Die Idee mit dem Glücksrad fand ich wahnsinnig cool, bis ich mein eigenes Thema gezogen hatte Romanze hört sich nicht nach meinem Genre an. Hab dann aber mal meine Watchlist nach Romance gefiltert und festgestellt, dass da doch gar nicht so wenige Filme in dem Genre sind, die ich gerne schauen möchte. Und für die Challenge hier hatte ich ja sogar auch schon ein paar gesehen. Hab dann also doch gleich drei Liebesfilme geschaut
Als erstes hab ich Contracorriente (2009, Javier Fuentes-León) geschaut. In einem kleinen Fischerdorf an der peruanischen Küste leben der verheiratete Miguel, der bald ein Kind erwartet, und der Maler Santiago. Durch den Umstand, dass Miguel verheiratet ist und das gesamte Dorf ziemlich homophob ist, verheimlichen die beiden ihre Beziehung. Es gibt noch einen Twist in dem Film, ansonsten ist es eine klassische Liebesgeschichte. Ich fand den Film ganz süß. Manchmal fand ich die Emotionen nicht ganz realistisch, dafür gabs hübsche Strandaufnahmen. Ich hab aber auch wieder festgestellt, dass Geschichten, in denen die Liebesgeschichte sehr im Vordergrund steht, immer noch nicht so ganz meins sind die dramatischen Momente fand ich ganz schön, aber verliebte Blicke und alles was dazu gehört kriegt mich leider sehr selten
Als nächstes folgte dann der Film, den ich jetzt auch einreichen werde. Auch wenn er von allen drei Filmen eigentlich den geringsten Romanzenanteil hat
Thema: Glücksrad (Romanze)
Film: Nostalghia von Andrei Tarkovsky
Jahr: 1983
Laufzeit: 126 Minuten
Handlung
Der russische Schriftsteller Andrei Gortschakow reist zusammen mit der Dolmetscherin Eugenia durch Italien, um dort eine Biografie über den russischen Komponisten Pawel Sosnowski zu schreiben, welcher eine recht tragische Lebensgeschichte in Italien und Russland hatte.
Nostalghia bedeutet im russischen so etwas wie Heimweh und dieses ist auch durch viele Traumsequenzen Andreis dargestellt. Ansonsten gibt es Liebe, Melancholie, Freundschaft, Spiritualität, sehr viel Italien und ein bisschen Russland.
Meinung
Ich fand den Film wahnsinnig schön. Das fing schon beim Intro an, das so schön anzusehen war. Ich war direkt begeistert und das hat sich auch bis zum Ende des Films durchgezogen. Ich hab ihn gleich zwei mal hintereinander gesehen (was vor allem daran lag, dass ich ihn beim ersten Mal schauen noch nicht verstanden hatte). Beim ersten schauen hab ich mich vor allem an den ganzen schönen Bildern erfreut. Die Landschaft ist unglaublich schön. Nebliges, regnerisches Italien. Aber auch alle anderen Bilder waren jedes mal schön. Wie hübsch eine heruntergekommene, undichte Ruine doch aussehen kann. Die Dialoge fand ich ebenso faszinierend, weil sie für mich so ungewohnt gefilmt waren. Manchmal sah man die sprechenden Personen nicht, manchmal haben sie direkt in die Kamera geschaut und dann waren sie wieder ungewohnt weit weg. Jede Szene wirkte auf mich somit wie ein kleines Kunstwerk. Vielleicht war ich daher zu abgelenkt von der Umgebung, um gleichzeitig der Handlung folgen zu können Ich könnte so viele Szenen nennen die ich einfach nur für sich stehend so wahnsinnig schön und faszinierend fand
Beim zweiten Mal hab ich dann auch besser verstanden, worum es ging und find die Geschichte ansich auch schön. Gar nicht mal allzu aufregend und doch faszinierend. Und obwohl der Film so langsam ist, hab ich mich beide Male überhaupt nicht gelangweilt. Ich mag aber auch langsame Filme und hübsche Landschaften sehr gerne
Im Nachhinein hab ich dann erfahren, dass Tarkovsky gar kein so unbekannter Regisseur ist Ich hatte den Namen vorher noch nie gehört und keinen seiner Filme je gesehen
Das hübsche Intro:
Als letztes hab ich dann noch Roman Holiday (1953, William Wyler) gesehen. Die Prinzessin Ann ist auf Staatsbesuch in Rom. Überfordert von all ihren Pflichten erleidet sie recht bald einen Nervenzusammenbruch. Trotz eines Schlafmittels das man ihr gegeben hat flieht sie daraufhin nachts aus dem Palast. Die Müdigkeit übermannt sie dann auf einer Bank in der Stadt. Der Reporter Joe Bradley findet sie dort, hält sie für betrunken und da sie ihm nicht nennen kann wo sie wohnt, nimmt er sie zu sich. Als er ihre wahre Identität entdeckt wittert er eine lukrative Story, während sie in seiner Gesellschaft die Möglichkeit nutzt, sich einmal abseits ihrer Pflichten in Rom zu vergnügen. Den Film wollte ich schon lange mal sehen, weil es einer der Lieblingsfilme meiner Mutter ist. So haben wir auch einige der Schauplätze aus dem Film in einem Italienurlaub vor 15 Jahren besucht und seitdem hängt auch ein Kalender mit Bildern aus dem Film im Treppenhaus meiner Eltern. Nun hab ichs endlich mal geschafft Und ich fand den Film tatsächlich sehr schön. Dass Joe Bradley sie zunächst ziemlich ausnutzt finde ich gemein, ansonsten hatte ich aber sehr viel Freude an dem Film. Audrey Hepburn ist bezaubernd (der Begriff kam mir bei dem Film sehr schnell in den Sinn und ich glaube damit bin ich nicht alleine ) und das Rom der 50er Jahre ist ausgesprochen schön. Ich bin kein Fan von Komödien und Liebesgeschichten mag ich, wie schon erwähnt, auch oftmals nicht besonders. Hier hat für mich aber beides sehr gut gepasst. Nicht zu lustig, nicht zu kitschig. Alles irgendwie entzückend und ein Film den ich mir super gut für einen Filmabend mit Freund:innen vorstellen kann.