die er, ihrer Ansicht nach, nach Eurydikes Tod verschmäht hatte.
Die größte Unterschiede liegen natürlich erstmal darin, dass wir uns nicht in Griechenland befinden und das Jahr 1959 nicht mehr der Antike zugerechnet werden kann. Orfeu und Euridice sind nur einfache Leute und die Leier ist eine Gitarre. Auch die Unterwelt sieht selbstverständlich anders aus.
Neben den offensichtlichen Änderungen die durch Ort und Zeit entstanden sind, unterscheidet sich auch die Handlung etwas. Orfeu und Euridice waren nie verheiratet. Es gibt keine Schlange, stattdessen nur einen sehr komisch verkleideten Typen. Der Weg aus der Unterwelt war keine Treppe und er hat Euridice nach dem Umdrehen nicht gesehen. Er hörte nur ihre Stimme. Außerdem kam einiges an Handlung hinzu, das es in der ursprünglichen Sage nicht gab.
Meinung
Zunächst einmal bin ich oftmals kein Fan von kitschigen Liebesgeschichten. Das kann ich dem Film natürlich eigentlich nicht wirklich ankreiden, denn das wusste ich ja vorher. Mache ich jetzt aber trotzdem, weiß ja niemand. Ich find diese anschmachtenden Blicke oft anstrengend und Liebesgeschichten in denen sich die Liebenden gerade kennenlernen, plötzlich schockverliebt sind und von nun an nicht mehr ohneeinander leben können find ich unrealistisch und doof.
Was mir ansonsten nicht so gut gefiel kann man ganz grob mit „alles andere“ zusammenfassen. Zunächst einmal die Hauptfiguren:
Euridice ist das hübsche Mädchen vom Land. Zieht sofort die Blicke der Männer auf sich und macht nicht viel mehr außer lieb zu lächeln. Find ich langweilig.
Orfeu ist halt eigentlich ein ziemliches Arsch. Er verlobt sich mit Mira, aber eigentlich scheint er nicht wirklich Bock drauf zu haben. Einen Ring will er ihr dann selbstverständlich auch nicht kaufen. Soll sie selbst machen, er hat eine neue Gitarre zu bezahlen. Als er in Babilonia angekommen ist flieht er auch erstmal vor ihr und trifft dann auf Euridice. Nachdem er sich spontan in sie verliebt hat ist er natürlich nicht netter zu Mira. Schickt sie eigentlich durchgehend genervt fort. Mira wird zwar auch nicht wirklich sympathisch dargestellt, aber das reicht mir nicht, um Orfeus Verhalten irgendwie gut zu finden und Sympathien für ihn zu haben.
Serafina ist irgendwie durchgehend anstrengend. Sehr laut, immerzu fröhlich, fand ich nervig. Die meisten anderen Charaktere sind auch immerzu fröhlich, lachen und tanzen. Das fand ich auch eher anstrengend und bin ich nicht so Fan von. Sind auch alle ein bisschen theatralisch und naja. So wirklich interessant oder sympathisch fand ich eigentlich niemanden. Die Musik war auch nicht meins, zu viel Samba. Und dass die halt einfach immer tanzen.
Hübsch gemacht waren die Kostüme. Es gab einige niedliche Tiere (Hühner, andere Vögel, eine Ziege, eine Katze, …) und auch ein paar hübsche Landschaftsaufnahmen. Ansonsten halt die Kombination aus anstrengend, teils sehr unsympathischen Charakteren und übertriebener Fröhlichkeit.
Was ich anschließend an Kritiken gelesen habe scheint der Film sehr vielen zu gefallen, weshalb ich jetzt ein bisschen an mir selbst zweifle Allerdings wird auch teilweise kritisiert, dass es alles ein sehr westlicher Blick auf den Karneval Rio de Janeiros ist und die Menschen dort exotisiert dargestellt werden. Das vermag ich aus meiner Perspektive nicht beurteilen, wollte ich aber nicht unerwähnt lassen.
Zum Abschluss ein Tanzvideo für euch:
Vielen Dank dir!
Leider habe ich diese Woche noch ziemliche Kopfschmerzen von einer Untersuchung, wenn ich länger auf bin, aber ich habe es gerade doch noch geschafft, einen passenden Film zu sehen. Ich werde mich hier deshalb kurzfassen. Vielleicht komme ich während der Reha dazu, passende Filme für die kommenden Themen zu sehen und mich wieder aktiver zu beteiligen, sonst danach denk ich
Thema: So ganz anders als die Vorlage
Film: 10 Things I Hate About You von Gil Junger
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 97 Minuten
Wo gesehen: Disney+
Wirklich schwierig, den Film zu beurteilen, denn mir hat einiges sehr gut gefallen, aber mit anderen Aspekten habe ich mich wiederum schwer getan.
Die ganze Handlungskonstruktion um Cameron (Joseph Gordon-Levitt) hat mir wenig gefallen, romantisiert sie doch wieder das Trope des „good guy“, der auch am Ende nicht einsieht, dass er Bianca eben auch objektifiziert und sein ganzer Plan höchst fragwürdig war. Ähnlicherweise lassen sich auch viele der anderen Figuren, Tropes und Entwicklungen auseinandernehmen, ist mir im Moment aber zu anstrengend
Auseinandernehmen möchte ich den Film auch gar nicht, denn für viele dieser Momente, die bei mir Augenrollen ausgelöst haben, hatte er dann auch wieder wirklich starke oder war so offensiv in seiner Romantisierung, dass es auch schon wieder Spaß gemacht hat (z. B. Heath Ledger singt Can´t Take My Eyes Off You). Sowieso hat Heath Ledger eine unglaubliche Präsenz in diesem Film, die mich in jeder Szene in seinen Bann gezogen hat. Aber auch Julia Stiles verkörpert ihre Rolle sehr unterhaltsam und die beiden haben eine tolle Chemie. Zudem hat mir der Soundtrack gut gefallen.
Was zu meinem zwiegespaltenen Eindruck beiträgt ist, dass der Film in manchen Szenen die Tropes vieler High School RomComs doch umschifft und z. B. Patrick die betrunkene Katarina nicht küsst. Insgesamt lande ich somit bei einer 3/5.
Edit: Ist doch mehr geworden als geplant
Thema #108: Indonesien
Film: Headshot von Timo Tjahjanto und Kimo Stamboel
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 118 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Ein berüchtigter Gangsterboss, Lee, bricht mit einem Blutbad aus dem Gefängnis aus und Iko Uwais wird komatös mit einem Kopfschuss an einen Strand gespült. Die nette Ärztin Ailin wartet zwei Monate darauf, dass er aufwacht. Er leidet unter Gedächtnisverlust und weiß nicht mehr, wer er ist. Sie kümmert sich um ihn und, wie man sich denken kann, ist der böse Boss auf der Suche nach unserem Helden. Da bietet es sich an, die nächstbeste Bezugsperson zu entführen. Und los geht die wilde Prügelei.
Ich glaube, ich hab da schon oft drüber geschrieben, aber Martial Arts krankt bei mir leider immer doch unter dem „das ist doch unrealistisch, das würd doch keiner so machen“-Ding, welches ich sonst eigentlich meistens ganz gut ausblenden und einfach die Logik des Films annehmen kann. So auch der hier. Es ist ja schön und gut, dass jemand megakrass kämpfen kann, aber wenn in der Welt Schusswaffen existieren, die Gegner geübt im Umgang mit diesen sind und halt im Trupp vor einem stehen und umbringen wollen, da rollen sich mir halt immer wieder die Augen. Statt ein paar Kugeln rauszurotzen wird die Knarre erstmal abgelegt, das Messer gezogen und dann wird man weggemacht. So oder so ähnlich gehts dann zig Leuten an den Kragen.
Naja. Wären sonst halt auch kurze Filme.
Chelsea Islan (Ailin) fand ich toll, die Kämpfe waren (ungeachtet meiner o.g. Probleme) nett anzusehen, in guten Sets und schön saftig und die Story halt sachdienlich aber flach. Wer auf MA mit reichlich Blut oder allgemein auf Iko Uwais steht, macht hier sicher nicht all zu viel falsch.
3,5/5 Kugeln im Kopf